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Beständeübersicht

Bestand

30020 Amt Wiesenburg

Datierung1480 - 1862
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)18,70
1. Geschichte des Amtes Wiesenburg
Das Amt (ehemals Herrschaft) Wiesenburg bildete eine Verwaltungseinheit im südwestlichen Teil des Erzgebirgischen Kreises. Es grenzte an die Ämter Zwickau, Plauen und Schwarzenberg und die Herrschaften Wildenfels und Schönburg-Hartenstein.
1251 befand sich die Herrschaft im Besitz der Vögte von Weida, 1350 gelangte die Burg unter die Lehnsherrschaft der Mark Meißen. Seit Anfang des 15. Jh. war sie ein Lehen der Herren von Planitz. Bei der Leipziger Teilung 1485 gehörte das Gebiet der ernestinischen Linie der Wettiner, nach dem Ende des Schmalkaldischen Krieges 1547 fiel es an die Albertiner. Von 1591 bis 1618 unterstand die Herrschaft dem Rat zu Zwickau. 1618 wurde die Herrschaft als kurfürstliches Amt etabliert. Von 1663 bis 1724 fiel das Amt als Lehen an die Herzöge von Holstein-Sonderburg. 1843 übernahm das Königliche Landgericht Kirchberg die Aufgaben des Justizamtes Wiesenburg
Zum Amt gehörten die Orte Bärenwalde, Burkersdorf, Culitzsch, Cunersdorf, Giegengrün, Haara, Hartmannsdorf, Hirschfeld, Kirchberg, Lauterhofen, Lauterholz, Leutersbach, Lichtenau, Lindenau, Niedercrinitz, Saupersdorf, Schönau, Silberstraße, Wiesen, Wiesenburg, Wolfersgrün und Zschorlau (im Territorium des Kreisamtes Schwarzenberg gelegen). Folgende Orte unterstanden, zumindest zeitweise, ganz oder zum Teil der Erbgerichtsbarkeit des Amtes: Bärenwalde, Burkersdorf (bei Kirchberg), Culitzsch, Cunersdorf (bei Kirchberg), Giegengrün, Grünau (bei Wildenfels), Haara, Hartmannsdorf (bei Kirchberg), Hirschfeld (bei Kirchberg), Jahnsgrün, Kirchberg (bei Zwickau), Lauterhofen, Lauterholz, Leutersbach, Lichtenau (bei Kirchberg), Lindenau (bei Schneeberg), Mühlberg (bei Schneeberg), Neudörfel (bei Zwickau), Neustädtel (bei Schneeberg), Niedercrinitz, Niederschlema, Obercrinitz, Oberschlema, Saupersdorf, Schönau (bei Wildenfels), Wiesen, Wiesenburg, Wolfersgrün und Zschorlau. 1843 übernahm das Königliche Landgericht Kirchberg die Aufgaben des Justizamtes Wiesenburg. Nach dem Ende der sächsischen Ämterverfassung 1856 gehörten die wiesenburgischen Orte zum Zuständigkeitsbereich des Gerichtsamtes Kirchberg. Die Orte Lindenau und Zschorlau wurden dem Gerichtsamt Schneeberg zugeordnet.

Amtmänner waren:
Martini, Gotthelf vor 1811 – [1821]
Hempel, Friedrich Christian 1822 – 1831
Thümmel, Johann Christoph 1831 – 1833
Hacker, Joseph Moritz Benjamin 1833 - 1842


2. Bestandsgeschichte
Der Bestand gelangte im Rahmen des Bestandsausgleichs 2003 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden nach Chemnitz. Er enthält 534 Verzeichnungseinheiten und umfasst 18,64 lfm aus der Zeit von 1480 bis 1862. Die Verzeichnungsangaben wurden 2006 aus der handschriftlich erstellten Findkartei in das Archivprogramm Augias 7.4 übernommen, bisher noch nicht erschlossene Akten verzeichnet und alle Verzeichnungseinheiten nach einer Rahmenklassifikation für die Ämterbestände systematisiert.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand enthält u. a. Unterlagen zu Fronen, Steuern, Abgaben und deren Ablösung, Lehnstreitigkeiten, Grundstücks- und Pachtstreitigkeiten, Handels- und Gewerbestreitigkeiten, Haus- und Grundstückskäufe und -verkäufe, Hausbausachen, Nachlasssachen, Anlegung von Kauf- und Hypothekenbücher, Kauf- und Hypothekenprotokolle, Konsensprotokolle[01] , Militärsachen, Gemeindeangelegenheiten, Kirchensachen, Schulsachen, Bergbauangelegenheiten, Brausachen, Brücken- und Straßenbausachen, Handels-, Innungs- und Handwerkssachen, Mühlensachen, Wasserbausachen und Forst-, Jagd- und Fischereisachen.
Die Gerichtsbücher der Orte im Amt Wiesenburg aus der Zeit von 1491 bis 1851 befinden sich im Bestand 12613 Gerichtsbücher. Die Flurverzeichnisse werden im Bestand 10819 im Hauptstaatsarchiv Dresden verwahrt.


4. Literatur
Bär, Anton: Beiträge zur Geschichte der Herrschaft Wiesenburg und der Stadt Kirchberg im Sächsischen Erzgebirge, Kirchberg 1898.

Blaschke, Karlheinz; Jäschke, Uwe Ulrich: Kursächsischer Ämteratlas, Verlag Klaus Gumnior, 2009. S. 64-65.

Bönhoff, Leo: Die ältesten Ämter der Mark Meißen. Abschrift: Gert Süß.

Bönhoff, Leo: Der ursprüngliche Umfang der Grafschaft Hartenstein. In: Neues Archiv für sächsische
Geschichte, 27 (1906), S. 209-278.

Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Dorno, F.: Der Fläming und die Herrschaft Wiesenburg. Agrar-historische Studien aus den nördlichen Ämtern des sächsischen Kurkreises, München u. Leipzig 1914.

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 183.

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 13, Zwickau 1826, S.6-15 und Bd. 18, Zwickau 1833, S.993
Bär, Anton: Beiträge zur Geschichte der Herrschaft Wiesenburg und der Stadt Kirchberg im Sächsischen Erzgebirge, Kirchberg 1898.

Blaschke, Karlheinz; Jäschke, Uwe Ulrich: Kursächsischer Ämteratlas, Verlag Klaus Gumnior, 2009. S. 64-65.

Bönhoff, Leo: Die ältesten Ämter der Mark Meißen. Abschrift: Gert Süß.

Bönhoff, Leo: Der ursprüngliche Umfang der Grafschaft Hartenstein. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte, 27 (1906), S. 209-278.

Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Dorno, F.: Der Fläming und die Herrschaft Wiesenburg. Agrar-historische Studien aus den nördlichen Ämtern des sächsischen Kurkreises, München u. Leipzig 1914.

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 183.

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 13, Zwickau 1826, S.6-15 und Bd. 18, Zwickau 1833, S.993.
Fronsachen.- Steuerangelegenheiten.- Lehnstreitigkeiten.- Grundstücksstreitigkeiten.- Pachtstreitigkeiten.- Handelsstreitigkeiten.- Gewerbestreitigkeiten.- Grundstückskäufe und Grundstücksverkäufe.- Hausbausachen.- Nachlasssachen.- Kaufbücher.- Hypothekenbücher.- Kaufprotokolle.- Hypothekenprotokolle.- Konsensprotokolle.- Militärsachen.- Gemeindeangelegenheiten.- Kirchensachen.- Schulsachen.- Bergbauangelegenheiten.- Brausachen.- Brückenbau.- Straßenbau.- Handelsangelegenheiten.- Innungsangelegenheiten.- Handwerksangelegenheiten.- Mühlensachen.- Wasserbausachen.- Forstangelegenheiten.- Jagdangelegenheiten.- Fischereiangelegenheiten.
Das Amt (ehemals Herrschaft) Wiesenburg bildete eine Verwaltungseinheit im südwestlichen Teil des Erzgebirgischen Kreises. Es grenzte an die Ämter Zwickau, Plauen und Schwarzenberg und die Herrschaften Wildenfels und Schönburg-Hartenstein.
1251 befand sich die Herrschaft im Besitz der Vögte von Weida, 1350 gelangte die Burg unter die Lehnsherrschaft der Mark Meißen. Seit Anfang des 15. Jh. war sie ein Lehen der Herren von Planitz. Bei der Leipziger Teilung 1485 gehörte das Gebiet der ernestinischen Linie der Wettiner, nach dem Ende des Schmalkaldischen Krieges 1547 fiel es an die Albertiner. Von 1591 bis 1618 unterstand die Herrschaft dem Rat zu Zwickau. 1618 wurde die Herrschaft als kurfürstliches Amt etabliert. Von 1663 bis 1724 fiel das Amt als Lehen an die Herzöge von Holstein-Sonderburg. 1843 übernahm das Königliche Landgericht Kirchberg die Aufgaben des Justizamtes Wiesenburg
Zum Amt gehörten die Orte Bärenwalde, Burkersdorf, Culitzsch, Cunersdorf, Giegengrün, Haara, Hartmannsdorf, Hirschfeld, Kirchberg, Lauterhofen, Lauterholz, Leutersbach, Lichte-nau, Lindenau, Niedercrinitz, Saupersdorf, Schönau, Silberstraße, Wiesen, Wiesenburg, Wolfersgrün und Zschorlau (im Territorium des Kreisamtes Schwarzenberg gelegen).
Nach dem Ende der sächsischen Ämterverfassung 1856 gehörten die wiesenburgischen Orte zum Zuständigkeitsbereich des Gerichtsamtes Kirchberg. Die Orte Lindenau und Zschorlau wurden dem Gerichtsamt Schneeberg zugeordnet.
Weitere Angaben siehe Einleitung zur Tektonikgruppe 01.05.02.
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