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Beständeübersicht

Bestand

32884 Amt Pausa

Datierung1617 - 1835
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)2,82

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1. Geschichte des Justizamtes Pausa
Das Amt Pausa bildete eine territoriale Verwaltungseinheit des Kurfürstentums Sachsen im nordwestlichen Teil des Vogtländischen Kreises. Es grenzte an das Amt Plauen, das Fürstentum Reuß, ältere Linie und das Fürstentum Reuß, jüngere Linie.
Die Herrschaft Pausa kam Mitte des 14. Jahrhunderts als Lehen der Mark Meißen an die Herren von Plauen. 1357 wurde sie an das Haus Wettin verkauft, kam aber später wieder an die Herren von Plauen zurück. Diese verkauften sie 1402 erneut an die Wettiner, erwarben sie aber wieder zurück. 1466 wurde sie ein landesherrliches Amt. Nach der Leipziger Teilung 1485 gehörte das Amt zur ernestinischen Linie der Wettiner. Nach deren Niederlage im Schmalkaldischen Krieg 1547 kam Pausa zusammen mit den Ämtern Plauen und Voigtsberg in den Besitz des böhmischen Königs. Von diesem übernahmen die Herren von Plauen das Amt 1549 als böhmisches Lehen. Von den hochverschuldeten Plauener Vögten erwarb es der albertinische Kurfürst 1569 und das Amt Pausa wurde Teil des neu gegründeten Vogtländischen Kreises. Von 1657 bis 1718 gehörte es zusammen mit den beiden anderen Ämtern dieses Kreises zum albertinischen Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Zeitz. Nach dem Aussterben dieser Linie fielen die Gebiete wieder an Kursachsen zurück. Amtssitz war Pausa. Seit 1816 wurde es vom Justizamt Plauen verwaltet. Die Aufgaben des Amts übernahm 1856 das Gerichtsamt Plauen. Bereits 1852 ging die Gerichtsbarkeit der Stadt Pausa an den Staat und es entstand ein Königliches Gericht.
Folgende Orte unterstanden, zumindest zeitweise, ganz oder zum Teil der Erbgerichtsbarkeit des Amtes: Ebersgrün, Linda (bei Mühltroff), Oberreichenau, Pausa, Unterpirk, Unterreichenau und Wallengrün.
Charakteristisch für die Region sind Landwirtschaft und Textilgewerbe.

Justitiare waren:
1852: Karl Friedrich von Hartmann
1852 - 1856: Karl Gottlob Hüttner


2. Bestandsgeschichte
Der Bestand gelangte im Rahmen des Bestandsausgleichs 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden nach Chemnitz. Er enthält 122 Verzeichnungseinheiten und umfasst 2,81 lfm aus der Zeit von 1604 bis 1836. Die Daten der handschriftlich erstellten Findkartei wurden 2006 ohne Beiziehung der Akten in das Archivprogramm Augias 7.2 eingegeben, bisher noch nicht erschlossene Akten verzeichnet und alle Verzeichnungseinheiten nach einer Rahmenklassifikation für die Ämterbestände systematisiert.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand enthält u. a. Unterlagen zur Amtsverwaltung, Fronen und deren Ablösung, Lehnssachen, Grenzangelegenheiten, Gerichtsprotokolle, Kaufprotokolle, Konsensprotokolle, Grundstücks- und Pachtangelegenheiten, Bausachen, Nachlass- und Vormundschaftssachen, Kirchensachen, Schulsachen, Viehhaltung und Weideangelegenheiten, Brau- und Schanksachen, Handels-, Innungs- und Handwerkssachen, Mühlensachen, Wassersachen sowie Forst-, Jagd- und Fischereisachen. Die Verzeichnungsangaben der Protokolle enthalten keine Ortsangaben.
Der Bestand enthält auch Unterlagen des Amtes Plauen mit Pausa.

Verweise auf andere Bestände:
Die Gerichtsbücher der Orte im Amt Pausa befinden sich im Bestand 12613 Gerichtsbücher.
Flurverzeichnisse werden im Bestand 10819 im Hauptstaatsarchiv Dresden verwahrt. Im Hauptstaatsarchiv Dresden finden sich weiterhin Informationen zur Region in den Beständen 10036 Finanzarchiv, 10851 Ministerium der Finanzen und 10859 Forsteinrichtungsamt.


4. Quellen und Literatur
Blaschke, Karlheinz; Jäschke, Uwe Ulrich: Kursächsischer Ämteratlas, Verlag Klaus Gumnior, 2009. S. 76-77.

Bönhoff, Leo: Die ältesten Ämter der Mark Meißen.

(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Falke, Johannes: Die Erwerbung der Voigtlande durch Kurfürst August. In: Archiv für Sächsische Geschichte 3 (1865), S. 137-186 und 241-308.

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 194.

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 8, Zwickau 1821, S.134 und Bd. 18, Zwickau 1833, S. 443.

Wikipedia
Blaschke, Karlheinz; Jäschke, Uwe Ulrich: Kursächsischer Ämteratlas, Verlag Klaus Gumnior, 2009. S. 76-77.

Bönhoff, Leo: Die ältesten Ämter der Mark Meißen.

(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Falke, Johannes: Die Erwerbung der Voigtlande durch Kurfürst August. In: Archiv für Sächsische Geschichte 3 (1865), S. 137-186 und 241-308.

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 194.

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 8, Zwickau 1821, S.134 und Bd. 18, Zwickau 1833, S. 443.
Amtsverwaltung.- Fronen und deren Ablösung.- Lehnsachen.- Grenzangelegenheiten.- Gerichtsprotokolle.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Grundstücksangelegenheiten.- Pachtangelegenheiten.- Bausachen.- Nachlasssachen.- Vormundschaftssachen.- Kirchensachen.- Schulsachen.- Viehhaltung und Weideangelegenheiten.- Brausachen.- Schanksachen.- Handelssachen.- Innungssachen.- Handwerkssachen.- Mühlensachen.- Wassersachen.- Forstsachen.- Jagdsachen.- Fischereisachen.
Das Amt Pausa bildete eine territoriale Verwaltungseinheit des Kurfürstentums Sachsen im nordwestlichen Teil des Vogtländischen Kreises. Es grenzte an das Amt Plauen, das Fürstentum Reuß, ältere Linie und das Fürstentum Reuß, jüngere Linie.
Die Herrschaft Pausa kam Mitte des 14. Jahrhunderts als Lehen der Mark Meißen an die Herren von Plauen. 1357 wurde sie an das Haus Wettin verkauft, kam aber später wieder an die Herren von Plauen zurück. Diese verkauften sie 1402 erneut an die Wettiner, erwarben sie aber wieder zurück. 1466 wurde sie ein landesherrliches Amt. Nach der Leipziger Teilung 1485 gehörte das Amt zur ernestinischen Linie der Wettiner. Nach deren Niederlage im Schmalkaldischen Krieg 1547 kam Pausa zusammen mit den Ämtern Plauen und Voigtsberg in den Besitz des böhmischen Königs. Von diesem übernahmen die Herren von Plauen das Amt 1549 als böhmisches Lehen. Von den hochverschuldeten Plauener Vögten erwarb es der albertinische Kurfürst 1569 und das Amt Pausa wurde Teil des neu gegründeten Vogtländischen Kreises. Von 1657 bis 1718 gehörte es zusammen mit den beiden anderen Ämtern dieses Kreises zum albertinischen Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Zeitz. Nach dem Aussterben dieser Linie fielen die Gebiete wieder an Kursachsen zurück. Amtssitz war Pausa. Seit 1816 wurde es vom Justizamt Plauen verwaltet. Die Aufgaben des Amts übernahm 1856 das Gerichtsamt Plauen. Bereits 1852 ging die Gerichtsbarkeit der Stadt Pausa an den Staat und es entstand ein Königliches Gericht.
Folgende Orte unterstanden, zumindest zeitweise, ganz oder zum Teil der Erbgerichtsbarkeit des Amtes: Ebersgrün, Linda (bei Mühltroff), Oberreichenau, Pausa, Unterpirk, Unterreichenau und Wallengrün.
Weitere Angaben siehe Einleitung zur Tektonikgruppe 01.05.02.
Der Bestand enthält auch Unterlagen des Amtes Plauen mit Pausa.
  • 2014 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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