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Beständeübersicht

Bestand

20056 Königliche Prüfungskommission für Bauhandwerker

Datierung1842 - 1897
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,10
1. Geschichte des Registraturbildners

Mit der Verordnung vom 14. Januar 1842 wurde die Errichtung von Königlichen Prüfungskommissionen für Bauhandwerker in den Kreisdirektionen festgelegt. In Leipzig nahm die Kommission am 27. Juni 1842 die Arbeit auf. Zuständig für die Abnahme der Meisterprüfungen im Baufach, löste sie die Maurer- und Zimmererinnungen in dieser Aufgabe ab. Die Prüfungskommission bestand aus einem vom Stadtrat gewählten Vorsitzenden, einem vom Ministerium des Innern ernannten Architekten und je einem Meister des Maurer- und des Zimmererhandwerks. [01] Ihre Aufgaben waren die Annahme der Anmeldungen zu den Prüfungen, die Stellung der Prüfungsaufgaben und deren Ausfertigung an die Beteiligten, die Beurteilung der gefertigten Probearbeiten, die Vorladung der Prüfungskandidaten zur mündlichen Prüfung und die Abnahme letzterer sowie die Erteilung der Prüfungszeugnisse. Die Prüfungsaufgabe bestand im Entwerfen und Zeichnen wichtiger Hauptstücke eines großen Gebäudes oder im Entwurf und der vollständigen Ausarbeitung eines Wohn- oder Wirtschaftsgebäudes in seinem ganzen Umfang. Außerdem wurde hierzu ein Kostenanschlag verlangt. 1903 ging die Königliche Prüfungskommission für Bauhandwerker in die Staatliche Baumeisterprüfungsbehörde über. [02]



2. Bestandsgeschichte und Überlieferungsschwerpunkt



Das Staatsarchiv Leipzig übernahm den Bestand am 23. August 1974 vom Stadtarchiv Leipzig.

Die Überlieferung ist nur rudimentär. Die verwendeten Registratursignaturen lassen das Fehlen großer Teile der Überlieferung erkennen; z. B. existiert eine Registratursignatur R 31, es sind aber nur noch vier Akten zum Buchstaben R vorhanden. Ein Ablieferungsverzeichnis, vom Verwaltungsarchiv des Rates der Stadt Leipzig 1967 erarbeitet, lag vor. 2003 wurde der Bestand endgültig erschlossen.

Der Bestand hat eine Laufzeit von 1842 bis 1897. Aus dem Bestand herausgelöst wurde eine Akte, deren Laufzeit in den Bereich des Nachfolgerbestandes fällt, und in diesen eingegliedert (Staatliche Baumeisterprüfungsbehörde Leipzig, Nr. 234). Kassationen erfolgten wegen der geringen Überlieferungsdichte nicht.

Die Gliederung des Bestandes erfolgte durch die Bildung von 2 Klassifikationsgruppen:

1. Organisation,

2. Prüfungsakten.

Zur ersten Gruppe gehört nur eine Akte, während der zweiten Gruppe die übrigen sieben Akten, alphabetisch sortiert nach den Namen der Prüflinge, zugeordnet wurden.

Datenschutz muss auf Grund des hohen Alters der Akten nicht beachtet werden.

Besonders erwähnenswert ist die Prüfungsakte zu Arwed Roßbach, denn dieser "war neben Hugo Licht im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts die überragende Architektenpersönlichkeit in Leipzig". [03] Er war zweiter Bauführer beim Neubau des Leipziger Stadttheaters. Nach seinen Entwürfen wurden auch die Leipziger Universitätsbibliothek in der Beethovenstraße und das Augusteum am Augustusplatz gebaut.





3. Verweise



Im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig wird auch der Nachfolgerbestand "Staatliche Baumeisterprüfungsbehörde Leipzig" unter der Bestandssignatur 20200 verwahrt.



Andreas Oettel / Doreen Etzold

Dezember 2003






[01] Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt 1842, S. 32. Dieses befindet sich in der Akte Nr. 1.
[02] Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt 1903, S. 250.
[03] Hoquél, Wolfgang: Leipzig. Baumeister und Bauten. Von der Romanik bis zur Gegenwart. Leipzig, 2002


Prüfungsregelungen.- Meisterprüfungen.
Mit der Verordnung vom 14. Januar 1842 wurde die Errichtung von Königlichen Prüfungskommissionen für Bauhandwerker in den Kreisdirektionen festgelegt. In Leipzig nahm die Kommission am 27. Juni 1842 die Arbeit auf. Zuständig für die Abnahme der Meisterprüfungen im Baufach, löste sie die Maurer- und Zimmererinnungen in dieser Aufgabe ab. 1903 ging die Königliche Prüfungskommission für Bauhandwerker in die Staatliche Baumeisterprüfungsbehörde über.
  • 2003 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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