Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

20627 Stadt Trebsen

Datierung1714 - 1955
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)19,30
Zur Geschichte der Stadt Trebsen[01]
Im Jahr 1161 wird Trebsen mit Heinricus de Trebecin erstmalig als Herrensitz erwähnt. Zunächst war das an der Mulde nördlich von Grimma gelegene Trebsen nur ein Dorf, für Anfang des 15. Jahrhunderts ist der Stadtcharakter belegt. Die Stadt unterstand seit 1516 dem gleichnamigen Rittergut, welches bis 1855 die Ober- und Erbgerichtsbarkeit ausübte, die danach auf das Justizamt Grimma überging. Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts übte die Familie von Minckwitz die Herrschaft über Trebsen aus. 1584 verkaufte sie Schloss und Lehen an Wolfgang Graf von Barby. Ihm folgte die Familie von der Schulenburg, bis 1637 die Familie von Dieskau die Trebsener Herrschaft übernahm. 1756 folgte Vincent Baumann, 1886 Gustav Lehmann und 1892 Georg von Zimmermann.
Die gassengruppenartige Stadtanlage Trebsens erstreckt sich um einen Marktplatz. Trebsen zählte Mitte des 16. Jahrhunderts 100 Einwohner, Ende des 19. Jahrhunderts waren es über 1.000. 1923 wurde das Rittergut eingemeindet, 1938 die Orte Pauschwitz und Wednig. Neben einigen Handwerksbetrieben besaß die 1893 gegründete Papierfabrik Wiede & Söhne eine größere wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt.

Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Die Unterlagen der Stadt Trebsen wurden 1967 ohne Abgabeverzeichnisse durch das Staatsarchiv Leipzig übernommen. Ein Teil der Akten bildete den Gegenstand der Abschlussarbeit von Elfriede Richter an der Fachschule für Archivwesen Potsdam. Sie erarbeitete eine Klassifikation und verzeichnete 255 Akten.[02] Der Hauptteil der Überlieferung wurde anschließend durch Christa Fritzsche unter Mitarbeit von A. Hewig erschlossen. Dabei wurde die Klassifikation z. T. modifiziert bzw. ergänzt. Die zwei eingemeindeten Orte Pauschwitz und Wednig bilden danach gesonderte Klassifikationspunkte.
Im Jahr 2015 erfolgte eine Retrokonversion der vorhandenen Erschließungsangaben ohne eine vorherige grundlegende Überarbeitung. In diesem Zusammenhang wurden noch einmal Veränderungen an der Klassifikation vorgenommen (u. a. mit Auflösung der Gruppe "Sammlungen" und Zuordnung der Akten zu den betreffenden Sachgruppen) und fehlende Datierungen ergänzt.

Überlieferungsschwerpunkte
Der zeitliche Schwerpunkt des Bestandes liegt im Zeitraum vom Beginn des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Nur wenige Unterlagen reichen bis in das 18. Jahrhundert zurück. Überlieferungsschwerpunkte liegen u. a. bei den Militär- und Schulangelegenheiten, der Ortsarmenpflege, den Stiftungen und dem Brandschutz.

Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20627, Stadt Trebsen, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweise auf korrespondierende Bestände
20565
Rittergut Trebsen (Patrimonialgericht)
20008
Amt Grimma
20092
Gerichtsamt Grimma
20027
Amtshauptmannschaft Grimma



Volker Jäger
Oktober 2015


[01] Trebsen: Zur 850-jährigen Geschichte der Muldestadt, 2011.
[02] Elfriede Richter, Abschlussarbeit zum Thema Bestand Stadtarchiv Trebsen, Leipzig 1967.
Reichs- und Verfassungsangelegenheiten.- Statistik, Wahlen.- Gemeindeangelegenheiten.- Finanzen und Vermögen.- Militär- und Kriegsangelegenheiten.- Ordnungs- und Sicherheitspolizei.- Fremd- und Zwangsarbeiter.- Kirche und Schule.- Gesundheits- und Sozialwesen.- Staatsangehörigkeit.- Bauverwaltung.- Handel und Gewerbe.- Landwirtschaft.- Brandschutz.- Standesamt.- Versicherungen.- Gemeinden Pauschwitz und Wednig.- Vereine, Innungen.
Das Städtchen Trebsen, an der Mulde im Erbamt Grimma gelegen, unterstand seit 1516 dem gleichnamigen Rittergut. Ein Rat ist seit Beginn des 15. Jahrhunderts nachweisbar. Die städtische Gerichtsbarkeit übte bis ins 19. Jahrhundert in vollem Umfang das Rittergut Trebsen aus. Am 17. Dezember 1855 wurde sie dem Justizamt Grimma übertragen. Nach 1838 wurde in Trebsen die Landgemeindeordnung für kleinere Städte eingeführt. Im Jahr 1938 erfolgte die Eingemeindung von Pauschwitz und Wednig.
Der Bestand ist im Jahr 1967 depositarisch an das Staatsarchiv Leipzig abgegeben worden.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang