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Beständeübersicht

Bestand

32928 Stadt Frankenberg, Stadtgericht

Datierung1563 - 1847
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)5,43
1. Geschichte der Stadt Frankenberg
Frankenberg liegt nahe Chemnitz im Landkreis Mittelsachsen an der Zschopau. Ihre Gründung Mitte des 12. Jahrhunderts geht auf fränkische Siedler zurück. Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1206. Im Jahre 1322 ging die Herrschaft mit der Burg Sachsenburg und der Stadt Frankenberg an die Wettiner. Von 1368 bis 1610 war die Familie von Schönberg im Besitz der Herrschaft. Die Stadt Frankenberg erwarb 1457 die niedere Gerichtsbarkeit. Sie besaß lediglich die Gerichtsbarkeit über Güter in der Stadt selbst. Ein städtischer Rat ist seit Mitte des 16. Jahrhunderts nachweisbar. 1610 erwarb Kurfürst Johann Georg I. das verschuldete Amt Frankenberg, das 1633 mit dem ursprünglich eigenständigen Dorf Sachsenburg mit seinem Schloss zum Amt Frankenberg-Sachsenburg zusammengelegt wurde. Hauptort war Frankenberg, ab 1. Oktober 1845 auch Sitz des Justizamtes Frankenberg mit Sachsenburg. Frankenberg besaß ab 1832 ein besonderes durch das Amt verwaltetes Gericht für "Civilrechtspflege, Sicherheits- und Pass-Polizei", so dass die Geschäfte des Stadtrats und des Stadtgerichts sehr beschränkt wurden. In der Folgezeit ging die Gerichtsbarkeit der Stadt vollständig an das Justizamt Frankenberg.


2. Bestandsgeschichte
Die Unterlagen gelangten im Rahmen des Beständeausgleichs 2002/2003 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden nach Chemnitz. Sie befanden sich in der so genannten Lagerungsgemeinschaft "Lokale Verwaltungs- und Justizbehörden bis 1856". Diese Lagerungsgemeinschaft war ursprünglich durch die Aktenabgaben der Amtsgerichte und Amtshauptmannschaften an das Hauptstaatsarchiv seit etwa 1900 entstanden, in denen sich auch die Akten ihrer Vorgängerinstitutionen befanden. Sie enthielt vor allem Ämterakten, aber auch Überlieferungen von Grundherrschaften, Stadtgerichten, Landgerichten bis 1856, Königlichen Gerichten und verschiedene andere Bestandssplitter. Die Aktenübernahmen wurden nach dem jeweils abgebenden Amtsgericht bzw. der Amtshauptmannschaft gelagert und verzeichnet. Eine Trennung der unterschiedlichen Provenienzen erfolgte zunächst nur in den Findkarteien. Mit Hilfe dieser Kartei wurden 2007 die städtischen Unterlagen von Frankenberg aus den Abgabegemeinschaften der Amtsgerichte Frankenberg und Augustusburg herausgelöst, zu einem Bestand formiert und bisher noch nicht erschlossene Akten verzeichnet. Die Verzeichnungsangaben der im Hauptstaatsarchiv Dresden handschriftlich erstellten Findkartei wurden 2012 retrokonvertiert und anschließend systematisiert. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben ohne wesentliche inhaltliche Veränderung in die digitale Form überführt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.



3. Bestandsanalyse
Der Bestand umfasst 212 Verzeichnungseinheiten (5,43 lfm) aus der Zeit von 1563 bis 1847. Überliefert sind Kaufprotokolle, Konsensprotokolle, Hypothekensachen, Grundstückssachen und Nachlasssachen.

Verweis auf Bestände im Staatsarchiv Chemnitz:
12613 Gerichtsbücher, hier: Amtsgericht Frankenberg
30010 Amt Frankenberg
33023 Gerichtsamt Frankenberg
33055 Superintendentur Frankenberg

Verweis auf Bestände im Hauptstaatsarchiv Dresden:
10024 Geheimer Rat (Geheimes Archiv)
12614 Familiennachlass von Schönberg

Weitere Unterlagen der Stadt Frankenberg sind im Kreisarchiv Mittelsachsen in Freiberg archiviert.


4. Quellen und Literatur
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Erzgebirgisch-Vogtländisches Kreis-Blatt 1845, S. 208.

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Kästner, Max; Schiller, Johannes: Zwischen Chemnitz und Freiberg. Ein Heimatbuch für Schule und Haus, Der Heimatboden und seine Besiedlung, Frankenberg 1928, S. 32.

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 169-170, 252.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Resch, Fritz: Gerichtsbarkeit und Stadtrecht in Frankenberg vom 14. – 19. Jahrhundert, Frankenberg 1921.

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 2, S. 678 ff; Bd. 10, S. 88 ff und Bd. 15, S. 808 ff.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Erzgebirgisch-Vogtländisches Kreis-Blatt 1845, S. 208.

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Kästner, Max; Schiller, Johannes: Zwischen Chemnitz und Freiberg. Ein Heimatbuch für Schule und Haus, Der Heimatboden und seine Besiedlung, Frankenberg 1928, S. 32.

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 169-170, 252.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Resch, Fritz: Gerichtsbarkeit und Stadtrecht in Frankenberg vom 14. – 19. Jahrhundert, Frankenberg 1921.

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 2, S. 678 ff; Bd. 10, S. 88 ff und Bd. 15, S. 808 ff.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia
Grundstücksangelegenheiten.- Hypothekenangelegenheiten.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Nachlassangelegenheiten.
Frankenberg liegt nahe Chemnitz im Landkreis Mittelsachsen an der Zschopau. Ihre Gründung Mitte des 12. Jahrhunderts geht auf fränkische Siedler zurück. Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1206. Im Jahre 1322 ging die Herrschaft mit der Burg Sachsenburg und der Stadt Frankenberg an die Wettiner. Von 1368 bis 1610 war die Familie von Schönberg im Besitz der Herrschaft. Die Stadt Frankenberg erwarb 1457 die niedere Gerichtsbarkeit. Sie besaß lediglich die Gerichtsbarkeit über Güter in der Stadt selbst. Ein städtischer Rat ist seit Mitte des 16. Jahrhunderts nachweisbar. 1610 erwarb Kurfürst Johann Georg I. das verschuldete Amt Frankenberg, das 1633 mit dem ursprünglich eigenständigen Dorf Sachsenburg mit seinem Schloss zum Amt Frankenberg-Sachsenburg zusammengelegt wurde. Hauptort war Frankenberg, ab 1. Oktober 1845 auch Sitz des Justizamtes Frankenberg mit Sachsenburg. Frankenberg besaß ab 1832 ein besonderes durch das Amt verwaltetes Gericht für "Civilrechtspflege, Sicherheits- und Pass-Polizei", so dass die Geschäfte des Stadtrats und des Stadtgerichts sehr beschränkt wurden. In der Folgezeit ging die Gerichtsbarkeit der Stadt vollständig an das Justizamt Frankenberg.
Weitere Angaben siehe Einleitung zur Tektonikgruppe 7.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
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