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Beständeübersicht

Bestand

32946 Stadt Oederan, Stadtgericht

Datierung1600 - 1849
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)1,82
1. Geschichte der Stadt Oederan
Die Kleinstadt Oederan liegt im Landkreis Mittelsachsen. Bauern siedelten sich im 12. Jahrhundert an. Aus dem Jahr 1286 stammt die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. 1292 findet sich erstmals die Bezeichnung als Stadt. Bergbau wird betrieben, jedoch entwickelten sich die Tuchmacher- und Leinenweberei zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen. 1583 erhielt die Stadt vom sächsischen Kurfürsten August I. das Privileg einer Freien Bergstadt. Sie gehörte ab 1590 zum Amt Augustusburg. Die Stadt besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Hohelinde und Oederan. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit der Stadt am 29. Dezember 1832 an das Königliche Gericht Oederan.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Ortes ist der älteste Miniaturpark Deutschlands. Das "Klein-Erzgebirge" umfasst mehr als 200 Sehenswürdigkeiten des sächsischen und böhmischen Erzgebirges.


2. Bestandsgeschichte
Die Unterlagen gelangten im Rahmen des Beständeausgleichs 2002/2003 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden nach Chemnitz. Sie befanden sich in der so genannten Lagerungsgemeinschaft "Lokale Verwaltungs- und Justizbehörden bis 1856". Diese Lagerungsgemeinschaft war ursprünglich durch die Aktenabgaben der Amtsgerichte und Amtshauptmannschaften an das Hauptstaatsarchiv seit etwa 1900 entstanden, in denen sich auch die Akten ihrer Vorgängerinstitutionen befanden. Sie enthielt vor allem Ämterakten, aber auch Überlieferungen von Grundherrschaften, Stadtgerichten, Landgerichten bis 1856, Königlichen Gerichten und verschiedene andere Bestandssplitter. Die Aktenübernahmen wurden nach dem jeweils abgebenden Amtsgericht bzw. der Amtshauptmannschaft gelagert und verzeichnet. Eine Trennung der unterschiedlichen Provenienzen erfolgte zunächst nur in den Findkarteien. Mit Hilfe dieser Kartei wurden 2007 die städtischen Unterlagen von Oederan aus den Abgabegemeinschaften der Amtsgerichte Oederan, Augustusburg und Dresden herausgelöst, zu einem Bestand formiert und bisher noch nicht erschlossene Akten verzeichnet. Die Erschließungsdaten der ursprünglich in Dresden handschriftlich erstellten Findkartei wurden 2012 in das Archivprogramm Augias 8.3 eingegeben und systematisiert. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die handschriftlich vorliegenden Angaben ohne inhaltliche Veränderung in die digitale Form überführt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand umfasst 133 Verzeichnungseinheiten (1,82 lfm) aus der Zeit von 1600 bis 1849. Überliefert sind Kaufprotokolle, Konsensprotokolle, Lehnsprotokolle, Zivilverfahren, Akten zu Grundstückssachen, zu Nachlasssachen sowie zum Vaterlandsverein Oederan.

Korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Chemnitz:
12613 Gerichtsbücher
30007 Amt Augustusburg
32990 Königliches Gericht Oederan

Korrespondierende Bestände im Hauptstaatsarchiv Dresden:
10024 Geheimer Rat (Geheimes Archiv)
10036 Finanzarchiv
10736 Ministerium des Innern

Korrespondierende Bestände im Bergarchiv Freiberg:
40010 Bergamt Freiberg
40040 Fiskalische Risse zum Erzbergbau
40186 Zechenregister

Weitere Unterlagen der Stadt Oederan werden im Kreisarchiv des Landkreises Mittelsachsen archiviert.


4. Quellen und Literatur
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Cziborra, Pascal: KZ Oederan. Verlorene Jugend, Bielefeld 2008.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Freiberger Land (= Werte unserer Heimat), Bd. 47, Berlin 1988.

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Hofmann, Tilo: Oederan – Stadt des Klein-Erzgebirges, Horb am Neckar 2007.

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 167, 254.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Leipziger Zeitung vom 19.03.1853, S. 1359.

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 7, S. 740 ff.

Stadtverwaltung Oederan (Hrsg.): Oederaner Stadtführer, Oederan 1994.

Steche, Richard: Oederan. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 6. Heft: Amtshauptmannschaft Flöha. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 79.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Ulbricht, Werner: Beiträge zur Geschichte der Stadt Oederan, Oederan 1998, 2002, 2004.

Voigt, Sonja (Hrsg.): Oederan in alten Ansichten, Zaltbommel, Verlag Europäische Bibliothek, 1995.

Weinhold, Alexander: Bergbau im Oederaner Wald. Erfassung lokaler montangeschichtlicher Ereignisse, TU Bergakademie Freiberg, 2007

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Cziborra, Pascal: KZ Oederan. Verlorene Jugend, Bielefeld 2008.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Freiberger Land (= Werte unserer Heimat), Bd. 47, Berlin 1988.

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Hofmann, Tilo: Oederan - Stadt des Klein-Erzgebirges, Horb am Neckar 2007.

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 167, 254.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Leipziger Zeitung vom 19.03.1853, S. 1359.

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 7, S. 740 ff.

Stadtverwaltung Oederan (Hrsg.): Oederaner Stadtführer, Oederan 1994.

Steche, Richard: Oederan. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 6. Heft: Amtshauptmannschaft Flöha. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 79.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Ulbricht, Werner: Beiträge zur Geschichte der Stadt Oederan, Oederan 1998, 2002, 2004.
Voigt, Sonja (Hrsg.): Oederan in alten Ansichten, Zaltbommel, Verlag Europäische Bibliothek, 1995.

Weinhold, Alexander: Bergbau im Oederaner Wald. Erfassung lokaler montangeschichtlicher Ereignisse, TU Bergakademie Freiberg, 2007

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedi
Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Lehnsprotokolle.- Grundstückssachen.- Zivilverfahren.- Nachlasssachen.- Vaterlandsverein Oederan.
Die Kleinstadt Oederan liegt im Landkreis Mittelsachsen. Bauern siedelten sich im 12. Jahrhundert an. Aus dem Jahr 1286 stammt die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. 1292 findet sich erstmals die Bezeichnung als Stadt. Bergbau wird betrieben, jedoch entwickelten sich die Tuchmacher- und Leinenweberei zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen. 1583 erhielt die Stadt vom sächsischen Kurfürsten August I. das Privileg einer Freien Bergstadt. Sie gehörte ab 1590 zum Amt Augustusburg. Die Stadt besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Hohelinde und Oederan. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit der Stadt am 29. Dezember 1832 an das Königliche Gericht Oederan.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Ortes ist der älteste Miniaturpark Deutschlands. Das "Klein-Erzgebirge" umfasst mehr als 200 Sehenswürdigkeiten des sächsischen und böhmischen Erzgebirges.
Weitere Angaben siehe Einleitung zur Tektonikgruppe 7.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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