Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

32953 Stadt Schneeberg, Stadtgericht

Datierung1702 - 1935
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)1,09
1. Geschichte der Stadt Schneeberg
Schneeberg liegt im heutigen Erzgebirgskreis und gehört zum Städtebund Silberberg. Die am 6. Februar 1471 gegründete Stadt verdankt ihre Gründung dem Bergbau. Ursprünglich wurden Zinn, Eisen und Kupfer abgebaut. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts lösten Silberfunde ein "Berggeschrey" aus. 1481 wurde die Bergbausiedlung zur freien Bergstadt erhoben. Die Menge des geförderten Silbers war so groß, dass Herzog Albrecht 1483 die Schneeberger Münze gründete. Nach dem Rückgang des Silberbergbaus folgte im 16. Jahrhundert der Abbau von Kobalt, das in Blaufarbenwerken verarbeitet wurde. Im 19. Jh. konzentrierte sich der Bergbau auf die Gewinnung von Nickel- und Wismuterzen.
Die städtische Gerichtsbarkeit erstreckte sich über Güter in Griesbach, Oberschlema und Schneeberg. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit der Stadt am 4. Oktober 1852 an das Königliche Gericht Schneeberg.


2. Bestandsgeschichte
Die Unterlagen gelangten im Rahmen des Beständeausgleichs 2002/2003 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden nach Chemnitz. Sie befanden sich in der so genannten Lagerungsgemeinschaft "Lokale Verwaltungs- und Justizbehörden bis 1856". Diese Lagerungsgemeinschaft war ursprünglich durch die Aktenabgaben der Amtsgerichte und Amtshauptmannschaften an das Hauptstaatsarchiv seit etwa 1900 entstanden, in denen sich auch die Akten ihrer Vorgängerinstitutionen befanden. Sie enthielt vor allem Ämterakten, aber auch Überlieferungen von Grundherrschaften, Stadtgerichten, Landgerichten bis 1856, Königlichen Gerichten und verschiedene andere Bestandssplitter. Die Aktenübernahmen wurden nach dem jeweils abgebenden Amtsgericht bzw. der Amtshauptmannschaft gelagert und verzeichnet. Eine Trennung der unterschiedlichen Provenienzen erfolgte zunächst nur in den Findkarteien. Mit Hilfe dieser Kartei wurden 2007 die städtischen Unterlagen von Schneeberg aus den Abgabegemeinschaften des Amtsgerichts Schneeberg sowie der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg herausgelöst, zu einem Bestand formiert und bisher noch nicht erschlossene Akten verzeichnet.
Die Verzeichnungsangaben der im Hauptstaatsarchiv Dresden handschriftlich erstellten Findkartei wurden 2012 retrokonvertiert und anschließend systematisiert. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben ohne wesentliche inhaltliche Veränderung in die digitale Form überführt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand umfasst 39 Verzeichnungseinheiten (1,09 lfm) aus der Zeit von 1702 bis 1935. Vom Rat der Stadt und dem Stadtgericht Schneeberg sind Nachlasssachen, Grundstückssachen, Schankkonzessionen, Kaufprotokolle, das Flurbuch von Schneeberg sowie der Entwurf der Grund- und Hypothekenbücher für Griesbach und Oberschlema überliefert.

Korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Chemnitz:
12613 Gerichtsbücher
30016 Kreisamt Schwarzenberg
30023 Amt Zwickau
32993 Königliches Gericht Schneeberg
33111 Gerichtsamt Schneeberg

Korrespondierende Bestände im Hauptstaatsarchiv Dresden:
10036 Finanzarchiv

Korrespondierende Bestände im Bergarchiv Freiberg:
40040 Fiskalische Risse zum Erzbergbau
40099 Konsortschaftliche Grubenverwaltung Schneeberg-Neustädtel
40169 Grubenakten des Bergreviers Schwarzenberg
40186 Zechenregister sächsischer Bergreviere

Weitere Unterlagen der Stadt Scheibenberg sind im Historischen Archiv des Erzgebirgskreises archiviert.


4. Quellen und Literatur
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock (= Werte der deutschen Heimat, Bd. 11). Berlin 1967.

Ebert, Hans; Pausch, Siegfried; Schürer, Gerold: Die Bergstadt Schneeberg im Erzgebirge. Schneeberg 1982.

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 181, 258, 407.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Lehmann, Karl: Chronik der freien Bergstadt Schneeberg, Schneeberg 1837.

Leipziger Zeitung vom 07.10.1852, S. 4827.

Meltzer, Christian: Historia Schneebergensis Renovata. Das ist: Erneuerte Stadt- u. Berg-Chronica Der im Ober-Ertz-Gebürge des belobten Meißens gelegenen Wohl-löbl. Freyen Berg-Stadt Schneeberg. Schneeberg 1716 (Reprint Elterlein-Verlag, Stuttgart 1995), (Digitalisat der Originalausgabe).

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 10, S. 444 ff.

Steche, Richard: Schneeberg. Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 8. Heft: Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, Dresden 1887, S. 28.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Titze, Mario: Das barocke Schneeberg. Kunst und städtische Kultur des 17. und 18. Jahrhunderts in Sachsen, Dresden 2002.

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock (= Werte der deutschen Heimat, Bd. 11). Berlin 1967.

Ebert, Hans; Pausch, Siegfried; Schürer, Gerold: Die Bergstadt Schneeberg im Erzgebirge. Schneeberg 1982.

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 181, 258, 407.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Lehmann, Karl: Chronik der freien Bergstadt Schneeberg, Schneeberg 1837.

Leipziger Zeitung vom 07.10.1852, S. 4827.

Meltzer, Christian: Historia Schneebergensis Renovata. Das ist: Erneuerte Stadt- u. Berg-Chronica Der im Ober-Ertz-Gebürge des belobten Meißens gelegenen Wohl-löbl. Freyen Berg-Stadt Schneeberg. Schneeberg 1716 (Reprint Elterlein-Verlag, Stuttgart 1995), (Digitalisat der Originalausgabe).

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 10, S. 444 ff.

Steche, Richard: Schneeberg. Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 8. Heft: Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, Dresden 1887, S. 28.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Titze, Mario: Das barocke Schneeberg. Kunst und städtische Kultur des 17. und 18. Jahrhunderts in Sachsen, Dresden 2002.

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia
Dismembrationen.- Flurbuch von Schneeberg.- Grund- und Hypothekenbuchangelegenheiten.- Kaufprotokolle.- Nachlassangelegenheiten.- Not- und Hilfskasse-Verein zur Unterstützung Armer.

Schneeberg liegt im heutigen Erzgebirgskreis und gehört zum Städtebund Silberberg. Die am 6. Februar 1471 gegründete Stadt verdankt ihre Gründung dem Bergbau. Ursprünglich wurden Zinn, Eisen und Kupfer abgebaut. In der zweiten Hälfte des 15. Jh. lösten Silberfunde ein "Berggeschrey" aus. 1481 wurde die Bergbausiedlung zur freien Bergstadt erhoben. Die Menge des geförderten Silbers war so groß, dass Herzog Albrecht 1483 die Schneeberger Münze gründete. Nach dem Rückgang des Silberbergbaus folgte im 16. Jahrhundert der Abbau von Kobalt, das in Blaufarbenwerken verarbeitet wurde. Im 19. Jahrhundert konzentrierte sich der Bergbau auf die Gewinnung von Nickel- und Wismuterzen.
Die städtische Gerichtsbarkeit erstreckte sich über Güter in Griesbach, Oberschlema und Schneeberg. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit der Stadt am 4. Oktober 1852 an das Königliche Gericht Schneeberg.
Weitere Angaben siehe Einleitung zur Tektonikgruppe 7.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang