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Beständeübersicht

Bestand

20779 Arno Krebs, Werkzeugmaschinenfabrik, Leipzig

Datierung1910, 1938 - 1945
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,22
Geschichte der Werkzeugmaschinenfabrik Arno Krebs

Im Jahr 1901 wurde das Unternehmen als Fabrik zur Herstellung von Fräsmaschinen, Apparaten und sonstigen Vorrichtungen für die Metallbearbeitung in Leipzig - Mockau gegründet. Am 22. März 1913 wurde die Firma unter der Bezeichnung "Werkzeugmaschinenfabrik Arno Krebs in Mockau" im Handelsregister des Amtsgerichts Leipzig eingetragen.
Inhaber war der Maschinenfabrikant Franz Arno Krebs in Mockau. 1917 übernahm infolge Erbschaft sein Sohn Arno Johannes Krebs die Leitung des Unternehmens[01] . In der Weimarer Republik und während des Nationalsozialismus war das Unternehmen auch international tätig. 1935 und 1937 stellte die Werkzeugmaschinenfabrik Arno Krebs ihre Maschinen im Rahmen der Werkzeugmaschinenausstellung auf der Technischen Messe Leipzig aus. Bekannt waren vor allem die sogenannte Krebsfräsen vom Typ UF 3 und UFE 3P. Letztere wurde auch auf dem russischen Markt angeboten. Im Zweiten Weltkrieg hatten die Maschinen von Arno Krebs Bedeutung für die Rüstungsindustrie.[02]
Im Februar 1945 wurde das Werk durch Bombenangriffe stark zerstört. Erst Ende des Jahres konnte die Produktion wieder aufgenommen werden. Das Unternehmen wurde auf der Grundlage des Volksentscheids vom 30. Juni 1946 enteignet, per 1. Juli 1948 rechtswirksam verstaatlicht und unterstand als VEB Werkzeugmaschinenfabrik Leipzig-Mockau der VVB Maschinenbau Land Sachsen.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Das wenige überlieferte Schriftgut des Bestands Arno Krebs, Werkzeugmaschinenfabrik, Leipzig stammt aus dem Zeitraum von 1910 bis 1946 und umfasst nur 0,2 laufende Meter (lfm). Die Übergabe von vier Aktenbänden (0,11 lfm) an das Staatsarchiv Leipzig fand im Jahr 1979 aus dem Verwaltungsarchiv des VEB Mikrosa Leipzig statt. Die Unterlagen waren nicht erschlossen. Die Erschließung wurde im Jahr 1979 durchgeführt und eine Findkartei angelegt. Diese Findkartei wurde im Jahr 2007 durch Retrokonversion in das archivische Erschließungsprogramm übertragen. Im Jahr 2015 wurden dem Bestand zwei Druckschriften, die aus der Sammlung Wirtschaftsdrucksachen (22024) herausgelöst worden waren, zugeordnet. Sie wurden unter den Signaturen Nr. 6 und Nr. 7 verzeichnet. Zu den im Bestand überlieferten Akten mit den Signaturen Nr. 8 bis Nr. 12 liegen keine Angaben in der Bestandsakte zur Herkunft vor, vermutlich wurden sie aus dem Bestand 20827 VEB Mikrosa Leipzig herausgelöst und dem Bestand Arno Krebs zugeordnet. Die Erstellung des Findbuchs erfolgte im November 2019.
Infolge der Neuzuordnung und Umverpackung ergibt sich ein Bestandsumfang von nunmehr 0,2 lfm bzw. 12 Verzeichnungseinheiten.

Überlieferungsschwerpunkte

Insgesamt liegt nur eine sehr bruchstückhafte Überlieferung der Werkzeugmaschinenfabrik Arno Krebs vor. Schwerpunkte bilden Wirtschaftsbeziehungen der Firma zur Sowjetunion (1939–1943), Rüstungsaufträge (1938–1944) sowie Erhebungen, Statistiken, Berichte an die Militärbehörden (1945–1946). Besonders hervorzuheben ist die Druckschrift: Das Sprachrohr der KPD u. SPD Betriebsgruppen, Firma: Werkzeugmaschinenfabrik Arno Krebs, Leipzig-Mockau. Nr. 1, Okt. 1945. Das Schriftgut stammt im Wesentlichen aus den Jahren 1938 - 1946.

Hinweise für die Benutzung

Der Bestand kann ohne Einschränkungen entsprechend Sächsischem Archivgesetz benutzt werden.

Quellen und Verweise auf korrespondierende Bestände

20206 Oberfinanzpräsident Leipzig (Nrn. 1167, 1168 und 1844)
20242 Kreis-Industrie- und Handelskammern Nordwestsachsens (Nr. 607)
20827 VEB Mikrosa Leipzig (Nr. 4)
20892 Nitzsche AG, Leipzig (Nr. 46)
21033 Reichsbankhauptstelle Leipzig mit Nebenstellen (Nr. 1045 und 1368)

Antje Reißmann

November 2019


[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, 20124 Amtsgericht Leipzig, Nr. 21158, Registerband Nr. 16276 (1938 umgeschrieben nach HRA 2943) sowie Angaben zur Betriebsgeschichte aus der Bestandsakte.
[02] Webseite: https://www.wikiwand.com/de/Werkzeugmaschinenfabrik_Arno_Krebs (Stand 2019)
Wirtschaftsbeziehungen zur Sowjetunion.- Rüstungsaufträge.
Im Jahr 1901 wurde das Unternehmen von Johannes Krebs als Fabrik zur Herstellung von Fräsmaschinen, Apparaten und sonstigen Vorrichtungen für die Metallbearbeitung gegründet. 1917 übernahm sein Sohn Arno Krebs die Firma. Im Februar 1945 wurde das Werk durch Bombenangriffe stark zerstört. Erst Ende des Jahres konnte die Produktion wieder aufgenommen werden. Das Unternehmen wurde auf der Grundlage des Volksentscheids vom 30. Juni 1946 enteignet, per 1. Juli 1948 rechtswirksam verstaatlicht und unterstand als Werkzeugmaschinenfabrik Leipzig-Mockau-VEB der VVB Maschinenbau Land Sachsen.
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