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Beständeübersicht

Bestand

21006 Allgemeine Deutsche Creditanstalt, Bankbezirke Leipzig und Döbeln

Datierung(1816) 1856 - 1958
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)287,43
Geschichte der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt (ADCA)

Die Allgemeine Deutsche Creditanstalt wurde 1856 in Leipzig als Aktiengesellschaft gegründet. Zu den Mitgliedern des Gründungskomitees, die aus Leipzig, aber auch aus Dresden, Berlin, Breslau, Hamburg und Paris kamen, gehörten u. a. Gustav Harkort, ein Bruder Friedrich Harkorts, und als Vorsitzender der Textilkaufmann Albert Dufour-Féronce. Letzterer übernahm auch die Stelle des ersten vollziehenden Direktors der Bank. Die Geschäftstätigkeit war von Anfang an sehr breit angelegt und räumlich nicht auf Sachsen beschränkt.[01]

In den ersten 40 Jahren ihres Bestehens erlebte die ADCA ein langsames, aber stetiges Wachstum. Seit der Jahrhundertwende stieg die Wachstumskurve dagegen steil an. Bereits vor dem ersten Weltkrieg gehörte die Bank, gemessen an ihrer Bilanzsumme, zu den drei größten deutschen Provinzbanken, spätestens 1925 war sie zur größten Provinzbank aufgestiegen[02] .

In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts eröffnete die ADCA Niederlassungen in Altenburg/Thüringen und Dresden. 1901 übernahm sie das Bankhaus Becker & Co. in Leipzig und trat damit in enge Verbindung zur Disconto-Gesellschaft, die ihre Beteiligung an Becker & Co. gegen eine Beteiligung an der ADCA eintauschte. Ebenso profitierte die ADCA vom Zusammenbruch der Leipziger Bank im selben Jahr, der eine Ausweitung der Geschäfte in Leipzig und die Gründung einer Niederlassung in Chemnitz förderte.[03] In der Folgezeit wurde das Niederlassungsnetz weiter ausgebaut. Ein Teil dieser Niederlassungen, die als Abteilungen, Filialen, Zweigstellen oder Depositenkassen bezeichnet wurden, entstand durch Neugründungen, ein nicht unerheblicher Teil aber auch durch die Übernahme kleinerer und größerer[04] Banken.[05] 1938 war die ADCA mit 130 Niederlassungen an 106 Orten in Mitteldeutschland vertreten und beschäftigte etwa 2200 Mitarbeiter[06] .

Eine weitere Ausdehnung erfuhr die ADCA durch die Übernahme der Geschäfte dreier tschechischer Banken, der Bank für Handel und Industrie ehemals "Länderbank", der Anglo-Cechoslovakischen und Prager Creditbank und der Böhmischen Industrialbank, im Sudetengebiet[07] .

Nicht alle übernommenen Bankhäuser wurden in die ADCA eingegliedert. Einige bestanden als Tochtergesellschaften, sogenannte Kommanditen, rechtlich eigenständig weiter. Faktisch waren sie aber den Niederlassungen gleichgestellt. Drei wichtige Kommanditen waren das Bankhaus Bassenge & Fritzsche, Dresden, das Bankhaus Paul Schauseil & Co., Halle, und die Prager Private Bankgesellschaft GmbH.[08] Andere Tochtergesellschaften, wie die Aktiengesellschaft für Grundstücksverwertung und die Mitteldeutsche Grundstücks-GmbH[09] , dienten der Abwicklung von Immobiliengeschäften.

Kreditvergabe, Kontokorrentverkehr, Depositen- und Sparverkehr, Scheckeinzug, Wechseldiskont, Überweisungen, Geldwechsel, Reiseschecks und Akkreditive[10] , Wertpapiergeschäfte, Einlösen von Zinsscheinen und Gewinnanteilsscheinen sowie Vermietung von Stahlfächern bildeten das Geschäftsangebot auch kleinerer ADCA-Niederlassungen[11] . Dazu beteiligte sich die ADCA an zahlreichen Aktienemissionen und der Ausgabe von festverzinslichen Wertpapieren[12] . Ihre führenden Mitarbeiter übernahmen Aufsichtsratsmandate in den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen[13] und beeinflussten damit die Wirtschaft über das eigentliche Bankgeschäft hinaus.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden alle Niederlassungen in der sowjetischen Besatzungszone geschlossen. Ende November verabschiedete sich die Geschäftsleitung von ihren Mitarbeitern. Die Zentrale bestand als Abwicklungsstelle 1[14] , ab Februar 1946 Kreditbüro A 1[15] der Sächsischen Landesbank, Zweiganstalt Leipzig, zu Abwicklungszwecken weiter. Die Löschung aus dem Handelsregister erfolgte am 4. Juni 1947[16] .

Die Vermögenswerte der wegen des rechtlichen Sonderstatus der Stadt nicht enteigneten Berliner Filiale wurden zunächst treuhänderisch verwaltet. 1954 wurde für die ADCA ein neuer Vorstand bestellt, die Geschäfte aber erst 1965 wieder aufgenommen. Der Sitz der Bank war inzwischen nach Westberlin verlegt worden; später kam Frankfurt a. M. als zweiter Sitz hinzu.[17] In den Folgejahren entwickelte sich die ADCA wieder zu einer Regionalbank[18] , firmierte ab 1992 unter Rabobank-Deutschland AG und wurde am 28. Juli 1998 nach Verkauf des Bankgeschäftes als Aktiengesellschaft aus dem Handelsregister gelöscht[19] .

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Zwischen 1973 und 1990 gelangten durch mehrere Übernahmen, zunächst von der Industrie- und Handelsbank, dann von der Staatsbank der DDR, 63 lfm Archivgut der ADCA-Zentrale und zahlreicher ADCA-Niederlassungen in das Sächsische Staatsarchiv Leipzig. Weitere 176 lfm, schwerpunktmäßig Konto- und Depotunterlagen, wurden 1995 von der Kreditanstalt für Wiederaufbau übergeben. Grundlage der Zuordnung zum Staatsarchiv Leipzig war nicht die zeitgenössische Leipziger Kreishauptmannschaft, sondern der DDR-Bezirk. Im Rahmen einer Bestandsbereinigung kamen im Jahr 2000 4,5 lfm Archivgut der ADCA-Niederlassungen in Geringswalde, Mittweida, Penig und Rochlitz aus dem Sächsischen Staatsarchiv Chemnitz hinzu.

Bei der Bestandsbildung wurde das dezentrale Niederlassungsnetz der ADCA zugrundegelegt. Unterhalb der Zentrale befanden sich Hauptniederlassungen. Den meisten von ihnen waren weitere Niederlassungen zugeordnet, so daß Bankbezirke entstanden[20] . 1943 betrieb die ADCA Hauptniederlassungen in Leipzig[21] , Altenburg, Berlin, Breslau, Chemnitz, Dessau, Döbeln, Dresden, Gera, Greiz, Halle, Magdeburg, Naumburg, Plauen, Reichenberg und Zwickau[22] . Die Hauptniederlassungen in Leipzig (Zentrale) und Döbeln (Filiale Döbeln) lagen in der Kreishauptmannschaft Leipzig und bilden daher zusammen mit ihren untergeordneten Niederlassungen den ADCA-Bestand im Staatsarchiv Leipzig.

Zum Bankbezirk Leipzig gehörten 1943:
Zentrale (als Hauptniederlassung)
Abteilung Becker & Co., Leipzig
Abteilung Hammer & Schmidt, Leipzig
Depositenkasse Adolf-Hitler-Straße[23] , Leipzig
Abteilung Buchhandel, Leipzig
Depositenkasse Dieskaustraße, Leipzig
Depositenkasse Dresdner Straße, Leipzig
Depositenkasse Eisenbahnstraße, Leipzig
Depositenkasse Großmarkthalle, Leipzig
Depositenkasse Hallische Straße, Leipzig
Depositenkasse Hindenburgstraße, Leipzig
Depositenkasse Karl-Heine-Straße, Leipzig
Zweigstelle Leutzsch, Leipzig
Depositenkasse Lindenauer Markt, Leipzig
Depositenkasse Windmühlenstraße, Leipzig
Zweigstelle Borna
Depositenkasse Markranstädt
Zweigstelle Schkeuditz
Zweigstelle Taucha
Filiale Wurzen.
Zum Bankbezirk Döbeln gehörten 1943[24] :
Filiale Döbeln (als Hauptniederlassung)
Zweigstelle Frohburg
Zweigstelle Geithain
Filiale Geringswalde
Filiale Grimma
Filiale Mittweida
Zweigstelle Penig
Filiale Rochlitz
Filiale Roßwein
Filiale Waldheim.

Entsprechend dieser Struktur gliedert sich der Leipziger ADCA-Bestand in zwei Hauptgruppen: Bankbezirk Leipzig und Bankbezirk Döbeln. Innerhalb der zwei Hauptgruppen lehnt sich die Ordnung an die Aufbaustruktur der ADCA-Zentrale an. Die Herkunft der Unterlagen von verschiedenen Niederlassungen innerhalb des Bankbezirkes blieb dabei unberücksichtigt[25] .

Eine Abgrenzung zur Sächsischen Landesbank erfolgte in der Weise, dass die Unterlagen der Abwicklungsstelle 1, später Kreditbüro A 1 der Sächsischen Landesbank, die faktisch die ADCA-Zentrale in Abwicklung darstellten, beim ADCA-Bestand belassen wurden. Die Laufzeit des Bestandes reicht daher über das Jahr 1945 hinaus.

Kassationsmaßnahmen beschränkten sich auf Mehrfachüberlieferungen. Bei Depot- und Kontounterlagen steht eine endgültige Bewertung noch aus. Einige Fremdprovenienzen wurden entnommen und anderen Bankbeständen im StA-L zugeordnet. Die Unterlagen der Zweigstellen, für die das Hauptstaatsarchiv Dresden und das Staatsarchiv Chemnitz zuständig sind, wurden dorthin abgegeben. Für die Unterlagen darüber hinausgehender anderer Zweigstellen wurde 2015 eine gemeinsame Klassifikationsgruppe gebildet, die die einzelnen Provenienzen ausweist. Im gleichen Jahr erfolgte auch die Verzeichnung von noch unerschlossenen Unterlagen.

Der Bestand wurde vorwiegend einfach verzeichnet und durch ein Orts- und ein Unternehmensregister erschlossen. Bei den Personalakten ist in der Regel das jeweilige Geburtsdatum angegeben, so dass datenschutzrechtliche Zugriffsbeschränkungen anhand des Findbuches feststellbar sind. Bei Depot- und Kontounterlagen wurden die Aufnahmen der Abgabelisten lediglich stichprobenhaft überprüft und vereinheitlicht.

Die Einheiten 242 – 564 mit Informationen zu einzelnen Unternehmen (Punkt 1.4.7.2.) sind ca. 1980 im Staatsarchiv gebildet worden. Die ungeordnet übernommenen Unterlagen wurden vorher alphabetisch nach Orten und dann nach Unternehmen sortiert. Ursprünglich waren die dort enthaltenen Unternehmensinformationen aber wahrscheinlich alphabetisch nach Unternehmen strukturiert.

Überlieferungsschwerpunkte

Der zeitliche Schwerpunkt der Überlieferung liegt in dem Zeitraum 1920 – 1945. Nur vereinzelt gehen Unterlagen bis in das 19. Jahrhundert zurück. Leitungsschriftgut ist nur in geringem Maße vorhanden. Hier ist vor allem die Aufsichtsratstätigkeit von ADCA-Direktoren gut dokumentiert. Im Bereich des inneren Dienstbetriebes sind die Aktivitäten der Organisationsabteilung, der Hauptbuchhaltung und des Archivs umfassender überliefert. Bei den Unterlagen zur Geschäftstätigkeit sind besonders die Kredit- und sonstigen Kundenakten hervorzuheben. Zusammen mit den Aufsichtsratsakten und der Sammlung von Satzungen, Geschäftsberichten und Zeitungsartikeln des Archivs bilden sie eine Grundlage für Untersuchungen zur mitteldeutschen Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte. Die Kundenkarteien ermöglichen eine Verknüpfung von Kunden und Geschäftstätigkeit.

Hinweise für die Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21006, ADCA, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweise auf korrespondierende Bestände

21048
Sächsische Landesbank/Sächsische Landeskreditbank, Zweiganstalt Leipzig
13118
Allgemeine Deutsche Credit Anstalt, Dresden (ADCA)
31453
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt (ADCA), Hauptniederlassungen Chemnitz, Plauen und Zwickau



S. Thurnburg, 2000

V. Jäger, 2015


[01] Arthur Liebmann, Acht Jahrzehnte im Dienste der Wirtschaft, Ein Lebensbild der ADCA - Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig 1938, S. 17 - 48.
[02] Untersuchung des Bankwesens 1933, II. Teil Statistiken, zusammengestellt von der volkswirtschaftlichen und statistischen Abteilung der Reichsbank, Berlin 1934, S. 228.
[03] Liebmann, Acht Jahrzehnte im Dienste der Wirtschaft, S. 73ff.
[04] Als größere Banken wurden 1917 die Vogtländische Bank und die Geringswalder Bank übernommen, 1932 die Anhalt-Dessauische Landesbank.
[05] Liebmann, Acht Jahrzehnte im Dienste der Wirtschaft, S. 222ff.
[06] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), ADCA Nr. 241, Wirtschaftsbericht für 1938.
[07] StA-L, ADCA Nr. 40. Näheres dazu bei Andreas Graul, Die Allgemeine Deutsche-Credit-Anstalt (ADCA) in Leipzig und ihr Ringen um die wirtschaftliche Vormachtstellung nach der Angliederung des Sudetenlandes und der Bildung des Reichsprotektorats "Böhmen und Mähren" (1938/39), in: Forschungen zur tschechischen Bankengeschichte, hrsg. Karls-Universität Prag, 2000.
[08] Bei Paul Schauseil & Co. war die ADCA mit über 80 %, bei Bassenge & Fritzsche mit über 90 % am Gesellschaftskapital beteiligt. Die persönlich haftenden Gesellschafter waren bei allen wichtigen personellen und geschäftlichen Entscheidungen an die Zustimmung der ADCA gebunden (SächsStAL, ADCA Nr. 1620). An der Prager Privaten Bankgesellschaft GmbH hielt die ADCA ebenfalls mehr als 90 % des Gesellschaftskapitals (StA-L, ADCA Nr. 982).
[09] Beide Gesellschaften waren 100 %ige Töchter der ADCA (StA-L, ADCA Nr. 805 und Nr. 809).
[10] Vertragliche Verpflichtung eines Kreditinstituts, für Rechnung und nach Weisungen des Auftraggebers innerhalb eines bestimmten Zeitraumes und unter bestimmten Voraussetzungen eine Leistung an einen Dritten zu erbringen (Gabler Bank-Lexikon, hrsg. von Wolfgang Grill u. a., Bd. 1, 11. Aufl., Wiesbaden 1996, S. 19).
[11] Diese Produktpalette ist dem Bericht eines Lehrlings in einer Leipziger Depositenkasse aus dem Jahr 1934 entnommen (StA-L Leipzig, ADCA Nr. 600, ADCA-Zeitung 1934, S. 70f).
[12] Liebmann, Acht Jahrzehnte im Dienste der Wirtschaft, S. 172f.
[13] Eine Aufstellung von Aufsichtsratsmandaten von ADCA-Direktoren aus dem Jahr 1937 findet sich bei Andreas Graul, Die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig und ihre Rolle in Sachsen im Stadium des monopolistischen Kapitalismus, Diplomarbeit, Leipzig 1981, S. 47.
[14] StA-L, ADCA Nr. 72.
[15] StA-L, ADCA Nr. 991.
[16] StA-L, Amtsgericht Leipzig HR B 332, Bd. 22.
[17] 125 Jahre Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt 1856 - 1981, Berlin, Frankfurt a. M. 1981, S. 38ff.
[18] In einer Aufstellung der größten Regionalbanken (Stand Ende 1981) nimmt die ADCA BANK AG Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Berlin - Frankfurt a. M. mit einer Bilanzsumme von 3156 Mio. DM, 34 Geschäftsstellen und 790 Mitarbeitern den zwanzigsten Platz ein (Manfred Pohl, Die Entwicklung des privaten Bankwesens nach 1945, Die Kreditgenossenschaften nach 1945, in: Deutsche Bankengeschichte , hrsg. im Auftrag des Instituts für bankhistorische Forschung e. V. von seinem Wissenschaftlichen Beirat, Bd. 3, Frankfurt a. M. 1983, S. 245).
[19] Angaben von Herrn Wanninger von der Rabobank.
[20] Zur Organisationsstruktur der ADCA und zur Aufgabenverteilung zwischen Haupt- und untergeordneten Niederlassungen vgl. Sabine Thurnburg, Die Struktur der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt 1920 bis 1945, Ein Beitrag zur Geschichte der Bankenorganisation, unveröffentlichtes Manuskript, Leipzig 2000, Standortsignatur Bibliothek des StA-L: A 210/2000.
[21] In Leipzig fungierte die Zentrale zusätzlich als Hauptniederlassung.
[22] Eine Übersicht der Hauptniederlassungen und der ihnen zugeordneten Niederlassungen aus dem Jahr 1943 findet sich in StA-L, ADCA Nr. 125.
[23] Bis 1933 trugen Teilstücke der Straße die Namen Zeitzer Straße, Südstraße und Südplatz. Im Mai 1945 wurde die Straße in Südstraße umbenannt, im August 1945 in Karl-Liebknecht-Straße (Gina Klank, Gernot Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen, Leipzig 1995).
[24] Eine Übersicht, Stand August 1942, führt zwei weitere Niederlassungen auf: Hartha und Leisnig (Landesarchiv Merseburg, ADCA, Naumburg, Nr. 6).
[25] Die Unterlagen mit der Provenienz "Zentrale" erscheinen hier nicht. Die Leipziger Niederlassungen erscheinen direkt unter ihrem Namen.
Graul, Andreas: Die ADCA in Leipzig und ihre Rolle in Sachsen im Stadium des monopolistischen Kapitalismus. Diplomarbeit 1981
Graul, Andreas: Zur Erschließung des Bestandes ADCA im STAL. In:
AM 32/1982, 3, S.101 f.
Graul, Andreas: Zur Entwicklung des Bankwesens im Stadium des monopolistischen Kapitalismus(1914-1933) Diss. 1983
I i 96
E XV Lpzg d 128
ADCA: 125 Jahre Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt 1856 - 1981. (L)
Geschäftsberichte.- Aufsichtsratsmandate.- Bankübernahmen.- Personal.- Betriebsgeschichtliche Sammlung.- Jahresabschlüsse.- Statistik.- Immobilienverwaltung.- Devisengeschäfte.- Kreditangelegenheiten.- Kundenverwaltung.- Wertpapiergeschäfte.
Die Allgemeine Deutsche Creditanstalt (ADCA) wurde 1856 als Aktiengesellschaft gegründet. Die Geschäftstätigkeit war von Anfang an sehr breit angelegt und erstreckte sich räumlich über Sachsen hinaus. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg gehörte die Bank, gemessen an ihrer Bilanzsumme, zu den drei größten deutschen Provinzbanken, spätestens 1925 war sie zur größten aufgestiegen. 1938 beschäftigte die ADCA in 130 Geschäftsstellen an 106 Orten in Mitteldeutschland über 2.200 Mitarbeiter. Folgende Banken wurden übernommen: J. G. Salewsky, Becker & Co., Hammer & Schmidt, George Meyer, Leipziger Vereinsbank AG und die Geringswalder Bank. Das Niederlassungsnetz der ADCA war dezentral strukturiert. Zentrale, Hauptniederlassungen und Unterniederlassungen bildeten ein dreistufiges System. Durch die Zuordnung von Unterniederlassungen zu Hauptniederlassungen entstanden Bankbezirke. Die wichtigsten Bezirke der ADCA waren Leipzig, wo die Zentrale zugleich als Hauptniederlassung fungierte, sowie Chemnitz, Dessau und Dresden. Als Bezeichnungen für ADCA-Niederlassungen findet man die Begriffe Abteilung, Filiale, Zweigstelle oder Depositenkasse. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Geschäftsstellen in der sowjetischen Besatzungszone geschlossen. Die Zentrale bestand als Vollzugsstelle der Sächsischen Landesbank, Zweiganstalt Leipzig, zu Abwicklungszwecken vorerst weiter. Die Löschung aus dem Handelsregister erfolgte im Juni 1947.
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