Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

31556 Sächsische Landesbank/Sächsische Landeskreditbank, Zweiganstalten im Bezirk Chemnitz

Datierung1872 - 1971 (1990)
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)32,57

Bestand enthält auch 8 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

1. Geschichte der Sächsischen Landesbank/Sächsischen Landeskreditbank
Die Sächsische Landesbank wurde im August 1945 im Zuge der Neuordnung des sächsischen Bankwesens als Körperschaft des öffentlichen Rechts als regionale Universalbank gegründet. Sie war als Einrichtung der Landesregierung für die Förderung und Ausführung des Geld- und Kreditverkehrs des Landes Sachsen verantwortlich und hatte zudem die Aufgabe, die von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) geschlossenen Banken zu liquidieren. Im Sommer 1947 erfolgte ihre Umbenennung in Sächsische Landeskreditbank. Ausgangspunkt war eine Aufgabenerweiterung durch die längerfristige Kreditierung neu aufzubauender Industriezweige. Das Zweig- und Zahlstellennetz der Bank war in den Jahren 1945 bis 1950 starken Schwankungen unterworfen. Zum 1. Januar 1950 wurde sie zusammen mit der 1947 entstandenen Emissions- und Girobank Sachsen in die Deutsche Notenbank eingegliedert.


2. Bestandsgeschichte
Die Überlieferung ist 1996 von der Kreditanstalt für Wiederaufbau NL Berlin, Außenstelle Chemnitz mit Abgabeverzeichnissen dem Staatsarchiv Chemnitz übergeben worden. Die Qualität der Ablieferungsverzeichnisse lässt in der Regel nur eine eingeschränkte Nutzung zu. Daher ist eine Neuverzeichnung der Gesamtüberlieferung beabsichtigt. Das gegenwärtig vorliegende Findbuch/Datenbank enthält die bislang im Staatsarchiv Chemnitz neu bearbeiteten Akteneinheiten und die im März 2020 in die Verzeichnungsdatenbank Augias retrokonvertierten Verzeichnungsangaben aus den ursprünglichen Abgabeverzeichnissen.
16 Bündel unverzeichneter Hypothekenakten der Deutschen Centralbodenkredit AG, Berlin wurden 2003 verzeichnet. Die Aktengruppe ist sehr stark verschmutzt und i. R. verschimmelt. Sie ist für eine allgemeine Benutzung gesperrt. Eine Begasung, Reinigung und technische Bearbeitung ist geplant. Die Akten enthalten zum jeweiligen Grundstück das Katastermaterial, Abschriften des Grundbuchblattes, Bauzeichnungen und Pläne, Mieterverzeichnisse, Auskünfte über die Eigentümer und/oder Erwerber, Taxen bzw. Wertgutachten des Anwesens, Schuldurkunden, Versicherungspolicen und Hypothekensicherungsscheine, Besitzwechselbenachrichtigungen und Schriftwechsel zur Darlehenstilgung. Bei der Bearbeitung wurden 141 Fotos (s/w, Pos.) und Postkarten im Darin-Vermerk verzeichnet. Die häufig enthaltenen Lage- und Bauzeichnungen wurden nicht einzeln erfasst. Statuten, Jahresabschlüsse und Bilanzen, Konkurse, Zwangsverwaltungs- und Zwangsversteigerungsverfahren für Firmen- und Wohngrundstücke sowie Entschuldungsverfahren für landwirtschaftliche Güter wurden im Enthält-Vermerk erwähnt. Die ältesten Beleihungsakten beginnen 1872, die Mehrheit der Akten um das Jahr 1924. Sie beziehen sich u. a. auf Darlehen der früheren Roggenrentenbank, der späteren Preußischen Central-Bodenkredit- und Pfandbrief-Bank AG und der Deutschen Grundkreditbank Berlin bzw. Gotha. Die Hypothekenforderungen wurden durch die Deutsche Centralbodenkredit AG, Berlin übernommen. Nach 1945 ist die Kommission der Deutschen Zentralfinanzverwaltung zur Sicherstellung der Geschäftsunterlagen und Wertpapiere der Hauptsitze geschlossener Banken durch Anordnung der Finanzverwaltung der SMAD, Abt. Banken, als Verwalterin der Deutschen Centralbodenkredit AG, Berlin bestellt worden. Durch diese Kommission erfolgte in Einzelfällen der letzte Schriftgutzuwachs in den überlieferten Akten.[01] Nach 1948 dürften die Akten der im Bezirk Chemnitz wohnhaften Schuldner zunächst an die Sächsische Landesbank abgegeben worden sein. Eine Fortführung der Akten durch die Sächsische Landesbank ist nicht nachweisbar.[02] Die Forderungen wurden durch die Banken der DDR weiter aufrechterhalten bzw. auf Grundlage der Gesetze vom 8. September 1950 bzw. 17. Februar 1954 ermäßigt bzw. getilgt.[03] Nachweiskarteikarten und Akten über die Entschuldung von Klein- und Mittelbauern sind im Sächsischen Staatsarchiv Chemnitz im Bestand 31596 Bank für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft, Kombinatsbankfiliale Karl-Mark-Stadt überliefert.
In den Jahren 2005 bis 2007 sind die Verzeichnungsarbeiten am Bestand fortgeführt worden. Dabei sind auch die wenigen, zwischenzeitlich im Staatsarchiv Chemnitz auf Karteikarten verzeichneten Akteneinheiten in die Augias-Datenbank eingearbeitet worden.


3. Bestandsanalyse
Die Gesamtüberlieferung enthält Unterlagen der Zweiganstalten und Zahlstellen in Annaberg, Aue, Auerbach, Chemnitz, Crimmitschau, Eibenstock, Geringswalde, Glauchau, Hainichen, Hohenstein-Ernstthal, Kirchberg, Klingenthal, Lichtenstein, Limbach, Lugau, Marienberg, Markneukirchen, Meerane, Mylau, Oberlungwitz, Olbernhau, Plauen, Reichenbach/V., Rodewisch, Schneeberg, Schwarzenberg, Siegmar-Schönau, Stollberg, Treuen, Werdau, Zschopau und Zwickau.
Überliefert sind u. a.: Geschäftsbedingungen und Rundschreiben der Sächsischen Landesbank, Unterlagen über die Beschlagnahme von Konten und Depots auf Grundlage der Bodenreform und von SMAD-Befehlen, Bilanzen der Zweiganstalten, Unterlagen zur Durchführung der Währungsreform 1948, Neukredite nach 1945, Öffentliche Urkunden (Hypothekenlöschungen), Kreditakten für private und geschäftliche Kredite aus der Provenienz verschiedener geschlossener Altbanken, sofern sie sich keinen Altbankenbeständen zuordnen ließen oder als Altdebitoren im Neugeschäft fortgeführt worden sind, des Weiteren Hypothekenakten der Deutschen Centralbodenkredit AG, Berlin zu Beleihungen von landwirtschaftlichem Grundbesitz, Wohn- und Geschäftsgrundstücken und zu Hauszinssteuerabgeltungsdarlehen der im Bezirk Chemnitz wohnhaften Schuldner, Abwicklungsunterlagen verschiedener Altbanken und Depot- und Wertpapierverwaltung geschlossener Altbanken.




[01] 31556, Nr. 79, Blatt 186
[02] Eine Ausnahme bildet Akte Nr. 254. Sie enthält eine Schriftwechsel der Forderungsverwaltung der Industrie- und Handelsbank Karl-Marx-Stadt mit der Schuldnerin. Eine Aktennotiz verweist auf die Abgabe der Akte an die Bank für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft.
[03] Gbl. der DDR, Nr. 104/1950: Gesetz über Entschuldung und Kredithilfe für Klein- und Mittelbauern vom 8.9.1950 und Gbl. der DDR, Nr. 23/1954: Gesetz über die Entschuldung der Klein- und Mittelbauern beim Eintritt in die LPG vom 17.2.1954
Geschäftsbedingungen und Rundschreiben der Sächsischen Landesbank.- Unterlagen über die Beschlagnahme von Konten und Depots auf Grundlage der Bodenreform und von SMAD-Befehlen.- Bilanzen der Zweiganstalten.- Unterlagen zur Durchführung der Währungsreform 1948.- Neukredite nach 1945.- Öffentliche Urkunden (Hypothekenlöschungen).- Kreditakten für private und geschäftliche Kredite aus der Provenienz verschiedener geschlossener Altbanken, sofern sie sich keinem Altbankbestand zuordnen ließen oder als Altdebitoren im Neugeschäft fortgeführt worden sind.- Hypothekenakten der Deutschen Centralbodenkredit AG, Berlin zu Beleihungen von landwirtschaftlichem Grundbesitz, Wohngrundstücken und Geschäftsgrundstücken und zu Hauszinssteuerabgeltungsdarlehen der im Bezirk Chemnitz wohnhaften Schuldner.- Abwicklungsunterlagen von Altbankgeschäften (seit Aug. 1945).- Verwaltung der Depots und Wertpapiere geschlossener Altbanken.
Die Sächsische Landesbank wurde im August 1945 im Zuge der Neuordnung des sächsischen Bankwesens als Körperschaft des öffentlichen Rechts als regionale Universalbank gegründet. Sie war als Einrichtung der Landesregierung für die Förderung und Ausführung des Geld- und Kreditverkehrs des Landes Sachsen verantwortlich und hatte zudem die Aufgabe, die von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland geschlossenen Banken zu liquidieren. Im Sommer 1947 erfolgte ihre Umbenennung in Sächsische Landeskreditbank. Ausgangspunkt war eine Aufgabenerweiterung durch die längerfristige Kreditierung neu aufzubauender Industriezweige. Das Zweig- und Zahlstellennetz der Bank war in den Jahren 1945 bis 1950 starken Schwankungen unterworfen. Zum 1. Januar 1950 wurde sie zusammen mit der 1947 entstandenen Emissions- und Girobank Sachsen in die Deutsche Notenbank eingegliedert.
Der Bestand enthält Unterlagen der Zweiganstalten und Zahlstellen in Annaberg, Aue, Auerbach, Chemnitz, Crimmitschau, Eibenstock, Geringswalde, Glauchau, Hainichen, Hohenstein-Ernstthal, Kirchberg, Klingenthal, Lichtenstein, Limbach, Lugau, Marienberg, Markneukirchen, Meerane, Mylau, Oberlungwitz, Olbernhau, Plauen, Reichenbach/V., Rodewisch, Schneeberg, Schwarzenberg, Siegmar-Schönau, Stollberg, Treuen, Werdau, Zschopau und Zwickau.
Bis 2021 trug der Bestand den Namen: Sächsische Landesbank/Sächsische Landeskreditbank, Zweiganstalten im Bezirk Chemnitz (zusammengefasster Bestand).
  • 2003 - 2009, 2014, 2020 | elektronisches Findmittel
  • 2008 | Findbuch für 14,05 lfm, 141 Positive s/w
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang