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Beständeübersicht

Bestand

12733 Nachlass Richard Albert von Meerheimb

Datierung1799, 1802 und 1812 - 1816
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)0,15
Richard Albert v. Meerheimb (Pseudonym: Hugo vom Meer) wurde am 14. Januar 1825 in Großenhain geboren. Er entstammte einem alten niederrheinischen Adelsgeschlecht, das sich urkundlich bis 1216 zurückverfolgen lässt. Bereits der Vater Meerheimbs gehörte dem Militär an und wurde 1832 nach Dresden versetzt. Meerheimb wurde 1839 in das Kadettenkorps in Dresden aufgenommen. 1842 trat er als Portepeejunker in die sächsische Armee ein. Seit 1844 war er Offizier und widmete sich neben seiner militärischen Tätigkeit Studien zur Philosophie-, Kunst- und Literaturgeschichte. Meerheimbs erste Publikation "Gulat und Tschadra", ein episches Gedicht, erschien 1848 unter dem Pseudonym Hugo vom Meer. 1848/49 war er an der Niederwerfung der revolutionären Bewegungen in Dresden beteiligt. 1849 wurde er zum Oberleutnant und 1859 zum Hauptmann befördert. Im Deutschen Krieg 1866 erlitt Meerheimb in der Schlacht bei Jicín (Böhmen) schwere Verwundungen. Nach seiner Genesung trat er 1867 wieder in den Militärdienst ein und war nun Bataillonskommandeur im 4. Infanterieregiment Nr. 103 in Kamenz. 1868 wurde er nach Bautzen versetzt. Am Deutsch-Französischen Krieg nahm er als Oberstleutnant teil. Nach dem Friedensschluss wurde Meerheimb zum Oberst ernannt und bat um Versetzung in den Ruhestand. Er lebte in Dresden und widmete sich dem Reisen und seinen literarischen Arbeiten. Das Schwergewicht seiner schriftstellerischen Tätigkeit lag auf dem Gebiet der lyrischen und epischen Dichtung. Hervorzuheben sind seine mono- und psychodramatischen Dichtungen, d.h. dramatische Handlungen, in denen nur eine Person spricht. Meerheimb gilt als Begründer dieser Literaturgattung. Neben eigenen Arbeiten gab er aus dem Nachlass seines Vaters die "Erlebnisse eines Veteranen der großen Armee während des Feldzuges in Russland 1812" heraus. 1892 gründete Meerheimb die "Litterarische Gesellschaft Psychodrama", die eine eigene Rubrik in den "Neuen litterarischen Blättern" erhielt. Ende 1895 erkrankte er schwer und verstarb am 18. Januar 1896 in der Heilanstalt Loschwitz. Meerheimb war Träger des Militär St. Heinrich Ordens, des österreichischen Ordens der eisernen Krone, des sizilianischen Ordens Franz II., des Sachsen-Ernestinischen Hausordens und Inhaber des Eisernen Kreuzes.
Quelle: Cornelia Herold, Meerheimb, Richard Albert von in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., Online-Ausgabe: http://www.isgv.de/saebi/ vom 23.3.2020.

Vgl. Das sächsische Heer, seine Kommando-, Justiz- und Verwaltungsbehörden (1831-1921), Militärarchiv der Deutschen Demokratischen Republik, Potsdam, 1974, S. 59-60, Nr. 51.
Privatkorrespondenz.- Gedichte.
Oberstleutnant Richard Albert von Meerheimb lebte von 1825 bis 1896. Er war Bataillonskommandeur des 4. Infanterieregiments Nr. 103.
  • 2020 | Findbuch/Datenbank
  • 2024-02-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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