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Beständeübersicht

Bestand

21803 Nachlass Rolf Langematz

Datierung1969
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,00


Zur Biographie von Rolf Langematz

Rolf Langematz wurde am 2. März 1928 geboren.[01] Er absolvierte ein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in den 1950er Jahren und gehört zu den namhaften Leipziger Fotografen. Von etwa 1966 bis 1988 betrieb Langematz ein Fotostudio in der Ferdinand-Lassalle-Straße 2. Als Autor erarbeitete er eine Reihe von Bildpublikationen. Langematz war viele Jahre Mitarbeiter des Zentralhauses für Kulturarbeit in der DDR. In den 1960er Jahren war er auch für das Stadtarchiv tätig. Er stand mit Herbert Küas in Verbindung, für den er z. B. für den Wiprecht-Band und die Arbeiten zur Baugeschichte der Moritzbastei Fotodokumentationen angefertigt hat. Mit denkmalpflegerischen Untersuchungen vertraut, hatte er es auch übernommen, 1969 Schloss Rötha unmittelbar vor dem Abbruch bis zur Sprengung zu dokumentieren. Im Jahr 1988 wohnte Langematz in Groitzsch bei Eilenburg; er starb am 8. Januar 2010 in Jesewitz.

In der kleinen Stadt Rötha, südlich von Leipzig gelegen, befand sich das Schloss bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Familie von Friesen, die es 1592 erworben hatte und bis 1682 ausbaute. Während der Völkerschlacht trafen sich Zar Alexander I., Kaiser Franz I. und Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. auf Schloss Rötha, um sich mit General Schwarzenberg und Fürst Metternich über das weitere Vorgehen zu beraten. Das noch erhaltene Interieur des ehemaligen Speisezimmers, auch "Verbündetenzimmer" genannt, wurde 2012 von Heinrich Freiherr von Friesen per Leihvertrag an den Förderverein "Rötha – Gestern. Heute. Morgen. e. V." zu Präsentationszwecken übergeben. Im Jahr 1969 war das Röthaer Schloss auf behördliche Veranlassung gesprengt worden. Endgültig verbaut und versiegelt wurden die Reste bis 1982. Das Schloss und seine Geschichte gerieten zunächst in Vergessenheit, bis 2011 mit Suchgrabungen auf dem ehemaligen Schlossareal begonnen wurde. Der Förderverein organisierte weitere Projekte mit Hinblick auf das Gedenken zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig und wurde dabei durch die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig unterstützt.[02]

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Angesichts dessen, dass der Bestand Rittergut Rötha mit Trachenau in einer Reihe mit dem Archivgut von Gnandstein, Püchau, Lützschena, Sahlis-Rüdigsdorf zu den großen und besonders aussagekräftigen Beständen dieser Art zählt, schien es sinnvoll, die Fotodokumentation über Schloss Rötha zu erwerben. Genauere Umstände zur Erwerbung des Bestandes sind leider nicht bekannt. Eine erste Bearbeitung, bei welcher das zur Retrokonversion genutzte Findbuch entstand, führte Lina Herfurth im Juni 1988 durch. Wie bei anderem fotografischen Archivgut, erfolgten Erschließung und Lagerung in provenienzmäßig gebildeten Beständen und nicht in Form thematischer Sammlungen. Die Verzeichnung erfasste zunächst lediglich grob sachlich geordnete Kontaktabzüge und die Negative. Bei der Retrokonversion des Findbuches im Rahmen eines Praktikums im März 2015 wurde die Verzeichnung überarbeitet und elektronisch erfasst. Dabei entstand das vorliegende Findbuch.

Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand enthält Fotodokumente aus dem Jahr 1969. In ihm werden Fotos von Rolf Langematz als Teil des kleinen Kulturschatzes von Schloss Rötha, zumindest bildlich, verwahrt. Neben den architektonischen Besonderheiten wurden vor allem die Wandmalereien, zum Teil farbig, fotografiert. Auch Stuck, Kamine und zahlreiche Verzierungen wurden festgehalten. Zum anderen dokumentiert der Bestand die Sprengung sowie die Überreste selbiger. Eine Besonderheit ist die 12-teilige Serienaufnahme zum Moment der Sprengung des Haupt- bzw. Vorderhauses.

Da das Fotoarchiv, das über Jahrzehnte bei Langematz entstanden war, als ebenso umfangreich wie wertvoll galt, wurde der Teil zum Schloss Rötha nur als kleiner Teilbestand formiert, dem später weitere Teile angefügt werden sollten. Dazu ist es nicht mehr gekommen.

Hinweise zur Benutzung

Für die Benutzung der Fotos sind die Regelungen des Urheberrechtes zu beachten. Letzte bekannte Erben sind Christa und Erhard Schlott, Jesewitz, sowie Juliane Schlott.

Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21803, Nachlass Rolf Langematz, Nr. (fettgedruckte Zahl).

L. Herfurth, überarbeitet von N. Weigel

März 2015


[01] http://d-nb.info/gnd/1025759818 (aufgerufen am 26. März 2015).
[02] http://www.kultur-und-umweltstiftung.de/foerderprojekte/foerderprojekte-2013/projekt-roetha-2013/ (aufgerufen am 27.03.2015).
Fotodokumentation zum Schloss Rötha.
Rolf Langematz wurde am 2. März 1928 geboren. In den 1950er Jahren absolvierte er ein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, später gehörte er zu den namhaften Leipziger Fotografen. Langematz war viele Jahre Mitarbeiter des Zentralhauses für Kulturarbeit in der DDR. Er stand mit Herbert Küas in Verbindung, für den er Fotodokumentationen anfertigte. Mit denkmalpflegerischen Untersuchungen vertraut, hatte er es übernommen, 1969 Schloss Rötha unmittelbar vor dem Abbruch bis zur Sprengung fotografisch zu dokumentieren. Langematz starb am 8. Januar 2010 in Jesewitz.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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