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Beständeübersicht

Bestand

21816 Nachlass Joachim Petri

Datierung1960 - 1970
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,00
Zur Biografie von Joachim Petri[01]

Joachim Petri wurde am 3. April 1921 in Leipzig geboren. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Lehre zum Fotografen bei der angesehenen Firma Brüggemann in Leipzig. Doch schon 1939 begann für den 18jährigen Petri der Zweite Weltkrieg. Nach seiner Offiziersausbildung wurde der junge Leutnant an die Front geschickt. 1945 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1949 entlassen wurde. Wieder zurückgekehrt nach Leipzig, stieg er wiederum bei der Firma Brüggemann ein und spezialisierte sich auf Werbe- und Porträtfotografie. Die ersten Panorama-Großformate über ganze Wände gehörten zu den herausragenden Leistungen in dieser Zeit. Ende der 1950er Jahre machte sich Petri selbständig und fotografierte vorrangig für die Werbe- und Modebranche.
Petri machte er sich immer wieder Gedanken, wie man alltägliche Gegenstände besonders darstellen kann. So entstand auch seine Riffelglastechnik, mit der er in der Fachwelt sehr bekannt wurde. Die Technik entwickelte er für eine Jahreskampagne für elektrische Haushaltsgeräte. Die Idee dahinter ist, das Produkt vor einer Riffelglas-Scheibe abzulichten. Hinter der Scheibe wird schemenhaft angedeutet, welche Funktion das Produkt hat. Zu der damaligen Zeit war diese Art der Präsentation ein absolutes Novum. Sie wurde derart populär, dass sie sogar im Fachbereich Fotografie der Kunsthochschule Leipzig gelehrt wurde. In den letzten Jahren seiner beruflichen Karriere arbeitete er vorrangig an Motiven für Buchillustrationen, u. a. zu Büchern über Sächsische Schlösser, zu Johann Sebastian Bach, Martin Luther, zu den Potsdamer Schlössern oder den Schätzen des Alten Rathauses zu Leipzig. Darüber hinaus fertigte er Fotografien von Archivalien für zwei Bildbände der Staatlichen Archivverwaltung der DDR an.[02] Im September 1989 verstarb Joachim Petri im Alter von 68 Jahren.

Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Über den Ankauf der Negative von Joachim Petri liegen keine Informationen vor. Es ist davon auszugehen, dass er Anfang der 1980er Jahre die 102 Negative dem Staatsarchiv Leipzig zwecks Sicherung überlassen hat, möglicherweise mit dem Ziel, später weitere Sammlungsobjekte zu übergeben. Dazu ist es leider nicht mehr gekommen.
1990 wurde der Bestand durch Antje Brekle verzeichnet. Das dabei entstandene maschinenschriftliche Findbuch wurde 2016 durch die Praktikantin Vanessa Roemer in die archivische Erschließungssoftware AUGIAS-Archiv übertragen.

Überlieferungsschwerpunkte

Markant sind im Bestand die zahlreichen Fotografien von Illustrationen aus Zeitungen des 19. Jh. zum Thema Kaffee. Besonders bemerkenswert sind die wenigen Negative zum Abriss der Paulinerkirche in Leipzig 1968.

Verweis auf korrespondierende Bestände

Durch die Fotothek des Stadtgeschichtlichen Museums wurden von Joachim Petri 1.600 Schwarz-Weiß und Farbnegative von Sammlungsgegenständen und 7.000 großformatige Diapositive aus allen Bereichen der Stadtgeschichte angekauft, wobei die Vororte Reudnitz, Schönefeld und Mockau besonders gut repräsentiert sind.


Hinweise für die Benutzung


Bei der Benutzung ist das Urheberrecht zu beachten. Bei der Zitierung ist anzugeben: StA-L 21816 Nachlass Joachim Petri, Nr. (fettgedruckte Zahl).

M. Wermes

April 2016


[01] Der Lebenslauf wurde erstellt mit Hilfe der Angaben zur Person unter http://www.heimat-leipzig.de/main/index.php?id=120 (letzter Aufruf 26.01.2016).
[02] Mit Brief und Siegel. Dokumente aus Archiven der DDR, hg. von der Staatlichen Archivverwaltung der DDR, Leipzig 1979.- Aus tausend Jahren deutscher Geschichte. Dokumente aus Archiven der DDR, Berlin 1989.
102 Negative, darunter einzelne Negative zum Abriss der Paulinerkirche in Leipzig 1968.
Joachim Petri lebte von 1921 bis 1989 in Mölkau bei Leipzig als Fotograf. Einen Ausschnitt seiner fotografischen Tätigkeit geben die im Staatsarchiv Leipzig seit den 1980er Jahren archivierten Negative wieder.
  • 2016 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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