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Beständeübersicht

Bestand

40171 Grubenvorstände und Mannschaftsbücher verschiedener Gewerkschaften

Datierung1709 - 1716, 1761-1930
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)14,31
1. Bestandsgeschichte

Bei dem vorliegenden Bestand handelt es sich um eine fragmentarische Überlieferung von Verwaltungsakten der Grubenvorstände einzelner Berggebäude. In diesen Sammelbestand wurden teilweise Akten aus den Grubenaktenbeständen sowie Akten aus dem 1987 aufgelösten Bestand Varia eingereiht. Man muss aber davon ausgehen, dass sich in den einzelnen Grubenaktenbeständen und im Bestand Oberdirektion der Erzbergwerke - Werksakten weitere Akten mit der Provenienz Grubenvorstände befinden.
Weitere 84 Akten kamen mit einer Übergabe (ca. 1980) aus dem Stadtarchiv Nossen in das Bergarchiv. 1992 erfolgte durch Frau Böhme die Verzeichnung dieser Akten auf Kartei (Kartei 343-347).
Eine im Februar 1997 durch das Kreisarchiv Aue an das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden erfolgte Übergabe von 14 Akteneinheiten wurde noch im selben Jahr zuständigkeitshalber an das Bergarchiv übergeben.
Schließlich erfolgte noch eine Übergabe von ca. 54 Akten der Firma Klemm in Edle Krone, die alle das Berggebäude Unverhofft Glück bei Dorfhain betrafen. Ein Großteil dieser Akten war noch nicht erschlossen, so dass eine Neuverzeichnung nötig wurde.
Die Mannschaftsbücher wurden durch Peter Langhof aus dem Bestand Bergamt Freiberg, Repertorium A, Sektion 25 herausgelöst. Ebenfalls wurden aus dem Bestand Oberdirektion der Erzbergwerke - Werksakten die Mannschaftsbücher ausgegliedert, die dort als fehlend geführt werden.


2. Bearbeitungsbericht

Im August 2000 wurde mit der Intensivverzeichnung nach Bärschem Prinzip
auf Augias begonnen. Die Akten der Grubenvorstände und die Mannschaftsbücher, welche laut Regalbergbaugesetz von 1851 vom Grubenvorstand zu führen waren, wurden in einem Bestand unter der Bezeichnung GV/MB zusammengeführt. Im Jahre 2003 sind die Zechenregister aus dem Bestand genommen und dem Bestand 40186 Zechenregister sächsischer Bergreviere zugeführt worden. Zu einer weiteren Bestandsbereinigung kam es im Jahre 2005. Aus den Beständen 40013 Bergamt Marienberg und 40101 Marienberger Silberbergbaugesellschaft wurde eine größere Anzahl Fremdprovenienzen herausgelöst und dem Bestand zugeordnet; im Gegenzug wurden einzelne Archivalien der Vater Abraham Fundgrube in den Bestand 40101 genommen, da sich an dieser Stelle der überwiegende Teil der Überlieferung befindet.
Für die Verzeichnung wurde bereits im Vorfeld die Klassifikation des Bestandes aufgestellt, welche aber im Rahmen der Verzeichnung immer wieder erweitert bzw. korrigiert werden musste. Schwierigkeiten bestanden in der Zuordnung der Gruben, da vielmals nur der Grubenname ohne Ortsangabe genannt wurde. Es erfolgte eine Vereinheitlichung der Schreibweise der Grubennamen. Der Bestand besteht zum Teil aus fadengehefteten, gebundenen und teilweise losen Akteneinheiten. Eine Registraturordnung ist nicht erkennbar. Die auf den Akten teilweise erhaltenen Signaturen lassen keine Schlüsse auf die innere Ordnung des Bestandes zu. Der Aktentitel wurde zum Teil dem jetzigen Sprachgebrauch angepasst. Die meisten Akten wurden dabei als allgemeine Korrespondenzakten geführt, in denen sämtliche technischen, wirtschaftlichen und personellen Vorgänge abgelegt wurden. Bei der Datierung wurde die ältere Zeitrechnung mit Einteilung des Jahres in Quartale - Reminiscere, Trinitatis, Crucis und Luciae - übernommen.
Beschädigte Akten wurden in Schadenslisten erfasst und teilweise für die Benutzung gesperrt. Die Sortierung im Findbuch erfolgte nach dem Titel, Band und der Datierung.
Neben Akten, die ausschließlich bei den Grubenvorständen gebildet worden sind, befinden sich im Bestand noch Provenienzen des Bergamtes Freiberg und der Oberdirektion der Erzbergwerke, welche durch einen Vermerk im Provenienz-Feld kenntlich gemacht wurden.
In einigen Fällen konnte die Provenienz nicht ermittelt werden.
Der Bestand umfasst zurzeit 517 Akteneinheiten und hat einen Umfang von 13,9 lfm (125 Archivkartons). Darunter befinden sich zwölf gebundene Überformate. Eine technische Bearbeitung des Bestandes (einschließlich Signaturetikettierung und Kartonierung) wurde durchgeführt.
Das nicht mehr benötigte Findhilfsmittel der Mannschaftsbücher wurde in den Bestand 40077 Sächsisches Bergarchiv Freiberg eingearbeitet. Die 1992 erstellte Kartei kommt zum Bestand abgelegte Findhilfsmittel.
Obwohl der vorliegende Bestand unvollständig überliefert ist, vermittelt er doch ein recht konkretes Bild über die Aufgaben und Arbeitsweise des Grubenvorstandes als Leitungsinstrument einer Gewerkschaft und der zu lösenden wirtschaftlichen, technischen und juristischen Probleme des Grubenbetriebes.


11.10.2000
Unger

aktualisiert am 02.06.2005, Zimmermann
Grubenvorstände: Christi Bescherung Erbstolln bei Großvoigtsberg.- Fröhlicher Sonnenblick Erbstolln bei Niedereula.- Gewerkschaft Himmelfahrt.- Glücksburg am Rehhübel.- Gottes Geschick.- Großzeche Fundgrube.- Gute Börnchen Erbstolln zu Augustusberg bei Nossen.- Heinrich Fundgrube zu Wildenthal.- Menschenfreude.- Pöbler Bergbauverein.- Treue Freundschaft.
Mannschaftsbücher: Freiberger Revier im Allgemeinen.- Alte Mordgrube.- Beihilfe Erbstolln.- Beihilfe Kurprinz.- Kurprinz Friedrich August Erbstolln.- Friedrich im Rammelsberg.- Himmelfahrt samt Abraham Fundgrube.- Himmelsfürst Fundgrube.- Hoffnung Gottes Fundgrube zu Langenau.- Junge Hohe Birke Fundgrube.- Morgenstern Erbstolln.- Simon Bogners Neuwerk.- Unterhaus Sachsen Samt Reicher Bergsegen Erbstolln.- Vereinigt Feld.- Beschert Glück.- Mittelgrube.
Über die auf den Berggebäuden arbeitenden Bergleute wurde vom Grubenvorstand ein tabellarisches Verzeichnis, das Mannschaftsbuch, geführt, in dem die einzelnen Bergarbeiter mit Namen, Geburtsdatum, Wohnort, Beschäftigungsdauer, Ursache des Dienstaustritts und Berufsgruppe aufgeführt wurden. Über die im gesamten Bergrevier arbeitenden Bergleute wurden von den Bergämtern ebenfalls Mannschaftsbücher geführt.
Mit dem Regalbergbaugesetz von 1851 wurde den in Gewerkschaften zusammengeschlossenen Grubeneigentümern mehr Selbständigkeit eingeräumt. Jede Gewerkschaft hatte einen Grubenvorstand zu wählen, der bei kleinen Gewerkschaften aus einer Person, bei solchen mit mehr als acht Mitgliedern aus drei Personen bestand. Zu seinen Aufgaben zählten die Berichterstattung gegenüber dem Bergamt, die Haushalts- und Personalbewirtschaftung, die Verwaltung der Anteilsscheine an den Bergwerken, die Einberufung der Gewerkenversammlungen und die Mitwirkung bei der Wahl des Revierausschusses.
  • 2001/2014 | Findbuch/Datenbank
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