27. Dezember 1918 – 2. Februar 1919: Weg zur parlamentarischen Demokratie

Fotos von Abgeordneten der Volkskammer 1919/1920; Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10692 Ständeversammlung des Königreichs Sachsen, Nr. 16170 (Fotoalbum, Ausschnitt).
Fotos von Abgeordneten der Volkskammer 1919/1920; Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10692 Ständeversammlung des Königreichs Sachsen, Nr. 16170 (Fotoalbum, Ausschnitt). 
© Sächsisches Staatsarchiv

Die Befürworter einer parlamentarischen Demokratie konnten sich erfolgreich gegen die Anhänger eines Rätesystems durchsetzen. Die Wahl zur sächsischen Volkskammer ebnete den Weg für eine neue Verfassung.

Festlegung der Wahltermine für Landtag und Reichstag

Dass bei den Wahlen zu den Arbeiter- und Soldatenräten Ende November/Anfang Dezember 1918 die MSPD eine überwältigende Mehrheit von 28 Mitgliedern gegenüber nur 2 Mitgliedern der USPD erringen konnte, stellte eine entscheidende Weichenstellung auf dem Weg zur parlamentarischen Demokratie und gegen ein Rätesystem in Sachsen dar. Am 23. Dezember legte das Gesamtministerium das Datum für die Wahl zu einer sächsischen Nationalversammlung (Sächsische Volkskammer) auf den 2. Februar 1919 fest und setzte den Landesrat der Arbeiter- und Soldatenräte hierüber in Kenntnis. Weiterhin wurde das Ministerium des Innern mit der Ausarbeitung einer Vorlage für ein Wahlgesetz beauftragt, welches sich am Wahlgesetz des Reiches orientieren sollte. Dieses Wahlgesetz wurde am 27. Dezember 1918 erlassen.

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(© Sächsisches Staatsarchiv)

Schreiben des Ministerium des Innern vom 27. Dezember 1918 über die Festlegung der Wahltermine für Landtag und Reichstag für Anfang 1919; Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10736 Ministerium des Innern Nr. 5520.

Schreiben des Ministerium des Innern vom 27. Dezember 1918
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Schreiben des Ministerium des Innern vom 27. Dezember 1918 über die Festlegung der Wahltermine für Landtag und Reichstag für Anfang 1919, Seite 2; Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10736 Ministerium des Innern Nr. 5520.

Schreiben des Ministerium des Innern vom 27. Dezember 1918, Rückseite
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Verzeichnis der Mitglieder der sächsischen Volkskammer; Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10701 Staatskanzlei Nr. 26.

Verzeichnis der Mitglieder der sächsischen Volkskammer
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Verzeichnis der Mitglieder der sächsischen Volkskammer; Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10701 Staatskanzlei Nr. 26.

Verzeichnis der Mitglieder der sächsischen Volkskammer
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Verzeichnis der Mitglieder der sächsischen Volkskammer; Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10701 Staatskanzlei Nr. 26.

Verzeichnis der Mitglieder der sächsischen Volkskammer
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Verzeichnis der Mitglieder der sächsischen Volkskammer; Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10701 Staatskanzlei Nr. 26.

Verzeichnis der Mitglieder der sächsischen Volkskammer
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Fotos von Präsidenten der Ständeversammlung, der Volkskammer bzw. des Sächsischen Landtags, Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10692 Ständeversammlung des Königreichs Sachsen, Nr. 16170 (Fotoalbum, Ausschnitt)

Fotos von Präsidenten der Ständeversammlung, der Volkskammer bzw. des Sächsischen Landtags
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Fotos von Abgeordneten der Volkskammer 1919/1920, Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10692 Ständeversammlung des Königreichs Sachsen, Nr. 16170 (Fotoalbum, Ausschnitt)

Fotos von Abgeordneten der Volkskammer 1919/1920
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Fotos von Abgeordneten der Volkskammer 1919/1920, Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10692 Ständeversammlung des Königreichs Sachsen, Nr. 16170 (Fotoalbum, Ausschnitt)

Fotos von Abgeordneten der Volkskammer 1919/1920
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Fotos von Abgeordneten der Volkskammer 1919/1920, Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 10692 Ständeversammlung des Königreichs Sachsen, Nr. 16170 (Fotoalbum, Ausschnitt)

Fotos von Abgeordneten der Volkskammer 1919/1920

Wahl zur Sächsischen Volkskammer

Wie geplant und ohne größere Störungen konnte die Wahl der 96 Abgeordneten der sächsischen Volkskammer am 2. Februar 1919 stattfinden. Die Stimmenverteilung erbrachte 42 Sitze für die Mehrheitssozialdemokratische Partei (MSPD), 22 für die Deutsche Demokratische Partei (DDP), 15 für die Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD), 13 für die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) und 4 für die Deutsche Volkspartei (DVP). Damit erreichte die MSPD nicht ihr Ziel einer absoluten Mehrheit.

Die konstituierende Sitzung der Volkskammer tagte am 25. Februar 1919 und führte zur Wahl des Präsidenten der Volkskammer Julius Fräßdorf (MSPD). Vizepräsidenten wurden Richard Lipinski (USPD) und Reinhard Dietel (DDP).

Die genaue Zusammensetzung der sächsischen Volkskammer lässt sich aus dem Verzeichnis seiner Mitglieder entnehmen. Beispielhaft sollen an dieser Stelle nur der spätere Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Max Heldt (1924–1929) sowie die späteren Minister Hermann Liebmann, August Emil Nitzsche, Emil Nitzschke, Albert Schwarz, Karl Otto Uhlig und der 1919 in seinem Amt als Kriegsminister von Aufständischen ermordete Gustav Neuring genannt werden. Zuletzt der schon mehrfach genannte Dr. Walter Koch, der der Volkskammer als Abgeordneter der Deutschen Volkspartei (DVP) angehörte.

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