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Beständeübersicht

Bestand

31033 Schubert & Salzer Maschinenfabrik AG, Chemnitz

Datierung1892 - 1954
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)3,85

Bestand enthält auch 2 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

1. Geschichte der Schubert & Salzer Maschinenfabrik Aktiengesellschaft, Chemnitz
Zum 1. April 1883 gründeten Carl Schubert und Bruno Salzer in Chemnitz, Poststraße 69 eine Firma zum Bau von Strumpfwirkmaschinen, die bereits im November 1889 in die Aktiengesellschaft "Chemnitzer Wirkwaren Maschinenfabrik, vormals Schubert & Salzer, Chemnitz" umgewandelt wurde. 1904 änderte man die Firmierung in Schubert & Salzer Maschinenfabrik Aktiengesellschaft. Nach dem 1. Weltkrieg stand die Firma in der Herstellung von Flachstrickmaschinen an 1. Stelle in der Welt. Zwischen 1896 bis 1906 umfasste das Produktionsprogramm auch Fahrräder der Marke "Salzer" und von 1904 bis 1922 Registrierkassen. Die stetige Erweiterung des Unternehmens vollzog sich v. a. durch Erwerbung der Eisen- und Metallgießerei Hugo Schreiter an der Zwickauer Straße im Jahr 1907 und Erwerbung des Terrain zwischen Annaberger, Lothringer und Elsasser Straße, auf dem bis 1928 mehrere neue Fabrikationsgebäude, darunter auch der markante Uhrenturm der Chemnitzer Architekten Zapp und Basarke, erbaut wurden. 1912 folgte die Erwerbung der Wirkmaschinenfabrik H. Alban Ludwig an der Fürstenstraße in Chemnitz und 1913 die der Wirkmaschinenfabrik Theodor Lieberknecht in Hohenstein, deren Produktionsprogramme weitergeführt wurden. 1917 erfolgte der Ankauf einer weiteren Gießerei, der an der Scheffelstraße gelegenen C. E. Seidel`s Eisengießerei m.b.H. und 1925 der Kauf der Betriebseinrichtung der Chemnitzer Firma F. Reinhold Bauer. In den Jahren zwischen 1920 und 1928 erreichte das Großunternehmen die produktivsten Jahre seiner Entwicklung. Der absolute Höhepunkt der Entwicklung konnte 1928 mit einer Bruttoproduktion von 48 Mill. Mark bei 5.500 Beschäftigten registriert werden. Das Profil reichte von Wirk- über Strickmaschinen, Spinnereimaschinen, Spezial-Spulmaschinen, Zwirn-, Gardinen- und Tüllmaschinen bis zu Stickmaschinen im Textilmaschinen-Sektor. Bei Werkzeugmaschinen waren es vor allem Rundschleifmaschinen, Drehbänke verschiedener Art, Fräs- und Hobelmaschinen (Shaping). Seit 1938 bestand eine Beteiligung an der Firma Deutsche Spinnereimaschinenbau Aktiengesellschaft, Ingolstadt. In diesem Zweigwerk wurden Spinnereimaschinen und Armaturen produziert.
Zum 8. Mai 1945 erfolgte die Beschlagnahmung nach Befehl 124 der SMAD und ab 1. August 1945 die Demontage des Chemnitzer Hauptwerkes. Zum 26. Oktober 1945 bestellte die Landesverwaltung Sachsen einen Treuhänder für den Wiederaufbau. Zum 30. Juni 1946 erfolgte die Enteignung durch Volksentscheid zugunsten des Landes Sachsen. Seit 1. Juli 1948 firmierte der Betrieb als VEB Wirkmaschinenbau Chemnitz (ab 1953 Karl-Marx-Stadt).
In Westdeutschland bestand das Unternehmen weiter. 1949 fasste die Hauptversammlung in Stuttgart den Beschluss zur Verlegung des Firmensitzes von Chemnitz nach Stuttgart und 1955 nach Ingolstadt.


2. Bestandsgeschichte
Die Überlieferung ist 1985 vom Betriebsarchiv des VEB Wirkmaschinenbau Karl-Marx-Stadt, vorläufig erschlossen, mit einer Kartei als Findhilfsmittel, dem Hauptstaatsarchiv Dresden übergeben worden. Im Zuge des Bestandsausgleichs gelangte der Bestand in das Staatsarchiv Chemnitz. Hier wurde die Findkartei 2005 durch eine Hilfskraft in das Verzeichnungsprogramm Augias übertragen. 2012 erfolgte eine redaktionelle Überarbeitung der Verzeichnungsangaben und die Erstellung des Findbuches.
Im Jahr 2017 übergab das Industriemuseum Chemnitz Unterlagen zur Entwicklung von Verfahren und Maschinen zur Herstellung gestrickter und gewirkter Strümpfe aus dem Nachlass des Direktors Woldemar Heinitz (geb. 27.2.1874 in Potschappel, gest. 19.8.1946 in Chemnitz).


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind v. a. Protokolle der Generalversammlungen und Aufsichtsratssitzungen, Satzungen, Bilanzen und Vermögensaufstellungen, Geschäftsberichte, Jahresabschlüsse, Kapitalerhöhungen, Betriebserweiterungen, Beteiligung an der Deutschen Spinnereimaschinenbau-AG, Ingolstadt, Produktionsverlagerungen, Kriegsschädenmeldungen, Demontage und Wiederanlauf der Produktion in Chemnitz und Hohenstein-Ernstthal, Tantimenzahlungen, Gewinnbeteiligungen, Gehalts- und Pensionszahlungen für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder, Generaldirektor Dr. Lässig-Stiftung der Schubert & Salzer Maschinenfabrik AG, Chemnitz, Chronikunterlagen, Patentschriften zur Entwicklung von Verfahren und Maschinen zur Herstellung gestrickter und gewirkter Strümpfe, Preislisten.


4. Quellen und Literatur
http://www.saechsisches-industriemuseum.de/_html/infothek/foerderverein/vereinskurier/kur_08/kur_08_05.htm

http://www.schubert-salzer.com/index.php?id=1144

Weingart, Stephan; Winkler, Richard, "Salzer, Franz Bruno", in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 401-402 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd137423926.html

Einwag, Barbara: Zur Bedeutung alter Industrieanlagen für die Gegenwart. Modellhafte Bestandsaufnahme zum Erhalt alter Fabrikgebäude und als Grundlage umweltfreundlicher Sanierungsmaßnahmen, dargestellt an vier industriellen Großanlagen in Chemnitz. Forschungsarbeit, Otto-Friedrich-Universität Bamberg 1996.

Richter, Tilo/Schink, Hans-Christian: Industriearchitektur in Chemnitz, Chemnitz 1995.

VEB Wirkmaschinenbau Karl-Marx-Stadt: Betriebsgeschichte - Betriebschronik des VEB Wirkmaschinenbau Karl-Marx-Stadt, Annaberger Straße 73, Festschrift zum 40. Jahrestag der DDR, Karl-Marx-Stadt 1988.

Pillep, Yves A.: Erich Basarke. Ein Chemnitzer Architekt. Edition Vollbart, Chemnitz 2004.

Winkelmann, Arne: Expressionistische Industriearchitektur. Erich Basarkes Uhrturm der Schubert & Salzer Maschinenfabrik in Chemnitz. Passage-Verlag, Leipzig 2000.

Schubert und Salzer Maschinenfabrik Aktiengesellschaft Chemnitz [arrangiert von F. Lässig, Jr. Hrsg. von Schubert & Salzer Maschinenfabrik Aktiengesellschaft, Chemnitz] - Chemnitz, 1927.

Beiträge zur Chronologie des VEB Wirkmaschinenbau Karl-Marx-Stadt und Limbach-Oberfrohna im VEB Kombinat Textima Karl-Marx-Stadt, Karl-Marx-Stadt, 1989.
http://www.saechsisches-industriemuseum.de/_html/infothek/foerderverein/vereinskurier/kur_08/kur_08_05.htm

http://www.schubert-salzer.com/index.php?id=1144

Weingart, Stephan; Winkler, Richard, "Salzer, Franz Bruno", in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 401-402 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd137423926.html

Einwag, Barbara: Zur Bedeutung alter Industrieanlagen für die Gegenwart. Modellhafte Bestandsaufnahme zum Erhalt alter Fabrikgebäude und als Grundlage umweltfreundlicher Sanierungsmaßnahmen, dargestellt an vier industriellen Großanlagen in Chemnitz. Forschungsarbeit, Otto-Friedrich-Universität Bamberg 1996.

Richter, Tilo/Schink, Hans-Christian: Industriearchitektur in Chemnitz, Chemnitz 1995.

VEB Wirkmaschinenbau Karl-Marx-Stadt: Betriebsgeschichte - Betriebschronik des VEB Wirkmaschinenbau Karl-Marx-Stadt, Annaberger Straße 73, Festschrift zum 40. Jahrestag der DDR, Karl-Marx-Stadt 1988.

Pillep, Yves A.: Erich Basarke. Ein Chemnitzer Architekt. Edition Vollbart, Chemnitz 2004.

Winkelmann, Arne: Expressionistische Industriearchitektur. Erich Basarkes Uhrturm der Schubert & Salzer Maschinenfabrik in Chemnitz. Passage-Verlag, Leipzig 2000.

Schubert und Salzer Maschinenfabrik Aktiengesellschaft Chemnitz
[arrangiert von F. Lässig, Jr. Hrsg. von Schubert & Salzer Maschinenfabrik Aktiengesellschaft, Chemnitz] - Chemnitz, 1927.

Beiträge zur Chronologie des VEB Wirkmaschinenbau Karl-Marx-Stadt und Limbach-Oberfrohna im VEB Kombinat Textima Karl-Marx-Stadt, Karl-Marx-Stadt, 1989.
Protokolle der Generalversammlungen und Aufsichtsratssitzungen.- Satzungen.- Bilanzen.- Vermögensaufstellungen.- Geschäftsberichte.- Jahresabschlüsse.- Kapitalerhöhungen.- Betriebserweiterungen.- Beteiligung an der Deutschen Spinnereimaschinenbau-AG, Ingolstadt.- Produktionsverlagerungen.- Kriegsschädenmeldungen.- Demontage und Wiederanlauf der Produktion in Chemnitz und Hohenstein-Ernstthal.- Tantiemen, Gewinnbeteiligungen, Gehalts- und Pensionszahlungen für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder.- Generaldirektor Dr. Lässig-Stiftung der Schubert & Salzer Maschinenfabrik AG, Chemnitz.- Chronikunterlagen.- Patentschriften zur Entwicklung von Verfahren und Maschinen zur Herstellung gestrickter und gewirkter Strümpfe.- Preislisten.
Die 1883 von Carl Schubert und Bruno Salzer in Chemnitz gegründete Firma zum Bau von Strumpfwirkmaschinen ist 1889 in die Aktiengesellschaft "Chemnitzer Wirkwaren Maschinenfabrik, vormals Schubert & Salzer, Chemnitz" umgewandelt worden. 1904 änderte man die Firmierung in Schubert & Salzer Maschinenfabrik Aktiengesellschaft. Nach dem 1. Weltkrieg stand die Firma in der Herstellung von Flachstrickmaschinen an erster Stelle in der Welt. In den Jahren zwischen 1920 und 1928 erreichte das Großunternehmen die produktivsten Jahre seiner Entwicklung. Das Profil reichte von Wirk- über Strickmaschinen, Spinnereimaschinen, Spezial-Spulmaschinen, Zwirn-, Gardinen- und Tüllmaschinen bis zu Stickmaschinen im Textilmaschinen-Sektor. Bei Werkzeugmaschinen waren es vor allem Rundschleifmaschinen, Drehbänke verschiedener Art, Fräs- und Hobelmaschinen (Shaping). Zum 8. Mai 1945 erfolgte die Beschlagnahmung nach Befehl 124 der SMAD und ab 1. August 1945 die Demontage des Chemnitzer Hauptwerkes. Zum 26. Oktober 1945 bestellte die Landesverwaltung Sachsen einen Treuhänder für den Wiederaufbau. Zum 30. Juni 1946 erfolgte die Enteignung durch Volksentscheid zugunsten des Landes Sachsen. Seit 1. Juli 1948 firmierte der Betrieb als VEB Wirkmaschinenbau Chemnitz (ab Mai 1953 Karl-Marx-Stadt).
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