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Beständeübersicht

Bestand

30071 Zuchthaus Zwickau

Datierung1774 - 1945
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)66,96

Bestand enthält auch 1867 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

1. Geschichte des Zuchthauses Zwickau
Am 15. September 1775 wurde das Zucht- und Arbeitshaus Zwickau in Schloss Osterstein eröffnet; anfangs mit 14 Insassen.[01] Waren die Einrichtungen anfangs als Korrektionsanstalten und Arbeitshäuser konzipiert, wandelten sie sich Anfang des 19. Jahrhunderts zu Strafanstalten. Entsprechend veränderte sich auch die Ausstattung mit Verwaltungspersonal. Zu Beginn gab es einen Hausverwalter, einen Hausarzt, einen, später mehrere Zuchtmeister und Wärter sowie eine Hausmutter. Ab ca. 1820 waren Anstaltsgeistliche vor Ort, die auch den Unterricht für die Korrektionäre übernahmen. Ab 1837 gab es einen ordentlichen Direktor samt Stellvertreter, Verwaltungspersonal, weiterhin einen Hausarzt und das Aufsichtspersonal.
Im Laufe der Jahre veränderte sich die Bezeichnung der Zwickauer Anstalt mehrfach. Zwischen 1858 und 1875 war die Hilfsanstalt in Voigtsberg angegliedert[02] , die ab 1875 wieder eigenständig wurde. Für ca. 2 Jahren – zwischen 1878 und 1890 – war die Hilfsstrafanstalt in Nossen der Strafanstalt Zwickau angegliedert.[03]
Die Anstalt war hauptsächlich für die Aufnahme männliche Insassen ausgerichtet. Zwischen 1829 und 1835 nahm die Landesarbeitsanstalt gleichberechtigt männliche und weibliche Korrektionäre auf[04] ; bevor 1924 eine räumlich getrennte Frauenabteilung eingerichtet wurde.
Im Februar und April 1874 wurde die Einlieferung in die (Landes-)Strafanstalten reglementiert.[05] In die Strafanstalt Zwickau waren Männer über 18 Jahren mit einer Gefängnisstrafe über 4 Monaten einzuliefern. Zuchthausstrafen wurden ausschließlich in der Strafanstalt Waldheim vollstreckt. Die Überbelegung der Landesstrafanstalt Zwickau sowie weiterer Missstände bei der Vollstreckung längerer Gefängnisstrafen an Jugendlichen in Gerichtsgefängnissen führten 1877 zur Veränderung der Vorschriften.[06] Gefängnisstrafen bis zu fünf Monaten waren in Gerichtsgefängnissen, darüber liegende in der Strafanstalt Zwickau zu verbüßen. Männliche Personen unter 18 Jahren waren unabhängig von der Strafdauer in die Strafanstalt Sachsenburg einzuliefern. Eine weitere Veränderung der Vollstreckungsbestimmungen ergab sich 1889 aus der Umgestaltung der Landesanstalt zu Hoheneck in eine Gefängnisstrafanstalt für Männer. [07] Männer über 18 Jahren mit einer Gefängnisstrafe über drei Monaten waren entweder in die Strafanstalt Hoheneck oder in die Strafanstalt Zwickau einzuliefern. Die Einlieferung in die Strafanstalt Hoheneck erfolgte, wenn die Staatsanwaltschaft bei den Landgerichten Chemnitz, Dresden oder Freiberg oder ein Amtsgericht in diesen Landgerichtsbezirken Vollstreckungsbehörde war und zudem der Einzuliefernde evangelisch-lutherischen Glaubens war. Alle Urteile des Deutschen Militärgerichts wurden unabhängig vom Strafmaß in der Strafanstalt Zwickau vollstreckt.
Zum 1. April 1923 wurden alle Strafanstalten aus der Verwaltung des Innenministeriums in die Verwaltung des Justizministeriums überführt.[08] Die Ressortzuordnung blieb bis 1952 bestehen.
1924 wurde der Strafvollzug grundsätzlich neu geordnet.[09] In Zwickau wurden zwei Gefangenenanstalten eingerichtet. Die Gefangenenanstalt I Zwickau war ausschließlich für Männer ausgelegt. In der Gefangenanstalt II Zwickau war eine besondere Frauenabteilung eingerichtet. In der Gefangenenanstalt wurden hauptsächlich gerichtliche Freiheitsstrafen vollstreckt; längere Strafen in I Zwickau, mittlere und kürzere Strafen in II Zwickau. Die Gefangenenanstalt Zwickau wurde als selbständige Justizbehörden von einem hauptamtlichen Vorstand geführt. Diesem oblag außerdem die Mitaufsicht über die Gerichtsgefängnisse Crimmitschau, Glauchau, Hartenstein, Kirchberg, Meerane, Penig, Reichenbach, Schneeberg, Waldenburg, Werdau und Wildenfels.
Die Gefangenenanstalt I Zwickau wurde zum 1. Januar 1932 eingezogen.[10] Nachdem im Herbst 1932 ein Lager der freiwilligen Arbeitsdienste eingerichtet worden war, wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten eines der ersten Lager für Schutzhaftgefangene in Deutschland in Schloss Osterstein etabliert.[11] Nach der Verlegung der Schutzhaftgefangenen in andere Spezialgefängnisse wurde Ende 1933 wieder eine Landesgefangenenanstalt in Zwickau (mit zwei Abteilungen) als selbständige Anstalt mit hauptamtlichem Vorstand errichtet.[12] Dabei wurde an die alten Zuständigkeiten angeknüpft. Neu ist die ausschließliche Unterbringung von Vorbestraften in der Gefangenenanstalt I Zwickau (außerdem Hoheneck).
Die Strafvollzugsanstalt Zwickau unterhielt ab ca. 1951 das Arbeitskommando Fährbrücke, das Außenkommando Langenbach, das Kommando Kaserne sowie das Standkommando Johanngeorgenstadt. Ende 1962 wurde die Strafvollzugsanstalt geschlossen.[13]

Bezeichnungen[14] :
1775 Zucht- und Arbeitshaus Zwickau
1807 Zuchthaus zu Zwickau
1819 Strafanstalt zu Zwickau
1829 Landesarbeitsanstalt Zwickau
1832 Zucht- und Landesarbeitshaus Zwickau
1836 Korrektions- und Arbeitshaus Zwickau
1854 Arbeitshaus zu Zwickau
1858 Arbeitshaus zu Zwickau nebst Hilfsanstalt zu Voigtsberg
1873 Strafanstalt zu Zwickau nebst Hilfsanstalt zu Voigtsberg
1875 Strafanstalt für männliche Gefängnissträflinge zu Zwickau[15]
1878 Strafanstalt für männliche Gefängnissträflinge zu Zwickau nebst Hilfsstrafanstalt zu Nossen
1890 Strafanstalt für männliche Gefängnissträflinge zu Zwickau
1925 Gefangenenanstalt Zwickau
1927 Vereinigte Gefangenenanstalten Zwickau
1934 Landesgefangenenanstalt Zwickau
1936 Zuchthaus und Untersuchungsgefängnis Zwickau[16]
1940 Vollzugsanstalt(en) Zwickau[17]
1943 Strafgefangenen- und Untersuchungshaftanstalt Zwickau
1944 Zuchthaus Zwickau

Hausverwalter
1797 – 1804|-----|Johann Gottlob Kölz
1805 – 1812|-----|Johann Samuel Schulze
1813 – 1820|-----|Johann Gottlob Storch
1821 – 1822|-----|Johann Friedrich Salzberger
1823 – 1827|-----|Johann Gottlob Krause
1828 – 1836|-----|Carl Sommer

Direktor
1837 – 1853|-----|Friedrich Moritz von Rohrscheidt
1854 – 1887|-----|Eugen d'Alinge
1888 – 1893|-----|Wilhelm Arthur Böhmer
1894 – 1902|-----|Adolf Hermann Reich
1903 – 1904|-----|Wold. Johannes Höckner (kommissarische Leitung)
1905 – 1913|-----|Karl Adolf Benno Rühlemann
1914 – 1920|-----|Ernst Emil Freund
1921 – 1924|-----|Glauning
1925 – ?|-----|Reinicke

Hausarzt
1797 – 1809|-----|Carl Adolph Friedrichsen, Dr. Friedrich Lebrecht Triebel
1810 – 1818|-----|Dr. Friedrich Adam Triebel
1819 – 1859|-----|Dr. Franz Roth
1860 – 1896|-----|Dr. Emil Friedrich Heinrich Saxe
1897 – 1924|-----|Dr. Karl Richard Hirschberg
1925 – ?|-----|Dr. Rodewald


2. Bestandsgeschichte[18]
Die Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Karl-Marx-Stadt übergab die Akten – vermutlich unmittelbar nach der Schließung der Strafvollzugseinrichtung in Zwickau –an das Landesarchiv Glauchau. Das Landesarchiv Glauchau gab die Akten 1963 an das Hauptstaatsarchiv Dresden ab.
1965 begann die Bestandsbearbeitung. Ziel war, den Zugang zu den Verwaltungs- und Gefangenenakten über ein Sach-, Personen- und Ortsregister zu ermöglichen; zusätzlich sollte ein Register der Urteile erstellt werden. Umgesetzt wurde lediglich eine alphabetische Personenkartei für die Gefangenenakten. Diese enthielt die Namen aller Gefangenen sowie der Mitangeklagten aus den Urteilen, die den Akten beiliegen.
Bereits vor der Übergabe waren dem Bestand durch die Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Karl-Marx-Stadt Gefangenenakten anderer Provenienzen zugeordnet worden. Die Gefangenenakten der Strafgefangenenanstalt Hoheneck und des Zuchthauses Waldheim wurden zu jeweils eigenen Beständen formiert. Alle anderen Provenienzen verblieben im Bestand.
Die Gefangenenakten wurden einer Bewertung unterzogen. Archivwürdig waren politische Straftaten, Straftaten mit besonderer Aussagekraft über die Wirtschaft sowie über Sitten- und Sozialgeschichte, Kapitalverbrechen (z. B. schwerer Raub, Totschlag, Mord), Gefängnisstrafen über 12 Monaten, Untersuchungshäftlinge der Gestapo und ausländische Häftlinge. Zu kassieren waren Akten über geringfügige Strafen für z. B. Diebstahl, Unterschlagung und Betrug sowie Akten zu Untersuchungshäftlingen, die nach der Untersuchungshaft infolge Freispruchs oder mangels Beweisen entlassen worden waren.
2003 wurde der Bestand im Zuge des Beständeausgleichs vom Hauptstaatsarchiv Dresden an das Staatsarchiv Chemnitz abgegeben. Der Bestand war über zwei Findkarteien erschlossen. Die eine Findkartei enthielt die Verwaltungs- und Personalaktenakten, die andere die Gefangenenakten. Die Findkartei zu den Gefangenenakten lag ausschließlich als Mikrofiches vor; sie umfasste alle bekannten Gefangenen, zu denen im Hauptstaatsarchiv Dresden zum Zeitpunkt der Verfichung eine Akte vorlag, sowie Namen der Mitangeklagten aus den in den Akten vorhandenen Urteilen.
Um die Gefangenenpersonalakten auch bestandsbezogen recherchierbar zu machen, wurde 2008 beschlossen, diese komplett neu verzeichnen zu lassen. Dabei sollten keine weiteren Kassationen durchgeführt werden, selbst wenn die Akten nur einige wenige Blatt umfassen. Auf eine Provenienzbereinigung sollte aus Effizienzgründen verzichtet werden; gleichwohl sind die Provenienzstellen elektronisch erfasst worden. Da die Gefangenenakten sehr intensiv benutzt worden sind, sollten zudem die alten Signaturen erhalten bleiben, um auf eine aufwändige Konkordanz verzichten zu können. Bei der Bestandsbearbeitung wurden auch neue Akten aufgefunden, die mit neuer Signatur in den Bestand aufgenommen wurden; in der Regel wurde die Signatur der bereits vorhandene Akte mit einem "A" ergänzt, die neue Akte erhielt unter der gleichen Signatur den Zusatz "B". Wie im Bearbeitungsplan von 1965 vorgesehen sollten auch bei der Neubearbeitung neben den Angaben zum Gefangenen auch der Verurteilungsgrund sowie die Namen aller Mitangeklagten nachgewiesen werden. Die Namen wurden allerdings nicht indiziert; somit kann kein Personenindex erstellt werden, der analog zur Personenkartei alle Personennamen enthält. Die elektronischen Recherchemöglichkeiten gleichen das Manko aus. Nicht alle Gefangenenakten enthielten eine Urteilsabschrift; gleichwohl konnte die meisten Einweisungsgründe und Verurteilungen anhand der Einlieferungsscheine festgestellt werden. Wenn keine Urteilsabschrift vorhanden ist, wird der Nachweis im Enthält-Vermerk ohne Einleitung "Enthält u. a." geführt. Ist diese jedoch in den Akten enthalten, wird die Einleitung "Enthält u. a." vorangestellt. Im Nachgang wurden die Ortsnamen entsprechend der Erschließungsrichtlinie abgepasst. Grundsätzlich sind die Ortsnamen in der heute gebräuchlichen Form zu wenden. Orte ausländischer Orte werden in Deutsch wiedergegeben, die heutige Bezeichnung in Landessprache sowie die Landesbezeichnung sind in Klammern ergänzt. Einige konnten nicht immer zweifelsfrei identifiziert werden. Grundlagen für die Ortsbezeichnungen waren Müllers Großes Deutsches Ortsbuch, das Historische Ortsverzeichnis sowie das Internet.
Im Anschluss wurden die Verwaltungsakten verzeichnet.
Damit ist der komplette Bestand elektronisch recherchierbar


3. Bestandsanalyse
Der Bestand enthält Verwaltungsakten, Personalakten und Gefangenenakten unterschiedlicher Provenienzen:
* Amtsgerichtsgefängnis Crimmitschau
* Gerichtsgefängnis Annaberg
* Gerichtsgefängnis Ehrenfriedersdorf
* Gerichtsgefängnis Leitmeritz
* Gerichtsgefängnis Lengefeld
* Gefangenenanstalt Plauen
* Jugendarrestanstalt Oederan
* Landgerichtsgefängnis Freiberg
* Staatsanwaltschaft Teschen O/S.
* Stadtrat Auerbach, Polizeiamt
* Untersuchungsgefängnis Chemnitz
* Untersuchungsgefängnis Plauen
* Untersuchungsgefängnis Zwickau
* Zuchthaus Ebrach (Oberfranken)

Überliefert sind mehrere Häftlings-Zugangs- und -Abgangsbücher. Für die meisten kann aufgrund fehlender Beschriftungen keine eindeutige Provenienz festgestellt werden. Somit erklärt sich, weshalb zu identischen Zeitabschnitten mehrere Zu- und Abgangsbücher vorhanden sind.
Die Kirchenbücher der Haftanstalt aus den Jahren 1817 bis 1890 befinden sich vermutlich im Stadtarchiv Zwickau.
Aus der Anfangszeit der Anstalt sind keine Akten der Korrektionäre und Gefangenen überliefert. Die älteste Gefangenenakte stammt aus dem Jahr 1851 – 1852 und stellt einen Einzelfall dar. Die Überlieferung setzt erst 1898 ein. Die Überlieferungslage scheint sich über die Aufbewahrungsfrist für Gefangenenpersonalakten von 30 Jahren zu erklären.
Der Informationsgehalt der Gefangenenakten ist recht unterschiedlich. Vollständige Gefangenenakten enthalten in der Regel einen Einlieferungsschein, eine Personenbeschreibung, handschriftliche Lebensläufe, Urteilsabschriften, Arbeitsnachweise sowie den Entlassungsschein. Bei den politischen und ausländischen Gefangenen der späten 1930er und 1940er Jahre handelt es sich in der Regel um sog. Durchgangsgefangene oder Gefangene der Gestapo, die nur kurzfristig in der Gefangenenanstalt Zwickau waren. Die Gefangenenakten für diese Personengruppe enthalten zumeist den Transportzettel, aus dem nur wenige Informationen zur Person und zum Verhaftungsgrund hervorgehen.
Eine eindeutige Identifizierung von Personen- und Ortsnamen war aufgrund von abweichenden Schreibweisen und fehlenden Zusatzinformationen nicht immer möglich. Die Schreibweisen wurden im Zweifelsfall in der vorliegenden Form belassen.
Aufgrund des Bestandsumfangs und des fehlenden Personenindex empfiehlt sich grundsätzlich eine elektronische Recherche. Bei Onlinerecherchen und rechnerbasierten Recherchen im Lesesaal ist zu beachten, dass für einige Akten noch die personenbezogenen Schutzfristen nach Sächsischem Archivgesetz laufen. Danach sind personenbezogene Akten sofern das Sterbedatum nicht festgestellt werden kann bis 100 Jahre nach Geburt gesperrt. Diese Datensätze sind nicht für Recherchen freigegeben. Mit einem genehmigten Antrag auf Einsicht in fristengeschütztes Archivgut kann im vorliegenden Findbuch, das alle vorhandenen Archivalien ausweist, recherchiert werden. Um auch hier die Vorzüge der elektronischen Recherche nutzen zu können, liegt das Findbuch ausschließlich im pdf-Format vor.

Verweis auf korrespondierende Bestände im StA-C:
30441 Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Karl-Marx-Stadt
33223 Strafvollzugseinrichtung Zwickau


4. Quellen und Literatur
Jürgen Härdler, Angelika Winter, Schloss Osterstein. Geschichte und Geschichten um ein Zwickauer Bauwerk, 2005

Churfürstlich Sächsischer Hof- und Staats-Calender, 1797 – 1806

Königlich Sächsischer Hof- und Staats-Calender, 1807 – 1813

Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat, 1819, 1821, 1823, 1826

Übersicht der Königlich Sächsischen Hof-, Staats- und Militair-Behörden, 1832

Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1837, 1839, 1841, 1843, 1845, 1847, 1850, 1854, 1858, 1860, 1863, 1865, 1866, 1890 – 1903, 1914

Staatshandbücher für das Königreich Sachsen, 1867, 1870, 1873 – 1878, 1880 – 1889

Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen, 1921, 1925, 1927

Müllers Großes Deutsche Ortsbuch, 29. überarbeitete und erweiterte Ausgabe, 2005

Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, http://hov.isgv.de/



[01] Jürgen Härdler, Angelika Winter, Schloss Osterstein. Geschichte und Geschichten um ein Zwickauer Bauwerk, 2005 [im Folgenden: Härdler], S. 52; siehe auch Hauptstaatsarchiv Dresden, 10026 Geheimes Kabinett, Loc. 13548/39
[02] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Chemnitz [im Folgenden: StA-C], 30071 Zuchthaus Zwickau, Nr. 20055
[03] Staatshandbuch für das Königreich Sachsen für das Jahr 1878
[04] Härdler, S. 57
[05] Verordnung zur Einlieferung in Strafanstalten vom 20.02.1874, Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen [im Folgenden: GVBl.] 1874, S. 15 f.; Verordnung zur Einlieferung in die Landesstrafanstalten vom 24.04.1874, GVBl. 1874, S. 50 ff.
[06] Verordnung zu einigen Abänderungen der Vorschriften über die Verbüßung der Gefängnisstrafe und über die Einlieferung in die Landesstrafanstalten vom 29.06.1877, GVBl. 1877, S. 239 – 241
[07] Verordnung zur Vollstreckung von Freiheitsstrafen vom 19.11.1889, GVBl. 1889, S. 99
[08] Verordnung über die Landesstrafanstalten vom 10.07.1922, Sächsisches Gesetzblatt 1922, S. 246
[09] Strafvollzugsordnung für die sächsischen Justizgefängnisse vom 21.06.1924, Sächsisches Gesetzblatt 1924, S. 359; Berichtigung: S. 424; geändert durch Änderung der Strafvollzugsordnung für die sächsischen Justizgefängnisse vom 08.04.1925, Sächsisches Gesetzblatt 1925, S. 71; Dritte Änderung des Strafvollzugsordnung für die sächsischen Justizgefängnisse vom 14.02.1930, Sächsisches Gesetzblatt 1930, S. 5; Vierte Änderung der Strafvollzugsordnung für die sächsischen Justizgefängnisse vom 29.03.1930, Sächsisches Gesetzblatt 1930, S. 15
[10] Verordnung über die Sicherung des Staatshaushalts und der Haushalte der Gemeinden vom 29.09.1931, Sächsisches Gesetzblatt 1931, S. 155; Laut Härdler war die Gefangenenanstalt für zwei Jahre komplett geschlossen (S. 57).
[11] Härdler, S. 57; StA-C, 30040 Kreishauptmannschaft Zwickau, Nr. 3045, 3045/1
[12] Strafvollzugsordnung vom 25.09.1933, Sächsisches Gesetzblatt 1933, S. 155; Laut Härdler wurde die Strafanstalt bereits im März 1933 wiedereröffnet (S. 57).
[13] Härdler, S. 57
[14] Aus Bestandsakte (nach Aktenlage) und anhand Staatshandbuch für das Königreich Sachsen; ab 1797 im Staatshandbuch nachgewiesen
[15] Strafanstalt für weibliche Gefängnissträflinge zu Voigtsberg als eigenständige Einrichtung
[16] Verfügung des Reichsministers der Justiz zu Umbenennung der Besonderen Vollzugsanstalten im Oberlandgerichtsbezirk Dresden vom 03.07.1936, bekannt gemacht über Verfügung des Generalstaatsanwalts Dresden vom 17. Juli 1936, in StA-C, 30067 Untersuchungsgefängnis Plauen, Nr. 83
[17] Anordnung des Generalstaatsanwalts über die künftige Bezeichnung der Vollzugsbehörden in Bautzen, Zwickau und Hoheneck vom 09.10.1939, in StA-C, 30067 Untersuchungsgefängnis Plauen, Nr. 80 Bl. 55
[18] Vgl. Bearbeitungsplan in Bestandsakte.
Jürgen Härdler, Angelika Winter, Schloss Osterstein. Geschichte und Geschichten um ein Zwickauer Bauwerk, 2005
Verwaltungsangelegenheiten.- Gefangenenakten.
Das Zuchthaus Zwickau änderte durch die Jahre seines Bestehens mehrfach die Bezeichnung. Das Zuchthaus war meist für den Arrest männlicher Gefangener zuständig. Mit der Strafvollzugsreform 1924 wurde eine zweite Gefangenenanstalt in Zwickau eröffnet, der eine besondere Abteilung für weibliche Gefangene zugeordnet wurde. Die vereinigten Gefangenenanstalten Zwickau waren zudem mit der Aufsicht über die Gerichtsgefängnisse Crimmitschau, Glauchau, Hartenstein, Kirchberg, Meerane, Penig, Reichenbach/V., Schneeberg, Waldenburg, Werdau und Wildenfels beauftragt. Mit der Umsetzung der einheitlichen Organisation des Strafvollzugs in der SBZ 1949 wurde die Dienstaufsicht auf die Anstaltsleitung übertragen. Die Untersuchungs-/Justizhaftanstalt Zwickau blieb auch nach der Umressortierung 1950/52 eine selbständige Anstalt. Gleichzeitig nahm sie die Dienstaufsicht über die Justizhaftanstalt Crimmitschau wahr.
Weitere Angaben siehe Einleitung zur Tektonikgruppe 02.03.03.05.
Der Bestand enthält auch Unterlagen der
- Amts- und Staatsanwaltschaften Braunschweig, Freiberg, Gleiwitz, Teschen
- Landgerichtsgefängnisse Döbeln, Freiberg, Weimar
- Gerichtsgefängnisse Annaberg, Crimmitschau, Ehrenfriedersdorf, Frankenberg, Freiberg, Mittweida, Oederan, Zwönitz
- Jugendarrestanstalten Brand-Erbisdorf, Oederan
- Frauenstrafgefängnisse Berlin, Cottbus, Leipzig-Kleinmeusdorf
- Gefangenenanstalten/Untersuchungshaftsanstalten/Strafanstalten Annaberg, Chemnitz, Hamburg, Hoheneck, Leipzig, Marburg a.d.Drau, Naumburg, Neumünster, Oslebshausen, Plauen, Waldheim, Wittlich
- Gefängnisse Graz, Pilsen
- Zuchthäuser Amberg, Rheinbach, Waldheim
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