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Beständeübersicht

Bestand

20135 Amtsgericht Strehla

Datierung1854 - 1883
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,10
Mit dem Gesetz vom 11. August 1855 über die künftige Einrichtung der Behörden erster Instanz für Rechtspflege und Verwaltung in Sachsen gingen am 14. Juni 1856 die bisherigen Gerichtsbarkeiten des Pfarrlehns zu Strehla und einzelner Rittergüter an den Staat über. [02]
Die Gerichtsbarkeiten wurden durch das am 14. Juni 1856 eröffnete Königliche Gericht Strehla übernommen und gingen von dort an das am 01. Oktober 1856 errichtete Königliche Gerichtsamt Strehla über, das dem Königlichen Bezirksgericht Oschatz unterstand. [03]

Mit der Neustrukturierung der Gerichtsorganisation im Jahre 1879 traten an die Stelle der Gerichtsämter die Amtsgerichte. [04] Das Amtsgericht Strehla unterstand dem Landgericht Leipzig. Sein geographischer Einzugsbereich umfasste die Stadt Strehla und 23 Ortschaften, darunter das Schloss Strehla.
Mit der Bekanntmachung vom 11. Juni 1883 wurde die Aufhebung des Amtsgerichts Strehla verkündet. [05] 12 Landgemeinden und die Stadt Strehla wechselten in den Amtsgerichtsbezirk Riesa, weitere 12 Landgemeinden wurden dem Amtsgericht Oschatz zugeteilt. Somit hat das Amtsgericht Strehla nur 4 Jahre existiert.

Nach 1956 gelangten von den abgebenden Stellen Landeshauptarchiv Dresden (heute: Hauptstaatsarchiv Dresden) und dem Kreisarchiv Oschatz Archivgut, u. a. der Provenienz Amtsgericht Oschatz in das Landesarchiv Leipzig (heute Staatsarchiv Leipzig). [06] Die Akten wurden u. a. den Beständen Amtsgericht Oschatz und Rittergut Borna zugeordnet, obwohl zwei Aktenbände die Bestandsbezeichung "SächsHStA, Amtsgericht Strehla" aufwiesen. Im Zusammenhang mit der 1998 begonnenen kompletten Bearbeitung der Justizbestände des 19./20. Jahrhunderts, dessen Ziel u. a. die Herstellung der Bestandsgruppe Gerichtsämter vorsah, konnte im Ergebnis der Provenienzprüfung der Bestand Gerichtsamt Strehla wieder hergestellt werden. Der neu im Staatsarchiv Leipzig formierte Bestand Amtsgericht Strehla bestand nur aus fünf Aktenbänden, dabei handelte es sich um zwei Registerbände der Vorprovenienz Gerichtsamt Strehla sowie um drei Grund- und Hypothekenbücher, die beim Patrimonialgericht Cavertitz bzw. Rittergut Borna entstanden sind und vom Gerichtsamt Strehla weitergeführt wurden. Diese fünf Aktenbände wurden bis 1883 im Amtsgericht Strehla weitergeführt. Nach nochmaliger Prüfung im Jahr 2003 wurde festgestellt, dass ein Grund- und Hypothekenbuch noch bis 1915 im Amtsgericht Oschatz und ein Genossenschaftsregisterband bis 1885 vom Amtsgericht Riesa weitergeführt worden waren.

Unter Berücksichtigung der nur vier Jahre währenden Tätigkeit des Amtsgerichts und der lückenhaften Überlieferung können keine weiteren Rückschlüsse, z. B. auf die Gerichtsorganisation oder den allgemeinen Dienstbetrieb, gezogen bzw. soziale und wirtschaftliche Verhältnisse im Amtsgerichtsbezirk analysiert werden.

Die Erschließung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS.

Hinweise für die Benutzung

Für die Bestandsgruppe Amtsgerichte im Staatsarchiv Leipzig ist eine bestandsübergreifende Findbucheinleitung erarbeitet worden. Die Findbucheinleitung zum Einzelbestand enthält deshalb nur in verkürzter Form Angaben zum Registraturbildner, zur Bestandsgeschichte und Bestandsbearbeitung.

Abweichend von der zu den übrigen Amtsgerichtsbeständen im Staatsarchiv Leipzig erarbeiteten Klassifikation, die neben den Hauptgruppen alle, auch die nicht belegten Gliederungspunkte ausweist, sind auf Grund der fragmentarischen Überlieferung im vorliegenden Findbuch bei den nicht belegten Klassifikationsgruppen nur die Hauptgruppen ausgeruckt worden.

Verweise auf korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig

Amt Oschatz
Gerichtsamt Strehla, Gerichtsamt Oschatz
Königliches Gericht Strehla
Patrimonialgericht Strehla
Amtsgericht Oschatz
Amtshauptmannschaft Oschatz

[01] Vgl. auch: Findbucheinleitung zur Bestandsgruppe Amtsgerichte im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig von V. Jäger, 1999.
[02] Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt 1855, S. 144 ff.
[03] Vgl. auch: Findbucheinleitung zur Bestandsgruppe Gerichtsämter und Königliche Bezirksgerichte im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig von V. Jäger, 2000.
[04] Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt 1879, S. 255.
[05] Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt 1883 (21), S. 45.
[06] Vgl. Zu- und Abgangsbuch des StAL, 1954-1975, VA Nr. 187.
Freiwillige Gerichtsbarkeit.
Das Amtsgericht Strehla, welches aus dem Gerichtsamt Strehla hervorgegangen war, existierte lediglich vier Jahre. 1883 stellte es seine Tätigkeit ein. Zwölf Landgemeinden und die Stadt Strehla wechselten in den Amtsgerichtsbezirk Riesa, weitere zwölf Landgemeinden wurden dem Amtsgericht Oschatz zugeordnet.
Weitere Angaben siehe 2.3.4.2.7 Amtsgerichte.
  • 2000 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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