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Beständeübersicht

Bestand

21000 Leipziger Messeamt (II)

Datierung1939 - 1987
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)48,73

Bestand enthält auch 26 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Zur Geschichte des Leipziger Messeamtes nach 1945

Auf der Grundlage eines Befehls des Sowjetischen Stadtkommandanten erließ die Leipziger Stadtverwaltung am 6. August 1945 eine Verordnung, wonach die Leipziger Messe reaktiviert werden sollte.[01] Die Aufsichtsführung über das Leipziger Messeamt (LMA) als Körperschaft des öffentlichen Rechts oblag nun der neu gebildeten Landesverwaltung Sachsen (Verwaltung, später Ministerium für Wirtschaft und Arbeit). Diese übertrug im September 1945 dem Diplomkaufmann Walter Seidel aus Dresden die kommissarische Leitung des LMA (als ehrenamtlicher Direktor).[02]

Das im Oktober 1940 in Reichsmesseamt umbenannte Leipziger Messeamt bekam seine ursprüngliche Bezeichnung zurück und sein Personal wurde bis 1946 entnazifiziert. Den Vorsitz des Verwaltungsrates des LMA hatte vom Herbst 1945 bis zu seinem Tod im Jahr 1949 der Leipziger Oberbürgermeister Dr. Erich Zeigner inne. Dem LMA waren in den ersten Nachkriegsjahren noch die Leipziger Messe- und Ausstellungs-Aktiengesellschaft, die Leipziger Messeamts-Verlag GmbH und das Reisebüro Leipziger Messeamt GmbH angeschlossen.

Mit Zustimmung der sowjetischen Besatzungsbehörden organisierte das LMA im Oktober 1945 zunächst eine "Musterschau Leipziger Erzeugnisse". Mit der Beteiligung von 751 regionalen Industriebetrieben und fast 90.000 Besuchern war diese Musterschau als gelungener Auftakt für die nachfolgenden Mustermessen unter den schwierigen Bedingungen der stark kriegsgeschädigten Stadt anzusehen, wovon auch die Messehäuser in der Innenstadt und besonders das Gelände der Technischen Messe betroffen war.[03]

Im Mai 1946 fand auf Befehl der Sowjetischen Militärverwaltung wieder eine reguläre Frühjahrsmesse statt, die als "1. Friedensmesse" bezeichnet wurde und ganz im Zeichen des Wieder- und Neuaufbaus der Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg stand. Fortan sind mit einigen Unterbrechungen (Herbstmesse 1946 und Frühjahrsmessen 1952 bis 1954 entfielen) regelmäßig Frühjahrs- und Herbstmessen mit wachsender in- und ausländischer Beteiligung durchgeführt worden.

In dieser Zeit fanden wiederholt Umstrukturierungen in Aufbau und Organisation des LMA statt. Das vor 1945 bestehende Amt eines Präsidenten wurde nicht wiederbesetzt. Im Mai 1949 wurde das LMA der Deutschen Wirtschaftskommission in Berlin unterstellt und wechselte damit aus der Landesträgerschaft in eine zentrale Unterstellung.[04] Bis 1951 wurde das LMA von einem Hauptgeschäftsführer (Dr. Kurt Pröpper) mit zwei Stellvertretern (zunächst Paul Voss und Dr. Herbert Hengst) geleitet und gliederte sich in mehrere Direktionsbereiche mit unterschiedlichen Aufgabenfeldern (Verwaltung, Aussteller, Verkehr, Presse und Werbung).

Am 29. Juli 1949 setzte das LMA mit Genehmigung der Deutschen Wirtschaftskommission in Berlin eine neue "Ordnung der Leipziger Messe" in Kraft, in der die Grundlagen der Messeorganisation und das Messegeschäft sowie die Rechte und Pflichten der Einkäufer und Aussteller geregelt waren.[05] Am 30. November 1950 wurde das LMA per Verordnung der Regierung der DDR von einer Körperschaft öffentlichen Rechts in einen volkseigenen Betrieb mit dem Status einer Anstalt öffentlichen Rechts umgewandelt und unterstand der Aufsicht des Ministeriums für Außenhandel und Innerdeutschen Handel (MAI).[06] In der darauf basierenden "Satzung des volkseigenen Unternehmens Leipziger Messeamt" vom 23. Dezember 1950 wurden Funktion, Organisation, Befugnisse und Aufgaben des LMA näher bestimmt. Danach sollte die Leitung des LMA künftig aus einem Hauptgeschäftsführer und vier Geschäftsführern bestehen, die vom MAI berufen und abberufen wurden. Die Struktur- und Stellenpläne sowie die zu erlassende Geschäftsordnung des LMA bedurften der Bestätigung durch das MAI. Außerdem wurde beim LMA ein ehrenamtlicher Beirat als Beratungsorgan in allen grundsätzlichen Fragen der Messeorganisation eingerichtet.[07]

Damit wurden die Kompetenzen und Handlungsspielräume des LMA deutlich eingeengt und unterlagen für die nächsten Jahrzehnte einer zentralistischen Aufsicht und Kontrolle. In der Folge kündigte der bisherige Hauptgeschäftsführer des LMA Dr. Pröpper im September 1951 und wechselte zur Leitung der Hannover Messe; offiziell wurde er "wegen groben Vertrauensbruches fristlos entlassen".[08] Ab Oktober 1951 war Erich Schubert neuer Hauptgeschäftsführer des LMA, bevor am 15. Januar 1954 der bisherige Chefredakteur der Zeitschrift "Leipziger Messe", Rolf Lemser, zum Direktor des LMA berufen wurde.

Mit Verordnung der Regierung der DDR vom 20. August 1953 erfolgte die Umwandlung des LMA als Anstalt öffentlichen Rechts in einen VEB nach dem Prinzip der wirtschaftlichen Rechnungsführung der volkseigenen Wirtschaft, der nun der Aufsicht der Kammer für Außenhandel unterstand.[09] Ende 1956 waren beim LMA über 500 Beschäftigte (ohne saisonale Aushilfskräfte) in vier Direktionsbereichen (G I bis G IV) beschäftigt, denen jeweils spezialisierte Abteilungen und Referate zugeordnet waren (vgl. Anlage).

Die Hauptaufgabenfelder des LMA bestanden in der Planung, Organisation und Durchführung der Leipziger Messen einschließlich der damit verbundenen Dienstleistungen für Aussteller, Kunden, Ehrengäste und Besucher (u. a. Verkehrsverbindungen, Informationsmaterial, Messeguttransport, Unterbringung und Verpflegung, Messeausweise, Rahmenprogramm mit Messekonzerten und Messemodenschau). Weitere Aufgabenschwerpunkte des LMA bestanden in der Werbung und Popularisierung der Messe sowie der Verwaltung, Nutzung, Erhaltung, dem Aus- und Neubau von Ausstellungsgebäuden und -flächen. Zur Pflege und Entwicklung der Verbindungen zu den Ausstellern und Handelsorganisationen in aller Welt unterhielt das LMA neben einer Zweigstelle in Berlin über 160 Vertretungen bzw. Verbindungsstellen in fünf Kontinenten.

Die Gesamtausstellungsfläche der Leipziger Messe erhöhte sich zwischen 1946 und 1960 von 26.350 qm auf 297.000 qm, die Zahl der Aussteller im gleichen Zeitraum von 2.770 auf 9.500.[10] Im November 1962 wurde die Funktion eines Generaldirektors des LMA eingerichtet, dessen erster Repräsentant Kurt Schmeißer wurde (bis 1971). Unter dessen Leitung fungierte der bisherige Direktor Lemser nun als Stellvertretender Generaldirektor. 1963 wurden die Messegoldmedaillen und Diplome für besonders innovative Exponate eingeführt und mit dem "Messehaus am Markt" ein attraktives neues Ausstellungsgebäude eingeweiht. Im Januar 1965 bezog das LMA ein neu errichtetes Verwaltungsgebäude im Leipziger Stadtzentrum (Markt 11/14).

Spätestens in den 1960er Jahren entwickelte sich die Leipziger Messe zunehmend zu einer Universalmesse und der wichtigsten Drehscheibe des Ost-Westhandels in Europa und Übersee. Sie diente der DDR-Regierung allerdings auch als Schaufenster einer vermeintlichen Weltoffenheit und Bühne zur Präsentation der Erfolge des Sozialismus, während die westlichen Staaten die Leipziger Messe neben den durchaus bedeutenden Handelsbeziehungen und Wirtschaftskontakten eher als "Tür in der Mauer" ansahen.[11]





Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Zwischen 1981 und 1990 wurden in mehreren Abgaben archivwürdige Unterlagen aus dem Verwaltungsarchiv des LMA vom Staatsarchiv Leipzig übernommen. Weitere Übernahmen erfolgten nicht. Dadurch endet die Überlieferung von Akten und Fotos des LMA im Staatsarchiv Leipzig bis auf wenige Ausnahmen bereits mit dem Jahr 1965 und bei den Druckschriften 1987. Seit dem gesellschaftlichen Umbruch 1990 ist das Unternehmensarchiv der Leipziger Messe GmbH für die Archivierung der Unterlagen des LMA zuständig.

Der Gesamtumfang der übernommenen Unterlagen beläuft sich auf rund 32 lfm (davon ca. 7,5 lfm Druckschriften) sowie 27.223 Fotos. Hinzu kommen noch 11 großformatige Plakate und einzelne Archivalien, die nach 2000 vom Stadtarchiv Leipzig übergeben oder angekauft (Fotoalbum von Messehalle 10) wurden.

Die überlieferte Findkartei bildete die Grundlage für die Erschließung der Akten und Druckschriften im Jahr 2013. Die überlieferten Signaturen wurden übernommen, zumal viele Archivalien entsprechend zitiert wurden. Die Hauptartikel der Zeitschriften "Leipziger Messe" bzw. "Leipziger Messe Journal" wurden im Enthält-Vermerk aufgenommen. Fünf Akten zur Leipziger Messe während der Kriegsjahre 1942 bis 1945 wurden dem Bestand 20202 Leipziger Messeamt (I) zugeordnet. Eine Kassation von Unterlagen erfolgte mit Ausnahme der Dubletten nicht. Insgesamt umfasst der Bestand nach der Bearbeitung 1.310 Verzeichnungseinheiten, davon 386 Druckschriften (ohne die in den Akten enthaltenen Einzelstücke), 11 Plakate sowie den Teil Fotos.

Im Zeitraum März/April 2020 erfolgte die Retrokonversion der Findkartei zu den Fotos aus dem Jahr 1988. Zwischen September 2020 und Mai 2022 (mit Unterbrechungen) wurde die vertiefte Erschließung von ca. 22.000 der ca. 27.000 im Bestand vorhandenen Fotos vorgenommen. Erfasst wurden alle für die Titelbildung wesentlichen Informationen – soweit im Bildtext angegeben oder anhand der Darstellung identifizierbar. Die Angaben umfassen Aussteller, Ausstellungsobjekt und Ausstellungsort (Messehäuser, Messehallen oder Freigelände), zudem die Informationen zum Fotografen/Rechteinhaber soweit vorhanden. Zu den übrigen ca. 5.000 Fotos liegen derzeit weiterhin nur die lückenhaften retrokonvertierten Informationen vor, welche in einer Vielzahl von Fällen entweder nur allgemeine oder keine Angaben zu den Ausstellungsobjekten oder den Ausstellern enthalten. Nach erfolgten Stichproben anhand des Bestandes wurden die entsprechenden Fotoeinheiten vorerst dem Gliederungspunkt "8.14.19 DDR (bis 1949 SBZ)" zugeordnet. 2023 wurde die 2019 übergebene Sammlung zum Messeamt des ehemaligen Leiters der Presseabteilung Rolf Buschmann in einem eigenen Gliederungspunkt verzeichnet.





Überlieferungsschwerpunkte

Bei den Akten des LMA treten folgende Überlieferungsschwerpunkte auf:

• Wiederaufbau und Neuorganisation der Messe nach dem Zweiten Weltkrieg

• Organisatorische Vorbereitung und Durchführung der Messen

• Statistik und Berichterstattung sowie Auswertung der Messen

• Zusammenarbeit mit übergeordneten und sonstigen amtlichen Stellen

• Werbung, Öffentlichkeits- und Pressearbeit

• Tätigkeit der Verbindungs- und Geschäftsstellen in der BRD und im Ausland

• Innerorganisatorische Angelegenheiten des Leipziger Messeamtes

• Laufende Verwaltung, Nutzung, Erhaltung und Ausbau der Messeliegenschaften

Bei den Druckschriften dominieren die offiziellen illustrierten Messezeitschriften für Aussteller und besondere Gäste "Leipziger Messe" (1947-1964) und "Leipziger Messe Journal" (1964 - 1986), die neben deutscher oft auch in englischer, französischer, russischer, arabischer, spanischer und chinesischer Sprache im Bestand enthalten sind.

Außerdem sind die "Amtlichen Führer durch die Leipziger Messe" (1947-1955) und die nachfolgenden Messekataloge der Leipziger Messe (1956-1987) überliefert.

Bei den mehr als 27.000 überlieferten Fotos handelt es sich überwiegend um Aufnahmen, die im Rahmen der abgehaltenen Messen im Überlieferungszeitraum von 1946 bis 1965 angefertigt wurden. Diese zeigen zumeist Messestände und Ausstellungsobjekte, z. T. auch Modeschauen. Besonders häufig finden sich Ansichten der Leipziger Innenstadt, insbesondere des Messeverkehrs in den Straßen, von Sichtwerbung des Leipziger Messeamtes sowie von Fassaden der Messehäuser und Messehallen. Weiterhin sind Luftbildaufnahmen der Innenstadt und des Messegeländes vorhanden sowie Aufnahmen der Ankunft von Messegästen auf dem Messeflughafen. Eine Reihe zeitlich oder örtlich außerhalb der Leipziger Messen entstandene Aufnahmen zeigen u. a. Pressekonferenzen und Werbeveranstaltungen des Leipziger Messeamtes im Ausland sowie Messeplakat-Ausstellungen der Union des Foires Internationales auf Auslandsmessen.





Hinweise auf Benutzungseinschränkungen

Einzelne Archivalien unterliegen personenbezogenen Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 SächsArchivG. Vorlage von diesen Archivalien ist nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich. Viele Fotos sind derzeit noch urheberrechtlich geschützt. Bitte wenden Sie sich mit Reproduktionsanliegen an das Staatsarchiv Leipzig.





Verweise auf korrespondierende Bestände

20202 Leipziger Messeamt (I)

• 20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig

• 21121 SED-Bezirksleitung Leipzig

• 20250 Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig

• 22236 Volkspolizeikreisamt Leipzig

• 21043 Deutsche Investitionsbank, Bezirksdirektion Leipzig

• 20242 Kreis-, Industrie- und Handelskammern Nordwestsachsen

• 21766 Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig

• 20982 Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG (1913 bis 1950)

Daneben sind vielfach Informationen zur Leipziger Messe in den Archivbeständen der ausstellenden volkseigenen Betrieben und Kombinaten, in Verlagen (z. B. 21094 Bibliographisches Institut) sowie Parteien und Organisationen der DDR (z. B. 21756 Kulturbund der DDR, BL Leipzig und 21702 NDPD Bezirksverband Leipzig) enthalten.

Außerhalb des Staatsarchivs Leipzig wird auf die Überlieferung des Stadtarchivs Leipzig, insbesondere die Bestände zur Stadtverordnetenversammlung und zum Rat der Stadt nach 1945 und auf die Überlieferung des Archivs der Messe GmbH, in dem sich vor allem die nicht mehr an das Staatsarchiv Leipzig übergebenen Geschäftsakten und Fotos des LMA von 1965 bis 1990 befinden, verwiesen.





Literatur (Auswahl)

1.
Autorenkollektiv; Hg. Leipziger Messeamt: Vom Jahrmarkt zur Weltmesse. Ein Streifzug durch die Geschichte der Leipziger Messe, Urania Verlag Leipzig/Jena, 1958.

2. Autorenkollektiv; Hg. Leipziger Messeamt: 800 Jahre Leipziger Messe (Festschrift), VEB E. A. Seemann Verlag Leipzig, 1965.

3. Metscher, Klaus, Fellmann, Walter,: Lipsia und Merkur. Leipzig und seine Messen, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig, 1990.

4. Zwahr, Hartmut, Topfstedt, Thomas, Bentele, Günter (Hg.): Leipzigs Messen 1497-1997, (Teilband 2: 1914-1997), Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, 1999.

5. Märkte, Muster, Menschen – 850 Jahre Leipziger Messen, Hg. von der Leipziger Messe GmbH; Leipziger Medienservice GmbH, 2014.








Dr. G. Kolditz, September 2014

Dr. Christian Schlöder, September 2022




Abkürzungsverzeichnis

AGBArbeitsgesetzbuch
AHUAußenhandelsunternehmen
AWGArbeiterwohnungsbaugenossenschaft
BGLBetriebsgewerkschaftsleitung
BKVBetriebskollektivvertrag
BPOBetriebsparteiorganisation (der SED)
BRDBundesrepublik Deutschland
DDRDeutsche Demokratische Republik
DEWAGDeutsche Werbe- und Anzeigengesellschaft
DIADeutscher Innen- und Außenhandel (VEH)
DRKDeutsches Rotes Kreuz
DWKDeutsche Wirtschaftskommission
FDGBFreier Deutscher Gewerkschaftsbund
FDJFreie Deutsche Jugend
GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung
HPAHandelspolitische Außenvertretungen
IFAIndustrieverband Fahrzeugbau (der DDR)
IHKIndustrie- und Handelskammer
IKMInternationaler Kongress Metallbearbeitung
INIntelligenz
KfAKammer für Außenhandel
KMUKarl Marx Universität, Leipzig
KWKapitalistisches Wirtschaftsgebiet
LDPDLiberal-Demokratische Partei Deutschlands
LFMLeipziger Frühjahrsmesse
LHMLeipziger Herbstmesse
LMLeipziger Messe
LMA Leipziger Messeamt
LPGLandwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft
LVZLeipziger Volkszeitung
MAH/MfAMinisterium für Außenhandel
MAIMinisterium für Außenhandel und Innerdeutschen Handel
MDRMitteldeutscher Rundfunk
NATONorth Atlantic Treaty Organization
OBMOberbürgermeister
OMGUSOffice of Military Government for Germany (U.S.)
RFTRundfunk- und Fernmeldetechnik
RGWRat für gegenseitige Wirtschaftshilfe
RKLMRegierungskommission zur Vorbereitung der Leipziger Messe
SBZSowjetische Besatzungszone
SEDSozialistische Einheitspartei Deutschlands
SKETSchwermaschinenbau-Kombinat "Ernst Thälmann"
SLSozialistische Länder
SMAD/SMASowjetische Militäradministration in Deutschland (Sachsen)
TDMTausend Deutsche Mark (Ost)
UFIUnion des foires internationales
US/USAUnited States / Vereinigte Staaten von Amerika
WMWWerkzeugmaschinen und Werkzeuge, staatlicher Außenhandelsbetrieb (?)
VEHVolkseigener Handel
VRVolksrepublik
VVB Vereinigung Volkseigener Betriebe
ZABZentrale Arbeitsbesprechungen
ZKZentralkomitee






Anlage


Rekonstruktion der Struktur des Leipziger Messeamtes (um 1958)


Direktionsbereiche G I bis G IV

Direktionsbereich G I (Direktor Lemser)

- Sekretariat

- Betriebsarchiv

- Persönlicher Referent des Direktors

- Protokoll

- Kaderabteilung

- Justitiar

- Referat Betriebsorganisation (vorher Referat Arbeit)[12]

- Planung

- Betriebsschutz

- Zweigstelle Berlin

Direktionsbereich G II (Direktor Kynast)

- Sekretariat

- Werbeplanung

- Abt. Ausstellerwerbung

- Auslandsvertretung (entspricht Geschäftsstellenvertretern = Vertreter im Ausland)

- Zweigstelle Frankfurt/Main

- Abt. Verlag

- Abt. Werbung

- Presseabteilung

Direktionsbereich G III (Direktor Kunze)

- Sekretariat

- Sichtwerbung

- Investitionen

- Abt. Allgemeine Verwaltung[13]

- Abt. Vermietung Innenstadt

- Abt. Vermietung Technische Messe

- Entwurfsbüro

- Bautechnische Abteilung

- Abt. Organisation und Verkehr

Direktionsbereich G IV (Hauptbuchhalter Meinhard)

- Sekretariat

- Buchhaltung

- Betriebswirtschaft[14]



1958 Auflösung der Zentralregistratur (entspricht wahrscheinlich der Sammelregistratur)[15]

G II = Direktionsbereich Werbung: Ausstellerwerbung, Werbeplanung, Presseabteilung, Werbeabteilung, Verlagsabteilung[16]

Struktur der Werbeabteilung = Abteilungsleiter, Werbemittelherstellung, Allgemeine Werbung, Besucherwerbung, Werbe- und Marktforschung, Betriebs- und Wirtschaftsarchiv, Fachbücherei, Versandstelle, Poststelle/Registratur[17]


[01] Informationsblatt - Amtliches Nachrichtenblatt der Stadtverwaltung Leipzig und des Landrates zu Leipzig vom 11. August 1945
[02] StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr.1211 (Tätigkeitsbericht des Leipziger Messeamtes für das Jahr 1945)
[03] Klaus Metscher, Walter Fellmann: Lipsia und Merkur. Leipzig und seine Messen, Leipzig 1990, S. 207
[04] StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr. 1216
[05] StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr. 872
[06] Gbl. der DDR Nr. 136 vom 5. Dezember 1950, S. 1175
[07] StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr. 872
[08] StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr. 400
[09] GBl. der DDR Nr. 94 vom 31. August 1953, S. 944
[10] StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr. 447
[11] Hartmut Zwahr, Thomas Topfstedt, Günter Bentele (Hg.): Leipzigs Messen 1497-1997, Teilband 2, 1914-1997, S. 673-675

[12] 1958 Auflösung des Referates Arbeit, Aufgaben auf Referat Betriebsorganisation und Kaderabteilung (hier nur Erwachsenen-Qualifikation) aufgeteilt. Vgl: StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr. 936 (Umlauf Nr. 126, 31.12.1958)
[13] Vorher mit Abt. Vermietung Innenstadt zusammengefasst zu Abt. Vermietung (StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr. 936, Umlaufsentwurf, 23.01.1961).
[14] StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr. 936 (Umlauf Nr. 3, 9.01.1962).
[15] StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr. 936, Umlauf Nr. 73, 1958).
[16] StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr. 935, Umlauf Nr. 18, 23.05.1957).
[17] StA-L, 21000 Leipziger Messeamt (II), Nr. 935, Umlauf Nr. 18, 23.05.1957).
Autorenkollektiv; Hg. Leipziger Messeamt: Vom Jahrmarkt zur Weltmesse. Ein Streifzug durch die Geschichte der Leipziger Messe, Urania Verlag Leipzig/Jena, 1958
Autorenkollektiv; Hg. Leipziger Messeamt: 800 Jahre Leipziger Messe (Festschrift), VEB E. A.Seemann Verlag Leipzig, 1965
Metscher, Klaus, Fellmann, Walter; Lipsia und Merkur. Leipzig und seine Messen, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig, 1990
Zwahr, Hartmut, Topfstedt, Thomas, Bentele, Günter (Hg.)Leipzigs Messen 1497 - 1997, (Teilband 2: 1914 - 1997), Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, 1999
Direktiven und Konzeptionen.- Ausschusssitzungen.- Protokolle von Arbeits- und Dienstbesprechungen.- Geschäftsberichte.- Tätigkeit der Fachausschüsse.- Struktur- und Stellenpläne.- Personalangelegenheiten.- Ausstellerlisten.- Messeprogramme.- Auslandsverbindungen.- Messedienststellen.- Werbung.- Öffentlichkeitsarbeit.- Statistik.- Messebauten und Liegenschaftsverwaltung.- Messekataloge.- Messeführer.- Messejournale.- Plakate.- Fotosammlung.
Am 6. August 1945 erließ die Leipziger Stadtverwaltung die Verordnung über die Reaktivierung der Leipziger Messe. Das 1940 in Reichsmesseamt umbenannte Leipziger Messeamt erhielt seinen ursprünglichen Namen zurück. Im März 1946 erging der Befehl des Obersten Chefs der SMAD zur Wiederdurchführung der Leipziger Messe. Die erste Nachkriegsmesse fand im Mai 1946 statt. Die nächsten Jahre waren von einem ständigen organisatorischen und messetechnischen Auf- und Ausbau gekennzeichnet. Im November 1950 wurde das Leipziger Messeamt - Körperschaft des öffentlichen Rechts - in einen volkseigenen Betrieb - Anstalt öffentlichen Rechts - umgewandelt. Es unterstand direkt dem Ministerium für Außenhandel und Innerdeutschen Handel. 1953 wurde das Messeamt der Kammer für Außenhandel der DDR unterstellt. Dem Messeamt oblagen die Planung und Durchführung der Leipziger Messen. Sein Wirkungskreis erstreckte sich auf folgende Hauptaufgaben: Gesamtgestaltung der Leipziger Messen; Werbung von Ausstellern und Einkäufern; Verwaltung, Vermietung und Ausbau der Messeeinrichtungen; Organisation aller Dienstleistungen für Aussteller und Besucher; Organisation des wissenschaftlich-technischen Veranstaltungsprogramms der Leipziger Messe; Herausgabe von Publikationen und Presseinformationen. Das Leipziger Messeamt unterhielt eine Zweigstelle in Berlin sowie über 160 Vertretungen und Ausgabestellen für Messeausweise auf fünf Kontinenten.
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