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Beständeübersicht

Bestand

20487 Rittergut Nenkersdorf

Datierung1592 - 1900
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)2,00

Geschichte des Ritterguts Nenkersdorf
Das amtsässige Rittergut Nenkersdorf nördlich von Frohburg unterstand dem Amt Borna. Im Ort befand sich bis 1478 eine Propstei des Bistums Merseburg, später ist ein Pfarrlehn nachweisbar.[01] Das Rittergut Nenkersdorf war durch seine Eigentümer eng mit den umliegenden Herrschaften Frohburg, Sahlis, Eschefeld oder Zedtlitz verbunden. Mit den von Einsiedel, Besitzer des Ritterguts Prießnitz, wurden langwierige Streitigkeiten wegen eines Hutungsrechts auf der Nenkersdorfer Flur ausgetragen, die u. a. vor dem Oberhofgericht behandelt wurden. Das Herrenhaus von Nenkersdorf ist ein klassizistischer Bau aus dem Jahr 1799 und wurde durch Christoph Friedrich aus dem Winckel umgebaut.
Das Rittergut Nenkersdorf übte die Grundherrschaft über das gleichnamige Dorf aus. Das Gut gehörte im 16. Jahrhundert der Familie von Kreutz, gefolgt von den Familien (von) Löser, von Gladebeck, aus dem Winckel, Benndorf und Thienemann. Bereits im Jahr 1838 trat Wilhelm Ferdinand Thienemann die Gerichtsbarkeit des Ritterguts ab. Diese wurde am 29. September 1838 dem Justizamt Borna übertragen. Die Gemeinde gehört seit 1999 zur Stadt Frohburg.
Besitzer des Ritterguts:[02]

Nicol von Teckwitz
1553
Familie von Schwenke
1571
Abraham von Lüttichau
1592
Bernhard von Kreutz (auf Frohburg und Nenkersdorf)
1602
Melchior von Kreutz (auf Frohburg und Nenkersdorf)
1625
Hans Löser d. Ä.
1654
Curt Löser auf Sahlis, Hainichen und Nenkersdorf
1692
Hans Löser auf Eschefeld, Sahlis und Nenkersdorf, Geh. Rat, Erbmarschall, Obersteuereinnehmer
1719
Haubold Adolph Löser
1723
Johanna Sophie von Gladebeck auf Zedtlitz und Nenkersdorf (+ 1728)
1729
Bodo Wilhelm aus dem Winckel
1742
Bodo August aus dem Winckel
1769
Adelgunde Auguste aus dem Winckel geb. von Benkendorf (Mutter des vor.)
1780
Eleonore Auguste Sophie aus dem Winckel geb. von Arnim
1792
Christoph Friedrich aus dem Winckel (+1812)
1812
Friedrich Wilhelm Georg aus dem Winckel
1820
Melchior Benndorf
1825
Theodor Gottlob Thienemann, Superintendent zu Rochlitz
1828
Mag. Wilhelm Ferdinand Thienemann, Pfarrer
1848
Karl Ursinus
1858
Hermann Kramer
1859
Heinrich Kurt von Arnim
1882
Friedrich Louis Bretschneider
1884
Karl Richard Landmann
1893
Gustav Adolf Landmann
1899
Eugen Eduard Peter Platzmann
1928
Alice Platzmann (Witwe)



Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv zwischen 1955 und 1960 in verschiedenen Abgabegemeinschaften in das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet. Im Jahr 2002 sind weitergeführte Akten ermittelt und dem Bestand Amt Borna zugeordnet worden. Die Verzeichnungsangaben aus der Findkartei sind 2021 überprüft und elektronisch nutzbar gemacht worden. In diesem Zusammenhang wurden eine Klassifikation erarbeitet sowie einige fehlende Angaben ergänzt. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen acht Gerichtsbücher des Ritterguts Nenkersdorf wurden virtuell erfasst.

Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält 117 Akten und Gerichtsbücher mit einem zeitlichen Umfang von 1592 bis 1838, zwei Akten der Schulinspektion und der Gutswirtschaft datieren nach der Abgabe der Gerichtsbarkeit. Inhaltlich dominieren Gerichtsbücher und –protokolle, daneben werden trotz der lückenhaften Überlieferung viele Bereiche der Patrimonialgerichtsbarkeit abgedeckt. Bemerkenswert sind zahlreiche Privatunterlagen der Familien von Löser, aus dem Winckel und Johanna Sophie von Gladebeck sowie Gerichtsakten zu den Hutungsstreitigkeiten mit dem Rittergut Prießnitz.

Hinweise zur Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20487 RG Nenkersdorf, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweis auf korrespondierende Bestände

12613
Gerichtsbücher (StA-D)
20006
Amt Borna
20025
Amtshauptmannschaft Borna
20383
Rittergut Frohburg
20523
Rittergut Prießnitz
20536
Rittergut Sahlis mit Rüdigsdorf
20582
Rittergut Zedtlitz



B. Richter
Febr. 2021


[01] Neue sächsische Kirchengalerie, Ephorie Borna, Leipzig 1903, Sp. 714 ff.
[02] Ebenda.- StA-L, 20487 RG Nenkersdorf und 20383 RG Frohburg.- 20025 AH Borna, Nr. 339, 340.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Strafgerichtsbarkeit.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Gutswirtschaft, Pachtverträge (1848 - 1900).- Familienarchiv.
Das amtsässige Rittergut Nenkersdorf nördlich von Frohburg unterstand dem Amt Borna. Das Gut gehörte im 16. Jahrhundert der Familie von Kreutz, gefolgt von den Familien (von) Löser, von Gladebeck, aus dem Winckel, Benndorf und Thienemann. Bereits im Jahr 1838 trat Max Wilhelm Ferdinand Thienemann die Gerichtsbarkeit des Ritterguts ab. Diese wurde am 29. September 1838 dem Justizamt Borna übertragen.
  • 2021 | Findbuch / Datenbank
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