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Beständeübersicht

Bestand

20545 Rittergut Seegeritz

Datierung1593 - 1836
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)6,50
Geschichte des Ritterguts
Das amtsässige Rittergut Seegeritz lag nördlich von Taucha im Amt Leipzig (1856 Gerichtsamt Taucha, 1875 Amtshauptmannschaft Leipzig, 1952 Landkreis Leipzig, 1992 nach Taucha eingemeindet). Das Rittergut hatte die Gerichtsbarkeit über die Orte Seegeritz, Göbschelwitz und Seehausen inne. Die Gerichtsbarkeit wurde 1835 dem Kreisamt Leipzig übertragen.
Als erste Besitzer von Seegeritz werden Friedrich und Caspar von Mockritz genannt, die auch Taucha besaßen.[01] Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1664 war das Rittergut im Besitz der Familie von Breitenbach. Von diesen erwarb es Carl Jobst von Bose auf Runstädt. Sein Neffe, Joachim Dietrich von Bose, erbte das Rittergut. Er besaß außerdem noch die Rittergüter Schleinitz, Graupzig, Petzschwitz, Gödelitz und Burkersdorf. Bis zum Tod von Carl Gottlob von Bose auf Seegeritz und Schleinitz 1773 blieb Seegeritz im Besitz der Familie von Bose. Danach fiel es für nicht einmal ein Jahr an Friedrich von Zehmen,[02] ehe es an die Familie Eccard ging. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Seegeritz der Familie Feder. Carl August Feder gab bereits 1835 die staatliche Gerichtsbarkeit ab. 1888 erwarb die Familie Zickmantel das Rittergut. Diese blieb bis zur Enteignung 1945 im Besitz von Seegeritz. Die landwirtschaftlichen Flächen wurden 1945 an Neubauern verteilt, das Herrenhaus 1948 abgerissen.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Ein Großteil der Überlieferung gelangte um 1960 aus dem Archiv des Amtsgerichts Leipzig in das Staatsarchiv und wurde hier noch durch Akten der Amtshauptmannschaft Leipzig ergänzt. 1965 wurde der Bestand mit 274 AE formiert und durch eine handschriftliche Findkartei erschlossen. Fehlnummern entstanden durch die provenienzgerechte Zufügung von elf AE in den Bestand Amt Leipzig und einer AE zum Bestand Kreisamt Leipzig. 2014 wurde der Bestand im Rahmen einer Retrokonversion in die Augias-Datenbank eingeben. Dabei wurden ein Orts- und Personenregister erstellt sowie die vorhandenen Gerichtsbücher im Bestand 12613 virtuell verzeichnet.

Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferung umfasst den Zeitraum 1586 – 1836 und insgesamt 261 AE ohne die 15 virtuell verzeichneten Gerichtsbücher. Bis auf fünf Akten aus dem Familienarchiv der von Bose sind nur Akten der Patrimonialgerichtsbarkeit enthalten. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf dem 18. Jahrhunderts bis 1835, dem Jahr der Abgabe der Patrimonialgerichtsbarkeit. Nur eine Akte der Kircheninspektion geht über dieses Datum hinaus. Inhaltlich sind Gerichtsprotokolle, Zivilgerichtsakten und Nachlassangelegenheiten bestimmend


Hinweise für die Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows, mit dem auch Orts- und Personenregister erstellt wurden.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20545, RG Seegeritz, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatsarchiv Dresden:
10548 Grundherrschaft Schleinitz
12613 Gerichtsbücher
Staatsarchiv Leipzig:
20009 Amt Leipzig

Dr. Carsten Voigt
November 2014


[01] Im Partheland zwischen Leipzig, Taucha und Borsdorf, hrsg. von Pro Leipzig und dem Zweckverband Parthenaue, Leipzig 2002, S. 135-141; http://www.ausflugs-tipp.de/objk_auf.php?ID=04-425-52&ta=1&aa=0 (Rittergut seegeritz, letzter Zugriff 28.11.2014.
[02] Siehe: StA-L, 20545 RG Seegeritz, Nr. 52.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Familienarchiv von Bose.
Das amtsässige Rittergut Seegeritz, nördlich von Taucha gelegen, unterstand dem Amt Leipzig. Unter die Gerichtsbarkeit des Ritterguts fielen neben dem Dorf Seegeritz auch die Ortschaften Seehausen und Göbschelwitz. Zu den Besitzern des Guts seit dem 17. Jahrhundert gehörten die Familien von Breitenbach, von Bose, Eccard und Feder. Bereits im Jahr 1835 trat Karl August Feder die Patrimonialgerichtsbarkeit des Ritterguts freiwillig an den Staat ab. Diese Jurisdiktion wurde dem Kreisamt Leipzig übertragen. Seit 1888 war das Rittergut im Besitz der Familie von Zickmantel.
  • 2014 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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