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Beständeübersicht

Bestand

32952 Stadt Schlettau, Stadtgericht

Datierung1674 - 1859
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)2,77
1. Geschichte der Stadt Schlettau
Schlettau ist eine Kleinstadt im heutigen Erzgebirgskreis. Um 1100 entstand auf Schönburgischem Gebiet ein Kastell als Wegestation zum Pressnitzer Pass und zum Schutz des Übergangs über die Zschopau. Am 13. März 1351 erhielten Friedrich und Bernhard von Schönburg neben Hassenstein und Pressnitz auch Schlettau vom böhmischen König als Lehen. 1367 findet man die Bezeichnung als "oppidum", Mitte des 15. Jahrhunderts sind erste Stadtrechte belegt. Am 20. März 1413 gelangte Schlettau im Tausch zum Kloster Grünhain. Im Jahr 1515 wurde die Stadt freie Bergstadt. Mit der Auflösung des Klosters Grünhain kam die Stadt 1536 unter wettinische Herrschaft. Die städtische Gerichtsbarkeit erstreckte sich lediglich über Güter in Schlettau (bei Annaberg). Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit der Stadt am 17. April 1856 an das Königliche Gericht Scheibenberg.
Das älteste Gebäude ist das im 14. Jahrhundert erbaute Schloss. Es war vom 16. bis 18. Jahrhundert kurfürstliches Jagddomizil und Sitz einer Oberforst- und Wildmeisterei.


2. Bestandsgeschichte
Die Unterlagen gelangten im Rahmen des Beständeausgleichs 2002/2003 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden nach Chemnitz. Sie befanden sich in der so genannten Lagerungsgemeinschaft "Lokale Verwaltungs- und Justizbehörden bis 1856". Diese Lagerungsgemeinschaft war ursprünglich durch die Aktenabgaben der Amtsgerichte und Amtshauptmannschaften an das Hauptstaatsarchiv seit etwa 1900 entstanden, in denen sich auch die Akten ihrer Vorgängerinstitutionen befanden. Sie enthielt vor allem Ämterakten, aber auch Überlieferungen von Grundherrschaften, Stadtgerichten, Landgerichten bis 1856, Königlichen Gerichten und verschiedene andere Bestandssplitter. Die Aktenübernahmen wurden nach dem jeweils abgebenden Amtsgericht bzw. der Amtshauptmannschaft gelagert und verzeichnet. Eine Trennung der unterschiedlichen Provenienzen erfolgte zunächst nur in den Findkarteien. Mit Hilfe dieser Kartei wurden 2007 die städtischen Unterlagen von Schlettau aus den Abgabegemeinschaften der Amtsgerichte Oberwiesenthal und Scheibenberg sowie der Amtshauptmannschaft Annaberg herausgelöst, zu einem Bestand formiert und bisher noch nicht erschlossene Akten verzeichnet.
Die Verzeichnungsangaben der im Hauptstaatsarchiv Dresden handschriftlich erstellten Findkartei wurden 2012 retrokonvertiert und anschließend systematisiert. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben ohne wesentliche inhaltliche Veränderung in die digitale Form überführt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand umfasst 135 Verzeichnungseinheiten (2,77 lfm) aus der Zeit von 1674 bis 1859. Vom Rat der Stadt und dem Stadtgericht Schlettau sind Untersuchungen zur Beteiligung am Maiaufstand 1849 in Dresden, Hypothekenprotokolle, Kaufprotokolle, Konsensprotokolle, Quittungsprotokolle sowie Nachlasssachen überliefert.

Korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Chemnitz:
12613 Gerichtsbücher
30011 Amt Grünhain
30016 Kreisamt Schwarzenberg

Korrespondierende Bestände im Hauptstaatsarchiv Dresden:
10036 Finanzarchiv

Korrespondierende Bestände im Bergarchiv Freiberg:
40044 Generalrisse
40168 Grubenakten des Bergreviers Marienberg

Weitere Unterlagen der Stadt Scheibenberg sind im Historischen Archiv des Erzgebirgskreises archiviert.


4. Quellen und Literatur
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 289.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Rausendorff, Dieter (Hrsg.): Zur Geschichte des Schlosses Schlettau. Förderverein Schloss Schlettau, 2000 ff.

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Stadtverwaltung Schlettau: Festschrift zur ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt Schlettau vor 650 Jahren – Chronik der Stadt Schlettau 1351 – 2001, Annaberg-Buchholz, 2001.

Steche, Richard: Schlettau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg, Dresden 1885, S. 86.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 10, S. 345-353.

Von Annaberg bis Oberwiesenthal (= Werte unserer Heimat, Band 13). Schlettau, Krs. Annaberg. Berlin 1968, S. 106–112.

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 289.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Rausendorff, Dieter (Hrsg.): Zur Geschichte des Schlosses Schlettau. Förderverein Schloss Schlettau, 2000 ff.

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Stadtverwaltung Schlettau: Festschrift zur ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt Schlettau vor 650 Jahren – Chronik der Stadt Schlettau 1351 – 2001, Annaberg-Buchholz, 2001.

Steche, Richard: Schlettau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg, Dresden 1885, S. 86.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 10, S. 345-353.

Von Annaberg bis Oberwiesenthal (= Werte unserer Heimat, Band 13). Schlettau, Krs. Annaberg. Berlin 1968, S. 106–112.

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia
Beteiligung am Maiaufstand 1849 in Dresden.- Grund- und Hypothekenbuchangelegenheiten.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Nachlassangelegenheiten.
Schlettau ist eine Kleinstadt im heutigen Erzgebirgskreis. Um 1100 entstand auf Schönburgischem Gebiet ein Kastell als Wegestation zum Pressnitzer Pass und zum Schutz des Übergangs über die Zschopau. Am 13. März 1351 erhielten Friedrich und Bernhard von Schönburg neben Hassenstein und Pressnitz auch Schlettau vom böhmischen König als Lehen. 1367 findet man die Bezeichnung als "oppidum", Mitte des 15. Jahrhunderts sind erste Stadtrechte belegt. Am 20. März 1413 gelangte Schlettau im Tausch zum Kloster Grünhain. Im Jahr 1515 wurde die Stadt freie Bergstadt. Mit der Auflösung des Klosters Grünhain kam die Stadt 1536 unter wettinische Herrschaft. Die städtische Gerichtsbarkeit erstreckte sich über Güter in Schlettau (bei Annaberg). Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit der Stadt am 17. April 1856 an das Königliche Gericht Scheibenberg.
Das älteste Gebäude ist das im 14. Jahrhundert erbaute Schloss. Es war vom 16. bis 18. Jahrhundert kurfürstliches Jagddomizil und Sitz einer Oberforst- und Wildmeisterei.
Weitere Angaben siehe Einleitung zur Tektonikgruppe 7.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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