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Beständeübersicht

Bestand

20745 Dr. Dietz & Ritter GmbH, Leipzig

Datierung1906, 1923 - 1950
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,48
Geschichte der Dr. Dietz & Ritter GmbH, Leipzig

Die Dr. Dietz & Ritter GmbH wurde im Jahre 1925 gegründet. Geschäftsführende Gesellschafter waren Dr. Wilhelm Dietz, Leipzig, und der Kaufmann Oswald Ritter, Berlin. Das neu gegründete Unternehmen übernahm die Abteilung Transformatoren und Widerstände der Körting & Mathiesen AG, Leipzig-Leutzsch, und führte sie fort; es produzierte Rundfunkgeräte und Rundfunktechnik. Ab 1933 fungierte das Unternehmen unter der Bezeichnung Körting-Radio, Dr. Dietz & Ritter GmbH. Ab 1935 fertigte die Firma im Auftrag des Reichsluftfahrtministeriums Bordfunkgeräte für die Luftwaffe, wofür in der Melscher Straße 7 ein zweiter Standort eingerichtet wurde. 1938 wurde das Vermögen der Dr. Trenkler & Co. AG (HR 22016) an die Dr. Dietz & Ritter GmbH übertragen.

1939 wurde der militärtechnische Produktionsbereich zunächst unter die Aufsicht des Reichsluftfahrtministeriums gestellt, ab 1. November 1939 dann der reichseigenen Leipziger Funkgerätebau GmbH eingegliedert. 1940 gingen die Geschäftsanteile unter Umbenennung in Sächsische Elektrobau-GmbH (ab 6.9.1940 Elektro-Apparatebau GmbH) vollständig an die Leipziger Funkgerätebau GmbH über und die Beschlagnahme wurde aufgehoben. Der ehemalige Gesellschafter Oswald Ritter kaufte mit dem ihm ausgezahlten Anteil an der Dr. Dietz & Ritter GmbH in Höhe von 60% Anlagevermögen zurück und gründete im August 1940 die Körting-Radio-Werke Oswald Ritter. Diese fertigten in dem Werk in der Eichstädtstraße 9 - 11 Rundfunkempfänger, Trafos und elektrische Erzeugnisse.

Die Elektro-Apparatebau GmbH wurde am 19. April 1941 aufgelöst und befand sich danach in Liquidation. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Enteignung durch den Volksentscheid am 30.6.1946. 1949 wurde das Unternehmen im Handelsregister gelöscht.

Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Der Bestand wurde 1978 vom Kombinat VEB RFT Fernmeldewerk Leipzig in das Staatsarchiv Leipzig übernommen. Die Akten waren dort bereits bearbeitet worden, wobei eine Findkartei entstand. 2014 kamen sechs Akten aus dem aufgelösten Bestand 22098 Betriebsgeschichtliche Sammlung Nachrichtenelektronik Leipzig hinzu. 2016 erfolgte eine Bearbeitung des Bestandes, bei der Fremdprovenienzen im Umfang von 1,1 lfm herausgetrennt und den Beständen 20748 RFT Opta Radio Leipzig VEB und 22358 Körting-Radio-Werke Oswald Ritter, Leipzig, zugeordnet wurden. Vier Akten wurden hinzugefügt, die bei der Provenienzprüfung des Bestandes 20748 festgestellt wurden.
Es erfolgte eine Eingabe in die Archivsoftware AUGIAS 9.1. Um eine fortlaufende Signaturreihe zu erhalten, wurden ggf. Archivsignaturen neu vergeben, dies aber im Feld Alte Archivsignatur vermerkt. Hinzu kamen die Überarbeitung der Klassifikation und die Überprüfung bzw. Korrektur mehrerer Verzeichnungseinheiten.

Überlieferungsschwerpunkte

Überliefert sind vor allem Personal-, Bilanz- und Vermögensangelegenheiten sowie Patente.


Hinweise zur Benutzung

Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20745, Dr. Dietz & Ritter GmbH, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Korrespondierende Bestände

20742 Körting & Mathiesen AG, Leuchtenbau, Leipzig
22358 Körting-Radio-Werke Oswald Ritter, Leipzig
20748 Opta Radiowerk AG, Werk Leipzig

V. Jäger

Januar 2017
Bilanzen.- Lizenzen.- Patente.- Prüfberichte.- Grundstücksangelegenheiten.- Bauunterlagen.- Rechtsstreitigkeiten.- Personal.- Fremdarbeiter und Zwangsarbeiter.- Kriegsproduktion.- Dr. Trenkler & Co. AG Leipzig.- Reichslautsprechersäulen-Treuhandgesellschaft.- Leipziger Funkgerätebau GmbH.
Die Dr. Dietz & Ritter GmbH wurde im Jahre 1925 gegründet, geschäftsführende Gesellschafter waren Dr. Wilhelm Dietz, Leipzig, und der Kaufmann Oswald Ritter, Berlin. Das neu gegründete Unternehmen übernahm die Abteilung Transformatoren und Widerstände der Körting & Mathiesen AG, Leipzig-Leutzsch und führte sie fort; es produzierte Rundfunkgeräte und Rundfunktechnik sowie bis 1945 Luftfahrtgerätetechnik im Auftrage des Reichsluftfahrtministeriums. 1939 beschlagnahmte der Generalluftzeugmeister die Firma, um sie für Zwecke der Luftrüstung in Anspruch zu nehmen. Als Kommissar wurde der Geschäftsführer der Leipziger Funkgerätebau GmbH eingesetzt. 1940 gingen die Geschäftsanteile unter Umbenennung in Elektro-Apparatebau GmbH vollständig an die Leipziger Funkgerätebau GmbH über und die Beschlagnahme wurde aufgehoben. Wilhelm Dietz gründete 1940 nach seinem Ausscheiden aus der Dietz & Ritter GmbH die Körting-Radio-Werke Oswald Ritter, die auf den Gebieten Elektroakustik, Telegrafie, Telefonie und Bildübertragung tätig waren. Beide Unternehmen wurden auf der Grundlage des Volksentscheides vom 30. Juni 1946 enteignet und gingen danach in der VVB Radio- und Fernmeldetechnik, Leipzig, auf. 1952 entstand daraus der juristisch selbständige VEB Funkwerk Leipzig.
  • 2017 | Findbuch / Datenbank
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