02.01.2020

Buchpräsentation im Hauptstaatsarchiv Dresden am 8. Januar 2020

Seiteneingang
Hauptstaatsarchiv Dresden, Archivstraße 14 (Alter Eingang) 
© Sächsisches Staatsarchiv / Foto: Jörg Schöner

Der Reformpädagoge Willy Steiger (1894 – 1976). Leben und Werk.

In der staatlichen Versuchsschule der Gartenstadt Hellerau bei Dresden avancierte er in der Weimarer Republik zu einem der erfolgreichsten Reformpädagogen. Trotzdem sucht man den Namen von Willy Steiger in den aktuellen Nachschlagewerken zur Geschichte und Gegenwart der Reformpädagogik vergeblich. Ein neues Buch des Greifswalder Erziehungswissenschaftlers Professor Andreas Pehnke würdigt den Vergessenen, der sich auch in der DDR noch einmal für eine Rezeption der Reformpädagogik stark zu machen versuchte.

Der Autor stellt sein Werk am 8. Januar 2020 (17:30 Uhr) im Vortragssaal des Hauptstaatsarchivs Dresden (Archivstraße 14, Alter Eingang) vor. Die Gemeinschaftsveranstaltung des Dresdner Geschichtsvereins e. V. und des Hauptstaatsarchivs ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen.

Ort: Hauptstaatsarchiv Dresden, Archivstraße 14 (Alter Eingang)
Datum: Mittwoch, 8. Januar 2020
Zeit: 17:30 Uhr

Einladung zur Buchpräsentation

Willy Steiger (1894 –1976)
Biografie und Werkauswahl

Buchpräsentation mit dem Herausgeber Prof. Andreas Pehnke am 8. Januar 2020, 17:30 Uhr im Hauptstaatsarchiv Dresden, Archivstraße 14, 01097 Dresden. Eine Veranstaltung des Hauptstaatsarchivs Dresden und des Dresdner Geschichtsvereins.

In den Anfangsjahren der Weimarer Republik avancierte Willy Steiger – nach abgeschlossenem Volksschullehrerseminar, Kriegseinsatz und Kriegsgefangenschaft – zu einem der erfolgreichsten Reformpädagogen und wirkte in der staatlichen Versuchsschule der Gartenstadt Hellerau bei Dresden. Überregional bekannt wurden seine veröffentlichten Praxisberichte. Es folgten gesundheitspädagogische und technikdidaktische Publikationen sowie eine kindgerechte Pionierarbeit zum Thema der Globalisierung. Nebenberuflich arbeitete Steiger als Lektor für den Carl Reissner Verlag in Dresden, der seit 1923 von seinem Freund, dem Schriftsteller und Kulturpsychologen Harry Schumann, zu einem der erfolgreichsten Verlagshäuser etabliert wurde, bis 1938 die Liquidation erfolgte. Die Nationalsozialisten verfügten Steigers Zwangsversetzung als Lehrer, seine aktive Unterstützung für verfolgte jüdische Autoren im In- und Ausland blieb von den neuen Machthabern unentdeckt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lehrte Steiger wieder an der Volksschule in Hellerau und schrieb Gesundheits- und Erziehungsratgeber. Von überregionaler Bedeutung wurde nochmals sein leidenschaftliches Plädoyer für eine unvoreingenommene Reformpädagogik-Rezeption während der nur halbjährigen »Tauwetterperiode« 1956 im Osten Deutschlands. Posthum erlebte sein reformpädagogisches Hauptwerk »S’ blaue Nest« (1925) auf dem Höhepunkt der konsequentesten Bildungsreformphase in der Bundesrepublik durch Reprintausgaben 1977 und 1978 eine Wertschätzung. Dennoch findet man Steigers Namen in den aktuellen Nachschlagewerken zur Geschichte und Gegenwart der Reformpädagogik leider vergeblich.

Zum Herausgeber:

Andreas Eckhard Pehnke, 1957 in Greifswald geboren, aufgewachsen in Wismar, 1977–81 Lehrerstudium in Leipzig, sodann Forschungsstudium (Leipzig) und Habilitationsaspirantur (Berlin). 1984 erfolgte die Promotion und 1990 die Habilitation mit Reformpädagogik-Themen. Er war als Erziehungswissenschaftler zunächst in Leipzig, Berlin und Halle/Saale tätig, bevor er 1993 auf den Lehrstuhl für Allgemeine Erziehungswissenschaft (Systematische/Historische/Vergleichende Pädagogik) an der Universität seiner Geburtsstadt berufen wurde.

Zum Buch:

erschienen 2019 im Sax-Verlag, ISBN 978-3-86729-234-4, Gebunden mit Schutzumschlag,
Format 26.5 x 18.5 cm, Umfang 712 Seiten, rund 250 schwarz-weiße Abbildungen, Preis 40,00 €
www.sax-verlag.de

Buchcover
Buchcover  © Sax Verlag
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