Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

40064 Technisches Büro des Bergbaus und der Brennstoffindustrie des Landes Sachsen

Datierung1943 - 1953
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)22,55

Bestand enthält auch 31 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular


Vorwort 40064 Technisches Büro des Bergbaus und der Brennstoffindustrie des Landes Sachsen

Zur Behördengeschichte des Technischen Büros:
Die Verwaltung von Bergbau und Brennstoffindustrie in Sachsen vom Ende des II. WK bis zur Auflösung der Länder (1945-1952)


Nach dem Ende des II. Weltkrieges wurde in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) die Wirtschaftsleitung und somit auch die Leitung der Brennstoffindustrie "von drei verschiedenen Funktionsträgern ausgeübt:" der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD), der Deutschen Zentralverwaltung für Industrie (DZI) bzw. für Brennstoffindustrie (DZB) und den Landes- bzw. Provinzialverwaltungen.[01]
Das neu gebildete Land Sachsen, das im Wesentlichen dem Verwaltungsgebiet des ehemaligen Königreiches bzw. Freistaates Sachsen entsprach, "stellte rund 40 Prozent der gesamten industriellen Kapazität der SBZ". Nach der formellen Bestätigung durch die SMAD (4. Juli 1945) nahm die Landesregierung am 9. Juli 1945 in Dresden ihre Arbeit auf.[02] Die Landesverwaltung unterlag in der Zeit ihres Bestehens häufigen Struktur- und Kompetenzänderungen.[03] Bergbau, Hüttenwesen, Brennstoff- und Energiewirtschaft unterstanden ab Juli 1945 dem Ressort Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Abteilung 1: Wirtschaft.[04] Bereits im Dezember 1945 erfolgte eine erste Umstrukturierung, die allerdings in Bezug auf die Verwaltung von Bergbau und Brennstoffindustrie bis zur Reorganisation der Landesverwaltung in Angleichung an die Struktur der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK) 1948 Bestand hatte:
II. Ressort: Wirtschaft und Arbeit:[05] 5. Abteilung: Kohle, Treibstoff, Energie; II 5 A: Berg- und Hüttenwesen; II 5 B: Energiewirtschaft; II 5 C: Treibstoffwirtschaft
"Mit der deutschen Kapitulation endete auch die Tätigkeit der Reichsbergverwaltung", deren Aufgaben die Landesverwaltung Sachsen übernahm.[06] Am 6. August 1945 beschloss sie die Errichtung einer Bergverwaltung. Das frühere Oberbergamt in Freiberg setzte seine Arbeit unter der neuen Bezeichnung Oberbergamt Sachsen (Überleitungsstelle) bis zum Dezember 1946 fort.[07] Zum neuen Leiter wurde am 27. August 1945 Walther Weigelt (1877-1965) ernannt.[08] Die Bergämter Dresden, Leipzig, Stollberg, Zwickau und Görlitz mit ihren Bezirksgrenzen blieben ebenfalls bis zur Neuabgrenzung der Bergamtsbezirke im Juli 1946 bestehen.[09]
Mit dem SMAD-Befehl Nr. 5 vom 9. Juli 1945 wurden "zwecks Verwaltung der Provinzen und Sicherung der Kontrolle über die Arbeit der Selbstverwaltungsorgane" in den einzelnen Ländern und Provinzen der SBZ Dienststellen der Chefs der Sowjetischen Militärverwaltung eingerichtet.[10] Die SMA in Sachsen (SMAS) mit Sitz in Dresden war damit auch für alle wichtigen Fragen der Wirtschaftsentwicklung im Land zuständig. Aus den ursprünglich fünf Abteilungen der SMAS entwickelten sich im Verlauf des Jahres 1946 insgesamt 15 Fachabteilungen, von denen allein 12 mit wirtschaftsleitenden Aufgaben betraut waren.[11] Zur Kontrolle der Brennstoffindustrie und Energiewirtschaft in Sachsen hatte man die Abteilung für Brennstoff und Energie sowie die Abteilung für Bergbau und Metallurgie geschaffen. Die sowjetischen Dienststellen (SMAD und SMAS) erließen eine Vielzahl von Befehlen, Weisungen und ‚Empfehlungen',[12] denen die Landesverwaltung Folge leisten musste. Wie ein Schreiben des Vizepräsidenten der sächsischen Landesverwaltung an Walter Ulbricht vom 16. November 1946 zum Ausdruck bringt, fühlte sich die Landesregierung zunehmend als "einfacher Befehlsempfänger und ausführendes Organ der SMA".[13] Zu knappe Terminsetzungen für Befehlsrealisierungen und Berichterstattung führten zusätzlich zu Spannungen zwischen der SMAS und der Landesverwaltung. [14]
Neben der detaillierten Anleitung und Kontrolle der Landesverwaltung hatte die SMAS für die Demilitarisierung und die Sicherung der Reparationsleistungen im Land Sachsen Sorge zu tragen. In der Erfüllung ihrer Aufgaben wurden die SMA-Dienststellen in den Ländern und Provinzen vor allem "von den bereits Ende Juli 1945 gebildeten Deutschen Zentral-verwaltungen (DZV) unterstützt".[15]
Unter der Leitung von Präsident Ferdinand Friedensburg (1886-1972)[16] nahm so auch die Deutsche Zentralverwaltung für Brennstoffindustrie (DZB) gemäß dem SMAD-Befehl Nr. 17 im Juli 1945 ihre Arbeit zum Wiederaufbau der Kohlen-, Treibstoff- und Energiewirtschaft in der SBZ auf. Die DZB hatte die Aufgabe die Betriebe[17] der Kohlen- und Brennstoffindustrie anzuleiten, Monats- und Jahrespläne zu erstellen, die Brennstoffvorräte zu erfassen und diese entsprechend auf die Besatzungstruppen, die Industrie- und Landwirtschaftsbetriebe sowie auf die Bevölkerung zu verteilen.[18]
Auf Länderebene stießen die Zentralverwaltungen mitunter auf starken Widerstand. Im Gegensatz zu den Landesregierungen[19] besaßen sie keine gesetzgeberischen Rechte[20] und als "reine Hilfsorgane der SMAD" auch keine eigene Weisungskompetenz, wie die SMAD noch einmal im November 1945 bestätigte.[21] Insbesondere Sachsen wehrte sich vehement gegen die Einflussnahme der Zentralverwaltungen und beharrte auf seiner Selbstständigkeit. Obwohl die Kompetenzen der Zentralverwaltungen kontinuierlich wuchsen, konnten sich die Länder und Provinzen im Allgemeinen bis ins Jahr 1948 behaupten.[22]
Eine Ausnahme bildete die Zentralverwaltung für Brennstoffindustrie, die für einige wenige Institutionen (Verkaufskontore für feste Brennstoffe, Bergakademie Freiberg, Deutsche Geologische Landesanstalt, Technische Dienststellen) direkte Weisungskompetenz besaß.[23] "Zwecks Verbesserung der bergtechnischen Kontrolle bei der Auswertung der Erzbergbau- und Kohlenbetriebe und Verwirklichung einer Aufsicht für die technische Sicherheit" wurden die Bergämter der Länder und Provinzen im Juli 1946 in Technische Bergbauinspektionen (TBI) umbenannt und mit Wirkung zum 1. Oktober 1946 der DZB unterstellt.[24]
In Sachsen betraf dies die Bergämter Freiberg, Dresden, Leipzig, Zwickau[25] und Görlitz. Die vier sudetenländischen Bergämter Teplitz, Brüx, Komotau und Karlsbad fielen aus dem sächsischen Zuständigkeitsbereich heraus und unterstanden fortan der wiedererrichteten Tschechoslowakische Republik (CSR).[26] Die Kontrolle der neueingerichteten Technischen Bergbauinspektionen übernahm im Oktober 1946 die Zentral-Bergbauinspektion als Sonderabteilung der Zentralverwaltung für Brennstoffindustrie.[27] Kurze Zeit später wurde sie in Abteilung IV: Technische Bergbauinspektion umbenannt.
Mit dem Statut der Technischen Bergbauinspektionen vom 1. Januar 1947 wurden die TBI-Dienststellen Leipzig und Görlitz aufgelöst und deren Aufgaben von der TBI Dresden (Sitz in Leipzig bis 1949) übernommen. Ferner wurden die Technischen Bergbauinspektionen in den Länder und Provinzen zur besseren Unterscheidung von der übergeordneten (zentralen) Technischen Bergbauinspektion in Technische Bezirksbergbauinspektionen (TBBI) umbenannt.[28]
Eine weitere Veränderung in der Struktur der Verwaltung der Kohlen- und Brennstoffindustrie ergab sich durch den SMAD-Befehl Nr. 323 (1946) – Maßnahmen zur Erhöhung der Kohlenförderung und Briketterzeugung. Darin wurde die Einrichtung von Direktoraten in den Provinzen und Ländern der SBZ zur Führung der Kohlenindustriebetriebe angeordnet. Das Direktorat für die Leitung der Kohlenindustriebetriebe des Bundeslandes Sachsen sollte seinen Sitz in Dresden haben. Filialniederlassungen mit jeweils einem Bevollmächtigten des Direktorates als Leiter wurden außerdem in Zwickau und Borna geplant.[29] Im Zusammenhang mit diesem Befehl wurden auch die Oberbergämter in Halle[30] und Freiberg samt ihrer Filialen zum 1. Dezember 1946 verboten und aufgelöst.[31]
Das Oberbergamt Sachsen (Überleitungsstelle) beendete offiziell am 31.12.1946 seine Tätigkeit.[32] Aufgaben[33] gingen zunächst teils auf die Arbeitsschutzbehörden,[34] teils auf die Technischen Bergbauinspektionen und teils auf das Direktorat der Kohlenindustrie über.[35] Mit der Verfügung der Landesregierung Sachsen II 5 A: IV 5/47 vom 14.01.1947 wurden die verbleibenden Aufgaben des ehemaligen Oberbergamtes dann wieder an die Landesregierung übertragen. [36]
Zur Wahrung der an die Landesregierung zurück gefallenen Geschäfte wurde in Freiberg die Sonderabteilung des Direktorates der Kohlenindustrie eingerichtet.[37] Die Sonderabteilung übernahm die Räumlichkeiten,[38] einen Großteil des Personals[39] und die Aktenführung des Oberbergamtes Sachsen (Überleitungsstelle). Der Berghauptmann Walther Weigelt führte die Sonderabteilung als Dienststellenleiter.
Ihre Aufgaben bestanden im Wesentlichen in der Verwaltung und Ordnung des Akten- und Rissarchivs (zu dieser Zeit ca. 6000 Risse); in der Betreuung der Geschäfte hoheitlicher Natur, die in dem Berggesetz für Sachsen und sonstigen gesetzlichen Vorschriften dem ehemaligen Oberbergamt ausdrücklich zugewiesen waren; in der Führung der Statistik für die Gebiete Erzbergbau, Steine und Erden; in der Verwaltung der staatlichen Gebäude Kirchgasse 11, Schlossplatz 1, Goethestraße 2 und Schloss Freudenstein in Freiberg sowie im Markscheide- und Risswesen.
Zur Koordination der einzelnen Zentralverwaltungen wurde in Juni 1947 die Deutsche Wirtschaftskommission (DWK) gegründet. [40] Mit Ausnahme der Zentralverwaltungen für Inneres, Justiz und Volksbildung unterstanden fortan sämtliche Zentralverwaltungen als Hauptverwaltungen der DWK, der mit dem SMAD-Befehl Nr. 32 (1948) das Recht eingeräumt wurde, "verbindliche Verfügungen und Instruktionen für die gesamte Zone zu erlassen".[41] Diese gesetzgeberische Kompetenz der DWK führte zu einem deutlichen Machtverlust der Länder in der SBZ und bereitete den Weg hin zu einem zentralistischen Staat. Innerhalb der Deutschen Wirtschaftskommission wurde die Hauptverwaltung der Kohlenindustrie eingerichtet, die u.a. das Recht besaß "Anordnungen, Vorschriften und Anweisungen über alle Fragen der Arbeit der Kohlenindustrie zu erlassen".[42]
In Angleichung an die Struktur der DWK erfuhren auch die Länder und Provinzen im Sommer 1948 eine Reorganisation der Verwaltung. In der Landesverwaltung Sachsen wurde im Zuge dieser Neuordnung das Ministerium für Wirtschaft und Wirtschaftsplanung in das Ministerium für Industrie und Verkehr umgewandelt. Innerhalb der Hauptabteilung Industrie wurde die Abteilung Kohle und Energie geschaffen, der wiederum die Dezernate Bergbau, Energiewirtschaft, Treibstoffe und Kohleverteilung unterstanden.[43] Das Direktorat der Kohlenindustrie Sachsen sowie deren Sonderabteilung in Freiberg[44] wurden aufgelöst. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter sollte allerdings im neu zu schaffenden Technischen Büro des Bergbaus und der Brennstoffindustrie weiterbeschäftigt werden.[45]
Die Behörde wurde durch die Errichtung des Technischen Büros des Bergbaus und der Brennstoffindustrie als nachgeordnete Einrichtung des Dezernats Bergbau der Landesregierung ersetzt. Grundlage für den Aufbau des Technischen Büros war der Befehl Nr. 70 der Sowjetischen Militäradministration des Landes Sachsen vom 19. Juli 1948. Zielstellung war hier die Verbesserung der Brennstoffversorgung durch die kleineren, meist kommunal geleiteten Brennstoffunternehmen.[46] Die Zuständigkeit des Technischen Büros beschränkte sich auf die sog. "Braunkohlenkleinstbetriebe", die nicht der zentralgeleiteten Vereinigung der Volkseigenen Betriebe [VVB] unterstanden. Betriebe mit "besonderer wirtschaftlicher Bedeutung" sollten "grundsätzlich an die [zentralgeleitete] Vereinigung volkseigener Betriebe übertragen" werden.[47]
Der Hauptsitz des Technischen Büros befand sich in Freiberg im ehemaligen Gebäude des Oberbergamtes. Zudem wurde im Juli 1949 eine Außenstelle des Technischen Büros in Dresden eingerichtet. In erster Linie sollte das Technische Büro des Bergbaus und der Brennstoffindustrie die Technischen Bezirksbergbauinspektionen entlasten. Es war in 6 Referate aufgeteilt, die von Sachbearbeitern unterstützt worden. [48] Zu den Aufgaben des Technischen Büros gehörten vor allem die Organisation der Produktion (Steigerung der Produktivität und Rentabilität) sowie die technische Anleitung und Kontrolle der landes- und lokalgeleiteten Bergbaubetriebe. Der Schwerpunkt lag hier eindeutig bei den Braunkohlebetrieben. Außerdem oblag dem Technischen Büro die Führung der Statistik für alle sächsischen Bergbaubetriebe und die Oberaufsicht über das Akten- und Rissarchiv.[49]
Zudem erfolgte im September 1948 die Auflösung der Revierausschüsse. Bereits im Mai 1947 war ein Gesetz zur Überführung der Bergwerke und Bodenschätze in das Eigentum des Landes Sachsen beschlossen worden. Damit gab es "neben dem Land Sachsen (mit Ausnahme der Wismut AG […]) keine anderen Unternehmer mehr, die Bergbau betrieben".[50] Die ursprünglich zur Leitung und Verwaltung der gemeinschaftlichen Rechte und Interessen aller Bergwerkseigentümer innerhalb eines Revieres gebildeten Revierausschüsse hatten mit diesem Enteignungsgesetz ihren Sinn verloren hatten. Die noch verbliebenen Aufgaben sollten "in Zusammenwirken mit dem neuen Technischen Büro" erledigt werden.[51]
Ferner wurde im November 1948 eine Neuabgrenzung der Technischen Bezirksbergbauinspektionen beschlossen, die zum 1. Januar 1949 in Kraft trat.[52] Die Anzahl der Inspektionen wurde von acht auf sieben reduziert und die Zuständigkeitsgebiete neu definiert. Für das Land Sachsen waren vor allem die Technischen Bezirksbergbauinspektionen Dresden und Zwickau verantwortlich. Zusätzlich waren die Technischen Bezirksbergbauinspektionen Senftenberg (Kreis Hoyerswerda, ein Teil des Kreises Weißwasser) und Zeitz (Kreise Leipzig, Borna, Grimma, Oschatz, Döbeln und Rochlitz) für Teilgebiete Sachsens zuständig.
Dem Technischen Büro des Bergbaus und der Brennstoffindustrie wurde im August 1951 der Auftrag erteilt, dem Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, HA Industrie einen Reorganisationsvorschlag der Behörde zu erarbeiten.[53] Im Dezember 1951 beantragte das Staatssekretariat für Kohle und Energie, Hauptverwaltung Kohle (DWK) die sofortige Auflösung des Technischen Büros für Bergbau und Brennstoffindustrie, "mit dem Ziel, die im Land Sachsen vorhandenen 15 Braunkohlengruben, 7 Torfwerke und 19 Naßpreßsteinbetriebe, die in der örtlichen Industrie verankert sind, zu einem volkseigenen Betrieb zusammenzufassen und dem Staatssekretariat Kohle der DDR zu unterstellen". Zudem sollte das über Jahrhunderte hinweg gewachsene Akten- und Rissarchiv dem Geologischen Dienst und der TBI in Berlin übergeben werden, was auch eine Aufspaltung der Sammlung zur Folge gehabt hätte. [54] Das Technische Büro reichte seinen Reorganisationsvorschlag im Januar 1952 das erste Mal, im Februar dann in einer überarbeitete Version ein.[55]
Trotz vehementen Widerspruchs, wurde die Arbeit des Technischen Büros für Bergbau und Brennstoffindustrie mit Beschluss vom 23. Juni 1952 erheblich eingeschränkt. Der Hauptsitz in Freiberg wurde auf Anweisung des zuständigen Ministeriums mit Wirkung zum 15. Juli 1952 aufgelöst[56] und mit der Dienststelle in Dresden zusammengelegt, die die Betreuung der ostsächsischen Bergbaubetriebe bis 1953 fortsetzte.[57] Das Akten- und Rissarchiv konnte allerdings durch die Intervention des Ministerpräsidenten von Sachsen mit Verweis auf seine außerordentliche Bedeutung in geschlossenem Zustand vor der Aufteilung und Verlegung bewahrt werden.[58] Es wurde der Bergakademie Freiberg unterstellt, die es bis ins Jahr 1967 verwaltete. 1967 wurden die Unterlagen dem neugegründeten "Bergarchiv Freiberg", das der staatlichen Archivverwaltung unterstand, zugeschlagen.[59]
Die Markscheiderei und die Betriebe des Erzbergbaus wurden der VVB Erzbergbau angegliedert. Mit dem Beschluss der Landesregierung vom 7. August 1952 wurde die Bergrevierverwaltung mit Wirkung zum 15. August 1952 ebenfalls aufgelöst.[60]Bestandsgeschichte 1945-1952

Das Behördenarchiv des Oberbergamtes Freiberg hat nach dem Ende des II. Weltkrieges erhebliche Verluste erlitten. Bereits kurz vor Kriegsende wurden vermutlich größere Kassationen durchgeführt, um möglicherweise belastendes Material zu vernichten.[61] Die genaue Anzahl der Akten, die im Heizungskeller verbrannt wurden, lässt sich heute allerdings nicht mehr ermitteln. Hinzu kommt, dass Akten, die kriegsbedingt ausgelagert worden waren, nur sehr unvollständig und in ungeordnetem Zustand zurückkamen.[62]
Als das Oberbergamt Sachsen (Überleitungsstelle), das seit August 1945 die Geschäfte des ehemaligen Oberbergamtes Freiberg weitergeführt hatte, im Dezember 1946 aufgelöst wurde, übernahm die neugegründete Direktion der Brennstoffindustrie des Landes Sachsen – Sonderabteilung mit Sitz in Freiberg verbleibende Aufgaben. Eine wichtige Aufgaben der Sonderabteilung war die Verwaltung und Ordnung des Akten- und Rissarchivs (zu dieser Zeit ca. 6000 Risse). Die Aktenführung und Archivverwaltung wurde nach der Auflösung des Direktorates der Brennstoffindustrie im September 1948 vom Technischen Büro des Bergbaus und der Brennstoffindustrie, das in den Räumlichkeiten der ehemaligen Sonderabteilung untergebracht war, bis 1952 fortgesetzt. Als die Hauptdienststelle des Technischen Büros in Freiberg im Juli 1952 aufgelöst wurde, kam ein Teil der Akten nach Dresden zur Außenstelle des Technischen Büros, die ihre Arbeit noch bis 1953 fortsetzte. Diese "Dresdner Akten" (überwiegend Grubenakten der Braunkohlenkleinstbetriebe) fanden erst 1958 Eingang in das ehemalige Behördenarchiv in Freiberg,[63] das mittlerweile der Bergakademie Freiberg unterstellt war. Die Akten und Risse der Dienststelle in Freiberg hingegen verblieben in dem Gebäude des ehemaligen Technischen Büros und wurden unter die Verwaltung der Bergakademie Freiberg gestellt. Ein Übergabeverzeichnis existiert nicht.


Bestandsbearbeitung und –erschließung ab 1952

In den Jahren 1952-1955 unternahm der Bibliothekar Herbert Luksch[64] den Versuch die Teilbestände Oberbergamt Freiberg (vor 1945), Oberbergamt Sachsen (Überleitungsstelle) Sonderabteilung und Technisches Büro zu einem Bestand zu vereinheitlichen.[65] Die Signaturen von Sonderabteilung und Technischem Büro wurden ungültig gemacht und dem Aktenplan des Oberbergamtes angeglichen, der wie folgt aussah:
Abt. I. Allgemeines
Abt. II. Betrieb
Abt. III. Berechtsamswesen
Abt. IV. Leitungs- und Personalsachen
Abt. V. Haushalts-, Kassen- und Berechnungswesen, Statistik
Abt. VI. Bücherei
Abt. VII. Markscheidewesen
Die Akten wurden nach der Übergabe ins Archiv unverzeichnet, jedoch nach einer vorläufigen Ordnung in drei Räumen des Bergarchivs untergebracht.
Die ersten Erschließungsmaßnahmen erfolgten erst im Jahr 1970. Die Abteilungen V (nur Bergbaustatistik) und VII (Markscheidewesen) wurden von der Auszubildenden Elke Richter bearbeitet. Die Akten erhielten eine laufende Nummer als Archivsignatur und es wurde eine Findkartei erstellt.[66] Ferner wurde der Teilbestand des Technischen Büros des Bergbaus und der Brennstoffindustrie (145 AE; 1947-1955) im Zeitraum Mai-Juli 1970 von Christa Unger nach den damaligen Ordnungs- und Verzeichnungsrichtlinien erschlossen.[67]
Im Jahr 1973 fanden die Handakten und –risse des ehemaligen Mitarbeiters des Technischen Büros Fritz Mauersberger Eingang ins Archiv. Der Aktenbestand umfasste 4 laufende Meter. Die Handakten wurden von Elke Richter in den Zeiträumen vom 16.07.-31.07.1973 und vom 10.09.-04.10.1973 erschlossen. Die Aktenbündel wurden aufgelöst, die Akten neuformiert und auf Karteikarten verzeichnet. Eine Kassation wurde im Falle von Doppelstücken und Akten ohne historischen Wert sowie von wenigen Einzelschriftstücken vorgenommen.[68]
Die Erschließung derjenigen Akten des Technischen Büros, die nicht ordnungsgemäß abgelegt, sondern über das gesamte Archiv verstreut gelagert (42 unterschiedliche Provenienzen) und seit der Übergabe unter dem Bezeichnung "Varia" geführt wurden, fand im Jahr 1974 statt. Die Akten erhielten eine laufende Nummer als Archivsignatur und wurden in den Bestand Oberbergamt-Sonderabteilung-TBBI eingegliedert.
Der Archivleiter Peter Langhoff strebte 1975 eine Neuordnung und Bestandsabgrenzung des "fehlerhaft gebildeten epocheüberschreitenden zusammengefassten Bestandes" an.[69] Die theoretische Grundlage dazu schuf Guntram Martin als Abschlussarbeit (10.02.-21.05.1976)[70] .
Im Rahmen eines 12-wöchigen Praktikums wurde 1977 die Abteilung I (Allgemeines) erstmals durch Andrea und Frank Esche erschlossen. Ziel des Praktikums war u.a. die "Bewertung und erweiterte Verzeichnung des zusammengefassten Bestandes Oberbergamt Freiberg (1938-1952), einschließlich der praktischen Durchführung der Bestandstrennung des epochenüberschreitenden Bestandes in Oberbergamt Freiberg (OBA) und Technisches Büro für Bergbau und Brennstoffindustrie (TBBI)".
Es wurden in dieser Zeit 838 AE der Abteilung I (500 OBA-I und 338 TBBI-I) und 56 AE der Abteilung II (45 OBA-I und 11 TBBI) bewertet und verzeichnet.[71]
Die Arbeit an der Abteilung II setzte Nina Kleine ebenfalls im Rahmen eines 12-wöchigen Praktikums im Jahr 1978 fort. Innerhalb von 14 Arbeitstagen bewertete, verzeichnete und ordnete sie 400 AE.[72]
Die nächste Bearbeitung der beiden Bestände erfolgte erst wieder 20 Jahre später. Die Revision, Entmetallisierung und Kartonierung des Bestandes TBBI sowie die Erstellung von Verweiskarten (Siehe…) und –vermerke auf Vorgängerbände im Bestand OBA Freiberg wurde im Verlauf des Jahres 1998 durch die Aushilfskräfte Peter Hofmann und Gabriele Uhlmann (Januar 1998) sowie durch die Schülerpraktikanten (jeweils einwöchige Praktika) Julia Kaden und Kristin Lohse (Februar und Juli 1998) sowie Frank Böhme (August 1998) realisiert. Ferner wurde in dieser Zeit die Verzeichnung der Akten auf Karteikarten fortgeführt. Es lässt sich jedoch nicht mehr nachvollziehen, wer wie lange an den verschiedenen Abteilungen gearbeitet hat.[73]
Im Januar 2000 wurde der Bestand Risssammlung Mauersberger von Henry Zimmermann gesichtet und umsigniert. Im Zuge einer inhaltlichen Neuordnung der Risse wurden Doppelexemplare ausfindig gemacht und ggf. kassiert. Ferner wurde der Bestand Risssammlung Mauersberger dem Bestand TBBI zugeordnet. Ein Bestandteil der Risssammlung, der mit "Sammlungsgut" gekennzeichnet war, wurde aus dem Bestand entfernt und den Generalrissen zugeordnet. Zudem wurden 3 Risse (RS-Mau 77, 79, 80) kassiert.[74] 96 Risse sind in Augias erfasst und wurden 2013 von Beate Lohse erschlossen.
Der Teilbestand Bücherei (Abteilung VI), der lediglich 3 AE umfasst, wurde im März 2007 von Jens Hofmann in Augias verzeichnet (40064-6), technisch bearbeitet und ein Findbuch erstellt.
Im Rahmen eines Werkvertrages wurde 2013 aus den Teilbeständen (TBBI I-VII) ein Gesamtbestand gebildet und entsprechend klassifiziert. Die Akten wurden in Augias erschlossen und erhielten eine neue Signatur (laufende Nummer).


Zugang ins Bergarchiv (Überblick)

1952 Übergabe der Akten und Risse der aufgelösten Dienststelle des Technischen Büros des Bergbaus und der Brennstoffindustrie in Freiberg
1958 Übergabe der Akten der aufgelösten Dienststelle des Technischen Büros in Dresden
1973 Eingang der Handakten und –risse des ehemaligen Mitarbeiters des Technischen Büros Fritz Mauersberger

Bestandsinhalt, -abgrenzung und –gliederung

Der Bestand 40064-Technisches Büro des Bergbaus und der Brennstoffindustrie wurde nach dem letzten Registraturbildner benannt, umfasst aber auch die Akten und Risse der beiden Vorgängerbehörden Oberbergamt Sachsen (Überleitungsstelle) und der Sonderabteilung der Direktion der Brennstoffindustrie des Landes Sachsen. Da der Aktenplan des Oberbergamtes trotz eingeschränkter Aufgabenfelder übernommen und die Akten von der jeweiligen nachfolgenden Behörde weitergeführt wurden, lässt sich keine klare Abgrenzung zwischen den Akten der einzelnen Institutionen ziehen.
Die Bestandsabgrenzung und –trennung zur Vorgängerbehörde Oberbergamt Freiberg (bis 1945) - jetzt Bestand 40027 – Oberbergamt Freiberg (neu) - erfolgte 1976/77. Die theoretische Grundlage schuf dazu Guntram Martin mit seiner Abschlussarbeit für die Fachschule für Archivwesen Potsdam "Organisation und Durchführung einer Bestandstrennung und –abgrenzung am Bestand Oberbergamt Freiberg". Die Trennung des "epochenübergreifenden Bestandes Oberbergamt Freiberg" erfolgte gemäß der damaligen Erschließungsrichtlinien (OVG, §33). Diese Trennung wurde bei der Bearbeitung beibehalten.

Anmerkung

Infolge der häufigen Reorganisationen des Verwaltungsapparates der SBZ bzw. des Landes Sachsen ergaben sich vermehrt Zuständigkeits- und Kompetenzfragen innerhalb der Bergbehörden, was der Bestand 40064 sehr deutlich wiederspiegelt.[75]Hinweis

Die Unterlagen unterliegen zum Teil Schutzfristen nach §10 Sächsisches Archivgesetz.


Korrespondierende Bestände

Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg:
40027 Oberbergamt Freiberg (neu) (hier sind auch Personalakten des Technischen Büros in der Abt. 4)
40066 Technische Bezirksbergbauinspektion Dresden und Zwickau,
40067 Bergbehörde Borna
40068 Bergbehörde Senftenberg
40069 Bergbehörde Freiberg
40070 Bergbehörde Karl-Marx-Stadt
40072 Technische Bezirksbergbauinspektion Zwickau und Bergbehörde Zwickau
40091 Industrieverwaltung 5 (Buntmetall)
40092 Industrieverwaltung 6 (Erzbergbau)
40093 VVB Braunkohle (Z) Leipzig, Sitz Borna
40098 VVB Steinkohle Zwickau

sowie Unterlagen zu den einzelnen Betrieben

Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden:
ministerielle Bestände, u. a. Ministerium für Wirtschaft und Arbeit
Industrieverwaltungen

Bundesarchiv:
DF 9 Oberste Bergbehörde der DDR, Leipzig
DZVI G-2 Deutsche Zentralverwaltung der Industrie
ministerielle Bestände der Zeit
Plankommissionen


Literatur

- Befehle des Obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland. Aus dem Stab der Sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland, Sammelheft 1 (1945), Berlin 1946. -> Bibo StAF (Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg)
- Befehle des Obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland. Aus dem Stab der Sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland, Sammelheft 2 (Januar bis Juni 1946), Berlin 1946. -> Bibo StAF
- Belov, Gennadij A.: Um ein antifaschistisch-demokratisches Deutschland. Dokumente aus den Jahren 1945 – 1949, Berlin 1968. -> Bibo StAF
- Foitzik, Jan: Inventar der Befehle des Obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) 1945 – 1949, München 1995. -> Bibo StAF
- Gesetz- und Verordnungsblatt Land Sachsen, Dresden 1945 – 1952 -> Bibo StAF
- Judt, Matthias (Hrsg.): DDR-Geschichte in Dokumenten. Beschlüsse, Berichte, interne Materialien und Alltagszeugnisse, Berlin 1997. -> Bibo StAF
- Karlsch, Rainer: Rekonstruktion und Strukturwandel in der sächsischen Industrie 1945 bis Anfang der sechziger Jahre, in: Bramke, Werner – Heß, Ulrich (Hrsgg): Wirtschaft und Gesellschaft in Sachsen im 20. Jahrhundert, Leipzig 1998, S. 89-132.
- Künzel, Christiane: Verwaltung der Kohleindustrie und Kraftwerke, in: Möller, Horst – Tschubarjan, Alexandr (Hrsgg): SMAD-Handbuch. Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland 1945-1949, München 2009, S. 346-353.
- Nochotowitsch, Dina: SMA-Landesverwaltungen – Sachsen, in: Möller, Horst – Tschubarjan, Alexandr (Hrsgg): SMAD-Handbuch. Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland 1945-1949, München 2009, S. 547-557
- Thüsing, Andreas: Landesverwaltung und Landesregierung in Sachsen 1945 – 1952. Dargestellt am Beispiel ausgewählter Ressorts, Frankfurt a.M. 2000. -> Bibo HStAD (Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden)
- Thüsing, Andreas: Das Präsidium der Landesverwaltung Sachsen, Göttingen 2010. -> Bibo HStAD
- Welsh, Helga A.: Sachsen, in: Broszat, Martin – Weber, Hermann: SBZ Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 – 1949, München 1993, S. 126-146. -> Bibo StAF (Kopie)
- Widera, Thomas: Dresden 1945-1948. Politik und Gesellschaft unter sowjetischer Besatzungsherrschaft, Frankfurt a.M. 2000 -> Bibo HStAD


Fritzsche, Änderungen und Ergänzungen von Helmert, Freiberg Juli/August 2013
Risse/Karte/Pläne bearbeitet von Beate Lohse 2013



Abkürzungsverzeichnis

AKW
Anhaltische Kohlenwerk
ASW
Aktiengesellschaft Sächsische Werke
DEA
Deutsche Erdöl AG
DWK
Deutsche Wirtschaftskommission
DZVB
Deutsche Zentralverwaltung für Brennstoffindustrie
ESTAV
Erzgebirgischer Steinkohlen Aktienverein
i.M.
im Maßstab
IG
Industriegewerkschaft
IHK
Industrie- und Handelskammer
inkl.
inklusive
KWU
Kommunales Wirtschaftsunternehmen; Bezeichnung bis 1951, danach VEB (K)
Nachf.
Nachfahre
OBA
Oberbergamt
SAG
Sowjetische Aktiengesellschaft
SBZ
Sowjetische Besatzungszone
SMAD
Sowjetische Militäradministration in Deutschland
SMAS
Sowjetische Militäradministration in Sachsen
TBBI
Technische Bezirksbergbauinspektion (Nachfolger der Bergämter)
TBI
Technische Bergbauinspektion Berlin (Vorläufer Oberste Bergbehörde), vorübergehend (1946/47) auch Bezeichnung der Nachfolgeeinrichtungen der Bergämter
TVG
Torfverwertungsgenossenschaft
VAS
Versicherungs-Anstalt des Landes Sachsen
VEB (B)
Volkseigener Betrieb (bezirksgeleitet)
VEB (K)
Volkseigener Betrieb (kreisgeleitet)
VEB (Z)
Volkseigener Betrieb (zentral geleitet)
ZVOBL
Zentralverordnungsblatt
[76]

[01] Karlsch, Rainer: Wirtschaft und Gesellschaft in Sachsen im 20. Jahrhundert, Leipzig 1998, S. 98.
[02] Welsh, H. A.: Sachsen, in: SBZ-Handwörterbuch, S. 126 f., 133.
[03] Thüsing, Andreas: Das Präsidium der Landesverwaltung Sachsen. Die Protokolle der Sitzungen vom 9. Juli 1945 bis 10. Dezember 1946, Göttingen 2010, S. 53.
[04] Aufgaben des Sachgebiets Berg- und Hüttenwesen der Landesverwaltung Sachsen, Ressort Wirtschaft, Arbeit und Verkehr siehe Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, 40064 Technisches Büro des Bergbaus und der Brennstoffindustrie, Nr. 767.
[05] Siehe dazu 40064, Nr. 761. Bezug wird darin auch auf die Außenstellen (Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Bautzen) des Ressorts Wirtschaft und Arbeit der Landesverwaltung Sachsen genommen
[06] Thüsing: Das Präsidium, S. 143.
[07] Zur Organisation und Verwaltung des Oberbergamtes und der Bergämter im Bundesland Sachsen siehe StAF, 40064, Nr. 767 (enthält u.a. Übersichten über die Dezernate und Geschäftsstellen des Oberbergamtes sowie über die Besetzung der Bergämter und des erforderlichen Personals für das Oberbergamt und die Bergämter).
[08] Mücke, Manfred: Weigelt, Walther Johannes Paul, in: Sächsische Biographie, hrsg. vom ISGV, bearb. von Martina Schattkowsky.
[09] Beschluss vom 27. August 1945 in: StAF, 40064, Nr. 226, Nr. 282, Nr. 317.
[10] SMAD-Befehl Nr. 5 (1945), in: Befehle des Obersten Chefs der Sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland, Sammelheft 1 (1945), Berlin 1946, S.13.
[11] Nochotowitsch, Dina: SMA-Landesverwaltungen – Sachsen, in SMAD-Handbuch, S. 549.
[12] Zu den verschiedenen Befehlsformen der Besatzungsmacht, die sich für das Bundesland Sachsen nachweisen lassen siehe: Thüsing: Das Präsidium, S. 65.
[13] Allein im Herbst 1947 erhielt das sächsische Wirtschaftsministerium täglich 25 bis 30 schriftliche Befehle. Vgl.: Karlsch: Wirtschaft und Gesellschaft in Sachsen, S. 99. Schreiben an Walter Ulbricht: BArch Berlin, Nachlass Ulbricht 182, FBS 363/15219.
[14] Thüsing: Das Präsidium, S. 67.
[15] Karlsch: Wirtschaft und Gesellschaft in Sachsen, S. 98.
[16] Friedensburg wurde im September 1946 von Gustav Sobottka (1886-1953) als Leiter – zunächst geschäftsführend, dann auch formell - der Deutschen Zentralverwaltung für Brennstoffindustrie abgelöst. Vgl.: SBZ-Handbuch, S. 277.
[17] Bereits mit dem SMAD-Befehl Nr. 7 war Anfang Juli 1945 die listenmäßige Erfassung der Unternehmen der Brennstoffindustrie in der SBZ in Auftrag gegeben worden – d.h. sämtliche Kohlenbergbaubetriebe, Brikettfabriken, Hydrieranlagen, Schwelereien, Kokereien, Braunkohlenteer-Destillationen, Benzolfabriken, Benzin-Raffinerien sowie Gas- und Elektrizitätswerke. Vgl.: Künzel, Christiane: Verwaltung der Kohleindustrie und Kraftwerke, in: Möller, Horst – Tschubarjan, Alexandr (Hrsgg): SMAD-Handbuch. Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland 1945-1949, München 2009, S. 346-353.
[18] Vgl.: Gerhard Keiderling: Um Deutschlands Einheit: Ferdinand Friedensburg und der Kalte Krieg in Berlin 1945-1952, Köln-Weimar 2009, S. 63.
[19] Mit dem SMAD-Befehl Nr. 110 vom 22.10.1945 wurde den "Provinzialverwaltungen und Verwaltungen der föderalen Länder in der SBZ das Recht eingeräumt, Gesetze und Verordnungen zu erlassen, die Gesetzeskraft haben". Vgl.: StAF, 40064, Nr. 767. Siehe auch Befehle des Obersten Chefs der Sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland, Sammelheft 1 (1945), Berlin 1946, S. 19f.
[20] Vgl.: Karlsch: Wirtschaft und Gesellschaft in Sachsen, S. 99.
[21] Vgl.: SBZ-Handbuch, S. 257.
[22] Thüsing: Das Präsidium, S.70 f.
[23] Vgl.: SBZ-Handbuch, S. 257.
[24] Verfügung des Vertreters des Obersten Chefs der SMAD Nr. 63 (Juli 1946), in: StAF, 40064, Nr. 246, 260.
[25] Die Bergämter Zwickau und Stollberg waren im April 1946 zu einem Bergamt mit Sitz in Zwickau vereinigt worden. Siehe dazu StAF, 40064, Nr. 763.
[26] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 246.
[27] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 226.
[28] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 226, 260, 317.
[29] Vgl.: SMAD-Befehl Nr. 323 (1946), siehe: StAF, 40064, Nr. 248. Der Sitz der Direktion ist scheinbar nach Borna verlegt worden. Vgl. 40064, Nr. 256.
[30] Zur Auflösung des Oberbergamtes Halle siehe StAF, 40064, Nr. 762.
[31] Vgl.: SMAD-Befehl Nr. 323 (1946), siehe: StAF, 40064, Nr. 248.
[32] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 260.
[33] Zu den Aufgabengebieten des Oberbergamtes Sachsen (Überleitungsstelle) ab August 1945 siehe Verordnung der Landesregierung vom 30.03.1946 – II 1 C : 143/46; StAF, 40064, Registratursignatur. IV 1006. und Aufgaben der Bergbehörde: 40064, Nr. 246.
[34] Mit dem SMAD-Befehl Nr. 150 (29.11.1945) wurden Arbeitsschutzinspektionen eingerichtet, die ab dem 10.01.1946 bereits einige Aufgabengebiete der Bergbehörden übernommen hatten – z.B. Arbeitsschutz und Unfallverhütung. Eine klare Aufgabenabgrenzung erfolgte aber erst im Juli 1946. Außerdem wurden die technischen Aufsichtsbeamten der Bergämter als Arbeitsinspektoren übernommen. Vgl.: StAF 40064, Nr. 760.
[35] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 323.
[36] Vgl. 40064, 766. Schreiben der Direktion der Brennstoffindustrie des Landes Sachsen an den Leiter der Überleitungsstelle Dr. Weigelt vom 28. Januar 1947.
[37] Die offizielle Bezeichnung lautete: "Direktion der Brennstoffindustrie des Landes Sachsen – Sonderabteilung" ohne den Zusatz Freiberg. Vgl.: StAF, 40064, Nr. 758. Zur Einrichtung der Sonderabteilung siehe auch: StAF, 40064, Nr. 766.und 767.
[38] Vgl.: StAF, 40064. Nr. 548.
[39] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 766.
[40] Die DWK wurde mit dem SMAD-Befehl Nr. 138 am 4. Juni 1947 ins Leben gerufen. Siehe SBZ-Handbuch, S. 77.
[41] SBZ-Handbuch, S. 206.
[42] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 761, beinhaltet auch die Satzung der Hauptverwaltung der Kohlenindustrie mit einer detaillierten Auflistung aller Aufgabengebiete.
[43] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 225.
[44] Es wurden Vorschläge zur Reorganisation der Sonderabteilung des Direktorates der Kohlenindustrie eingereicht, die allerdings zu keinem Ergebnis führten. siehe StAF, 40064, Nr. 758.
[45] Vgl. StAF, 40064, Nr. 245.
[46] Vgl. StAF, 40064, Nr. 245.
[47] Grundlage für die Zuordnung der Betriebe zur VVB war die Zweite Verordnung zur Ausführung des SMAD-Befehls Nr. 64. Weiteres in: 40064, 761, hier: Zentralverordnungsblatt vom 21. Mai 1948, Sonderdruck Nr. 15. Siehe auch: Martin, Thomas: Systemimmanente Funktionsmängel der sozialistischen Zentralplanwirtschaft in der SBZ/DDR 1949. Am Beispiel des volkseigenen industriellen Sektors. Dissertationsschrift, Universität Bamberg, 2001, S. 83ff.
[48] Vgl. StAF, 40064, 245 sowie 853. Die Referate waren; Personal, Arbeit und Sozialfürsorge; Kohlenbergbau (Torf- und Nasspresssteinproduktion; Erzbergbau, Steine und Erden, Montangeologie; Materialbeschaffung, Maschinen und Geräte, Werkstätten; Rechtswesen; Revision. Die Sachbearbeiter waren folgenden vier Bereichen tätig: Markscheiderei mit Vermessungs- und Zeichenbüro; Kanzlei und Statistik (mit Torf- und Nasspresssteinbetrieben); Kasse und Buchhaltung; Bücherei und Aktenarchiv.
[49] Die Außenstelle in Dresden übernahm zusätzlich noch ab 1. Mai 1951 die Aufgaben der Torfverwertungsanstalt und des Beauftragten für die Nasspresssteinproduktion.
[50] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 245. Gesetz über die Überführung von Bergwerken und Bodenschätzen in das Eigentum des Landes Sachsen siehe Gesetze, Befehle, Verordnungen, Bekanntmachungen, veröffentlicht durch die Landesregierung Sachsen, Nr. 10 vom 28. Mai 1947, S. 202. Siehe auch Abschrift des Gesetzes StAF, 40064, Nr. 499.
[51] Ebd.
[52] Karte zu den Bezirksabgrenzungen der TBBIen in der SBZ siehe StAF, 40064, Nr. 281.
[53] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 479.
[54] Vgl. StAF, 40064, Nr. 219.
[55] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 479.
[56] Vgl. StAF, 40064, Nr. 323.
[57] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 755. Die unrentablen westsächsischen Betriebe der Braunkohlenkleinstvorkommen stellten dagegen nach und nach ihre Tätigkeit ein.
[58] Vgl.: StAF, 40064, Nr. 219.
[59] Der Teil des Bestandes Oberbergamt, der die Bergakademie Freiberg betraf, verblieb trotz seiner Zugehörigkeit zum Bestand Oberbergamt im Archiv der Bergakademie.
[60] Vgl.: Verordnung über die Auflösung der Bergrevierverwaltung in Freiberg siehe ebd. und Nr. 1019.
[61] Peter Langhoff: Oberbergamt (neu) – TBBI. Einführung und Konzeption, Freiberg 1975, S. 2.
[62] Ebd.
[63] Ebd, S. 3.
[64] Luksch war bereits im Technischen Büro für das Aktenarchiv zuständig. Auf Grund seiner langjährigen archivarischen Tätigkeit wurde ihm die Berufsbezeichnung Archivar zuerkannt.
[65] Ausführlich dazu: ebd.
[66] Langhoff 1975, S. 4.
[67] Siehe Bearbeitungsbericht in der Bestandsakte.
[68] Siehe Bearbeitungsbericht in der Bestandsakte.
[69] Langhoff 1975, S. 5. Zu den Kriterien der Bestandsabgrenzung siehe Abschnitt Bestandsinhalt, -abgrenzung und -gliederung.
[70] Signatur der Bibliothek des Bergarchivs: 97B 722.
[71] Esche, Andrea – Esche, Frank: Archivwissenschaftlicher Bericht zum Thema Verzeichnung und Neuordnung des fehlerhaft gebildeten zusammengefassten Bestandes Oberbergamt Freiberg, Freiberg 1977.
[72] Kleine, Nina: Archivwissenschaftlicher Bearbeitungsbericht zum Thema Verzeichnis und Neuordnung des fehlerhaft gebildeten zusammengefassten Bestandes Oberbergamt Freiberg, Freiberg 1978.
[73] Vgl.: verschiedene handschriftliche Aktenvermerke in der Bestandsakte.
[74] Vgl.: Aktennotiz von Henry Zimmermann in der Bestandsakte.
[75] Die Bearbeitung von bestimmten Vorgängen bzw. Anträgen dauerte mitunter mehrere Monate, da sie aus Frage der Zuständigkeit von Behörde zu Behörde weitergereicht wurden. Siehe dazu z.B. StAF, 40064, Nr. 348: Rekurs der Reichsbahndirektion Dresden vom 13.08.1946 gegen die Genehmigung zum Kohlenabbau im Eisenbahnschutzpfeiler des Bahnhofs Oelsnitz.
Organisation.- Geschäftsführung und allgemeine Angelegenheiten.- Berggesetzgebung.- Berichterstattung.- Studienreisen.- Lehrgänge.- Bergpolizei.- Unfälle.- Wiederurbarmachung von Bergbauflächen.- Bergwirtschaftliche Angelegenheiten.- Versuchsstrecke Reiche Zeche.- Bergschäden.- Wirtschaftsverbände.- Revierangelegenheiten.- Bergmännische Ausbildung.- Soziale Angelegenheiten.- Luftschutz.- Geologie und Lagerstätten.- Einzelne Betriebe der Braunkohle-, Torf-, Nasspresstein-, Steinkohle-, Steine- und Erden-, Spat- und Erzindustrie.- Wiederaufbau, Wiederinbetriebnahme nach dem Krieg.- Demontagen.- Bergschäden.- Berechtigungen.- Innerer Dienstbetrieb.- Bergmännische Berufsausbildung.- Personal.- Arbeitsrecht.- Haushalt.- Kassen- und Rechnungswesen.- Produktionsstatistiken.- Lohn- und Unfallstatistik.- Bücherei.- Markscheide- und Risswesen.- Ausbildung und Prüfung von Markscheidern.- Anfertigung von Grubenrissen.- Vermessungen.- Nachtragungen. - Risse zum Kohlenbergbau, v.a. Braunkohlenkleinstbetriebe.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die Zukunft des sächsischen Oberbergamtes ungewiss. Während es unter NS-Herrschaft z.T. einen Zuständigkeitsgewinn erfahren hatte, wurden seine Kompetenzen unter sowjetischer Besatzung und auch durch die zentralistische Verwaltung nach und nach geschmälert. Dezember 1946 wurde die bestehende Überleitungsstelle für das Oberbergamt aufgelöst. Die Aufgaben gingen an die Technischen Bergbauinspektionen (Nachfolger der Bergämter), die Arbeitsschutzbehörden und auch das neugeschaffene Direktorat der Kohleindustrie über. Für die verbliebenen Tätigkeitsbereiche, etwa das Berechtsamswesen, wurde von der Landesregierung zunächst die Sonderabteilung Freiberg des Direktorats der Kohleindustrie eingerichtet. Über die neue Gestalt der Behörde existierten sehr verschiedene Vorstellungen, ihre Existenzberechtigung wurde sogar in Frage gestellt.
Durch Befehl Nr. 70 Ziffer 11 des Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Sachsen vom 19. Juli 1948 wurde das Technische Büro für Bergbau- und Brennstoffindustrie des Landes Sachsen am 1. September 1948 in Freiberg gegründet. Es unterstand dem Dezernat Bergbau in der Abteilung Brennstoffindustrie und Energiewirtschaft im Ministerium für Industrie und Verkehr der Landesregierung Sachsen als nachgeordnete Einrichtung und hatte die landes- und lokalgeleiteten Bergbaubetriebe in technischer Hinsicht bei der Geländeerkundung, bei der Mechanisierung und bei der rationellen Kohlengewinnung ingenieurtechnisch und geologisch anzuleiten. Das Technische Büro hatte darüber hinaus die Aufgabe, die Betriebe zu kontrollieren und notwendige Investitionen zu begutachten. Sitz des Technischen Büros war das Gebäude des ehemaligen Oberbergamts in Freiberg, eine Zweigstelle befand sich in Dresden.
Die Außenstelle in Dresden übernahm ab Mai 1951 die Aufgaben der bisher direkt der Landesregierung unterstehenden Torfverwertungsanstalt und des Beauftragten für Nasspresssteinproduktion des Landes Sachsen.
Im Zuge der Auflösung der Länder wurde 1952 die Dienststelle des Technischen Büros in Freiberg aufgelöst. Lediglich das Archiv, das zuvor zum Oberbergamt gehörte, blieb in Freiberg und war bis 1967 der Bergakademie angegliedert. Die Markscheiderei wurde der VVB (Z) Buntmetall übergeben und kam später an den VEB Bergbau- und Hüttenkombinat "Albert Funk".
  • 2014 | Findbuch/Datenbank
  • 2024-02-20 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang