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Beständeübersicht

Bestand

20870 SAG Schumann & Co., Armaturen- und Apparatebau, Leipzig

Datierung1891 - 1954
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)3,96
Zur Geschichte der SAG Schumann & Co.

Entsprechend des Befehls des Oberkommandierenden der SMA des Bundeslandes Sachsen vom 19. Juli 1946 (Nr. 196) und seiner Ergänzung (Brief Nr. 635 m) vom 12. August 1946 hatte eine Kommission die Überprüfung, Bestandsaufnahme, Bewertung und Übernahme der Fa. Schumann & Co. durchgeführt. Das Werk ging rückwirkend per 1. Juli 1946 von der deutschen Selbstverwaltung des Bundeslandes Sachsen in das Eigentum der UdSSR, als Kontozahlung für die Reparationen über. Zu der neugebildeten Sowjetischen Aktiengesellschaft (SAG) Schumann & Co., Armaturen- und Apparatebau gehörten
1. das Armaturenwerk in Leipzig W 31, Karl-Heine-Str. 85 - 93 (gegr. 1891) und die
2. Gießerei - Filiale in Leipzig W 35, Franz-Flemming-Str. 5 - 7 (gegr. 1882).

Bei der Übernahme des Betriebes wurden alle Zahlungsverpflichtungen aus der Zeit vor der Kapitulation annulliert.(1) Die Abrechnungen von Schuldverpflichtungen wurden von der SAG nicht übernommen, Möbel, Gegenstände der Einrichtung von Diensträumen, Schreib- und Rechenmaschinen dagegen mit 22 % des ursprünglichen Wertes. "Es war nicht möglich, genau die Menge und das tatsächliche Baujahr der Maschinen zu bestimmen und man legte die Menge derartiger Maschinen schätzungsweise auf 10 % fest, ihre Amortisation berücksichtigt eine Kommission durch Senkung der Restsumme um 5 %" (2). Ein Teil der Maschinen, Gebäude und Anlagen wurde zum Wert von je RM 1,- übernommen (3), das noch vorhandene Material mit 25% seines Wertes veranschlagt (4) und Modelle, die bis 1942 angefertigt worden waren, standen mit RM 1,- zu Buche (5). Mit der Kürzung des Zeitwertes aller Produktionsanlagen, Maschinen und Gegenstände konnte die Sowjetunion weitere Gewinne erzielen, die auf den Reparationskonten keinen Niederschlag fanden. Der Restwert der Betriebsteile zum Zeitpunkt der Übernahm e betrug 4.023.947,- RM (6).

Per 29. März 1946 waren 249 Arbeiter und Angestellt in dem Betrieb beschäftigt. Sie stellten vor allem Wasser-, Dampf- und Spezialarmaturen sowie Wärmeaustausch – Apparate her. Der größte Teil der Erzeugnisse wurde als Reparationsleistungen an die UdSSR geliefert. Den Betrieb leitete ein sowjetischer Generaldirektor, dem der deutsche Betriebsdirektor unterstellt war. Am 1. Januar 1954 wurde der Betrieb an die DDR übergeben und in VEB Industriearmaturen und Apparatebau Leipzig umbenannt.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der Bestand wurde 1979 und 1981, teilweise noch im Verwaltungsarchiv des VEB Industriearmaturen und Apparatebau Leipzig, bearbeitet und von dort übernommen. Die Akteneinheiten Nr. 1 – 127 wurden sicherungsverfilmt.

Überlieferungsschwerpunkte

Die Überlieferungslage kann als sehr gut eingeschätzt werden. In Anbetracht des relativ kurzen Bestehens dieses SAG-Betriebes sind in 242 Bänden nahezu alle wichtigen Dokumente, auch Leitungsakten vorhanden. Vor allem die Bilanzen und Jahresberichte sind vollständig überliefert. Zu den sozialen Verhältnissen geben zahlreiche Akten Auskunft, z. B. Lohnangelegenheiten, Kinderferienlager, Betriebspoliklinik. Die Wiederaufnahme der Produktion und die damit verbundenen Schwierigkeiten (Kohlemangel, 1947) sind gut dokumentiert. Einige Unterlagen zu den Ereignissen des 17. Juni 1953 sind überliefert.

Im Februar 1998 wurden dem Bestand 0,2 lfm Akteneinheiten zugeordnet und in den betreffenden Gliederungspunkten eingearbeitet. Außerdem wurde der Gliederungspunkt 6.6

Bilanzen, Jahresberichte überarbeitet und Dubletten ausgesondert. Enthält-Vermerke weisen auf Fotos im Anhang der Jahresberichte hin.

Verweis: Schumann & Co., Eisengießerei und Apparatebau Leipzig

G. Gebauer/M. Külow

Leipzig, August 1993/ Februar 1998

Literatur- und Quellenverzeichnis

1 Staatsarchiv Leipzig, SAG Schumann & Co., Armaturen- und Apparatebau Leipzig,

Nr. 10, S. 17.

2 Ebenda, S. 18.

3 Ebenda.

4 Ebenda.

5 Ebenda, S. 19.

6 EbendaI.
Leitung.- Reparationen.- Personal.- Planung.- Finanzen.- Jahresberichte.- Produktion.- Absatz.
Nach Überprüfung, Bestandsaufnahme und Bewertung ging die Firma Schumann & Co. zum 1. Juli 1946 als SAG Schumann & Co. in das Eigentum der UdSSR über. Der Betrieb stellte vor allem Wasser-, Dampf- und Spezialarmaturen sowie Wärmeaustausch-Apparate her. Zum 1. Januar 1954 wurde der Betrieb der DDR übergeben und in den VEB Industriearmaturen und Apparatebau Leipzig umgewandelt.
  • 1993, 1998 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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