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Beständeübersicht

Bestand

11722 Zeiss Ikon AG, Dresden

Datierung1889 - 1949
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)12,50
Einleitung


1. Geschichte der Firma
Die Firma Zeiss Ikon AG Dresden war bis zum 2. Weltkrieg einer der bedeutendsten Hersteller von Kameras, Schmalfilmgeräten und Kinoprojektoren mit dem Hauptsitz in Dresden und den Firmenstandorten in Berlin und Stuttgart. Zugleich war Zeiss Ikon auch ein Markenname.

Die Gründung der Zeiss Ikon AG vollzog sich in zwei Schritten.

Zunächst erfolgte unter erheblicher organisatorischer und finanzieller Beteiligung der Carl Zeiss – Stiftung Jena im Jahr 1909 die Fusion der Dresdner Kamerabetriebe R. Hüttig & Sohn und der Fa. E. Wünsche sowie der Fa. Dr. Krügener Frankfurt / M und der Palmos Cameraabteilung von Carl Zeiss Jena zur ICA AG Dresden (Internationale Camera Aktiengesellschaft).

Bereits zu diesem Zeitpunkt besaß die Carl Zeiss – Stiftung einen Anteil von 25 % der Aktien.

1926 initiierte Carl Zeiss Jena den Zusammenschluss der ICA AG Dresden, der Ernemann Werke AG Dresden, der Fa. C.P.Goerz AG Berlin und der Fa. Contessa Nettel AG Stuttgart zur Zeiss Ikon AG Dresden, dessen Grundlage der Gesellschaftsvertrag vom 25.08.1926 bildet.

Vom Stammkapital in Höhe von 12,5 Mio. RM besaß 1926 die Carl Zeiss – Stiftung einen Anteil von 53 %, der in den Folgejahren weiter wuchs.

Die ICA AG Dresden mit Sitz in Dresden, Schandauer Strasse 76 war im Jahr 1909 durch Zusammenschluss von vier Dresdener Fotofirmen (Hüttig AG, Kamerawerk Dr. Krügener, Wünsche AG und Zeiss-Palmos Camerabau) entstanden. Sie war vor dem Ersten Weltkrieg Europas größtes Kamerawerk und produzierte hauptsächlich Fotoapparate und Zubehör sowie Diaprojektoren und Epidiaskope.

Die Ernemann-Werke AG Dresden war eine Gründung des Unternehmers Heinrich Ernemann (1850-1928), der ab 1889 in der noch jungen Fotoindustrie ein Unternehmen schuf, welches in kurzer Zeit zu einem der bedeutendsten der Branche wurde. 1917 erfolgte die Umfirmierung in "Ernemann-Werke AG in Dresden", welche 1920 eine Interessengemeinschaft mit der Friedrich Krupp AG zur Herstellung und dem Verkauf von Filmprojektoren schlossen. 1923 bezog diese den noch heute bestehenden Fabrikbau in der Schandauer Straße in Dresden, dessen Turmsilhouette das spätere Logo des VEB Pentacon zierte und der heute die "Technischen Sammlungen der Stadt Dresden" beheimatet.

Die C.P.Goerz AG, Optische Anstalt Berlin gründete Paul GOERZ 1886 mit einem Versandhandel für optische Geräte und Fotokameras, dem eine eigene Werkstatt für Kameras und einfache Objektive folgte, die unter dem Namen Optische Anstalt C.P. Goerz firmierte. Nachdem sich das Unternehmen etabliert hatte, wurde es in die Optische Anstalt C.P. Goerz AG, Berlin-Friedenau umgewandelt. Zusätzlich gründete Goerz 1908 das Goerz Photochemische Werk GmbH, Berlin-Zehlendorf, in dem Rollfilme und Filmpacks für den Amateurbedarf, aber auch Kinofilm hergestellt wurden. Nachdem Goerz während des Ersten Weltkrieges fast ausschließlich optisches Gerät für das Militär hergestellt hatte, geriet das Unternehmen nach Kriegende wegen fehlender Abnehmer in Schwierigkeiten. Die Fusion mit anderen Unternehmen der foto-optischen Industrie zur Zeiss-Ikon AG bedeutete somit die Rettung des Unternehmens, das sonst insolvent geworden wäre. Durch den Zusammenschluss wurde das Produktionsprofil von Goerz stark verändert und die Herstellung optischer Artikel fast vollständig aufgegeben. Goerz produzierte seitdem Kameras und Beleuchtungseinrichtungen für Kinoprojektoren. Das Photochemische Werk in Berlin-Zehlendorf kam 1928 in Besitz der Zeiss Ikon, die dort weiterhin Filmmaterial produzierte.

Die Fa. Contessa Nettel AG Stuttgart stellte vornehmlich Kameras und fotografische Bedarfsartikel her.

Das neue Unternehmen wurde nach der Fusion unter der Firmenbezeichnung "Zeiss Ikon" (= Zeiss I[ca] + Con[tessa]; ikon= griechisch: Bild) mit Sitz in Dresden geführt. Im Jahr 1927 bzw. 1928 kamen noch die Kasseler Firma AG Hahn für Optik und Mechanik sowie die Berliner Goerz Photochemische Werke GmbH hinzu.

Mit Vertrag v. 25.01.1927 wird der erste Schritt zur Abgrenzung der Arbeitsgebiete zwischen Carl Zeiss Jena und der Zeiss Ikon AG abgeschlossen. Darin verzichtete die Zeiss Ikon AG auf die Herstellung von Objektiven für Aufnahme und Projektion sowie auf Prismenfeldstecher und hatte ca. 80 % seiner Objektive von der Optischen Anstalt Saalfeld und von Carl Zeiss Jena zu beziehen.

Die Kamerafertigung wurde vom Ernemann-Werk in das ICA – Werk und zu Contessa Nettel verlegt und mit der Rationalisierung und Typisierung der Kameraproduktion begonnen sowie die Herstellung von Kino-Projektoren im Ernemann-Werk konzentriert.

Berits 1927 erschien der erste Gesamtkatalog und 1932 stellte ZEISS Ikon AG die erste Kleinbild- Kamera mit Metallverschluss und Basis-Entfernungsmesser (Contax) vor.

1933 richtete sich der Konzern auf die nationalsozialistischen Machthaber ein und brachte die nach dem "Reichsjugendführer" Baldur v. Schirach benannte Box – Kamera Baldur heraus. Ab 1934 folgten eine Reihe moderner Kleinbildkameras, darunter die Super Nettel, Super Ikonta, Nettax und Contax II und III. Mit großem technischem Erfolg entstanden die Kinoprojektoren der Ernemannserie und begründeten eines der drei großen Geschäftsfelder Kamera, Film und Fachkino.

Obgleich die Zeiss Ikon AG als einer der wenigen deutschen Kamerahersteller bis 1944 noch Güter für den zivilen Gebrauch herstellte, bestimmte die Rüstungswirtschaft ab 1933 steigend und ab 1939 überwiegend die Entwicklung und Produktion des Konzerns. Sie umfasste bis 1944 ca. 95 % des Produktionsvolumens.

Zeiss Ikon produzierte u.a. Entfernungsmesser, Zielfernrohre, Ausrüstungsgegenstände für die Artillerie, optische Fernsprecher, Wärmepeilgeräte, elektrisch-optische Höhenmesser, Scheinwerfer, Torpedozubehör, Bombenzielfernrohre und Bombenzielgeräte sowie optisches Gerät für Marine und Luftwaffe. Teilweise wurden diese Ausrüstungsgegenstände auch in Lizenz von anderen Firmen hergestellt. Ab 1934/35 entstanden mit staatlichem Kapital Zeiss Ikon-Zweig- und Tochterbetriebe für die ausschließliche Produktion von Rüstungsgütern, wie z.B. das Dresdner Goehle-Werk zur Herstellung von Geschoss – und Bombenzündern.

Fremd – und Zwangsarbeiter ebenso wie Kriegsgefangene arbeiteten ab 1941 innerhalb des Rüstungssektors der Zeiss Ikon AG.

1945 wurde die Werke in Dresden teilzerstört und in Berlin (Goerzwerke) nahezu vernichtet. Nach Kriegsende erfolgte im Juni 1945 die totale Demontage der Dresdner und Berliner Werke.

Mit dem Volksentscheid vom 30. Juni 1946 werden die Betriebsteile in Dresden (ehem. ICA und ehem. Ernemann-Werk) enteignet, firmieren ab 1948 als VEB Zeiss Ikon und werden schließlich 1964 Bestandteil des VEB Pentacon Dresden, der 1990 stillgelegt wird.

Eine Neugründung der Zeiss Ikon AG erfolgte im Juni 1948 in Stuttgart. Der Betrieb fusionierte 1969 mit der Fa. Voigtländer AG Braunschweig und wird Teil des Konzerns Carl Zeiss Oberkochen. Infolge verfehlter Modellpolitik wird die Kameraproduktion 1972 stillgelegt und schließlich die Zeiss Ikon AG aus dem Mutterkonzern ausgegliedert und 1989 an einen finnischen Mischkonzern verkauft.

Die Carl Zeiss – Stiftung erfuhr ihre Neuetablierung ab 1949 in Heidenheim a.d. Brenz. In der DDR wurde die Carl Zeiss – Stiftung zwar am Leben erhalten, jedoch in der Praxis durch die Betriebskollektivverträge im VEB Carl Zeiss Jena ersetzt. Ab 1951 bestimmten Patent– und Warenzeichenprozesse das Verhältnis zwischen dem VEB Zeiss Ikon in der DDR und der Zeiss Ikon AG in der BRD, die von den Betrieben in der DDR verloren wurden.

Im langjährigen und kostenaufwendigen Warenzeichenstreit zwischen Carl Zeiss Oberkochen und Carl Zeiss Jena endete der Konflikt mit dem "Londoner Abkommen". Darin waren die Interessensphären festgelegt, die bis 1989 Gültigkeit hatten.

(Text: Gerhard Jehmlich)



2. Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Überlieferungen der Bestandsbildner Firmen Heinrich Ernemann / Zeiss Ikon AG wurde in zwei Abgaben in den Jahren 1967 und 1973 durch das Betriebsarchiv des Nachfolgebetriebes, das Kombinat VEB Pentacon Dresden, an das Staatsarchiv Dresden übergeben. Nach einem weiteren kleinen Zugang aus dem Zentralen Staatsarchiv der DDR, der technischen Bearbeitung, Neuverpackung in überwiegend Dreiklappmappen und Kartonierung hat der Bestand einen Umfang von insgesamt 12,5 lfm (437 Akten). Aus Gründen der Bestandserhaltung wurden ältere Fotographien (Aufnahmezeitpunkt etwa 1905 bis 1945) den einzelnen Akten entnommen. Die Aufnahmen werden nun gesondert gelagert (Fotographien A 2724 - A 2769). Kassationen wurden im Hauptstaatsarchiv nicht vorgenommen.

Als Findmittel existierte eine Kartei mit Aktentitel, Enthält-Vermerken und Laufzeiten, welche im Betriebsarchiv des VEB Pentacon erarbeitet worden ist. Die Konversion der Findkartei erfolgte 2003 im Archiv der Carl Zeiss GmbH in Jena. Diese AUGIAS-Datei ist zwischenzeitlich im Hauptstaatsarchiv ergänzt und bearbeitet worden. Die erarbeitete Klassifikation orientiert sich an dem von der Staatlichen Archivverwaltung der DDR 1979 herausgegebenen "Ordnungsmodell für Bestände kapitalistischer Industriebetriebe".

Im August 2005 übernahm der Archivinspektoranwärter Clemens Heitmann im Rahmen der Ausbildung die Revision des Bestandes. Dabei wurden sämtliche Verzeichnungsangaben revidiert und etwa die Hälfte korrigiert. Zumeist mussten die Aktentitel und Enthält-Vermerke vollständig neu gebildet werden.



3. Bestandsinhalt
Die fototechnische, feinmechanische und optische Industrie hat die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung Sachsens seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wesentlich geprägt. Exemplarisch für diesen Prozess stehen insbesondere die Firma Zeiss Ikon und ihre Vorgänger-, Töchter- und Nachfolgebetriebe. In der vorliegenden Überlieferung werden die wirtschaftliche Bedeutung der Firma, die frühen internationalen Handelsbeziehungen sowie die Firmenentwicklung während des Zweiten Weltkrieges gut dokumentiert.



4. Verweise auf weitere Bestände im Hauptstaatsarchiv Dresden
13131 Deutsche Bank Nr. 118, 215, 294, 326, 350, 372, 406, 445, 456, 1166

11812 Deutsche Reichsbank Nr. 494, 506

13135 Dresdner Bank Nr. 505

11384 Landesregierung Sachsen, Ministerium für Wirtschaft, Nr. 3109

11554 VVB (Z) Mechanik Dresden, Nr. 120, 123, 190, 211, 230, 307, 438, 481, 500, 501, 523, 532, 541



5. Hinweise auf Benutzungsbeschränkungen
Das Archivgut unterliegt z. T. personenbezogenen Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 f. SächsArchivG. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich. Die konkrete Prüfung erfolgt im Zusammenhang mit der Benutzung.



6. Literatur
Beier, Wolfgang und Günther Kadlubek, Kameras um Dresden herum, Stuttgart 2003

Blumtritt, Herbert, Die Geschichte der Dresdner Fotoindustrie, Stuttgart 2000

Busse, Horst und Udo Krause, Lebenslänglich für den Gestapo-Kommissar. Der Prozeß gegen den Leiter des Judenreferats bei der Dresdner Gestapo, SS-Obersturmführer Henry Schmidt, vor dem Bezirksgericht Dresden vom 15. bis 28. September 1987, Berlin (Ost) 1988

Carl Zeiss Jena einst und jetzt. Hrsg. von Wolfgang Schumann, Berlin (Ost) 1962

Escher, Paul Gerhard (Hrsg.), Carl Zeiss. Leben und Werk, Jena 1966

75 Jahre Photo- und Kinotechnik. Festschrift herausgegeben anlässlich der Feier des 75-jährigen Bestehens der Zeiss Ikon AG und ihrer Vorgängerfirmen 1862 – 1937, o.O. 1937

Göllner, Peter, Ernemann Cameras. Die Geschichte des Dresdner Photo-Kino-Werks, Hückelhoven 1995

Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1927 (32. Jg.), Berlin, Bd. 1, S. 1872 - 1874

Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1941 (46. Jg.), Berlin, Bd. 2, S. 1761 - 1766

Hermann, Armin, Carl Zeiss – Die abenteuerliche Geschichte einer deutschen Firma, München 1992

Hermann, Armin, Jena und die Jenoptik. Vom Kombinat zum Global Player, München 1998

Hermann, Armin, Nur der Name war geblieben. Die abenteuerliche Geschichte der Firma Carl Zeiss, Stuttgart 1989

Hermann, Armin, Und trotzdem Brüder. Die deutsch-deutsche Geschichte der Firma Carl Zeiss, München 2002

Jehmlich, Gerhard, Der VEB Pentacon Dresden. Sandstein Verlag 2009

Kurze, Bertram, Die Industriearchitektur der Ernemann-Werke in Dresden 1898-1945. Hrsg. Von den Technischen Sammlungen der Stadt Dresden, 1998

Mühlfriedel, Wolfgang und Edith Hellmuth, Carl Zeiss in Jena 1945-1990, Köln / Weimar / Wien 2004 (= Carl Zeiss. Die Geschichte eines Unternehmens. Hrsg. v. Wolfgang Mühlfriedel und Rolf Walter, Bd. 3)

Mühlfriedel, Wolfgang und Edith Hellmuth, Zeiss 1846-1905. Vom Atelier für Mechanik zum führenden Unternehmen des optischen Gerätebaus, o.O. 1996 (= Carl Zeiss. Die Geschichte eines Unternehmens. Hrsg. v. Wolfgang Mühlfriedel und Rolf Walter, Bd. 1)

Schulz, Heinz, Rüstungsproduktion im Raum Dresden 1933-1945, Dresden 2003 (Militärhistorische Schriften des Arbeitskreises Sächsische Militärgeschichte e.V., H. 11)

Walter, Rolf, Zeiss 1905-1945, o.O. 2000 (= Carl Zeiss. Die Geschichte eines Unternehmens. Hrsg. v. Wolfgang Mühlfriedel und Rolf Walter, Bd. 2)

Zur technisch industriellen Entwicklung Dresdens, Dresden 1956
Zur technisch industriellen Entwicklung Dresdens. Dresden, 1956

Göllner, P.: Ernemann-Cameras: Die Geschichte des Dresdner Photo-Kino-Werks. Hückelhoven, 1995

Kurze, B.: Die Industriearchitektur der Ernemann-Werke in Dresden 1898 - 1945. Dresden, 1998

Blumtritt, Herbert: Die Geschichte der Dresdner Fotoindustrie. Stuttgart, 2000

Norbert Haase/Stefi Jersch-Wenzel/Hermann Simon (Hrsg.): "Die Erinnerung hat ein Gesicht. Fotografien und Dokumente zur nationalsozialistischen Judenverfolgung in Dresden 1933-1945", bearbeitet von Marcus Gryglewski, Schriftenreihe der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Bd. 4, Leipzig 1998
Mitgliedschaften in Gesellschaften.- Inventuren.- Rentabilitätsbesprechungen.- Zeitschriften.- Darlehen.- Einheitswerte.- Betriebskosten.- Durchschnittsverdienste.- Bilanzen.- Hauptbücher.- Vermögensübersichten.- Statistiken.- Umsätze.- Geschäftsberichte.- Fachkino.- Prüfungsberichte.- Steuern.- Produktunterlagen.- Kataloge.- Reiseberichte.- Prozessakten.- Beteiligungen.- Auslandsverbindungen.- Verträge.- Unterstützungsverein.- Patente.- Beschäftigungszahlen.- Finanzberichte.- Tarifordnungen.- Werbung.- Vertretertätigkeit.- Marktanalysen.- Versicherungen.- Exportvereinbarungen.- Verkaufsberichte.- Personalunterlagen von Zwangsarbeitern.- Preislisten.- Unterlagen der Ernemann-Werke AG, Dresden (u. a. Gesellschaftsvertrag, Geschäftsberichte, Prospekte und Kataloge).
Die Zeiss Ikon AG, Dresden entstand 1926 durch den Zusammenschluss der Werke C.P. Goerz AG, Berlin, der ICA AG, Dresden, der Contessa-Nettel AG, Stuttgart und der Ernemann AG, Dresden. In Abgrenzung zu Carl Zeiss Jena übernahm die Zeiss Ikon AG ab 1927 v. a. die Geschäftsfelder Fototechnik und Fachkino. In der Anfangszeit war das Produktionsprogramm sehr umfangreich und umfasste weit über 100 Kameramodelle, die man in wenigen Jahren auf tragende Kameratypen reduzierte. 1932 kam z.B. die technisch anspruchsvolle Kleinbildkamera Contax mit Metall-Schlitzverschluss auf den Markt. Neben der Kameratechnik entwickelte die Zeiss Ikon AG den Fachkino-Sektor, den wissenschaftlichen Gerätebau, Heimkino, Film und weitere Geschäftsfelder zu soliden Sparten des Unternehmens. Die Rüstungsentwicklung und -produktion begann ab 1934 und nahm 1944 ca. 95 % des Produktionsvolumens ein. Auf der Grundlage des Volksentscheids in Sachsen am 30.06.1946 wurde die Firma enteignet und in Volkseigentum überführt. Der Betrieb firmierte dann als VEB Zeiss Ikon, welcher 1964 in den VEB Pentacon Dresden aufging.
  • 2005 | Findbuch / Datenbank
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