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Beständeübersicht

Bestand

30993 VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt

Datierung1936 - 1992
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)11,67

Bestand enthält auch 9 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

1. Geschichte des VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt
Am Standort des von 1908 bis 1945 bestehenden Werkes Schönau der Wanderer-Werke AG, Siegmar-Schönau, später VEB Büromaschinenwerk Karl-Marx-Stadt, auf der Zwickauer Str. 221, erfolgte infolge eines Ministerratsbeschlusses der DDR die Einstellung der Fertigung von Schreib- und Buchungsmaschinen und zum 1. März 1955 die Gründung des VEB Industriewerk Karl-Marx-Stadt, dem ein luftfahrttypisches Produktionssortiment zugewiesen wurde. Bis zur Auflösung des Industriezweiges Luftfahrtindustrie im März 1961 umfasste das Produktionssortiment v. a. das Triebwerk Asch 82 T, Fahrwerke IL-14, Triebwerksgeräte einschließlich Ersatzteile sowie die Reparatur von Triebwerken. Mit der Perspektive auf eine spätere Herstellung von Strahltriebwerken erhielt der Betrieb in den Jahren 1956/1957 neue Gebäude und Ausrüstungen. Die Strahltriebwerksherstellung wurde jedoch an den VEB Industriewerke Ludwigsfelde verlagert. Es verblieb lediglich die Kolbentriebwerksfertigung Asch 82 T in Karl-Marx-Stadt. Mit der Entwicklung des neuen Flugzeugtypes B 152 wurde im Jahr 1958 die Zellen- sowie Strahltriebwerksgerätefertigung aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte gleichfalls die Vereinigung des ehemaligen Flugmotorenwerkes und des Luftfahrtgerätewerkes zum VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt, was die Erweiterung des Produktionssortiments zur Folge hatte. Neu ins Sortiment aufgenommen wurden Pionierkolben, H3A-Getriebe einschließlich Ersatzteile, Karosserieteile für den P 50, Einzelteile für den Landmaschinenbau, Kradverkleidungen, Waschmaschinengetriebe, Automatenteile für Küchenmaschinen und Lohnarbeiten für den allgemeinen Maschinenbau sowie für die Luftfahrtindustrie. Mit Beschluss des Ministerrates vom 15. März 1961 wurde die Auflösung des Industriezweiges Flugzeugbau verfügt und der VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt mit der Herstellung von standardisierten Hydraulikelementen beauftragt. Zur Auslastung der frei gewordenen Kapazitäten übernahm der Betrieb die Produktion von weiteren Hydraulikelementen sowie Leistungen für die Armaturenproduktion und die Produktion der Erzeugnisse des zum 1. Januar 1964 angeschlossenen VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt. Mitte der 60er Jahre war der VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt der zweitgrößte Betrieb innerhalb der VVB Armaturen und Hydraulik. Im Zuge der Kombinatsbildung verlor der Betrieb zum 31. Dezember 1969 seine juristische Selbständigkeit, er firmierte daher im Jahr 1971 als VEB Kombinat ORSTA-Hydraulik, Betrieb Industriewerke Karl-Marx-Stadt, ab Januar 1972 jedoch wieder als VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt, Betrieb des VEB Kombinat ORSTA-Hydraulik. Er war Mitglied der Kammer für Außenhandel der DDR. Das Kombinat sollte den optimalen Einsatz der Hydraulik in der Wirtschaft organisieren und die bedarfsgerechte Produktion der Hydraulikerzeugnisse sichern, es entwickelte sich zu einem der führenden Hersteller für Hydraulik und Pneumatik weltweit. Orsta wurde zu einem weltweit geachteten Markennamen. Rechtsnachfolger wurde im 1990 die Sachsenhydraulik GmbH, Chemnitz.[01]

Unterstellungsverhältnisse:
Juni 1958|-----|Vereinigung volkseigener Betriebe Flugzeugbau Pirna
August 1961|-----|VVB Armaturen, Halle
Januar 1964 |-----|VVB Armaturen und Hydraulik, Halle
1970 – Mitte 1990|-----|VEB Kombinat ORSTA-Hydraulik Leipzig, Ministerium für Schwermaschinen- und Anlagenbau Berlin


2. Bestandsgeschichte
Die Überlieferung ist 1990/1991 aus dem Betriebsarchiv des VEB Industriewerke, Karl-Marx-Stadt, bedingt erschlossen und mit einem maschinenschriftlichen Ablieferungsverzeichnis als Findmittel, an das Staatsarchiv Chemnitz abgegeben worden. Ein weiterer Zugang ergab sich infolge der Bearbeitung des Bestandes 31093 VEB Mechanik Büromaschinenwerk Wanderer-Continental Chemnitz/Karl-Marx-Stadt im Jahr 2007 und in den Jahren 2005 und 2014 durch Abgaben des Industriemuseums Chemnitz.
Die jüngeren Zugänge sind in den Jahren 2005 durch Heiko Bohmann, 2007 durch Tobias Weber und 2014 durch Viola Dörffeldt bearbeitet und im Archiv-Verzeichnungsprogramm Augias erfasst worden. Die Retrokonversion des Abgabeverzeichnisses erfolgte im Jahr 2020.
2014 erfolgte ebenfalls die Erarbeitung der Findbucheinleitung und der Firmengeschichte.


3. Bestandsanalyse
Die Überlieferung umfasst u. a.: Analysen.- Arbeitsanweisungen.- Betriebsanweisungen.- Berichte.- Betriebsentwicklung.- Betriebskollektivverträge.- Bilanzen.- Druckschriften der Kammer der Technik, Betriebssektion Industriewerke Karl-Marx-Stadt.- ESER-Technik.- Flugzeugproduktion.- Frauenförderung.- Jugendförderung.- Massenbedarfsgüter.- Neuererwesen.- Planung.- Prospekte.- Protokolle von Leitungssitzungen.- Standardisierung.- Stellenpläne.- Strukturpläne.- Tätigkeit der Betriebsparteiorganisation und des FDGB.- Warenzeichen.- Wettbewerb.- Dia-Serie und Fotos aus dem Hydraulik-Leitbüro, Abt. Dokumentation.- Prospekte.- Werbematerial.- Betriebschronik.


4. Quellen und Literatur
Korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Chemnitz:
30989 I. E. Naeher AG, Pumpenfabrik, Chemnitz
30991 VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt und Vorgänger
30995 Gebr. Ludwig, Pumpenfabrik, Grüna/Sa.
31030 Wanderer-Werke AG, Siegmar-Schönau, Werk Schönau

Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, Bestand 20811 VEB Kombinat ORSTA-Hydraulik LeipzigBrehmer, Lothar: Luftfahrt in Sachsen - Ein historischer Abriß. UniMedia Verlag, Leipzig, 1998.

100 Jahre Entwicklung und Einsatz der Hydraulik im Osten Deutschlands : ein Beitrag zur Technik- und Industriegeschichte / Horst Beer, 2008.

http://web.saechsisches-industriemuseum.com/chemnitz/dauerausstellung/zu-den-themen/karl-marx-staedter/flugmotor-asch-82t.html

http://de.wikipedia.org/wiki/152_(Flugzeug)

http://www.historisches-chemnitz.de/altchemnitz/industrie/wanderer/wanderer_bueromasch.html
(Internetseiten: Stand 19.9.2014)


5. Abkürzungen
AG|-----|Aktiengesellschaft
APO|-----|Abteilungsparteiorganisation
BKV|-----|Betriebskollektivvertrag
BPO|-----|Betriebsparteiorganisation
BSG|-----|Betriebssportgemeinschaft
DSF|-----|Deutsch-Sowjetische Freundschaft
EKM|-----|Energie- und Kraftmaschinenbau
GmbH|-----|Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GST|-----|Gesellschaft für Sport und Technik
IfNS|-----|Institut für Normung und Forschung
IWK|-----|Industriewerke Karl-Marx-Stadt
KdT|-----|Kammer der Technik
KG|-----|Kommanditgesellschaft
SU|-----|Sowjetunion
TOM-Plan|-----|technisch-organisatorischer Maßnahmeplan
TR|-----|Technischer Rat
VEB|-----|volkseigener Betrieb
VFI|-----|Verwaltung für Industriebedarf
VLI|-----|Verwaltung der Luftfahrtindustrie
WTR|-----|wissenschaftlich-technischer Rat
ZK|-----|Zentralkomitee




[01] 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 6144 (Registerakte zum HRC 203 Krs. Karl-Marx-Stadt/Stadt)
30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 6262 (VEB-Registerakte 110-14-0746)
30551 Amtsgericht Chemnitz, HRB 1468.
Brehmer, Lothar: Luftfahrt in Sachsen - Ein historischer Abriß. UniMedia Verlag, Leipzig, 1998.

Beer, Horst: 100 Jahre Entwicklung und Einsatz der Hydraulik im Osten Deutschlands : ein Beitrag zur Technik- und Industriegeschichte / Horst Beer - Schkeuditz : GNN Verl. , 2007. - 449 S. : Ill.

http://web.saechsisches-industriemuseum.com/chemnitz/dauerausstellung/zu-den-themen/karl-marx-staedter/flugmotor-asch-82t.html

http://de.wikipedia.org/wiki/152_(Flugzeug)

http://www.historisches-chemnitz.de/altchemnitz/industrie/wanderer/wanderer_bueromasch.html


Arbeitsanweisungen.- Betriebsanweisungen.- Berichte.- Betriebsentwicklung.- Betriebskollektivverträge.- Bilanzen.- Druckschriften der Kammer der Technik, Betriebssektion Industriewerke Karl-Marx-Stadt.- ESER-Technik.- Flugzeugproduktion.- Frauenförderung.- Jugendförderung.- Massenbedarfsgüter.- Neuererwesen.- Planung.- Prospekte.- Protokolle von Leitungssitzungen.- Standardisierung.- Stellenpläne.- Strukturpläne.- Tätigkeit der Betriebsparteiorganisation und des FDGB.- Warenzeichen.- Wettbewerb.- Dia-Serie und Fotos aus dem Hydraulik-Leitbüro, Abt. Dokumentation.- Prospekte.- Werbematerial.- Betriebschronik.
Am Standort des früheren Werkes Schönau der Wanderer-Werke AG, Siegmar-Schönau, später VEB Büromaschinenwerk Karl-Marx-Stadt, auf der Zwickauer Str. 221, erfolgte infolge eines Ministerratsbeschlusses der DDR die Einstellung der Fertigung von Schreib- und Buchungsmaschinen und zum 1. März 1955 die Gründung des VEB Industriewerk Karl-Marx-Stadt, dem ein luftfahrttypisches Produktionssortiment zugewiesen wurde. Bis zur Auflösung des Industriezweiges Luftfahrtindustrie im März 1961 umfasste das Produktionssortiment v. a. das Triebwerk Asch 82 T, Fahrwerke IL-14, Triebwerksgeräte einschließlich Ersatzteile sowie die Reparatur von Triebwerken. Mit der Entwicklung des neuen Flugzeugtypes B 152 wurde im Jahr 1958 die Zellen- sowie Strahltriebwerksgerätefertigung aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte gleichfalls die Vereinigung des ehemaligen Flugmotorenwerkes und des Luftfahrtgerätewerkes zum VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt, was die Erweiterung des Produktionssortiments zur Folge hatte. Mit Beschluss des Ministerrates vom 15. März 1961 wurde die Auflösung des Industriezweiges Flugzeugbau verfügt und der VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt mit der Herstellung von standardisierten Hydraulikelementen beauftragt. Zur Auslastung der frei gewordenen Kapazitäten übernahm der Betrieb die Produktion von weiteren Hydraulikelementen sowie Leistungen für die Armaturenproduktion und die Produktion der Erzeugnisse des zum 1. Januar 1964 angeschlossenen VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt. Mitte der 60er Jahre war der VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt der zweitgrößte Betrieb innerhalb der VVB Armaturen und Hydraulik. Im Zuge der Kombinatsbildung verlor der Betrieb zum 31. Dezember 1969 seine juristische Selbständigkeit, er firmierte daher im Jahr 1971 als VEB Kombinat ORSTA-Hydraulik, Betrieb Industriewerke Karl-Marx-Stadt, ab Januar 1972 jedoch wieder als VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt, Betrieb des VEB Kombinat ORSTA-Hydraulik. Er war Mitglied der Kammer für Außenhandel der DDR. Das Kombinat sollte den optimalen Einsatz der Hydraulik in der Wirtschaft organisieren und die bedarfsgerechte Produktion der Hydraulikerzeugnisse sichern, es entwickelte sich zu einem der führenden Hersteller für Hydraulik und Pneumatik weltweit. Orsta wurde zu einem weltweit geachteten Markennamen. Rechtsnachfolger wurde im 1990 die Sachsenhydraulik GmbH, Chemnitz.
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