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Beständeübersicht

Bestand

22231 Volkspolizeikreisamt Delitzsch

Datierung1946 - 1990 (1991, 2006)
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)6,36

Bestand enthält auch 115 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Geschichte des VPKA Delitzsch

Auf der 2. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 wurden der Aufbau des Sozialismus in der DDR und die Durchführung einer Verwaltungsreform beschlossen. Mit dem "Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Ländern der DDR" vom 23. Juli 1952 und der "Ordnung für den Aufbau und die Arbeitsweise der staatlichen Organe der Bezirke" vom 24. Juli 1952 gingen die Aufgaben der Landesregierungen und Landtage auf die 14 Bezirke über.

Analog dem neuen Staatsaufbau in der DDR wurden entsprechend dem Befehl Nr. 53/52 der Hauptverwaltung DVP vom 23. Juli 1952 anstelle der bisherigen Landesbehörden der Deutschen Volkspolizei (DVP) 14 Bezirksbehörden der Deutschen Volkspolizei (BDVP) sowie deren nachgeordnete Dienststellen gebildet.

Mit der Verwaltungsreform 1952 wurde das Volkspolizeiamt Delitzsch vom Land Sachsen-Anhalt übernommen und in Volkspolizeikreisamt (VPKA) Delitzsch umbenannt. Es war eine der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig unmittelbar nachgeordnete Dienststelle des Ministeriums des Innern, die die konkrete polizeiliche Arbeit im Kreis zu organisieren und durchzuführen hatte. Zum ersten Leiter des VPKA wurde Willi Meyer (1952 – 1955) berufen.

Weitere Leiter waren:

Kretzschmar, Walter (1955 – 1961)

Lehmann (kommissarisch 1958 – 1959)

Bachmann, Johann (1961 – 1969)

Klotz, Rolf (1969 – 1985)

Ogiermann, Hans-Jürgen (1985 - 1990).

Das VPKA Delitzsch gliederte sich nach Stabs- und Fachabteilungen. Der Dienststelle nachgeordnet waren Reviere, Gruppenposten und Betriebsschutzkommandos.

Am 3. Oktober 1990 wurde das VPKA Delitzsch in Kreisamt der Polizei Delitzsch umbenannt und war der Bezirkspolizeibehörde Leipzig zugeordnet.



Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der Bestand setzt sich zusammen aus Akten, die bei Bearbeitung des Bestandes 20250 Bezirksbehörde der Volkspolizei Leipzig herausgelöst wurden, und Archivalien, die das Polizeipräsidium Leipzig 1999, 2000 und 2013 übergab.

Die Unterlagen wurden 2016 auf der Grundlage der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs und des Bearbeitungsplanes vollständig erschlossen und im Programm AUGIAS verzeichnet.

Bei der Archivierung von Unterlagen, vor allem bei den Akten der Ausländer, Rückkehrer und Zuziehenden, wurde entsprechend der im Bearbeitungsplan festgelegten Kriterien eine Auswahl getroffen.

Im Jahre 2018 wurden auf Grundlage der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs 0,27 lfm Personalakten, die aus dem Bestand 22125 Polizeidirektion Leipzig herausgelöst und dem Bestand 22231 VPKA Delitzsch zugeordnet wurden, vollständig erschlossen und in AUGIAS verzeichnet.



Überlieferungsschwerpunkte

Die Akten dokumentieren die Organisation und Arbeitsweise des VPKA Delitzsch und seines Vorgängers. Sie decken den Zeitraum von 1952 bis 1989/1990 (vereinzelt auch früher) ab, wobei die Überlieferungsdichte in den 60er und 70er Jahren liegt.

Rapporte und Lagefilme sind von 1978 bis 1990 fast vollständig überliefert und dokumentieren neben Straftaten auch Unglücksfälle in der Stadt und im Kreis Delitzsch. Die große Anzahl von Akten zu Ausländern und Staatenlosen, Rückkehrern und Zuziehenden sind für sozialgeschichtliche Fragestellungen interessant. Informationen zur Wirtschaft und zur Infrastruktur sind in den Stellungnahmen zu Investitionsmaßnahmen enthalten.

Zur Geschichte der Dienststelle geben die unter dem Punkt Sammlungen verzeichneten Fotos und die Chronik Auskunft



Hinweise für die Benutzung

Bei der Bestellung von Archivgut müssen neben der Bestandssignatur 22231 die Aktenbestellnummer und die Filmnummer, wenn vorhanden, angegeben werden.

Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Es gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 des Sächsischen Archivgesetzes festgelegten Schutzfristen. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen sind in der online-Version des Findbuchs nicht einsehbar.



Verweise auf korrespondierende Bestände

20250 Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig

21264 SED-Grundorganisation Reichsbahnausbesserungswerk

21269 SED-Grundorganisation VEB Leichtmetallwerk Rackwitz



Quellen und Literatur

Behördengeschichtliche Einführung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums der Innern – Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei – 1952 bis 1960 vom 19.01.1983 (Bestandsakte)

Behördengeschichtliche Einführung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums der Innern – Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei – 1961 bis 1975 vom 08.09.1988 (Bestandsakte)

GBl der DDR, 1952, Nr. 99

GBl der DDR, 1952, Nr. 101

Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 1 1945-1961. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.

Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 2 1961-1985. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.

Schulze, Dieter: Das große Buch der Deutschen Volkspolizei. Geschichte-Aufgaben-Uniformen, Verlag Das Neue Berlin, Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 2006.



Marion Fechner

Juli 2016

(Ergänzung im Abschnitt "Bestandsgeschichte und -bearbeitung" durch A. Nebelung, August 2020).



Abkürzungsverzeichnis


ABVAbschnittsbevollmächtigter
BDVPBezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei
BKKBraunkohlekombinat
BRDBundesrepublik Deutschland
CSSRTschechoslowakische Sozialistische Republik
DDRDeutsche Demokratische Republik
DVPDeutsche Volkspolizei
DVRDemokratische Volksrepublik
ECWEilenburger Chemie-Werk
EDVElektronische Datenverarbeitung
FDGBFreier Deutscher Gewerkschaftsbund
FDJFreie Deutsche Jugend
GBlGesetzblatt
GHGGroßhandelsgesellschaft
GPGGärtnerische Produktionsgenossenschaft
GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung
GSTGesellschaft für Sport und Technik
HOHandelsorganisation
KfzKraftfahrzeug
KPKriminalpolizei
kVKilovolt
LPGLandwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft
NSDAPNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
NVANationale Volksarmee
PAPolitische Arbeit/Politabteilung
PGHProduktionsgenossenschaft des Handwerks
RRückkehrer
SEDSozialistische Einheitspartei Deutschlands
SRSozialistische Republik
UdSSRUnion der Sozialistischen Sowjetrepubliken
VEVolkseigen
VEBVolkseigener Betrieb
VEGVolkseigenes Gut
VPVolkspolizei
VP Revier BVolkspolizei Revier Betrieb
VPKAVolkspolizeikreisamt
VPKÄVolkspolizeikreisämter
VRVolksrepublik
ZZuziehende



Leitung und Organisation.- Kampfgruppen.- Rapporte und Lagebeurteilungen.- Feuerwehr.- Stellvertreter für politische Arbeit.- Schutzpolizei.- Verkehrspolizei.- Kriminalpolizei.- Pass- und Meldewesen.- Rückkehrer und Zuziehende.- Sammlungen, u. a. Chroniken und Fotos.- Personal.
Analog dem neuen Staatsaufbau in der DDR wurden entsprechend des Befehls Nr. 53/52 der Hauptverwaltung DVP vom 23. Juli 1952 anstelle der bisherigen Landesbehörden der Deutschen Volkspolizei (DVP) 14 Bezirksbehörden der Deutschen Volkspolizei (BDVP) sowie deren nachgeordnete Dienststellen gebildet. Das Volkspolizeiamt Delitzsch wurde vom Land Sachsen-Anhalt übernommen und in Volkspolizeikreisamt (VPKA) Delitzsch umbenannt. Es war eine der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig unmittelbar nachgeordnete Dienststelle des Ministeriums des Innern, die die konkrete polizeilichen Arbeit im Kreis zu organisieren und durchzuführen hatte. Es war gegliedert in Stabs- und Fachabteilungen. Der Dienststelle nachgeordnet waren Reviere, Gruppenposten und Betriebsschutzkommandos. Das VPKA Delitzsch war ab 1990 der Bezirkspolizeibehörde Leipzig zugeordnet.
  • 2016 | Findbuch / Datenbank
  • 2018 | Elektronisches Findmittel für 0,27 lfm
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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