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Beständeübersicht

Bestand

22232 Volkspolizeikreisamt Döbeln

Datierung(1908 - 1944) 1945 - 1991
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)16,55

Bestand enthält auch 293 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Zur Geschichte des VPKA Döbeln

Auf der 2. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 wurden der Aufbau des Sozialismus in der DDR und die Durchführung einer Verwaltungsreform beschlossen. Mit dem "Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Ländern der DDR" vom 23. Juli 1952 und der "Ordnung für den Aufbau und die Arbeitsweise der staatlichen Organe der Bezirke" vom 24. Juli 1952 gingen die Aufgaben der Landesregierungen und Landtage auf die 14 Bezirke über.

Analog dem neuen Staatsaufbau in der DDR wurden entsprechend dem Befehl Nr. 53/52 der Hauptverwaltung DVP vom 23. Juli 1952 anstelle der bisherigen Landesbehörden der Deutschen Volkspolizei (DVP) 14 Bezirksbehörden der Deutschen Volkspolizei (BDVP) sowie deren nachgeordnete Dienststellen gebildet.

Das Volkspolizeiamt Döbeln wurde in Volkspolizeikreisamt (VPKA) Döbeln umbenannt. Es war für den neu gebildeten Kreis Döbeln zuständig. Das VPKA Döbeln war eine der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig unmittelbar nachgeordnete Dienststelle des Ministeriums des Innern. Zum ersten Leiter wurde Albin Gröschel berufen, der bereits ab 1950 das Volkspolizeiamt Döbeln leitete.

Weitere Leiter waren:

Kurt Ackermann (Nov. 1952 - Jan. 1960)

Helmut Rieprecht ( Jan. 1960 - 30. März 1978)

Walter Burghardt (ab 1. April 1978, Vertretung, 1. Mai 1978 - 1. September 1979)

Benno Günther Leiter (29. August 1979 - April 1990 (Volkspolizei-Kreisamt Döbeln)

Das VPKA Döbeln gliederte sich nach Stabs- und Fachabteilungen. Der Dienststelle nachgeordnet waren Reviere, Gruppenposten und Betriebsschutzkommandos.

Am 3. Oktober 1990 wurde das VPKA Döbeln in Kreisamt der Polizei Döbeln umbenannt und der Bezirkspolizeibehörde Leipzig zugeordnet.



Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Die Unterlagen wurden nach 1990 in mehreren Etappen übernommen. Von den Beständen 24 BDVP Leipzig von 1952-1960 und 24.1 BDVP Leipzig von 1961-1975, die das Staatsarchiv Leipzig vom Bundesminister des Innern, Außenstelle Berlin, erhielt, wurden 38 Akten mit der Provenienz VPKA Döbeln dem Bestand VPKA Döbeln zugeordnet . Außerdem erfolgte eine Übergabe der Sicherungsfilme dieser 38 Akten vom Bundesarchiv, Abteilung DDR, im Jahr 1999. Weitere Unterlagen mit einem Ausgangsumfang von 28,08 lfm und das dazugehörende Ablieferungsverzeichnis wurden 2016 und 2017 auf der Grundlage der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs und des Bearbeitungsplanes vollständig erschlossen und im Programm AUGIAS verzeichnet.

Bei der Archivierung von Unterlagen, vor allem bei den Akten der Ausländer, Rückkehrer und Zuziehenden, wurde entsprechend den im Bearbeitungsplan festgelegten Kriterien eine Auswahl getroffen.

Es sind vereinzelt Unterlagen überliefert, die nach dem 3. Oktober 1990 entstanden. Diese wurden auf Grund des geringen Umfangs und da absehbar ist, dass keine weiteren Unterlagen des Nachfolgers Kreisamt der Polizei Döbeln übernommen werden, beim Bestand belassen.

Im Jahre 2018 wurden auf Grundlage der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs 0,49 lfm Personalakten, die aus dem Bestand 22125 Polizeidirektion Leipzig herausgelöst und dem Bestand 22232 VPKA Döbeln zugeordnet wurden, vollständig erschlossen und in AUGIAS verzeichnet.



Überlieferungsschwerpunkte

Rapporte und Lagefilme sind von 1980 bis 1989 fast vollständig überliefert und enthalten Informationen über Straftaten und Unglücksfälle in der Stadt und im Kreis Döbeln.

Die große Anzahl von Akten zu Rückkehrern und Zuziehenden sowie Ausländern und Staatenlosen sind für sozialgeschichtliche Fragestellungen interessant. Einige Akten wurden bereits 1933 im Ausländeramt der Amtshauptmannschaft Döbeln angelegt. Darunter sind viele Familien aus der Schweiz, die schon vor 1933 nach Deutschland kamen um in der Landwirtschaft zu arbeiten. Bei einigen Unterlagen von sogenannten Rumäniendeutschen gibt es Hinweise auf Zwangsarbeit in der Sowjetunion nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Bemerkenswert ist eine umfangreiche Überlieferung zur Registrierung und Überwachung von Vereinen, Pfarrern und Kirchenvorständen von 1948 bis 1972.

Die Kartei der Kampfgruppenmitglieder (darunter auch Frauen) von 1953 bis 1989 enthält persönliche Angaben, Angaben zu den Arbeitsstellen und Gründe für die Beendigung des Dienstes.

Zur Geschichte des VPKA Döbeln sind nur wenige Unterlagen vorhanden. Eine Chronik wurde zwar nachweislich 1985 erstellt, sie ist aber nicht überliefert.



Hinweise für die Benutzung


Bei der Bestellung von Archivgut müssen neben der Bestandssignatur 22232 die Aktenbestellnummer und die Filmnummer, wenn vorhanden, angegeben werden.

Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Es gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 des Sächsischen Archivgesetzes festgelegten Schutzfristen. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen sind in der online-Version des Findbuchs nicht einsehbar.



Verweise auf korrespondierende Bestände

20250 Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig

20026 Amtshauptmannschaft Döbeln



Quellen und Literatur

Behördengeschichtliche Einführung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums der Innern – Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei – 1952 bis 1960 vom 19.01.1983 (Bestandsakte)

Behördengeschichtliche Einführung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums der Innern – Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei – 1961 bis 1975 vom 08.09.1988 (Bestandsakte)

GBl der DDR, 1952, Nr. 99

GBl der DDR, 1952, Nr. 101

Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 1 1945-1961. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.

Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 2 1961-1985. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.

Schulze, Dieter: Das große Buch der Deutschen Volkspolizei. Geschichte-Aufgaben-Uniformen, Verlag Das Neue Berlin, Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 2006.



Marion Fechner Mai 2017

(Ergänzung in "Bestandsgeschichte und -bearbeitung" durch A. Nebelung, August 2020)


Abkürzungsverzeichnis


ABVAbschnittsbevollmächtigter
ACZAgrochemisches Zentrum
AGPArbeitsgemeinschaft der Produktionsgenossenschaften
APOAbteilungsparteiorganisation
BDVPBezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei
BMKBau- und Montagekombinat
BRDBundesrepublik Deutschland
BSGBetriebssportgemeinschaft
CIPStändige Internationale Kommission für die Prüfung von Handfeuerwaffen
CSR Tschechoslowakische Republik
CSSRTschechoslowakische Sozialistische Republik
DDRDeutsche Demokratische Republik
DSFGesellschaft für Deutsch- Sowjetische Freundschaft
DVPDeutsche Volkspolizei
DVRDemokratische Volksrepublik
ELMOElektromotoren
FCFußballclub
FDGBFreier Deutscher Gewerkschaftsbund
FDJFreie Deutsche Jugend
GBl.Gesetzblatt
geb.geborene
gesch.geschiedene
GHGGroßhandelsgesellschaft
GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung
GOGrundorganisation
GPGGärtnerische Produktionsgenossenschaft
GSTGesellschaft für Sport und Technik
Hrsg.Herausgeber
IFAIndustrieverband Fahrzeugbau
Jun.Junior
KAPKooperative Abteilung Pflanzenproduktion
KCBKernwaffen, chemische Kampfstoffe, biologische Kampfmittel
KfzKraftfahrzeug
LKWLastkraftwagen
LPGLandwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft
LPG (P)Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (Pflanzenproduktion)
LPG (T)Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (Tierproduktion)
LVZLeipziger Volkszeitung
NATONorth Atlantic Treaty Organization
NSNationalsozialismus
NSWnichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet
NVANationale Volksarmee
ODHOperativer Diensthabender
PGHProduktionsgenossenschaft des Handwerks
PKWPersonenkraftwagen
PMPass- und Meldewesen
RRückkehrer
SEDSozialistische Einheitspartei Deutschlands
Sen.Senior
SMADSowjetische Militäradministration in Deutschland
SRSozialistische Republik
StA-LStaatsarchiv Leipzig
StVEStrafvollzugseinrichtung
StVOStraßenverkehrsordnung
SVSportvereinigung
s/wSchwarz/weiß
UdSSRUnion der Sozialistischen Sowjetrepubliken
USAUnited States of America
VEvolkseigen
VEBVolkseigener Betrieb
VEGVolkseigenes Gut
verw.verwitwete
VPVolkspolizei
VRVolksrepublik
VPKA/VPKÄVolkspolizeikreisamt/Volkspolizeikreisämter
ZZugezogene
ZBEzwischenbetriebliche Einrichtung
ZKZentralkomitee



Leitung und Planung.- Berichte und Analysen.- Rapporte.- Protokolle.- Ordnung und Sicherheit.- Kriminalpolizei.- Aus- und Weiterbildung.- Personal.- Verkehrspolizei.- Kampfgruppen.- Feuerwehr.- Erlaubniswesen.- Pass- und Meldewesen.- Rückkehrer und Zuziehende.- Untersuchungshaftanstalt 1952 bis 1960.- Abwicklung von Unterstützungskassen, Stiftungen und Vereinen.- Erfassung von NS-Organisationen und Verwertung des Vermögens nach dem Befehl Nr. 124/126 der SMAD.
Analog dem neuen Staatsaufbau in der DDR wurden entsprechend des Befehls Nr. 53/52 der Hauptverwaltung DVP vom 23. Juli 1952 anstelle der bisherigen Landesbehörden der Deutschen Volkspolizei (DVP) 14 Bezirksbehörden der Deutschen Volkspolizei (BDVP) sowie deren nachgeordnete Dienststellen gebildet. Das Volkspolizeiamt Döbeln wurde in Volkspolizeikreisamt Döbeln umbenannt. Es war eine der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig unmittelbar nachgeordnete Dienststelle des Ministeriums des Innern, die die konkrete polizeiliche Arbeit im Kreis Döbeln zu organisieren und durchzuführen hatte. Es war gegeliedert in Stabs- und Fachabteilungen. Der Dienststelle nachgeordnet waren Reviere, Gruppenposten und Betriebsschutzkommandos. Am 3. Oktober 1990 wurde das VPKA Döbeln in Kreisamt der Polikei Döbeln umbenannt und war der Bezirkspolizeibehörde Leipzig zugeordnet.
  • 2017 | Findbuch / Datenbank
  • 2018 | Elektronisches Findmittel für 0,49 lfm
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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