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Beständeübersicht

Bestand

22235 Volkspolizeikreisamt Grimma mit Untersuchungshaftanstalt

Datierung1945 - 1991
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)6,60

Bestand enthält auch 58 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Zur Geschichte des VPKA Grimma
Auf der 2. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 wurden der Aufbau des Sozialismus in der DDR und die Durchführung einer Verwaltungsreform beschlossen. Mit dem "Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Ländern der DDR" vom 23. Juli 1952[01] und der "Ordnung für den Aufbau und die Arbeitsweise der staatlichen Organe der Bezirke" vom 24. Juli 1952[02] gingen die Aufgaben der Landesregierungen und Landtage auf die 14 Bezirke über.
Analog dem neuen Staatsaufbau in der DDR wurden entsprechend des Befehls Nr. 53/52 der Hauptverwaltung DVP vom 23. Juli 1952 anstelle der bisherigen Landesbehörden der Deutschen Volkspolizei (DVP) 14 Bezirksbehörden der Deutschen Volkspolizei (BDVP) sowie deren nachgeordnete Dienststellen gebildet.
Das Volkspolizeikreisamt (VPKA) Grimma war für den neu gebildeten Kreis Grimma zuständig. Das VPKA Grimma war eine der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig unmittelbar nachgeordnete Dienststelle des Ministeriums des Innern. Zum ersten Amtsleiter wurde Paul Schading berufen.
Weitere Leiter waren[03] :
Fritsche (1953 - 1954),
Otto Hähner (1954 - 1958),
Emil Schwerdtfeger (Vertretung 1959 - 1960),
Heinz Kertscher (1960 - 31. Januar 1974),
Alfons Adler (1. Februar 1974 – August 1980),
Joachim Swirta (August 1980 - 1983),
Rudolf Pröhl (1984 - 1989),
Joachim Swirta (1990).

Das VPKA Grimma gliederte sich nach Stabs- und Fachabteilungen. Der Dienststelle nachgeordnet waren u. a. Gruppenposten, Reviere und Meldestellen.[04]
Am 3. Oktober 1990 wurde das VPKA Grimma in Kreispolizeiamt Grimma umbenannt und der Bezirkspolizeibehörde Leipzig zugeordnet


Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen wurden nach 1990 in mehreren Etappen übernommen. Von den Beständen 24 BDVP Leipzig von 1952 - 1960, und 24.1 BDVP Leipzig von 1961-1975, die das Staatsarchiv Leipzig vom Bundesminister des Innern, Außenstelle Berlin, erhielt, wurden 29 bereits erschlossene Akten mit einem Umfang von 1,08 lfm dem Bestand VPKA Grimma zugeordnet.[05] Außerdem erfolgte eine Übergabe der Sicherungsfilme dieser Akten vom Bundesarchiv, Abteilung DDR, im Jahr 1999. Weitere Unterlagen mit einem Umfang von 7,47 lfm wurden in den Jahren 1999, 2000 und 2018 vom Polizeipräsidium/Polizeidirektion Leipzig übernommen.
Zuerst wurden 2018 die Personalakten mit einem Umfang von 0,31 lfm erschlossen. Die übrigen Unterlagen wurden bewertet und mit Hilfe von Praktikanten auf der Grundlage der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs und des Bearbeitungsplanes vollständig im Programm AUGIAS verzeichnet. Der Bestand hat einen Endumfang von 6,49 lfm. Nicht archivwürdige Unterlagen mit einem Umfang von 2,06 lfm wurden vernichtet.
Es sind vereinzelt Unterlagen überliefert, die nach dem 3. Oktober 1990 entstanden. Diese wurden auf Grund des geringen Umfangs und da absehbar ist, dass keine weiteren Unterlagen des Nachfolgers Kreisamt der Polizei Grimma übernommen werden, beim Bestand belassen.

Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferung ist unvollständig. Leitungsdokumente sind überwiegend aus der Zeit von 1952 bis 1975 vorhanden. Einige Akten sind vom Bereich Erlaubniswesen, beispielsweise Registrierung von Druckereien und Fotografen, Zulassung von Jagd- und Schusswaffen sowie Genehmigungen von Sprengmitteln und Giften, überliefert. Einzelakten zu Rückkehrern und Zuziehenden sowie ausländischen Bürgern fehlen.

Hinweise für die Benutzung
Bei der Bestellung von Archivgut müssen neben der Bestandssignatur 22232 die Aktenbestellnummer und die Filmnummer, wenn vorhanden, angegeben werden.
Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Es gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes[06] festgelegten Schutzfristen. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen sind in der Online-Version des Findbuchs nicht einsehbar.

Verweise auf korrespondierende Bestände
20250 Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig

Quellen und Literatur
Behördengeschichtliche Einführung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums des Innern – Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei – 1952 bis 1960 vom 19.01.1983 (Bestandsakte)
Behördengeschichtliche Einführung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums des Innern – Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei – 1961 bis 1975 vom 08.09.1988 (Bestandsakte)
GBl der DDR, 1952, Nr. 99
GBl der DDR, 1952, Nr. 101
Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 1 1945-1961. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.
Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 2 1961-1985. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.
Schulze, Dieter: Das große Buch der Deutschen Volkspolizei. Geschichte-Aufgaben-Uniformen, Verlag Das Neue Berlin, Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 2006.

Marion Fechner
November 2018


Abkürzungsverzeichnis

ABV
Abschnittsbevollmächtigter
Abt.
Abteilung
BDVP
Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei
BSG
Betriebssportgemeinschaft
DDR
Deutsche Demokratische Republik
DVP
Deutsche Volkspolizei
EDV
Elektronische Datenverarbeitung
FC
Fußballclub
FDGB
Freier Deutscher Gewerkschaftsbund
FDJ
Freie Deutsche Jugend
GBl.
Gesetzblatt
HA
Hauptabteilung
Hrsg.
Herausgeber/Herausgegeben
Kfz
Kraftfahrzeug
KG
Kommanditgesellschaft
LIO
Landstraße erster Ordnung
LPG
Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft
NVA
Nationale Volksarmee
PGH
Produktionsgenossenschaft des Handwerks
PKW
Personenkraftwagen
SED
Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
StA-L
Staatsarchiv Leipzig
s/w
schwarz/weiß
VD
vertrauliche Dienstsachen
VE
volkseigen
VEB
Volkseigener Betrieb
VEG
Volkseigenes Gut
VP
Volkspolizei
VPKA/VPKÄ
Volkspolizeikreisamt/Volkspolizeikreisämter
Z
Zugezogene/Zugezogener
ZBE
Zwischenbetriebliche Einrichtung
ZBO
Zwischengenossenschaftliche Bauorganisation





[01] GBl der DDR, 1952, Nr. 99, S.613-614.
[02] GBl der DDR, 1952, Nr. 101, S. 621-623.
[03] Die Dienstzeiten und vollständigen Namen der Amtsleiter konnten nur annähernd ermittelt werden.
[04] Vgl. Anlage, StA-L, 20250 BDVP Leipzig, Nr. 292. Die Aufgaben der einzelnen Bereiche werden in der Einleitung des Bestandes 22229 VPKA Altenburg näher erläutert.
[05] Vgl. Einleitung zum Bestand 20250 BDVP Leipzig. Die Akten wurden in der Altregistratur der BDVP Leipzig nach dem Pertinenzprinzip und ohne Beachtung der unterschiedlichen Provenienzen BDVP Leipzig und VPKA Grimma formiert.
[06] SächsArchivG vom 17. Mai 1993, Fassung vom 25. Mai 2018, www.revosax.sachsen.de, S. 4)

Leitung und Planung.- Berichte und Analysen.- Protokolle.- Ordnung und Sicherheit.- Kriminalpolizei.- Aus- und Weiterbildung.- Personal/Kader.- Verkehrspolizei.- Feuerwehr.- Erlaubniswesen.- Pass- und Meldewesen.- Kampfgruppen.
Auf der Grundlage des Befehls Nr. 53/52 des Chefs der Deutschen Volkspolizei (Hauptverwaltung der DVP) vom 23. Juli 1952 wurden, entsprechend dem neuen Staatsaufbau, anstelle der bisherigen Landesbehörden der DVP 14 Bezirksbehörden der DVP (BDVP) gebildet. Diesen unmittelbar nachgeordnet waren 217 Volkspolizei-Kreisämter als Dienststellen des Ministeriums des Innern. Das neu gebildete Volkspolizeikreisamt (VPKA) Grimma war der BDVP Leipzig nachgeordnet und war für die Organisation und Durchführung der konkreten polizeilichen Arbeit im neu gebildeten Kreis Grimma zuständig. Das VPKA Grimma gliederte sich nach Stabs- und Fachabteilungen. Der Dienststelle nachgeordnet waren u. a. Gruppenposten, Reviere und Meldestellen.
  • 2018 | Findbuch / Datenbank
  • 2023 | Findbuch / Datenbank für 25 VZE
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