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Beständeübersicht

Bestand

22236 Volkspolizeikreisamt Leipzig

Datierung1923 - 1990
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)122,73

Bestand enthält auch 948 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Geschichte des Volkspolizeikreisamtes (VPKA) Leipzig

Auf der 2. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 wurden der Aufbau des Sozialismus in der DDR und die Durchführung einer Verwaltungsreform beschlossen. Mit dem "Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Ländern der DDR" vom 23. Juli 1952[01] und der "Ordnung für den Aufbau und die Arbeitsweise der staatlichen Organe der Bezirke" vom 24. Juli 1952[02] gingen die Aufgaben der Landesregierungen und Landtage auf die 14 Bezirke über.

Analog dem neuen Staatsaufbau in der DDR wurden entsprechend dem Befehl Nr. 53/52 der Hauptverwaltung DVP vom 23. Juli 1952 anstelle der bisherigen Landesbehörden der Deutschen Volkspolizei (DVP) 14 Bezirksbehörden der Deutschen Volkspolizei (BDVP) sowie deren nachgeordnete Dienststellen gebildet.

Der Name Volkspolizei wurde mit dem 4. Jahrestag der Neugründung, ab 1. Juni 1949 eingeführt. So nannte sich das Polizeipräsidium Leipzig fortan Volkspolizeipräsidium Leipzig.

Nach der Auflösung der Landesbehörden der Volkspolizei ging das Volkspolizeipräsidium Leipzig in das Volkspolizeikreisamt Leipzig über und nahm am 1. August 1952 offiziell die Arbeit auf. Es war eine der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig unmittelbar nachgeordnete Dienststelle, die die konkrete polizeiliche Arbeit in der Stadt und im Landkreis Leipzig zu organisieren und durchzuführen hatte.

Die Leiter des VPKA waren[03] :

Bausch, VP-Inspektor (1. August 1952 bis 1958)

Alfred Krumme (01.01.1959 bis 31.03.1967)

Rolf Bergner (ab 01.04.1967 bis 31.12.1984)

Holm Fritzsche (ab 1.01.1985 bis 31.12.1990)

Das VPKA Leipzig gliederte sich nach Stabs- und Fachabteilungen. Der Dienststelle nachgeordnet waren Reviere, Gruppenposten und Betriebsschutzkommandos.[04]

Ab 1. August 1966 übernahm das neugebildete Volkspolizeiamt Leipzig die polizeiliche Arbeit für den Landkreis Leipzig, so dass ab diesem Zeitpunkt das VPKA Leipzig nur noch für die Stadt Leipzig zuständig war.

Am 3. Oktober 1990 wurde das VPKA Leipzig in Kreisamt der Polizei Leipzig umbenannt und war der Bezirkspolizeibehörde Leipzig zugeordnet.





Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der Bestand setzt sich zusammen aus Akten, die bei Bearbeitung des Bestandes 20250 Bezirksbehörde der Volkspolizei Leipzig herausgelöst wurden, und Archivalien, die das Polizeipräsidium Leipzig 1999, 2000 und 2013 übergab.

Die Unterlagen wurden 2016 und 2022 auf der Grundlage der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs und des Bearbeitungsplanes vollständig erschlossen und im Programm AUGIAS verzeichnet.

Bei der Archivierung von Unterlagen, vor allem bei den Akten der Rückkehrer und Zuziehenden, wurde entsprechend der im Bearbeitungsplan festgelegten Kriterien eine Auswahl getroffen. Die Ausländerakten von 1952 bis 1990 wurden komplett archiviert.[05]

Im Jahre 2018 wurden auf Grundlage der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs 0,27 lfm Personalakten, die aus dem Bestand 22125 Polizeidirektion Leipzig herausgelöst und dem Bestand 22236 VPKA Leipzig zugeordnet wurden, vollständig erschlossen und in AUGIAS verzeichnet.





Überlieferungsschwerpunkte

Die Akten dokumentieren die Organisation und Arbeitsweise des VPKA Leipzig. Sie decken den Zeitraum von 1952 bis 1989/1990 (vereinzelt auch früher) ab, wobei die Überlieferungsdichte in den 70er und 80er Jahren liegt.

Rapporte und Lagefilme sind von 1978 bis 1990 fast vollständig überliefert und dokumentieren neben Straftaten auch Unglücksfälle in der Stadt und im Kreis Leipzig.

Die große Anzahl von Akten zu Ausländern und Staatenlosen, Rückkehrern und Zuziehenden sind für sozialgeschichtliche Fragestellungen interessant. Die Meldeunterlagen der ausländischen Bürger sind bis 1990 überliefert, müssen jedoch ab dem Ablagejahr 1972 noch im Archivprogramm AUGIAS erfasst werden und stehen deshalb derzeit für die Online-Recherche nicht zur Verfügung.

Informationen zur Wirtschaft und zur Infrastruktur sind in den Stellungnahmen zu Investitionsmaßnahmen enthalten. Zur Geschichte der Dienststelle geben die unter dem Punkt Sammlungen verzeichneten Fotos und Chroniken Auskunft.





Hinweise für die Benutzung

Bei der Bestellung von Archivgut müssen neben der Bestandssignatur 22236 die Aktenbestellnummer und die Filmnummer, wenn vorhanden, angegeben werden.

Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Es gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 des Sächsischen Archivgesetzes[06] festgelegten Schutzfristen. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen sind in der online-Version des Findbuchs nicht einsehbar.





Verweise auf korrespondierende Bestände/>

20250 Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig





Quellen und Literatur

Behördengeschichtliche Einführung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums des Innern – Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei – 1952 bis 1960 vom 19.01.1983 (Bestandsakte)

Behördengeschichtliche Einführung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums des Innern – Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei – 1961 bis 1975 vom 08.09.1988 (Bestandsakte)

GBl der DDR, 1952, Nr. 99

GBl der DDR, 1952, Nr. 101

Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 1 1945-1961. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.

Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 2 1961-1985. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.

Schulze, Dieter: Das große Buch der Deutschen Volkspolizei. Geschichte-Aufgaben-Uniformen, Verlag Das Neue Berlin, Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 2006.






Marion Fechner

Dezember 2022





Abkürzungsverzeichnis

ABIArbeiter-und-Bauern-Inspektion
ABVAbschnittsbevollmächtigter
BDVPBezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei
BKKBraunkohlekombinat
BKWBraunkohlenwerk
BRDBundesrepublik Deutschland
BSBetriebsschutz
BSGBetriebssportgemeinschaft
CSSRTschechoslowakische Sozialistische Republik
DBDDemokratische Bauernpartei Deutschlands
DDRDeutsche Demokratische Republik
DHfKDeutsche Hochschule für Körperkultur und Sport
DTSBDeutscher Turn- und Sportbund der DDR
DVPDeutsche Volkspolizei
DVRDemokratische Volksrepublik
ECWEilenburger Chemie-Werk
EDVElektronische Datenverarbeitung
FDGBFreier Deutscher Gewerkschaftsbund
FDJFreie Deutsche Jugend
GBlGesetzblatt
GHGGroßhandelsgesellschaft
GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung
GOGrundorganisation
GPGGärtnerische Produktionsgenossenschaft
GSSDGruppe Sowjetischer Streitkräfte in Deutschland
GSTGesellschaft für Sport und Technik
HOHandelsorganisation
IBAInternationale Buchausstellung
KCBKernstrahlungs-, chemische und bakteriologisch
KfzKraftfahrzeug
KMUKarl-Marx-Universität (Leipzig)
KPKriminalpolizei
kVKilovolt
LDPDLiberal-Demokratische Partei Deutschlands
LPGLandwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft
MTSMaschinen-Traktoren-Stationen
NDPDNational-Demokratische Partei Deutschland
NSDAPNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
NVANationale Volksarmee
OHDOperativ Diensthabender
PAPolitische Arbeit/Politabteilung
PGHProduktionsgenossenschaft des Handwerks
POParteiorganisation
RRückkehrer
RGWRat für gegenseitige Wirtschaftshilfe
SEDSozialistische Einheitspartei Deutschlands
SEROSekundärrohstoffe
SRSozialistische Republik
StPOStrafprozessordnung
UdSSRUnion der Sozialistischen Sowjetrepubliken
VEVolkseigen
VEBVolkseigener Betrieb
VEGVolkseigenes Gut
VDVertrauliche Dienstsachen
VdgBVereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe
VKVersorgungskontor
VPVolkspolizei
VP Revier BVolkspolizei Revier Betrieb
VPKAVolkspolizeikreisamt
VPKÄVolkspolizeikreisämter
VRVolksrepublik
VTKVerkehrs- und Tiefbaukombinat
ZZuziehende
ZEKZentrale Kräfte Schutzpolizei
ZKZentralkomitee





[01] GBl der DDR, 1952, Nr. 99, S.613ff.
[02] GBl der DDR, 1952, Nr. 101, S. 621ff.
[03] Die Dienstzeiten der Amtsleiter konnten teilweise nur annähernd in Leitungsdokumenten ermittelt werden.
[04] Vgl. Anlage, StA-L, 20250 BDVP Leipzig, Nr. 292. Die Aufgaben der einzelnen Bereiche werden in der Einleitung des Bestandes 22229 VPKA Altenburg näher erläutert.;
[05] Die Ausländerakten sind bis zur Ablage 1971 (Zeitpunkt der Schließung der Akte) online recherchierbar. Die Unterlagen ab 1972ff. werden weiterbearbeitet. Da sie nicht namentlich erschlossen wurden, sind schriftliche Anfragen an das Staatsarchiv Leipzig zu richten.
[06] SächsArchivG vom 17. Mai 1993 (letzte Fassung vom 25.05.2018), vgl. https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/2628-SaechsArchivG.
Weisungen und Befehle.- Berichte und Analysen.- Protokolle.- Eingaben.- Operativ-Stab.- Ordnung und Sicherheit.- Kriminalpolizei.- Aus- und Weiterbildung.- Kaderangelegenheiten.- Verkehrs- und Schutzpolizei.- Feuerwehr.- Erlaubniswesen.- Pass- und Meldewesen.- Kampfgruppen.- Anleitung von VP-Revieren.- Personenkontrollakten Rückkehrer und Zuziehende.- Personalakten.- Akten ausländischer Bürger.
Mit der 1952 durchgeführten Verwaltungsreform wurde in jedem der 14 Bezirke der DDR eine Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei gebildet. Die Landesbehörden der Volkspolizei wurden aufgelöst, das Volkspolizeipräsidium Leipzig ging in das Volkspolizeikreisamt Leipzig über und nahm am 1. August 1952 offiziell die Arbeit auf. Das VPKA Leipzig war der BDVP Leipzig unmittelbar nachgeordnet und für die Organisation und Durchführung der konkreten polizeilichen Arbeit in dem im Zuge der obengenannten Verwaltungsreform gebildeten Stadt- und Landkreises Leipzig zuständig. Mit der Bildung des Volkspolizeiamtes Leipzig war das VPKA Leipzig ab 1. August 1966 nur noch für den Stadtkreis Leipzig zuständig. Am 4. Oktober 1990 wurden das VPA Leipzig und das VPKA Leipzig zur Polizeidirektion Leipzig zusammengefasst, die dem Polizeipräsidium unterstellt wurde.
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