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Beständeübersicht

Bestand

22246 21. Volkspolizei-Bereitschaft Leipzig

Datierung1955 - 1990
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,52

Bestand enthält auch 4 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Zur Geschichte der 21. Volkspolizei-Bereitschaft Leipzig

Die 21. Volkspolizei-Bereitschaft (VP-Bereitschaft) Leipzig wurde am 11. Dezember 1962 aus der IV./3. Brigade des Ministerium des Innern auf Befehl Nr. 26/62 des Chefs der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig "zur weiteren Erhöhung der Kampf- und Einsatzbereitschaft der bewaffneten Kräfte" des Ministeriums gebildet und dem Stellvertreter des Ministers Bereitschaften/Kampfgruppen unterstellt.[01] Es erfolgte kurz darauf die Gründung einer Kommission unter Anleitung des Generalmajors und ersten Kommandeurs Pohl, die ihre Tätigkeit am 13. Dezember 1962 im Objekt der Bereitschaft in Berlin-Basdorf aufnahm. Auf Grundlage des Befehls Nr. 21/63 des MdI, erfolgte im April 1963 die Verlegung der Einheit von Berlin-Basdorf nach Leipzig in die Essener Straße. Seit Juni 1970 trug die 21. VP-Bereitschaft Leipzig den Namen des antifaschistischen Widerstandskämpfers "Arthur Hoffmann".[02]

Die VP-Bereitschaften waren kasernierte, ständig einsatzbereite, nach militärischen Prinzipien organisierte und geführte Polizeieinheiten. Ihre Hauptaufgaben waren in erster Linie, die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit der DDR sowie die Ausbildung von Offizieren und Unterführer in folgenden Ausbildungszweigen: Politschulung, Taktik-, Schieß- und Schutzausbildung, Körperertüchtigung sowie die Organisation und Führung des Sozialistischen Wettbewerbs.[03] In den VP-Bereitschaften leisteten ab 1962 auch Wehrpflichtige ihren Dienst. Wenn erforderlich, konnten sie auch in anderen Bereichen, z. B. zur Sicherung der Braunkohleversorgung im Winter, und in anderen Bezirken eingesetzt werden.

Die 21. VP-Bereitschaft im Bezirk Leipzig gliederte sich nach Stabs- und Fachabteilungen.

Kommandeure der Dienstelle waren u. a.:

Generalmajor Pohl (ab 1962 bis Ende unbekannt, wieder ab 1968 bis 1971)

Oberstleutnant Galle (Beginn unbekannt bis 1968)

Major Pardella (ab 1974 bis 1978)

Major Hertling (ab 1978 bis 1980)

Major Beu (ab 1980 bis 1983)

Major Wächtler (ab 1983 bis 1984)

Major Rösel (ab 1984 bis 1987)

Major Matthäus (ab 1987 bis 1989)

Major Wächtler (ab 1989 bis wahrscheinlich zur Auflösung der VP-Bereitschaft)

Seit dem 03. Oktober 1990 wurden die VP-Bereitschaften durch die Polizei der neu entstandenen Bundesländer übernommen. Die letzten Wehrdienstleistenden wurden entlassen. Mit dem Sächsischen Polizeigesetz vom 30. Juli 1991 wurde die Landespolizeidirektion Leipzig gebildet.[04]




Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Die Übernahme der Unterlagen erfolgte nach 1990 in mehreren Etappen. Im Rahmen der Bearbeitung des Bestandes 20250 Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig im Sommer 2014, wurden aus diesem 1,07 lfm herausgelöst und zum Bestand 22246 21. VP-Bereitschaft Leipzig zugeordnet. 2018 wurden 0,11 lfm Personalakten aus dem Bestand 22125 Polizeidirektion Leipzig herausgelöst und ebenfalls dem hiesigen Bestand zugeordnet und verzeichnet. Im selben Jahr erfolgte die Verzeichnung und Digitalisierung der im Bestand überlieferten AV-Medien (14 Lauffilme). Weitere Unterlagen mit einem Umfang von 0,15 lfm wurden im Zusammenhang mit einer Benutzung Ende 2018 vorläufig erschlossen und technisch bearbeitet. Im Jahr 2019 wurden auf Grundlage der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs weitere Unterlagen mit einem Umfang von 0,4 lfm vollständig erschlossen und der Bestand abschließend bearbeitet. Nach der Umverpackung in fachgerechte Archivkartons und anschließende Neuvermessung umfasst der Bestand nunmehr 1,5 lfm.




Überlieferungsschwerpunkte

Die überlieferten Unterlagen dokumentieren die Organisation, die Aufgabenerledigung und die Geschichte der 21. VP-Bereitschaft Leipzig. Die Überlieferung umfasst in erster Linie Anweisungen und Befehle des Kommandeurs der 21. VP-Bereitschaft Leipzig sowie Rapport-, Tätigkeits- und Diensteinteilungsbücher des ihm nachgeordneten Stabs. Die Unterlagen geben vor allem Rückschlüsse zur Organisation und Durchführung der Ausbildung zum Grundwehrdienst innerhalb der Behörde. Diese spiegeln sich in den halbjährlichen Ausbildungsplanungen und -maßnahmen des Kommandeurs wider. Darüber hinaus weist der Bestand eine nahezu lückenlose Überlieferung zu den wechselnden Kommandeursposten im Zeitraum von 1968 bis 1989 in Form von Übergabe- und Übernahmeprotokollen der Dienststelle des Kommandeurs auf.

Neben den Sach- und einige wenige Personalakten, sind ebenso Urkunden und Auszeichnungen für besondere Leistungen und Dienste der 21. VP-Bereitschaft, Fotodokumentationen (z. B. von Katastropheneinsätzen) sowie audiovisuelle Medien mit Aufnahmen u. a. von Vereidigungen und Sportlichen Wettbewerben im Zeitraum von 1963 bis 1990 vorhanden.




Hinweise für die Benutzung

Bei der Bestellung von Archivgut müssen in jedem Fall die Bestandssignatur 22246 und die Aktenbestellnummer sowie, falls vorhanden, die Filmnummer angegeben werden.

Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Dabei gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes[05] festgelegten Schutzfristen. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen nach § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 SächsArchivG sind in der Online-Version des Findbuchs nicht einsehbar.




Korrespondierende Bestände

20250 Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig

22125 Polizeidirektion Leipzig




Quynh Anh Reimann
Oktober 2019





Abkürzungsverzeichnis

Art.Artikel
Bde.Bände
BDVPBezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei
DDRDeutsche Demokratische Republik
DVPDeutsche Volkspolizei
FDJFreie Deutsche Jugend
GBl.Gesetzblatt
GOGrundorganisation
lfmlaufende Meter
MdIMinisterium des Innern
PGBr.Panzergrenadierbrigade
SächsArchivGSächsisches Archivgesetz
SächsGVBl.Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt
SächsStASächsisches Staatsarchiv
SEDSozialistische Einheitspartei Deutschlands
StA-LStaatsarchiv Leipzig
UKWUltrakurzwelle
VPVolkspolizei





[01] SächsStA, StA-L, 22246 - 21. VP-Bereitschaft Leipzig, Nr. 066.
[02] SächsStA, StA-L, 22246 - 21. VP-Bereitschaft Leipzig, Nr. 001.
[03] SächsStA, StA-L, 22246 - 21. VP-Bereitschaft Leipzig, Nr. 064.
[04] http://de.wikipedia.org/wiki/Volkspolizei-Bereitschaften vom 28.10.2019; konkrete Informationen zum Ende der Bereitschaftspolizei in Leipzig konnten nicht ermittelt werden.
[05] SächsArchivG vom 17. Mai 1993 (SächsGVBl S. 449).
Anweisungen und Befehle des Kommandeurs.- Organisation und Durchführung der Ausbildung.- Rapport-, Tätigkeits- und Diensteinteilungsbücher.- Personalakten.- Fotoalben und Chroniken.- Urkunden und Auszeichnungen.- AVM zu Vereidigungen und Sportlichen Wettbewerben.
Die 21. Volkspolizei-Bereitschaft (VP-Bereitschaft) Leipzig wurde am 11. Dezember 1962 gebildet und dem Stellvertreter des Ministers Bereitschaften/Kampfgruppen unterstellt. Seit Juni 1970 trug die Behörde den Namen des antifaschistischen Widerstandskämpfers "Arthur Hoffmann".
Die VP-Bereitschaften waren kasernierte, ständig einsatzbereite, nach militärischen Prinzipien organisierte und geführte Polizeieinheiten. Ihre Hauptaufgaben waren in erster Linie, die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit der DDR, die Ausbildung von Offizieren und Unterführern sowie die Organisation und Führung des sozialistischen Wettbewerbs. In den VP-Bereitschaften leisteten ab 1962 auch Wehrpflichtige ihren Dienst. Wenn erforderlich, konnten sie auch in anderen Bereichen, z. B. zur Sicherung der Braunkohleversorgung im Winter, und in anderen Bezirken eingesetzt werden.
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