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Beständeübersicht

Bestand

22218 Bezirksverwaltungsbehörde Leipzig

Datierung(1972 - 1989) 1990
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)2,53

Bestand enthält auch 5 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Zur Geschichte der Bezirksverwaltungsbehörde

Die Bezirksverwaltungsbehörde Leipzig wurde nach Auflösung des Rats und Bezirkstags Leipzig im Juni 1990 gebildet und war für den Regierungsbezirk Leipzig zuständig. Sie nahm unter der Leitung eines Regierungsbevollmächtigten Verwaltungsaufgaben des noch bestehenden Bezirks war und hatte außerdem Aufsichts-, Kontroll- und Genehmigungsfunktionen.

Zu ihren Aufgaben gehörten u. a. die:

• Einführung der sozialen Marktwirtschaft, die Reprivatisierung und die Bearbeitung von Anträgen auf Rückübertragung von Vermögenswerten,

• Verwaltungsreform, erste Maßnahmen zur Schaffung eines zu den anderen Bundesländern adäquater Verwaltungsaufbaus mit entsprechender Behördenstruktur,

• Einführung der D-Mark zum 1. Juli 1990 und

• Durchführung der Landtagswahlen in Sachsen und Vorbereitung der Bildung des Landes Sachsen.

Eine große Herausforderung stellte außerdem die Beantragung und Verteilung notwendiger öffentlicher Mittel für Kommunen, Betriebe, Behörden und Einrichtungen dar. Die Bezirksverwaltungsbehörde erhielt finanzielle Hilfen vom Bund, Mittel aus SED-Vermögen und DDR-Valutamittel (Projektfonds) sowie Unterstützung vor allem in Rechts- und Verwaltungsfragen vom Bundesland Baden-Württemberg.

Von Juni bis November 1990 war Dr. Rudolf Krause Regierungsbevollmächtigter für den Bezirk Leipzig. Danach übernahm bis zur Auflösung der Bezirksverwaltungsbehörde Walter Christian Steinbach diese Funktion.

Zur Bezirksverwaltungsbehörde gehörten die Ressorts:

- Haushaltsorganisation und innere Verwaltung sowie Inneres,

- Raumordnung und Regionalentwicklung,

- Landwirtschaft, Ernährung und Forstwirtschaft,

- Gesundheits- und Sozialwesen,

- Verkehrs- und Nachrichtenwesen,

- Bau- und Wohnungswesen,

- Bildung, Jugend und Sport

- Kultur, Kunst und Wissenschaft,

- Wirtschaftsförderung und

- Umweltschutz und Wasserwirtschaft.

Die Verwaltungsbehörde wurde zum 31. Dezember 1990 ohne Rechtsnachfolger aufgelöst. Das im Januar 1991 neu gebildete Regierungspräsidium übernahm die fachlichen Aufgaben.




Zur Bestandsgeschichte

Die Unterlagen wurden vom Regierungspräsidium Leipzig übernommen. Zum Teil wurden sie zuerst dem Bestand 20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig zugeordnet und dann aus diesem herausgelöst.[01] Die vorwiegend erweiterte Verzeichnung erfolgte auf der Grundlage der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs.




Zur Überlieferung

Der Bestand ist nur fragmentarisch überliefert. Vom Regierungsbevollmächtigten sind relativ wenig Archivalien vorhanden. Erwähnenswert sind die Protokolle und die bereits digitalisierten Tonbänder der Beratungen mit den verantwortlichen Mitarbeitern der Bezirksverwaltungsbehörde und den Abgeordneten der Volkskammer vom Juni bis August 1990. Hier wird sehr deutlich, welche vielfältigen Probleme in diesen Monaten bewältigt werden mussten, beispielsweise die Entflechtung des Handels, die Reprivatisierung, die Errichtung von Arbeitsämtern und anderer Behörden und Einrichtungen, die Sicherung der Schülerspeisung, der Absatz von regionalen landwirtschaftlichen Produkten, die Abfallentsorgung in der Stadt Leipzig, die Absicherung von Investitionen, die finanzielle und personelle Unterstützung der Liegenschaftsämter, auch durch "Leihbeamte" aus den alten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg.

Von der Abteilung Finanzen, die zum Ressort Haushaltsorganisation und innere Verwaltung und Inneres gehört, sind relativ viele Archivalien zur Haushaltsplanung und -abrechnung 1990 vorhanden, die auch bis ins Frühjahr 1991 hineinreichen. Die Unterlagen nach 1990 wurden dem Bestand 22049 Regierungspräsidium Leipzig zugeordnet.




Hinweise für die Benutzung

Bei der Bestellung von Archivgut müssen die Bestandssignatur 22218 und die Aktenbestellnummer angegeben werden.

Der Bestand enthält Unterlagen, die nach § 10 Abs. 1 Satz 3c des Sächsischen Archivgesetzes erst sechzig Jahre nach Schließung der Akten benutzt werden dürfen. Nach § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 gilt außerdem für einige Unterlagen eine sechzigjährige Schutzfrist, da sie sich auf einen der Geheimhaltung unterliegenden Lebenssachverhalt beziehen. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach gesonderter Prüfung im Wege des Antragsverfahrens zur Schutzfristenverkürzung möglich.

Aus Datenschutzgründen werden Verzeichnungsangaben, die einer Schutzfrist unterliegen, in der Online-Fassung des Findbuchs nicht angezeigt. Wir empfehlen eine Nachfrage beim verwahrenden Archiv.




Korrespondierende Bestände

20237 Bezirkstag / Rat des Bezirkes Leipzig

22049 Regierungspräsidium Leipzig




M. Fechner

September 2022



[01] In diesen Fällen wurden die alten Archivsignaturen des Bestandes 20237 BT/RdB Leipzig miterfasst.
Beratungen von Vertretern der Bezirksverwaltungsbehörde Leipzig mit Abgeordneten der Volkskammer der DDR.- Gebietsreform.- Eigentumsfragen.
Die Bezirksverwaltungsbehörde Leipzig wurde nach Auflösung des Rats und Bezirkstags Leipzig im Juni 1990 gebildet und war für den Regierungsbezirk Leipzig zuständig. Sie nahm unter der Leitung eines Regierungsbevollmächtigten Verwaltungsaufgaben des noch bestehenden Bezirks war und hatte außerdem Aufsichts-, Kontroll- und Genehmigungsfunktionen.
Von Juni bis November 1990 war Dr. Rudolf Krause Regierungsbevollmächtigter für den Bezirk Leipzig. Danach übernahm bis zur Auflösung der Bezirksverwaltungsbehörde Dr. Christian Steinbach diese Funktion.

Die Verwaltungsbehörde wurde zum 31. Dezember 1990 ohne Rechtsnachfolger aufgelöst. Das im Januar 1991 neu gebildete Regierungspräsidium übernahm die fachlichen Aufgaben.
  • 2022 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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