Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

20699 Sauerstoffwerke Leipzig

Datierung1902 - 1949
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,00

Bestand enthält auch 4 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Zur Geschichte der Sauerstoffwerke Leipzig

Zu der 1925 gebildeten IG Farbenindustrie AG gehörte auch als Zweigwerk die Chemische Fabrik Griesheim Elektron, Frankfurt/M. Diese 1863 gegründete Firma befasste sich u. a. mit autogenen Schweiß- und Schneidverfahren. Der dazu benötigte Sauerstoff wurde in eigens dafür errichteten Werken produziert. So entstand auch 1925 das Sauerstoffwerk Leipzig durch den Ankauf des Betriebes in der Rackwitzer Straße von der Gesellschaft Linde`s Eismaschinen AG. Der Firmenname lautete "IG Farbenindustrie AG, Sauerstoffwerk Leipzig". Die Anleitung und Kontrolle erfolgte über das Werk "Autogen" Griesheim. 1932 erfolgte der Bau einer zweiten Sauerstoffanlage und 1940 wurde eine Sauerstoffumfüllanlage in Betrieb genommen.

Der Absatz des hergestellten Sauerstoffs lief über die "Vereinigte Sauerstoffwerke GmbH, Zweigstelle Leipzig", die sich ebenfalls in der Rackwitzer Straße befand. Deren Hauptverwaltung hatte ihren Sitz in Berlin. Es handelte sich hier um die Verkaufsorganisation der IG Farben für den Raum um Leipzig. Beide Betriebe wurden 1945 in Treuhandverwaltung überführt und um 1948 als Oxyka VVB Sauerstoffwerk Leipzig in Volkseigentum überführt. Ende der 1960er Jahre erfolgte nach mehreren Änderungen der Unterstellung die Angliederung an den neugebildeten VEB Technische Gase.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Das Schriftgut wurde vom VEB Technische Gase, wo es bereits bearbeitet worden war, 1982 an das Staatsarchiv Leipzig übergeben. Der zusammengefasste Bestand umfasst sowohl die Überlieferung des Sauerstoffwerkes Leipzig als auch die der Zweigstelle der Vereinigten Sauerstoffwerke GmbH. Kassationen wurden nicht durchgeführt. Die Unterlagen wurden im Betriebsarchiv einfach verzeichnet, ergänzt durch einige Enthält-Vermerke.

Überlieferungsschwerpunkte
Neben Dokumenten zur Anleitung und Kontrolle durch die Hauptverwaltung in Griesheim bzw. in Berlin enthält der Bestand Reiseberichte und Aktennotizen zu Zweigwerken der IG Farben u. a. auch zu Auschwitz. Der Aufbau des Werkes in Kraftborn nimmt mit zehn Akteneinheiten breiten Raum ein. Weitere Bände enthalten die Korrespondenz mit amerikanischen bzw. sowjetischen Kommandanturen und die Überführung in Treuhandverwaltung. Technische Angaben und ein Band über den Einsatz ausländischer Arbeitskräfte ergänzen die Überlieferung.

Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20699, Sauerstoffwerke Leipzig, Nr. (fettgedruckte Zahl). Der Bestand enthält personenbezogene Unterlagen, deren Vorlage nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich ist.

Roswitha Franke

Januar 1983
Schmelzer, Junis, Dr.: "Dies war ein Staatsgeheimnis" (Handakten des ehemaligen Direktors der IG-Farben). (L)
Geschäftskorrespondenz.- Betriebsmeldungen.- Kriegsschäden.
Es handelt sich um einen zusammengefassten Bestand von Unterlagen der IG Farbenindustrie AG Sauerstoffwerk Leipzig und der Vereinigten Sauerstoffwerke GmbH Zweigstelle Leipzig.
1925 erwarb die IG Farbenindustrie AG von der Firma Linde's Eismaschinen AG eine Betriebsstätte in Leipzig, die unter der Bezeichnung IG Farbenindustrie AG, Sauerstoffwerk Leipzig, als juristisch unselbstständige Betriebsabteilung in den Konzern eingegliedert wurde. Die Anleitung und Kontrolle erfolgte über das Werk Autogen Griesheim.
Die Vereinigte Sauerstoffwerke GmbH, Berlin, verfügte über 50 Zweigstellen in Deutschland, darunter in Leipzig. Ihre Aufgabe war der Vertrieb der von der IG Farbenindustrie AG, Frankfurt (Main), und Linde's Eismaschinen AG, Höllriegelskreuth bei München und Wiesbaden, hergestellten technischen Gase, darunter auch der Erzeugnisse des Sauerstoffwerks Leipzig. Beide Betriebe wurden auf der Grundlage des Kontrollratsgesetzes Nr. 9 vom 30. November 1945 zunächst in Treuhandverwaltung und um 1948 als Oxyka VVB Sauerstoffwerk Leipzig in Volkseigentum überführt.
  • 1983 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang