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Beständeübersicht

Bestand

20724 Bruno Börner, Gummiwarenfabrik, Zipsendorf

Datierung1881 - 1951
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)5,33

Bestand enthält auch 1 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Vorbemerkung

Das vorliegende Findbuch ist das Ergebnis einer Konversion des bereits zu diesem Bestand vorhandenen maschinenschriftlichen Findbuches aus dem Jahr 1987. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben (Einleitung und Verzeichnungsangaben) mit geringfügigen inhaltlichen Veränderungen in die digitale Form überführt und die Gliederung überarbeitet.

Zur Geschichte der Firma Bruno Börner, Gummiwarenfabrik, Zipsendorf

Der VEB Gummiwerke Meuselwitz hatte zwei Vorgängerbetriebe: die Firmen Grahneis & Börner und Bruno Börner, beide in dem nach Meuselwitz eingemeindeten Zipsendorf gelegen. Ersterer ist der ursprüngliche, 1904 gegründete Betrieb, aus dem 1933/34 Bruno Börner - einer der Inhaber - ausschied und ein eigenes Unternehmen gründete. Mit ähnlichem Produktionsprofil bestanden über ein Jahrzehnt beide nebeneinander. Hergestellt wurden Gummischnur für die Reifen von Kinderwagen, Schläuche, Gummisohlen und -absätze, Fahrzeugzubehör und anderer Industriebedarf. Zusammen beschäftigten beide meist etwa 300 Belegschaftsmitglieder. Der größte Betrieb am Ort waren die Braunkohlenwerke (Leonhardwerke) mit der Brikettfabrik "Bismarck", wo sich die Belegschaftszahl auf über 2000 belief.
Die beiden Gummifirmen waren während des Krieges als Zulieferer in die Rüstung einbezogen; sie beschäftigten auch Kriegsgefangene und Fremdarbeiter. Von B. Börner ist bekannt, dass der Betrieb am 19./20. Februar 1944 und noch einmal kurze Zeit darauf Bombenschäden erlitt.
Grahneis & Börner ist 1946 enteignet und damit Teil der Industriewerke Sachsen-Anhalt geworden (dort verlief die Landesgrenze zu Thüringen). Später lautete der Firmenname VEB Gummiwarenfabrik und Regenerierwerke Zipsendorf, B. Börner wurde 1948 in Treuhandverwaltung übernommen. Noch im selben Jahr erfolgte die Zusammenlegung beider Betriebe. Bekannt wurden sie in den 50er Jahren durch die Porokrepp-Sohlen-Herstellung.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Für die Bestandsbearbeitung stellte sich die Frage einer Zusammenfassung des Archivgutes beider Firmen in einem Bestand, Wenn die Bearbeitung doch in zwei Beständen erfolgte, dann deshalb, weil die Trennung mehr als ein Jahrzehnt, und zwar das letzte umfasste, der überwiegende Teil der Dokumente aus der Zeit des Nebeneinanders stammt. Es wird aber ratsam sein, beide Bestände zusammen auszuwerten, wie es der gemeinsame Standort und die ganz ähnliche Produktion nahelegen.

Überlieferungsschwerpunkte

Beide Firmen zählen zu den typischen Mittelbetrieben der Konsumgüterindustrie, wie sie in Sachsen und den angrenzenden Gebieten in der Zahl überwogen. Die überlieferten Dokumente haben gleichfalls charakteristische Merkmale: Es ist die Oberschicht des buchhalterischen Schriftgutes, Lohnunterlagen; Nachweise über die juristisch belangreichen Patente, Akten über den Produktionsprozess wie z. B. die Buna-Verarbeitung und Schriftwechsel mit Kunden darunter. Bemerkenswert sind die Dokumente der Fachgruppe bzw. Reichsstelle für Kautschuk, wo die betriebliche Überlieferung die des ganzen Industriezweiges berührt.


M. Unger

Leipzig, Oktober 1987
Persönliche Unterlagen der Familie Börner.- Grundstücksangelegenheiten.- Rechtssachen.- Lieferanten von Ausrüstungen und Rohstoffen.- Personal.- Kundenschriftwechsel.
1933/34 schied Bruno Börner, Mitinhaber der Firma Grahneis & Börner, Zipsendorf, aus dieser Firma aus und gründete unter der Bezeichnung Bruno Börner, Gummiwarenfabrik, Zipsendorf, ein eigenes Unternehmen. Das Produktionsprofil umfasste Gummiteile für die Fahrzeug- und Schuhindustrie sowie anderen Industriebedarf. 1948 wurde die Firma in Treuhandverwaltung genommen und im selben Jahr in die Industriewerke Sachsen/Anhalt Gummiwarenfabrik und Regenerierwerk Zipsendorf eingegliedert.
  • 2012 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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