Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

20998 Deutsche Buch-Export und -Import GmbH Leipzig

Datierung1957 - 1990
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)11,99

Bestand enthält auch 561 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Geschichte der Deutschen Buch-Export und -Import GmbH Leipzig

Der "Außenhandelsbetrieb Deutscher Buch-Export und -Import GmbH" wurde am 2. November 1953 gegründet. [01] Er war zuständig für den Export von Büchern aller Literaturgebiete, Zeitungen und Zeitschriften, antiquarischen Gegenständen, Kunstdrucken, Noten, Briefmarken, Kalendern und sonstigen polygraphischen Erzeugnissen sowie Schallplatten und für die Ausführung von Druckaufträgen aller Art. Importiert wurden durch diesen Betrieb Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, antiquarische Gegenstände, Kunstdrucke, Briefmarken und Schallplatten. [02] Zeitweise gehörten zum Warenangebot auch Verpackungsmaterialien, Tapeten, Bürobedarf und Spezialpapiere. [03] In der Firmenkartei des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig I wird der Betrieb wie folgt geführt: "Deutscher Buch-Export und -Import GmbH, vormals Koehler & Volckmar, Abt. Außenhandel und Innerdeutscher Handel, Berlin und Leipzig, Leninstr. 16." [04] Die Firmenakte ist leider nicht vorhanden.
Neben der reinen Handelstätigkeit sah das Unternehmen es als wichtige Aufgabe an, durch die Beteiligung an internationalen Messen und Buchmessen, internationalen Fachausstellungen, Tagungen und Kongressen sowie durch die Ausrichtung eigener Buchausstellungen eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit für die vielfältige Verlagsproduktion der DDR zu leisten. Höhepunkte waren dabei die "Internationale Leipziger Buchmesse" und die Ausstellungen "Schönste Bücher der DDR" und "Schönste Bücher aus aller Welt". Waren es anfangs acht Länder, zu denen Geschäftsbeziehungen bestanden, betrug deren Zahl 30 Jahre später etwa 100. [05]
Im Laufe der Jahre wechselten sowohl die Anzahl der Gesellschafter als auch die Höhe der Anteile, mit denen sie sie am Unternehmen beteiligt waren. Einige Angaben dazu sind in den Akten des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig enthalten. [06] 1973 und 1979 betrug das Stammkapital des "Buchexport - Volkseigener Außenhandelsbetrieb der DDR" laut Statut 2,5 Millionen Mark der DDR. Auf Grund seiner Bedeutung erfolgte 1982 die Doppelunterstellung des Betriebes sowohl in den Verantwortungsbereich des Ministeriums für Außenhandel als auch des Ministeriums für Kultur, Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel. [07]
Im Jahr 1983, zum 30-jährigen Bestehen des Unternehmens, wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Leipziger Kommissions- und Großbuchhandel etwa 300 000 Bestellungen bearbeitet, rund 12 00 Titel mit 4 Millionen Exemplaren in 100 Länder der Erde geschickt. Das waren etwa 175 000 Sendungen mit zusammen 5 000 Tonnen Gewicht. [08] Bedeutendster Auslandspartner war stets die Sowjetunion.
Im Juni 1990 wurde der Außenhandelsbetrieb Buchexport Leipzig abgewickelt und die Firma "Deutscher Buch-Export und -Import GmbH im Aufbau" gegründet. [09]

Bestandsanalyse

Überliefert wurde ein bruchstückhafter Bestand. Von der Gründungszeit fehlen jegliche Dokumente. Der Zeitraum von 1957 bis 1975 ist nur durch einzelne Akten belegt, der Hauptanteil stammt aus den Jahren 1985 bis 1990.
Schwerpunkte des Bestandes bilden Dienstbesprechungen des Generaldirektors (1981 - 1990), Dienstreiseberichte (1985 - 1987), Neuererwesen (1972 - 1989), Jahresanalysen (1962 - 1990), Analysen ökonomischer Ergebnisse (1980 - 1989), Ausfuhrverträge (1984 - 1990), Kontrollberichte Außenhandel (1957 - 1990), Betriebs- und Organisationsanweisungen (1967 - 1990) und Buchexport-Informationen (1980 - 1990).

Benutzungshinweise

Es existierte ein alter Bestand "Volkseigener Außenhandelsbetrieb Buchexport" mit falscher Provenienz, der eigentlich "Koehler & Volckmar, Leipzig" zuzuordnen ist und jetzt am Ende dieses Bestandes zu finden ist.

Leipzig, Oktober 1999

Gertraude Gebauer
Barbara Kegler

Nachtrag 2019

Entgegen der Feststellung in der Einleitung von 1999, dass im Landesdepot Sachsen der DISOS GmbH in Klingenberg keine Akten des Außenhandelsbetriebes vorhanden seien, übergab die Rhenus Archiv Services GmbH, Großbeeren im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS, vormals Treuhandanstalt) im September 2017 Unterlagen im Umfang von 6,77 lfm. 2 lfm wurden bereits 2017 verzeichnet, 2018 musste die Bearbeitung ausgesetzt werden. 2019 sollen die Verzeichnung fortgesetzt und abgeschlossen werden. Dies wird eine redaktionelle Bearbeitung einschließen; insofern ist der aktuell online einzusehende Stand der Verzeichnungsangaben nur als vorläufig zu betrachten.


[01]Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Deutscher Buch-Export und -Import, Nr. 6.
[02]Ökonomisches Lexikon, Bd. A - K. Verlag Die Wirtschaft, Berlin 1967.
[03]Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Deutscher Buch-Export und -Import, Nr. 89.
[04]Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig I, Nr. F 2806.
[05]Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Deutscher Buch-Export und -Import, Nr. 89.
[06]Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig II, Nr. 1976.
[07]Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Deutscher Buch-Export und -Import, Nr. 89.
[08]Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Deutscher Buch-Export und -Import, Nr. 89.
[09]Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Deutscher Buch-Export und -Import, Nr. 51.
Gebauer, Gertraude: Verlagsschriftgut im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig: Eine Bestandsanalyse. In: Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte 4(1994) S. 311-320.
Gebauer, Gertraude: Stiefkind Verlagsarchive. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel (Leipzig) Nr. 29, 1980, S. 600.
Gebauer, Gertraude: Verlagsschriftgut im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig (Diskussionsbeitrag). In: Archiv-Geschichte-Region. Symposium zum 40jährigen Bestehen des Sächsischen Staatsarchivs Leipzig (1954-1994). Leipzig 1994.
Leitungsunterlagen.- Verträge.- Analysen.- Absatz und Export.- Neuererwesen.- Preisgestaltung.
Der Außenhandelsbetrieb Deutscher Buch-Export und -Import wurde am 2. November 1953 gegründet. Er war zuständig für den Export und Import von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften, Kunstdrucken, Noten, Briefmarken, Kalendern, Schallplatten u. a. Zeitweise gehörten zum Warenangebot auch Verpackungsmaterialien, Tapeten und Spezialpapiere. Neben der Handelstätigkeit beteiligte sich das Unternehmen maßgeblich an internationalen Fachausstellungen, Messen und Kongressen. Die GmbH war dem Ministerium für Außenhandel und dem Ministerium für Kultur der DDR direkt unterstellt. 1990 erfolgte die Abwicklung.
  • 1999 | Findbuch / Datenbank
  • 2017 | Abgabeverzeichnis
  • 2017 | Elektronisches Findmittel
  • 2022 | Abgabeverzeichnis
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang