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Beständeübersicht

Bestand

20316 Communal-Bank für Sachsen, Leipzig

Datierung1871 - 1936
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,77
Zur Geschichte der Communal-Bank für Sachsen, Leipzig
Die Communal-Bank des Königreichs Sachsen wurde im Juli 1871 mit einem Aktienkapital von einer Million Taler als Aktiengesellschaft gegründet. Den Vorstand bildeten der Direktor Alfred List, Rechtsanwalt Rudolf Wachsmuth und Albert Leppoc als Vertretung. Der Hauptsitz war Leipzig, es gab außerdem eine Zweigniederlassung in Berlin. Die Geschäftsführung oblag der "Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt" (ADCA) und ab 1923 der Leipziger Hypothekenbank unter Aufsicht des Wirtschaftsministeriums zu Dresden durch bestellte Staatsvertreter.[01] Die Aufgabe der Bank war es, Anleihegeschäfte mit Städten und Gemeinden des Königreichs Sachsen abzuschließen.[02] Im Anschluss an eine im April 1919 stattgefundene Generalversammlung erfolgte die Namensänderung in "Communal-Bank für Sachsen". [03]
Aufgrund einer neuen Satzung vom 16. Februar 1938 wurden die Aufgaben der Communal-Bank für Sachsen unter dem Bankdirektor Walther Astor erweitert. Sie beinhalteten fortan die Gewährung von Darlehen an deutsche Körperschaften des öffentlichen Rechts, die Ausgabe von Anlehnsscheinen und die Gewährung hypothekarischer Darlehen auf Grundstücke des Freistaats Sachsen sowie die Ausgabe von Pfandbriefen.
Im April 1939 trat Artur Helfer, Diplom-Kaufmann, an die Stelle des bisherigen Bankdirektors. Ab 1943 war der Gegenstand des Unternehmens die Gewährung von hypothekarischen Darlehen in der nach § 11 des Hypothekenbankgesetzes zulässigen Höhe und die Ausgabe von Schuldverschreibungen (Pfandbriefen) auf Grund der erworbenen Hypotheken.
Eine weitere Namensänderung folgte 1944 in "Aktiengesellschaft für Vermögensanlagen" mit Willy Kubach als Direktor, es änderten sich auch die Aufgaben in die Verwaltung eigenen Grund- und Kapitalvermögens.
1946 wurde Rudolf Feyde Bankdirektor der Aktiengesellschaft. Am 23.05.1947 erlosch diese auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute vom 13.08.1945.[04]


Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Die Unterlagen des Bestands 20316 Communal-Bank für Sachsen umfassen 0,8 lfm und gelangten vom Hauptstaatsarchiv Dresden 2003 im Zuge einer Revision aus dem Bestand "Altbanken Dresden" zum Staatsarchiv Leipzig.
Sie wurden im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste im 2. Lehrjahr durch Anika Zieger erschlossen. Es wurde eine vertiefte Verzeichnung durchgeführt, wobei auf eine Klassifikation auf Grund der übersichtlichen Anzahl von 20 Akteneinheiten verzichtet wurde. Es wurden Titel, alte Archivsignatur (aus dem Bestand "Altbanken Dresden"), Datierung und Enthält-Vermerk aufgenommen. Die Bandzählung weist die Angaben der ursprünglichen - nur lückenhaft überlieferten - Bandreihe aus, auch die ursprünglichen Aktentitel wurden übernommen.

Überlieferungsschwerpunkte

Die Communal-Bank für Sachsen unterstand zunächst der Aufsicht des Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern durch die Ernennung von "Königlichen Komissaren"[05] . Ab 1920 wurden diese vom Wirtschaftsministerium zu Dresden durch sogenannte "Staatsvertreter" ersetzt. Der Bestand beinhaltet vor allem Schriftverkehr des Staatsvertreters der Communal-Bank u. a. über das Problem der Inflation, Darlehen und Satzungen. Außerdem sind Depositenscheine sowie eine lückenlose Serie von Geschäftsberichten für den Zeitraum 1873 bis 1922 enthalten.


Hinweise für die Benutzung

Die im Bestand enthaltenen Unterlagen waren vor der Abgabe durch das Hauptstaatsarchiv Dresden dem Bestand "Altbanken Dresden" zugeordnet. Eine Konkordanz zwischen den alten Archivsignaturen und den jetzt gültigen laufenden Nummern ist beigefügt.


Verweise auf korrespondierende Bestände

21006 Allgemeine Deutsche Creditanstalt, Bankbezirke Leipzig und Döbeln, Nr. 437
20206 Oberfinanzpräsident Leipzig, Nr. 125, 1910
21016 Commerzbank, Filiale Leipzig, Nr. 107


Zieger
Juni 2012


[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig [im Folgenden: StA-L], 20316 Communal-Bank für Sachsen, Nr. 2, 7.
[02] StA-L, 20316 Communal-Bank für Sachsen, Nr. 1.
[03] StA-L, 20320 Amtsgericht Leipzig, HRB 45, Bd. 4. Die Handelsregisterakte umfasst sechs Bände aus dem Zeitraum 1871 bis 1943. Am 18. Februar 1938 war die Umschreibung von HR 2797 auf HRB 45 erfolgt.
[04] StA-L, 20320 Amtsgericht Leipzig, digitalisierte Registerkarte HRB 45.
[05] StA-L, 20316 Communal-Bank für Sachsen, Nr.1.
Geschäftsberichte.- Aufsichtsratssitzungen.- Statuten.- Depositenscheine.
Die Communal-Bank des Königreichs Sachsen wurde im Juli 1871 als Aktiengesellschaft gegründet. Die Geschäftsführung oblag der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, ab 1923 der Leipziger Hypothekenbank unter Aufsicht des Wirtschaftsministeriums zu Dresden durch bestellte Staatsvertreter. Aufgabe der Bank war es, Anleihegeschäfte mit Städten und Gemeinden des Königreichs Sachsen abzuschließen. 1919 erfolgte die Namensänderung in "Communal-Bank für Sachsen". 1938 wurden die Aufgaben der Bank erweitert. Sie beinhalteten fortan die Gewährung von Darlehen an deutsche Körperschaften des öffentlichen Rechts, die Ausgabe von Anlehnsscheinen und die Gewährung hypothekarischer Darlehen auf Grundstücke des Freistaats Sachsen sowie die Ausgabe von Pfandbriefen. Im Mai 1947 erlosch die Bank auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute vom 13.08.1945.
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