Geschichte der Reichsbank

Vgl. Einleitung zum Bestand 21033 Reichsbankhauptstelle Leipzig mit Nebenstellen.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der Bestand "Nebenstelle Schmölln der Reichsbankstelle Gera" umfasst das im Staatsarchiv Leipzig erhaltene Schriftgut der Reichsbanknebenstelle Schmölln. Das Schriftgut erstreckt sich auf die Jahre 1910 bis 1946 und weist einen Umfang von ca. 0,4 Ifm auf. Das vordem thüringische Schmölln wurde 1952 im Rahmen der Auflösung der Länder bzw. der "demokratischen Verwaltungsreform" dem Bezirk Leipzig zugeteilt. Das Schriftgut der bereits 1945/46 bei der Reorganisation des thüringischen Bankwesens abgewickelten Reichsbanknebenstelle Schmölln wurde in diesem Zusammenhang in das Verwaltungsarchiv der Bezirksdirektion Leipzig der Staatsbank überführt. Im Verwaltungsarchiv der Bezirksdirektion Leipzig der Staatsbank wurden die Schmöllner Provenienzen mit dem Schriftgut der gleichfalls 1945/46 abgewickelten Reichsbankhauptstelle Leipzig, ihren Nebenstellen sowie mit Altenburger, Eilenburger, Oppelner und Glogauer Reichsbankschriftgut zusammengefasst. Um die Mitte der 1970er Jahre erfolgte zunächst eine Bewertung des abgabefähigen Reichsbankschriftguts durch Mitarbeiter des Staatsarchivs Leipzig, anschließend die Übernahme des archivwürdigen Teils in das Staatsarchiv. Das archivwürdige Reichsbankschriftgut wurde dabei zusammenbelassen und eingedenk der Fremdprovenienzen zu Anfang der 1980er Jahre als archivischer Mischfonds "Reichsbankanstalten im nordwestsächsischen Raum" formiert. Das Schmöllner Reichsbankschriftgut bildete zusammen mit dem Schriftgut der ehemaligen Nebenstelle Altenburg den Teilbestand "Reichsbanknebenstellen aus dem Bezirk der Reichsbankstelle Gera "

Nach der "Wende" gelangte in mehreren Ablieferungen der Staatsbank sowie dann der Kreditanstalt für Wiederaufbau weiteres umfangreiches Reichsbankschriftgut in das Staatsarchiv Leipzig. Damit wurde eine komplette Überarbeitung des bereits bestehenden archivischen Mischfonds "Reichsbankanstalten im nordwestsächsischen Raum" notwendig. Er wurde im Zuge der Neubearbeitung zum Provenienzbestand "Reichsbankhauptstelle Leipzig mit Nebenstellen" umformiert. Die Schmöllner Provenienzen wurden aus dem Bestand herausgetrennt und provisorisch als eigener Bestand formiert, da die Nebenstelle Zeit ihres Bestehens der thüringischen Reichsbankstelle Gera unterstand und nach 1945/1946 bzw. 1952 auch kein organischer Schriftgutzuwachs durch die Leipziger Reichsbankhauptstelle und ihr Nachfolgeinstitut erfolgte.

Überlieferungsschwerpunkte

Die bruchstückhafte Überlieferung enthält vor allem Unterlagen zur allgemeinen Verwaltung und zum Geschäftsverkehr sowie einzelne Kreditunterlagen.

Hinweise für die Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21035, Reichsbanknebenstelle Schmölln, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweise auf korrespondierende Bestände



M. Kukowski
Februar 1997

Jahresberichte.- Kreditunterlagen.

Die Reichsbankstelle Gera, Nebenstelle Schmölln, wurde im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des Bankgesetzes von 1875 und der Gründung der Reichsbank als deutsche Zentralbank 1876 geschaffen. Reichsbankstellen wurden hauptsächlich an kleineren Bankplätzen eingerichtet. Sie besaßen in ihrem Bezirk die unbeschränkte Vertretungsbefugnis und standen damit im gleichen Rang wie die Reichsbankhauptstellen.
1945/46 wurde die Reichsbankstelle Gera geschlossen und abgewickelt.