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Beständeübersicht

Bestand

31484 Bankgeschäft Fritz Hänel, Chemnitz

Datierung1926 - 1952
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)0,35
1. Geschichte des Bankgeschäfts Fritz Hänel, Chemnitz
Das Bankgeschäft wurde 1925 vom Inhaber Friedrich Arthur (Fritz) Hänel, Kaufmann in Chemnitz, gegründet und am 26. April 1926 im Handelsregister des Amtsgerichts Chemnitz unter HR Bl. 9651 eingetragen. Am 18. Oktober 1939 erfolgte die Umschreibung in HRA 3087. Nach einer anfänglichen positiven Geschäftsentwicklung konnte das Geschäft nach der Bankenkrise 1931/32 nur noch in verkleinertem Umfang fortgeführt werden. Von 1932 bis 1937 war der Geschäftsinhaber gleichzeitig Vorstandsmitglied beim Bankverein für Handel und Gewerbe e.G.m.b.H. Chemnitz. Im Ergebnis der günstigen Geschäftsentwicklung seit 1937 verlegte das Bankgeschäft im September 1941 seine Geschäftsräume von der Annaberger Str. 19 in das eigene Grundstück Poststraße 32 am Falkeplatz. Dies trug zu einer weiteren günstigen Entwicklung des Unternehmens bei. 1941 erreichte der Gesamtumsatz wieder die Höchstumsatzsumme, die es bereits vor der Bankenkrise erreicht hatte. Neben dem Bankgeschäft betrieb der Inhaber ein Versicherungsgeschäft bzw. vertrat er zwei angesehene Versicherungsgesellschaften als Generalagentur. 1942 waren 6 Angestellte beschäftigt. Im Oktober 1942 wurde das Depositengeschäft, das seit 1932 nicht mehr betrieben worden war, wieder aufgenommen. Infolge der Stilllegung von Betrieben der Textilindustrie erfolgte seit 1942 die Umstellung des Kundenkreises auf noch mehr Betriebe mit kriegsnotwendigen Produktionen. Im Ergebnis größerer Transportsversicherungsaufträge verdoppelte sich im 17. Geschäftjahr auch das Versicherungsgeschäft. Das Unternehmen konnte bis zum Kriegsende 1945 eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung verzeichnen.[01]
Der Befehl Nr. 01 der SMAD vom 23. Juli 1945 führte zur Schließung aller Banken und leitete die Neuordnung des Bankenwesens in der SBZ ein. Alle Finanzgeschäfte waren einzustellen, Safes waren zu versiegeln, Auszahlungen aus alten Einlagen und aus laufenden Konten waren verboten.[02] Auf Grundlage dieses Befehls Nr. 01 der SMAD erließ die Landesverwaltung bereits unter dem 14. August 1945 eine "Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute". Bei der neu geschaffenen Sächsischen Landesbank, deren Zweigstelle Chemnitz am 20. August 1945 als einziges Bankhaus in der Stadt den öffentlichen Geschäftsverkehr wieder aufnahm, bestand eine "Abwicklungsstelle Fritz Hänel", für die Abwicklung des Altbankgeschäftes. Die Kreditabwicklung oblag der Kreditabteilung A 46.
Auf Antrag der Sächsischen Landesbank in Dresden und unter Hinweis auf die Rundverfügung der Landesverwaltung Sachsen, Justiz, Nr. 186 vom 19. April 1946 wurde das Bankgeschäft am 11. Juni 1947 im Handelsregister gelöscht.[03]


2. Bestandsgeschichte
Eine Akteneinheit war im früheren Sammelbestand "Altbanken Chemnitz" des Hauptstaatsarchivs Dresden überliefert. Diese gelangte im Jahr 2000 als Abgabe des Hauptstaatsarchivs Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Eine weitere Teilüberlieferung wurde 1995 im Zuge der Abwicklung der Staatsbank der DDR, Bezirksdirektion Karl-Marx-Stadt durch die KfW Berlin, Außenstelle Chemnitz abgegeben. Als Findhilfsmittel dienten die Abgabelisten des Verwaltungsarchivs der Staatsbank und einzelne Karteikarten.
Im Juli 2006 wurde der Bestand einer Neuverzeichnung unterzogen. Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte unter Verwendung des Archiv-Verzeichnungsprogrammes Augias-Archiv 7.4. Als neues Findhilfsmittel liegt nunmehr dieses Findbuch vor.
Im Zuge der Verzeichnung wurden die Akten technisch bearbeitet. Die Akteninhalte wurden aus Heftern bzw. Ordnern entnommen und Metallteile entfernt. Alle Akten wurden mittels Pallien formiert und in sachgerechte Kartons verpackt.
Teile einzelner Akten sind in ihrer Substanz geschädigt (Papierzerfall, Wasserschäden).


3. Bestandsanalyse
Die Überlieferung besteht überwiegend aus Akten zur Abwicklung des Bankgeschäfts. Es sind keine Geschäftsakten aus der Zeit vor Mai 1945 überliefert. Über die Geschäftstätigkeit gibt lediglich das Bilanzbuch aus dem Zeitraum von 1926 bis 1946 Auskunft.
Firmenauskünfte, Bilanzen und Geschäftsberichte des Bankgeschäfts Fritz Hänel sind in einer Kreditakte im Bestand 31468 Bankhaus Bayer & Heinze, Chemnitz überliefert.



[01] 31486 Bankhaus Bayer & Heinze, Chemnitz, Nr. 8 und 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 6407 (HRA 3087).
[02] Vgl. Dokumentation des Bundesamtes zur Regelung offener Vermögensfragen Berlin, Nr. 9 vom 1.12.1992: "Enteignung der Banken und Neuordnung des Bankwesens in der SBZ/DDR".
[03] 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 6407 (HRA 3087).
Abwicklung des Bankgeschäfts.- Bilanzbuch (1926 - 1946).
Das Bankgeschäft wurde 1925 vom Inhaber Friedrich (Fritz) Arthur Hänel in Chemnitz gegründet. Im Ergebnis der günstigen Geschäftsentwicklung seit 1937 verlegte das Bankgeschäft im September 1941 seine Geschäftsräume von der Annaberger Str. 19 in das eigene Grundstück Poststraße 32 am Falkeplatz. Das Unternehmen konnte bis zum Kriegsende 1945 eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung verzeichnen.
Der Befehl Nr. 01 der SMAD vom 23. Juli 1945 führte zur Schließung aller Banken. Bei der neu geschaffenen Sächsischen Landesbank, Zweigstelle Chemnitz, bestand für die Abwicklung des Altbankgeschäftes eine "Abwicklungsstelle Fritz Hänel". Die Kreditabwicklung oblag der Kreditabteilung A 46. Das Bankgeschäft wurde 1947 im Handelsregister gelöscht.
  • 2006 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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