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Beständeübersicht

Bestand

40068 Bergbehörde Senftenberg

Datierung1946 - 1991
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)10,01

Bestand enthält auch 2 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Geschichte des Registraturbildners

Zur Verbesserung des Arbeitsschutzes wies der SMAD-Befehl Nr. 150 vom 29.11.1945 an, in den Kreis-, Provinz- und Bezirks-Ressorts für Arbeit und Soziale Fürsorge Abteilungen für Arbeits-Inspektion einzurichten. Davon waren auch die bestehenden Bergbehörden in ihren Funktionen als Inspektoren betroffen. Aufgrund der Verfügung des Vertreters des Obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland Nr. 63 vom Juli 1946 wurde zur Verbesserung der Aufsicht über den Betrieb und die technische Sicherheit des Erz- und Kohlenbergbaus die für das Land Sachsen zuständigen Bergämter Dresden, Leipzig und Zwickau in Technische Bergbauinspektionen umgewandelt und der seit Juli 1945 bestehenden Deutschen Zentralverwaltung der Brennstoffindustrie in der Sowjetischen Besatzungszone unterstellt. Ab Januar 1947 führten die Bergbauinspektionen zur besseren Unterscheidung der ihnen vorgesetzten Dienststelle in der Deutschen Zentralverwaltung die Bezeichnung Technische Bezirksbergbauinspektion (TBBI). Diesen vorgesetzt war seit Oktober 1946 bei der Deutschen Zentralverwaltung der Brennstoffindustrie die Zentral-Bergbauinspektion (später "Abteilung IV - Technische Bergbauinspektion" (TBI)).
Zur TBBI Senftenberg gehörte seit dem 1. Januar 1949 der Kreis Hoyerswerda und die nördlich der Bahnlinie Hoyerswerda - Horka - Polen gelegenen Teile der Kreise Görlitz und Weißwasser. Nach der Verlagerung der TBBI Dresden nach Freiberg wurde diese in TBBI Freiberg umbenannt und gab ab März 1954 die Aufsicht über die Kreise Zittau, Löbau, Görlitz und Niesky an die TBBI Senftenberg ab. Nach der Gründung der Obersten Bergbehörde der DDR und der ihr unterstellten Bergbehörden im Jahre 1959 wurde die TBBI Senftenberg zur Bergbehörde Senftenberg umgebildet.
Die Zuständigkeit der Bergbehörde Senftenberg folgte dem sogenannten Territorial- sowie dem Produktionsprinzip. Territorial erstrecke sich die Zuständigkeit der Bergbehörde Senftenberg auf die DDR-Bezirke Cottbus, Frankfurt O. und den Bereich Berlin (Ost). Gemäß dem Produktionsprinzip war die Bergbehörde Senftenberg zuständig für die Beaufsichtigung der Braunkohlenindustrie in diesem Territorium sowie darüber hinaus auch im Bezirk Dresden.
Nach der Neugründung der Länder Brandenburg und Sachsen lag die Bergbehörde Senftenberg im Bundesland Brandenburg und entsprechend beschränkte sich ihre Zuständigkeit auf den brandenburgischen Teil der Lausitz. Im Freistaat Sachsen beaufsichtigte vom 03.10.1990 bis zum Beginn des Jahres 1992 das eigentlich für das mitteldeutsche Revier zuständige sächsische Bergamt Borna die Braunkohleindustrie auch in der Lausitz, weswegen sich im Bestand auch Unterlagen des Bergamtes Borna befinden.
1992 wurde das sächsische Bergamt Hoyerswerda gegründet. Dieses übernahm im sächsischen Teil des Lausitzer Reviers funktional die Aufgaben der Bergbehörde Senftenberg, d.h. die Zuständigkeit für die Braunkohlenindustrie in den zu Sachsen gehörigen Kreisen Weißwasser und Hoyerswerda (die Zuständigkeit für die im Land Brandenburg liegenden Betriebe und Flächen der Lausitzer Braunkohlenindustrie liegt seit 1990 beim brandenburgischen Landesbergamt). Außerdem übernahm das Bergamt Hoyerswerda von der Bergbehörde Karl-Marx-Stadt die Zuständigkeit für die Steine-und-Erden-Betriebe im vormaligen Bezirk Dresden.
Im Jahr 2002 wurde das Bergamt Hoyerswerda aufgelöst und es existierte dort bis zum 31.12.2009 eine Außenstelle des Sächsischen Oberbergamtes, welches die Aufgaben des Bergamt Hoyerswerda fortführt.


Bestandsgeschichte

Im Sommer 2009 hat das Bergarchiv Freiberg vom Sächsischen Oberbergamt die Registratur des aufgelösten sächsischen Bergamtes Hoyerswerda übernommen. Diese enthielt mehrheitlich Unterlagen der DDR-Bergbehörde Senftenberg sowie auch Unterlagen des Preußischen Bergreviers bzw. Bergamtes Görlitz sowie der sächsischen Bergämter Borna und Hoyerswerda.
Während der Erschließung wurden diese Fremdprovenienzen herausgelöst und dem Bestand 40048 Bergamt Görlitz (preußisches Bergrevier) bzw. 40025 Bergamt Hoyerswerda zugewiesen. Die Überlieferung der Bergbehörde Senftenberg bildet seitdem im Bergarchiv Freiberg den Bestand 40068 Bergbehörde Senftenberg.

Korrespondierende Bestände im Bergarchiv
40069 - Bergbehörde Freiberg
40067 - Bergbehörde Borna
40070 - Bergbehörde Karl-Marx-Stadt
40200 - Zusammengefasster Bestand Lausitzer und mitteldeutsche Braunkohlenindustrie

Zu beachten ist, dass im Brandenburgischen Landeshauptarchiv ein gleichnamiger Bestand existiert (Rep. 861 Bergbehörde Senftenberg).

Schlegel, Christiane/Heitmann, Clemens
Freiberg, 2010
Erkundung.- Aufsicht über Braunkohlenbergbau und - veredelung: BKW und BKK Glückauf Knappenrode.- BKW John Schehr (Jonny Schehr).- VEB (Gas-)Kombinat "Fritz Selbmann" Schwarze Pumpe.- BKW Hirschfelde.- BKW Zeißholz.- BKW Frieden.- BKW Spreetal (incl. Grube Brigitta).- BKW Heide.- BKW Welzow.- BKW Oberlausitz (incl. VEB Grube Glückauf Olbersdorf).- BKW Berzdorf.
Risse (3 Stück).
  • 2010 | Findbuch/Datenbank (Risse)
  • 2010 | Findbuch/Datenbank (Akten)
  • 2024-02-20 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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