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Beständeübersicht

Bestand

22324 C. F. Kummig Nachf. Reinh. Weißflog KG, Leipzig

Datierung1899 - 1972
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,20
Geschichte der C. F. Kummig Nachf. Reinh. Weißflog KG, Leipzig

Die Anfänge der Firma reichen bis zum Jahr 1844 zurück, in dem Carl Friedrich Müller sich als Steinsetzer in Leipzig niederließ. Als er im Jahr 1857 starb, führte seine Witwe das Geschäft mit Unterstützung von Carl Friedrich Kummichau, später Kummig, der sie heiratete, fort. Nach dessen Tod im Jahr 1900 übernahm Friedrich Reinhold Weißflog das Geschäft, verstarb aber bereits 1905. Am 1. Januar 1910 wurde eine Kommanditgesellschaft gebildet. 1951 schied der persönlich haftende Gesellschafter Friedrich Arthur Weißflog aus, 1955 Erich Weißflog und 1958 Reinhold Curt Weißflog. [01] 1959 trat der VEB Energieversorgung Leipzig als Kommanditist in die Gesellschaft ein.

Am 1. Januar 1964 erfolgte die Zusammenlegung mit der Firma Baumeister Otto Friebel. Diese Firma existierte seit 1928, ab 1. Juli 1952 als Offene Handelsgesellschaft. 1953 wurde die Gesellschaft aufgelöst und Hugo Otto Gerhard Friebel Alleininhaber. Am 1. Januar 1960 wurde die Firma in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt, bei der der VEB Energieversorgung Leipzig Kommanditist war.

Am 1. Januar 1968 erfolgte eine Zusammenlegung mit der Firma Erich Kuhfs KG. Erich Kuhfs besaß seit 1951 ein Abbruch- und Tiefbauunternehmen in Leipzig, das 1945 als Betriebsteil der Firma Zänsler, Brandis, gegründet worden war. Die KG wurde am 1. Juli 1960 gebildet mit dem Kommanditisten VEB (K) Bau, Leipzig.

Bis 1950 befand sich der Firmensitz Fa. C. F. Kummig Nachf. Reinh. Weißflog in der Shakespearestraße, später in der Diezmannstraße 3 - 5. Das Unternehmen führte neben Straßen- und Pflasterarbeiten ab Anfang des 20. Jahrhunderts insbesondere auch Kabelverlegungsarbeiten für städtische Betriebe durch. In den 1920er Jahren war es u. a. am Bau der Leipziger Großmarkthalle beteiligt, danach beim Bau des Elsterstausees, des Pleißestaubeckens Markkleeberg und bei der Elster-Luppe-Regulierung.

Während des Zweiten Weltkrieges gingen über 90 Prozent der Baumaschinen und Ausrüstungen des Betriebes verloren, so dass nach 1945 nur noch kleinere Reparaturarbeiten übernommen werden konnten. In den 1950er Jahren kamen Tiefbauarbeiten für den VEB Zentralwerkstatt Regis-Breitingen hinzu und Gleisarbeiten für Leipziger Betriebe.

Umfasste die Bauproduktion im Jahr 1959 450.000 Mark bei 32 Beschäftigten, waren es 1968 bereits 3,2 Millionen bei 100 Beschäftigten. [02] Hauptaufgabengebiete waren Kabelverlegungen, Gleisbauten und ab 1969 Bauwerksabdichtungen. Für letztere wurde das Bitumen-Latex-Verfahren entwickelt. Hinzu kam ein Spezialbelag u. a. für Kunststoffbahnen in Sportstadien.

Innerhalb der 1966 gegründeten Ersten Sozialistischen Arbeitsgemeinschaft Tiefbau, die neun Leipziger Tiefbaubetriebe umfasste, fungierte die C. F. Kummig Nachf. R. Weißflog KG als Leitbetrieb.

1972 erfolgte mit der Eingliederung in den VEB Tiefbau Leipzig die Umwandlung in Volkseigentum.

Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Die Unterlagen des Bestandes wurden im Zuge der Bearbeitung des Bestandes 20736 Verkehrs- und Tiefbaukombinat Leipzig Anfang April 2013 herausgetrennt und zu einem eigenen Bestand formiert, der auch die überlieferten Unterlagen der Firmen Baumeister Otto Friebel und Erich Kuhfs KG enthält. Der Bestand wurde durch die zu der Firma gehörenden Archivalien im Bestand 20726 Leipziger Baugewerke ergänzt.

Die Erschließung des Bestandes erfolgte im April 2013. Sie orientierte sich an der Erschließungsrichtlinie des StA. Verwendung fand das Formular StA-Sachakten. Kassationen wurden nicht durchgeführt.

Überlieferungsschwerpunkte

Den Schwerpunkt der fragmentarischen Überlieferung bilden die Jahresberichte und Bilanzen sowie Besprechungsprotokolle.

Hinweise zur Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 22324, C. F. Kummig Nachf. Reinh. Weißflog KG, Leipzig, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweise auf korrespondierende Bestände

20736

Verkehrs- und Tiefbaukombinat Leipzig

22321

VEB Tiefbau Leipzig





Volker Jäger

April 2013




[01] StA-L, AG Leipzig, HRA 1236.
[02] StA-L, 22324, Nr. 74.
Beratungsprotokolle.- Planungsunterlagen.- Bilanzen.- Wirtschaftsprüfungsberichte.
Die Anfänge der Firma reichen bis zum Jahr 1844 zurück. Am 1. Januar 1910 wurde eine Kommanditgesellschaft gebildet. 1959 trat der VEB Energieversorgung Leipzig als Kommanditist in die Gesellschaft ein. Am 1. Januar 1964 erfolgte die Zusammenlegung mit der Firma Baumeister Otto Friebel, am 1. Januar 1968 mit der Firma Erich Kuhfs KG. 1972 wurde die Firma in Volkseigentum umgewandelt und in den VEB Tiefbau Leipzig eingegliedert.
  • 2013 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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