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Beständeübersicht

Bestand

30971 VEB Gerätewerk Karl-Marx-Stadt

Datierung1896 - 1999
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)18,55

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1. Geschichte des Bestandes 30971 VEB Gerätewerk und Vorgänger Karl-Marx-Stadt
Die Firma Gebr. Langer (Inh. F. A. Langer) Schrauben- und Mutternfabrik Chemnitz wurde am 10. November 1894 im Handelsregister des Amtsgerichtes Chemnitz auf Blatt 3981 eingetragen. Ab 30. Dezember 1943 wurde die Firma als Kommanditgesellschaft geführt.
Auf Befehl Nr. 124 des Obersten Chefs der SMAD vom 30. Oktober 1945 wurde die Firma beschlagnahmt, zum 14. November 1945 wurde ein Treuhänder für das Unternehmen eingesetzt und der Betrieb komplett demontiert. Mit dem SMAD-Befehl Nr. 64 vom 17. April 1948 in Zusammenhang mit dem Beschluss der Landeskommission vom 27. Mai 1946 wurde die Beschlagnahmung bestätigt und damit die Enteignung rechtskräftig. Am 17. August 1948 erfolgte auf Ersuchen der Landesregierung Sachsen, Amt für volkseigene Betriebe, die Löschung der Gesellschaft im Handelsregister.
Bereits Mitte 1947 sind die Gebäude und das Fabrikgelände gemäß Befehl des Chefs der SMA des Landes Sachsen Nr. 32/1947 vom 17. Februar 1947 durch die SAG Gerät, vorm. Siemens & Halske AG, Betrieb Chemnitz übernommen worden. Der Betrieb wurde durch Feststellungsbescheid des Amtes zum Schutze des Volkseigentums im Ministerium des Innern des Landes Sachsen vom 14. Februar 1951 in Volkseigentum überführt. Am 4. April 1951 erfolgte unter HRA 4264 die Eintragung beim Amtsgericht Chemnitz. Am 29. September 1952 wurde Antrag auf Eintragung des VEB RFT Gerätewerke Chemnitz gestellt. Gegenstand des Unternehmens war die Herstellung und der Vertrieb elektrischer Geräte. Zum 31. Dezember 1969 verlor das Werk seine juristische Selbstständigkeit und kam zum 1. Januar 1970 zum VEB Kombinat Messgerätewerk Zwönitz.
Das Werk war eine ökonomisch eigenverantwortlich produzierende Einheit mit dem Status eines Kombinatsbetriebes. Es arbeitete auf Grundlage eines eigenen Planes und mit eigenen materiellen und finanziellen Fonds[01] . Geleitet wurde der Betrieb durch einen Werkdirektor, der von der VVB RFT Nachrichten- und Messtechnik in Absprache mit dem Kombinatsdirektor berufen wurde. Er war gleichzeitig Mitglied der Kombinatsleitung.
Am 31. Dezember 1978 beendete das Kombinat VEB Messgerätewerk Zwönitz auf Grundlage der Verfügung Nr. 43/78 des Ministeriums für Elektrotechnik/Elektronik seine Rechtsfähigkeit. Rechtsnachfolger wurde zum 1. Januar 1979 der VEB Kombinat Nachrichtenelektronik Leipzig.
Mit Wirkung vom 31. Dezember 1981 wurde die Rechtsfähigkeit des Gerätewerkes auf Anweisung des Generaldirektors des VEB Kombinat Nachrichtenelektronik Leipzig vom 30. November 1981 beendet. Bis 1990 war der Betrieb ein juristisch unselbstständiger Betriebsteil des VEB Messgerätewerk Zwönitz.
Am 1990 wurde der Betrieb aus dem Messgerätewerk Zwönitz als Gerätewerk GmbH Chemnitz (HRB 846) ausgegliedert. Die Eintragung erfolgte am 24. September 1990 im Register der volkseigenen Wirtschaft des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, Nr. 110-14-3388. Die Gesellschaft ging zum 1. September 1993 in Liquidation und wurde abgewickelt.

Übergeordnete Organe:
1952: HV Elektrotechnik
1953 – 1958: HV Radio- und Fernmeldetechnik Berlin
1.5.1958 – 1978: VVB RFT Nachrichten- und Messtechnik Leipzig
1978: VEB Kombinat Nachrichtenelektronik Leipzig

Ministerien:
* Ministerium für Maschinenbau
* Ministerium für Allgemeinen Maschinenbau
* Ministerium für Elektrotechnik und Elektronik Berlin

Leitung der Firma Gebrüder Langer
a) Geschäftsführer
1943 – 12.5.1945: Friedrich Wilhelm Erlenkötter
1943 – 14.11.1945: Franz Max Langer
27.09.1945 – 14.11.1945: Oswald Erich Selbmann (Einzelprokurist)
14.11.1945 - 31.01.1946: Hugo Aurig (Treuhänder)
31.01.1946: Erich Selbmann (Treuhänder)

b) Kommanditisten:
1943 – 1945: Susanne Margarethe Erlenkötter geb. Langer
1943 - ?: Gertrud Johanne Thieme geb. Langer

Leitung des VEB Gerätewerk Karl-Marx-Stadt
a) Werkleiter/Betriebsleiter
1951 – 1955: Karl Kroher
1955 – 1959: Werner Floß
1959 – 1961: Hans Hauptfleisch
1961 – 1963: Erich Hempel
1963 (2 Monate): Fritz Lange
1963 – 1964: Manfred Pötzsch
1964 – 1976: Walter Dobrig
1976 – 1980: Claus Steger
1980 – 1981: Jürgen Eller
1981: Claus Steger
1981 - ?: Heinz Führer (Betriebsteildirektor)

b) 1. Stellvertreter des Werkdirektors
1967 – 1975: Klaus Stürzbecher
1975 – 1976: Johannes Gäbler
1977 – 1978: Günter Adelt
1979 – 1980: Jürgen Eller
1980 – 1981: Heinz Führer

c) Technischer Leiter/Direktor für Technik
1952 – 1963: Hellmut Martin
1963 – 1976: Hans Gäbler
1977 – 1980: Jürgen Eller
1980 - ?: Herbert Irrgang

d) Kaufmännischer Leiter/Leiter o. Direktor für Beschaffung und Absatz ab 1964
1952 – 1953: Kurt Haensch
1954 – 1977: Rolf Lorenz
1977 – ?: Klaus Stürzbecher

e) Direktor für Materialwirtschaft
1975 – 1976: Rudolf Hartlich
1976 – ?: Eberhard Görg

f) Ökonomischer Leiter/Direktor für Ökonomie
1964 – 1969: Manfred Pötzsch
1975 – 1977: Erna Neubert
1977 – 1978: Wolfgang Hänsel
1979 - ?: Ullrich Steiniger

g) Produktionsleiter/Direktor für Produktion
1964 – 1978: Günther Adelt
1979 - ?: Heinz Führer

h) Arbeitsdirektor
1952 – 1958: Horst Frenzel
1958 – 1959: Bernhard Schmidt
1960 – 1961: Erich Hempel
1961 – 1963: Manfred Pötzsch
1963 – 1970: Erich Hempel

i) Direktor für Kader und Bildung
1975 – 1980: Rolf Heinze
1980 – 1981: Hans-Peter Stimmel
1981 - ?: Monika Breuer

k) Hauptbuchhalter
1951 - ?: Walter Süß

l) Stellvertretender Hauptbuchhalter
1951 - ?: Max Wollmann
m) Kulturdirektor
1952 – 1953: Karl Pretzewofski


2. Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde am 8. April 1997 durch die Gerätewerk GmbH i. L. Chemnitz dem Staatsarchiv angeboten. Die Übernahme erfolgte am 30. April 1997. Der Bestand war bisher unverzeichnet. Im März 2003 wurde der Bestand durch Steffen Schütze revidiert und verzeichnet. Im Zuge der Abwicklung des Unternehmens sind betriebliche Unterlagen unter der THA-Nr. 1490 an das DISOS-Landesdepot Sachsen gelangt. Die zwischenzeitlich vom Sächsischen Staatsarchiv als archivwürdig bewerteten Akten wurden in den Jahren 2017, 2018 und 2021 im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben von der Rhenus Office Systems GmbH an das Staatsarchiv Chemnitz übergeben und dem Bestand hinzugefügt.


3. Quellen und Literatur
Stadtarchiv Chemnitz, Bestand Amtsgericht Chemnitz, HRA 1078
Staatsarchiv Chemnitz, 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Register der VE Wirtschaft, Nr. 566
Staatsarchiv Chemnitz, 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Register der VE Wirtschaft, Nr. 737
Staatsarchiv Chemnitz, 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Register der VE Wirtschaft, Nr. 943



[01] Siehe Statut des Kombinates VEB Messgerätewerk Zwönitz, Staatsarchiv Chemnitz, Bestand 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Register der VE Wirtschaft, Nr. 737
Vom kapitalistischen Taubenhaus zum sozialistischen Großbetrieb. Aus der Geschichte, Gegenwart und Zukunft des VEB Gerätewerk Karl-Marx-Stadt Karl.Marx-Stadt, Oktober 1959.

https://www.historische-messtechnik.de/hersteller/v--z/veb-geraetewerk-karl-marx-stadt.php
(zuletzt aufgerufen am 2.11.2022)
Leitung, Organisation und Umwandlung in Kapitalgesellschaft.- Planung und Berichterstattung.- Personalunterlagen.- Löhne und Gehälter.- Arbeit und Soziales.- Wettbewerb.- Bilanzen.- Jahresabschlüsse.- Revisionsberichte.- Buchhaltung.- Grundstücks- und Anlagevermögen.- Reprivatisierungen.- Miet- und Kaufverträge.- Steuern.- Forschungsberichte und Entwicklungsberichte.- Patentunterlagen.- Investitionen.- Technische Anlagen.- Produktion.- Export.- Bedienanleitungen.- Reparaturanleitungen.- Werbung.- Betriebszeitungen.- Fotosammlung.- Filme.- Tagebücher.- Prospekte, vor allem von Fernschreibern (u. a. von Siemens, GNT-Dänemark).- Informationen über Ferienobjekte der VVB RFT Nachrichten- und Messtechnik.- Planung, Berichterstattung und Bilanzen der Sowjetischen Staatlichen Aktiengesellschaft (SAG) "Gerät", ehemalige Siemens und Halske AG, Betrieb Chemnitz.- Jahresabschlüsse der Firmen Ernst Liebers KG, Kändler und VEB Präzisionsteile Kändler.- Lohnkarten für Beschäftigte, einschließlich Fremdarbeiter, der Firma Gebrüder Langer, Chemnitz und der Firma Ernst Liebers, Kändler.
Die Firma Gebr. Langer, Schrauben- und Mutternfabrik, Chemnitz, wurde am 10. November 1894 im Handelsregister (Amtsgericht Chemnitz, Blatt 3981) eingetragen und ab 30. Dezember 1943 als Kommanditgesellschaft geführt. Nach Beschlagnahme, Treuhandverwaltung und Demontage der Firma durch die SMAD erfolgte 1948 die Enteignung und 1951 die Überführung in Volkseigentum. Am 29. September 1952 wurde der Antrag auf Eintragung des VEB RFT Gerätewerk Chemnitz in das Handelsregister der volkseigenen Wirtschaft gestellt. Gegenstand des Unternehmens waren die Herstellung und der Vertrieb elektrischer Geräte. Vom 1. Januar 1970 bis 31. Dezember 1978 war der VEB ein Betrieb des VEB Kombinat Messgerätewerk Zwönitz. Rechtsnachfolger des Kombinates wurde ab 1. Januar 1979 der VEB Kombinat Nachrichtenelektronik Leipzig. Am 31. Dezember 1981 verlor der VEB Gerätewerk Karl-Marx-Stadt seine juristische Selbstständigkeit. Der Betrieb blieb bis 1990 ein Betriebsteil des VEB Messgerätewerk Zwönitz. 1990 wurde der Betrieb aus dem Messgerätewerk Zwönitz als Gerätewerk GmbH, Chemnitz (Amtsgericht Chemnitz, HRB 846) ausgegliedert. Die Gesellschaft ging zum 1. September 1993 in Liquidation und wurde abgewickelt.
Bis 2021 trug der Bestand den Namen: VEB Gerätewerk Karl-Marx-Stadt und Vorgänger.
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