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Beständeübersicht

Bestand

30984 Maschinenfabrik Germania Chemnitz/VEB Germania Karl-Marx-Stadt

Datierung1872 - 1991
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)41,00

Bestand enthält auch 21 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

1. Geschichte der Registraturbildner
1.1. Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn Chemnitz[01]
1.1.1. Entwicklung des Unternehmens
Einer der ersten Unternehmer, die dem Chemnitzer Maschinenbau die Bahn bereiteten, war Johann Samuel Schwalbe. In den Maschinenwerkstätten der ersten beiden Spinnereien in der Stadt Chemnitz erhielt er die Anregung, sich als selbständiger Maschinenbauer zu betätigen. So gründete er am 18. April 1811 am Klostertor Nr. 662 in Chemnitz die Maschinenfabrik Germania. Die zunächst nur mit einem Pferdegöpel ausgestattete kleine Werkstatt für den Bau von Baumwollmaschinen gilt als ältester Betrieb seiner Branche. Als gelernter Zimmermann konnte Schwalbe die für die Maschinen benötigten Holzgestelle selber bauen und zusammensetzen, die Eisen- und Metallteile bekam er zugeliefert. Zudem fiel die Gründung seiner zu Beginn als Manufakturbetrieb geführten Firma in den Zeitraum der von Napoleon I. verhängten Kontinentalsperre für englische Waren, wodurch die Chemnitzer Spinnereien einen enormen Aufschwung verzeichnen und die Rückstände gegenüber dem Kernland der Industrialisierung aufholen konnten. Schwalbes Erzeugnisse hatten bald einen guten Ruf in ganz Sachsen und auch in Österreich. Im Jahr 1820 gründete er in Folge des Konkurrenzkampfs nach Aufhebung der Kontinentalsperre eine eigene Baumwollspinnerei mit zwei Maschinen und zehn Beschäftigten. In den Jahren 1826 und 1830 konnten weitere Spinnereien in Burkhardtsdorf und Eibenstock in Betrieb genommen werden. 1836 wurde eine größere Spinnerei in Rochsburg erworben. Sie wurde von Schwalbes Sohn Christian Eduard geleitet. 1839 nahm Schwalbe seinen jüngsten Sohn, Franz Louis Schwalbe, in das Unternehmen auf, der es nach dem Tod seines Vaters am 4. Juli 1845 übernahm. Im Jahr 1846 erfuhr der Betrieb eine Erweiterung und Verlegung zur Angergasse. Dort errichtete Franz Louis die erste dampfbetriebene Baumwollspinnerei in Sachsen.
Im Jahr 1854 wurde auf einem von der Stadt Chemnitz gemieteten Grundstück an der Fabrikstraße 7 eine neue moderne Fabrikanlage errichtet. Um mehr Unabhängigkeit von den Schwankungen auf dem Baumwollmarkt zu erlangen, nahm Franz Louis die Fabrikation von Tuchwalken und am Ende der 1850er Jahre auch den Bau von Maschinen für Bierbrauereien und Mälzereien auf. Dieser Geschäftszweig war später von großer Bedeutung. Neben der Ausführung von Brauereianlagen in Deutschland und fast allen anderen europäischen Ländern wurden Germania-Brauereianlagen sogar in Mittel- und Südamerika, Südafrika, Sibirien, China und besonders in Japan errichtet.
1870 wurde die Produktion um den Bau von Maschinen für Mühlen und Zementfabriken erweitert und eine Abteilung für Wasserräder und Turbinen eingerichtet. In diesem Jahr starb Franz Louis Schwalbe. Seine drei Söhne Bruno, Richard und Emil führten das Geschäft weiter. Am 25. April 1873 wurde das Unternehmen unter der Leitung der Enkel mit der Bezeichnung Maschinenfabrik Germania vormals J. S. Schwalbe & Sohn beim Königlichen Handelsgericht Chemnitz unter Folium 1579 in das Handelsregister des Amtsgerichts Chemnitz eingetragen und nach Maßgabe des Gesellschaftsvertrags vom 18. April 1873 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt[02]. Das Grundkapital betrug 1873 800.000 Taler, zerlegt in 8.000 Aktien zu je 100 Talern. Nach dem Ausscheiden der Brüder Bruno und Emil[03] war Richard Schwalbe bis 1917 alleiniger Direktor der Maschinenfabrik Germania. Die 1872 errichtete Eisen- und Metallgießerei wurde erweitert und ab 1880 erfolgte die Herstellung von Einrichtungen für Holzschleifereien, Pappen- Strohstoff- und Zellstofffabriken. 1883 begann man mit dem Bau von Eis- und Kühlmaschinen. Der Bau von Eis- und Kältemaschinen zählte zu den wichtigsten Branchen des Betriebs. Daneben baute die Germania als Spezialität des Unternehmens komplette Schlachthof-Halleneinrichtungen, außerdem Dampfmaschinen und Großraumdampfkessel für hohen Betriebsdruck, Transmissionen sowie Rohrleitungen und Pumpen aller Art. 1886 kam eine Abteilung für antiseptische Verbandwatte und Sterilisierapparatebau hinzu. Zahlreiche technische Einrichtungen, u.a. eine Schmiedewerkstatt, eine Eisen- und Metallgießerei und Kupferschmiede, eine Klempnerei und Tischlerei ergänzten die Produktionseinrichtungen.
1889 wurde das Grundkapital der Gesellschaft auf 3 Millionen Mark erhöht. Es zerfiel in 8.000 Aktien zu 300 Mark und 500 Aktien zu 1.200 Mark. 1895 wurde ein 100.000 qm großes Grundstück an der Schulstraße 63 in Altchemnitz erworben. Dort wurde eine Kesselschmiede mit Anschluss an den Bahnhof Oberaltchemnitz und die Würschnitztalbahn der Sächsischen Staatsbahn errichtet. Die Kesselschmiede galt zum damaligen Zeitpunkt als größte Anlage in Sachsen. 1896 wurde das Aktienkapital um weitere 600.000 Mark auf 3,6 Mio. RM erhöht. Bis 1910 hatte der Betrieb, dem inzwischen 1.500 Mitarbeiter angehörten, Hochkonjunktur. Hauptabsatzmarkt für die Erzeugnisse war das Inland, aber auch der Export war von großer Bedeutung. Das Unternehmen war auf vielen Messen und Ausstellungen vertreten und erhielt einige bedeutende Auszeichnungen. Ab 1914 produzierten die Maschinenbauabteilungen für den Weltkrieg, der Spinnereibetrieb stand still. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Aktienkapital mehrfach stark erhöht, durch die Inflation wuchs es 1923 auf 42 Mio. RM an. Die Wirtschaftskrise traf den Betrieb schwer, ab Mitte der 20er Jahre kam es zu erheblichen Verlusten. Nach der Goldmarkumstellung betrug das Aktienkapital 2,8 Millionen, 1928 wurde es auf 2,1 Millionen Mark herabgesetzt. Die in den folgenden Jahren unternommenen Maßnahmen zur Sicherung des Unternehmens blieben erfolglos. So wurde mit dem Dampfmaschinenbau der in Liquidation befindlichen Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG im Jahre 1930 ein Produktionszweig übernommen, der sich angesichts allgemeiner Elektrifizierung als zunehmend unrentabel erwies[04]. Die 1929 gebildete "Vereinigte Deutsche Kältemaschinenfabriken Borsig-Germania-Humboldt GmbH" wurde 1931 wieder aufgelöst[05]. Die 1937 beschlossene Zusammenarbeit mit der Mühlenbau und Industrie AG Braunschweig auf dem Gebiet des Brauereimaschinenbaus endete bereits ein Jahr später[06]. Das Festhalten an einem breitgefächerten Sortiment und der damit verbundene Verzicht auf Spezialisierung erwiesen sich in der tiefgreifenden und umfassenden Weltwirtschaftskrise in wachsendem Maße als Hemmnis, da eine Herstellung zu konkurrenzfähigen Preisen nicht möglich war. Der technischen Weiterentwicklung wurde nur wenig Bedeutung beigemessen. Die Unrentabilität in der Produktion erzwang schließlich die Aufgabe einiger Abteilungen. (1920 Verbandwatte, 1926 Brennerei-Einrichtungen, 1927 Turbinenbauabteilung, Holzbearbeitungsmaschinen und Einrichtungen für Pappen- und Holzstofffabriken)[07].
Räumliche Probleme kamen hinzu, da die Stadt Chemnitz der Maschinenfabrik Germania wegen Eigenbedarfs das Mietverhältnis für das Grundstück auf der Fabrikstraße kündigte[08].
Die Einleitung der Übersiedlung des Werks nach Altchemnitz und die vor dem Umzug erforderliche Erweiterung und Modernisierung der vernachlässigten Fabrikanlagen auf der Schulstraße riefen einen enormen Kapital- und Kreditbedarf hervor, der die Maschinenfabrik Germania in schwierige finanzielle Verhältnisse brachte. Als das Werk 1936/1937 kurz vor der Liquidation stand[09], begannen Überlegungen, wie der Betrieb erhalten werden konnte. Durch Umstellung des Fabrikationsprogramms und Reorganisation des Betriebs sollte eine rentable Weiterführung des Unternehmens ermöglicht werden. Von den Alexanderwerken Remscheid wurde die Produktion von Gewindeschneidmaschinen und Revolverdrehbänken übernommen[10] und die unrentable Schlachthofabteilung abgestoßen. Die Verringerung und Spezialisierung der Produktionszweige und der Umstieg auf die Werkzeugmaschinenherstellung waren wichtige Elemente der Konsolidierung, die wesentlich mit dem Namen Dr. Carl Hahns von der Auto-Union verbunden ist[11]. Hahn gehörte seit 1937 dem Aufsichtsrat an, war ab 1939 stellvertretender Vorsitzender und ab 1941 Vorsitzender dieses Gremiums. Mit seinen weitreichenden Beziehungen und seinen unternehmerischen Fähigkeiten war er maßgeblich an der weiteren positiven Entwicklung des Betriebs beteiligt. 1939 erhielt die Maschinenfabrik Germania bedeutende Exportaufträge, das Aktienkapital wurde erhöht. Das Fabrikgelände in Altchemnitz konnte erweitert und modernisiert werden. Weitere umfangreiche Planungen zum Ausbau der Produktionsanlagen (u.a. Neubau eines Verwaltungsgebäudes und von Arbeiterwohnungen) sowie der Abschluss der Übersiedlung des Werks nach Altchemnitz konnten wegen des Zweiten Weltkriegs allerdings nicht mehr realisiert werden[12]. Der Umsatz stieg aufgrund der Bemühungen um Rüstungsaufträge stetig an. So lieferte die Maschinenfabrik Germania Drehringlafetten für die Luftwaffe und Torpedoluftkessel für die Kriegsmarine[13]. Mit fortschreitender Kriegsdauer wurde die Produktion durch Einberufung von Fachkräften zur Wehrmacht, alliierte Luftangriffe und vor allem durch die Rohstoffkontingentierung und den Materialmangel immer weiter beeinträchtigt. Verlagerungen erfolgten u.a. zu den Firmen Bachmann (Chemnitz), Rössler (Gelenau), Steudten (Neukirchen) und in das hessische Rhoden.
Beim Luftangriff vom 5. März 1945 wurden Werk und Verwaltung in der Fabrikstraße völlig zerstört[14], weshalb man diese Produktionsstätte, wo zuletzt Rüstungsgüter und Werkzeugmaschinen hergestellt wurden, nun endgültig aufgab. Die Anlagen in Altchemnitz hatten dagegen relativ geringe Verluste erlitten und bildeten somit den Ausgangspunkt für die Nachkriegsentwicklung. Nach wenigen Demontagen erfolgten Aufräumungsarbeiten und die Wiederherstellung von Maschinen und Werkzeugen. Da die Altchemnitzer Kesselschmiede als einzige Anlage in Sachsen nahezu unbeschädigt war, konnten Reparaturarbeiten an Kesselanlagen ausgeführt werden. Der Betrieb war in der Lage, wichtige Maschinen und Aggregate für den Wiederaufbau herzustellen[15]. Insbesondere konnten Reparaturen an Lokomotiven für das Reichsbahnausbesserungswerk vorgenommen werden. Der Turbinenbau lief ebenfalls wieder an. Zu den ersten Nachkriegserzeugnissen gehörten aber auch Maurerkellen und Luftpumpen[16].
Nachdem die Betriebsleitung in die westlichen Besatzungszonen geflüchtet war, übernahm zunächst der Oberingenieur Karl Koltrowitz, danach das Aufsichtsratsmitglied Walter Hengstenberg bis zu seiner Verhaftung im November 1945[17] die Leitung. Diesem folgte auf Veranlassung des FDGB der bisherige Betriebsratsvorsitzende, Oberingenieur Walter Mutschink.
Mit seiner offiziellen Ernennung zum Treuhänder des Betriebes durch die Landesverwaltung Sachsen im Dezember wurden die Rechte der Aktiengesellschaft aufgehoben[18], der Aufsichtsrat tagte ein letztes Mal am 4. Dezember[19]
Auf Beschluss der Landeskommission vom 27. Mai 1946 wurde der Betrieb enteignet[20]. Damit endete die langjährige Existenz der Maschinenfabrik Germania Chemnitz als private Aktiengesellschaft.


1.1.2. Leitungsstrukturen
Die Überlieferung des Zeitraumes bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges lässt eine gering differenzierte Verwaltung erkennen, hauptsächlich bestehend aus Direktion/Vorstand, Aufsichtsrat, Buchhaltung und Verkauf.
Bis 1945 lag die direkte Leitung des Unternehmens in den Händen der Direktion[21], die dem Aufsichtsrat gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet war. Diese Direktion bestand ab etwa 1930 mindestens aus einem technischen und einem kaufmännischen Direktor.

Technische Direktoren bis 1945:
1934 – 1939: Rudolf Vorbach
1939/40: Hans Joachim Stoewer
1941 – 1943: Ernst Lanzendörfer
1943 – 1945: Peter Joseph Schreckenberg

Kaufmännische Direktoren bis 1945:
1930 – 1937: Anton Birx
1937 – 1941: Paul Willy Ernst Schulze
1941 – 1945: Thilo Rothamel

Vorsitzende des Aufsichtsrates:
Dr. Koch, Rechtsanwalt
Dr. Oppe, Rechtsanwalt
bis 1921: Dr. Arthur Seyfert, Justizrat
1921 – 1929: Dr. Große, Justizrat
1930 – 1941: Dr. Johannes Krüger, Rechtsanwalt
1941 – 1945: Dr. Carl Hahn[22]


1.2. VEB Maschinenfabrik Germania Karl-Marx-Stadt
1.2.1. Entwicklung des volkseigenen Betriebes
Nach der Enteignung blieb Walter Mutschink weiterhin Leiter des Betriebes. In seiner Bestallung heißt es "Herr Walter Mutschink ist für den landeseigenen Betrieb Firma Maschinenfabrik Germania A.-G., vorm. J. S. Schwalbe & Sohn als Bevollmächtigter für das Bundesland Sachsen eingesetzt."[23] Er war damit zunächst dem Amt für Betriebsneuordnung bei der Landesverwaltung Sachsen verantwortlich. Ab dem 1. August 1946 unterstand der Betrieb der neugeschaffenen Industrieverwaltung 10, Maschinenbau Chemnitz[24]. Wirtschaftlich waren diese Jahre geprägt von der allgemeinen Rohstoffknappheit, qualitativ wie quantitativ mangelhaften Leistungen der Zulieferbetriebe und der daraus resultierenden ungenügenden Erfüllung des drückenden Reparationssolls, das vor allem aus Aufträgen für Margarineerzeugungsanlagen, Zementdrehöfen und Apparaten für die metallurgische Industrie[25] bestand. Dadurch kam es zu wiederholtem personellen Wechsel der Betriebsleitung. Der im April 1948 erlassene SMAD-Befehl Nr.76[26] erklärte die enteigneten Betriebe der Sowjetischen Besatzungszone zu Volkseigentum. Die wichtigsten dieser Betriebe sollten in zonal geleiteten "Vereinigungen (ab 1952 "Verwaltungen") Volkseigener Betriebe" zusammengefasst und so dem Einfluss der Länder entzogen werden. So wurde die bis dahin landeseigene Maschinenfabrik Germania in die für den Maschinenbau für Nahrungs- und Genussmittel-, Kälte- und chemische Industrie zuständige VVB [Z] NAGEMA eingegliedert. Die dabei angestrebte Branchenreinheit führte zur Ausgliederung der Abteilung Werkzeugmaschinenbau, die vom zerstörten Werk Fabrikstraße 1947 in die zwangsvermieteten Räume der Firma Röber & Co. KG an der Beyerstraße 3 gezogen war[27]. Nun erfolgte die Abtretung dieser Abteilung an die VVB Werkzeugmaschinen und Werkzeuge (WMW)[28]. Die folgenden Jahre waren vom mehrfachen Wechsel des für die Germania zuständigen übergeordneten Organs geprägt. Dieser Prozess endete erst 1970 mit der Eingliederung in das Chemieanlagenbaukombinat VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma/Leipzig[29], dem die Germania bis 1990 angehörte. Im Jahr 1983 erfolgte die Übernahme des Apparate- und Kompensatorenbau Crimmitschau als Betriebsteil.[30]
Mit dem Vorhaben der "Komplexen Rekonstruktion und Erweiterung" unternahm man ab 1965 Maßnahmen zum Ausbau der betrieblichen Anlagen mit dem Ziel der Spezialisierung auf Hochdruck-Syntheseanlagen, Reaktoren und schwere chemische Apparate[31], die in den Folgejahren für DDR-Chemiebetriebe produziert, aber auch in das Ausland verkauft wurden. Hierbei spielte der Export in die Sowjetunion eine bedeutende Rolle. Daneben wurde nach Polen, Ungarn, Bulgarien und Jugoslawien geliefert, aber auch in die BRD, nach Italien, Libyen, Mauretanien u.a. Es erfolgten Lizenzvergaben an Unternehmen in Japan, Frankreich, den USA und der BRD. Im Oktober 1990 wurde der VEB Germania Karl-Marx-Stadt von Amts wegen im Register der volkseigenen Wirtschaft gelöscht und die Apparate- und Anlagenbau Germania GmbH Chemnitz als Rechtsnachfolger eingetragen.[32]


1.2.2. Leitungsstruktur
Anhand der überlieferten Strukturpläne konnte für den Zeitraum von 1951 bis etwa Mitte der 60er Jahre folgende Gliederung festgestellt werden.[33]
* Werkleiter/-direktor
* Hauptbuchhalter
* Planungsleiter (ab 1962 Zentrale Planung)
* Personal-/Kaderleiter
* Betriebsschutzleiter (ab 1956 Sicherung)
* Abteilungsleiter Arbeitskraft (ab 1956 Direktor für Arbeit)
* Kaufmännischer Leiter/Direktor
* Technischer Leiter/Direktor
* Produktionsleiter

Ein Stellenplan von 1988/89 lässt für die späten Jahre folgende Struktur erkennen[34]:
Funktionalorgane:
* Direktor für Technik
* Direktor für Materialwirtschaft
* Hauptabteilung Organisation und Datenverarbeitung
* Direktor für Produktion
* Direktor für Absatz und Außenwirtschaft
* Direktor für Ökonomie
* Direktor für Kader und Bildung
* Hauptbuchhalter

In den ersten Nachkriegsmonaten wurde die Leitungsfrage zumeist betriebsintern geregelt und ist nicht in jedem Fall anhand der Überlieferung nachweisbar. Spätestens mit der Enteignung Mitte 1946 lag die Entscheidung über Personalfragen bei den staatlichen Behörden.

Betriebsleiter seit 1945:
Mai – Juli 1945: Karl Koltrowitz
August – November 1945: Walter Hengstenberg
Dezember 1945 – Juni 1947: Walter Mutschink
Juli/August 1947: Arthur Löffler
August – November 1947: Fritz oder Richard Drechsler
November 1947 – Oktober 1948: Hellmut Kittel
Oktober 1948 – Februar 1952: Erwin Stobbe
März 1952 – April 1959: Willy Schulze
September 1959 – Dezember 1960: Herbert Göckeritz
Januar - Juli 1961: Fritz Schmiedel
Juli 1961 – September 1968: Rudi Hannich
Mai 1969 – (mind.) 1989: Johannes Hennig


2. Bestandsgeschichte und Bestandsanalyse
Der Bestand "Maschinenfabrik Germania Chemnitz/VEB Germania Karl-Marx-Stadt" wurde aus zwei Teilüberlieferungen gebildet. Zum einen ist dies der aus 36 Einheiten bestehende Teil "Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn, Chemnitz", der 1999 von Bernd Ingenpaß im Sächsischen Staatsarchiv Chemnitz verzeichnet wurde. Die meisten der darin enthaltenen Akten befanden sich als Fremdprovenienz im Bestand "Auto-Union AG Chemnitz"[35], in den sie vermutlich aufgrund der Tätigkeit Carl Hahns geraten waren, der zugleich Vorsitzender des Germania-Aufsichtsrates und des Aufsichtsrates der Auto-Union war. Tatsächlich handelt es sich hierbei im Wesentlichen um Schriftgut des Aufsichtsrates. Den zweiten Teil bildet die 52,8 lfm umfassende Abgabe der Apparate- und Anlagenbau Germania GmbH Chemnitz als Rechtsnachfolger des VEB, die das Staatsarchiv Chemnitz im Februar 2000 übernahm. Hierin befindet sich die reichhaltige Überlieferung aus der Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Deutschen Wiedervereinigung, daneben aber auch eine große Zahl von Akten (etwa 17%) des Vorgängerunternehmens, der Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn, Chemnitz. Aus diesen beiden Überlieferungsteilen wurde der zusammengefasste Bestand "Maschinenfabrik Germania Chemnitz/VEB Germania Karl-Marx-Stadt" gebildet. Dieser umfasst nach der Kassation von etwa 13 lfm Akten insgesamt 1.326 Akteneinheiten, das sind 44,40 lfm Akten. Dass sich angesichts der vollständigen Zerstörung des Werkes Fabrikstraße und der dort ansässigen Verwaltung eine so große Zahl an Akten erhalten hat, mag verwundern. Offenbar folgte man dem Rat des Aufsichtsratsvorsitzenden Hahn, der bereits im August 1943 darum bat, "vorsorgliche Maßnahmen zu treffen für den Fall eines Luftangriffes auf Chemnitz unter dem Gesichtspunkt, dass nicht alle Unterlagen, die für eine entsprechende Weiterarbeit notwendig sind, schlagartig verloren gehen. Dadurch, dass die Germania über 2 Fabriken in immerhin ganz verschiedenen Stadtteilen verfügt, wäre bei einem Großangriff auf Chemnitz nach menschlichem Ermessen damit zu rechnen, dass eine Betriebsstätte intakt bleibt. Es erscheint mir darum notwendig, dass wichtige Zeichnungen, Buchhaltungsunterlagen usw. in beiden Werken untergebracht werden."[36] Des weiteren forderte Hahn, "wichtige Buchungsunterlagen, Monatsbilanzen, Zeichnungen usw. mit Zuhilfenahme des Fotokopierapparates besonders [zu] sichern."[37] Solche Fotokopien wurden hauptsächlich von Verträgen und Versicherungen angefertigt (z.B. in 1552, 1553, 1583-1585, 1587-1591, 1611, 1626, 1630, 1672, 1709).
Über die Klassifikation ist eine eindeutige provenienzgemäße Zuordnung der jeweiligen Akte zu Vorgänger- oder Nachfolgerunternehmen gewährleistet. Das "Stichdatum" wurde mit dem SMAD-Befehl Nr. 124 und dem Volksentscheid zur Enteignung auf etwa die Mitte des Jahres 1946 gelegt. Für Akten, die diesen Termin überschritten, wurde nach dem Prinzip des organischen Zuwachses verfahren.
Die Verzeichnung der von der Apparate- und Anlagenbau Germania GmbH Chemnitz übernommenen Teilüberlieferung erfolgte in der Regel als einfache Verzeichnung[38] im Rahmen einer Projektarbeit durch Yves A. Pillep im Zeitraum März bis Dezember 2001 unter Anleitung von Viola Dörffeldt. Der Bestand befindet sich in gutem Zustand und ist ohne Einschränkungen benutzbar. Folgende Einheiten wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen gesperrt: 35 (bis 2034), 111 (bis 2065), 841 (bis 2064), 957 (bis 2052, 1423 (bis 2051), 1479 (bis 2031), 1637 (bis 2022), 1706 (bis 2005) und 1707 (bis 2004). Die im Stadtarchiv Chemnitz vorhandenen Handelsregisterakten (HR 1579, HR B 249) und das im Staatsarchiv Chemnitz vorhandenen Register der volkseigenen Wirtschaft, Kreis Chemnitz-Stadt bzw. Bezirk Karl-Marx-Stadt (HRC 22 und 110-14-554) stellen eine ergänzende Überlieferung zu dem hier vorliegenden Bestand dar.
Die Überlieferung bietet einen geschlossenen Überblick über die Geschichte der Maschinenfabrik Germania, sowohl als Aktiengesellschaft als auch als staatlicher Betrieb. Exemplarisch kann hier die Entwicklung eines mittelständischen Unternehmens vor allem in der Zeit der Weltwirtschaftskrise und des Dritten Reiches nachvollzogen werden. Auch die Periode des Neubeginns und der zunehmenden staatlichen Eingriffe nach 1945 ist gut dokumentiert. Die jüngsten Quellen geben Auskunft über staatliche Wirtschaftsplanung und Wirtschaftslenkung, insbesondere über die Einbindung in das Chemieanlagenbaukombinat Grimma/Leipzig und zeigen am Beispiel der Rudolf Weissflog KG den Prozess der Verstaatlichung privater Kleinunternehmen in der DDR. Darüber hinaus enthält der Bestand Archivalien zur Entwicklung des städtischen Quartiers am Fuße des Kaßberges und des Areals an der Schulstraße in Altchemnitz.


3. Personalliste langjähriger Mitarbeiter in Führungspositionen (Zeitraum von 1916 bis 1989)
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über weitere Mitarbeiter der Germania. Sie soll dem Benutzer lediglich als Orientierungshilfe dienen. Da keine Personalakten vorhanden sind, beziehen sich Jahresangaben in jedem Fall auf den frühesten und den letzten Nachweis und sind daher (bis auf die in Klammern gesetzten Lebensdaten) nur Circa-Angaben ohne Gewähr. Grau unterlegte Felder weisen auf den Beginn der Tätigkeit bei der Germania vor 1945 hin. Abkürzungen bestimmter Abteilungen konnten nicht immer aufgelöst werden. Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben.

Die Tabelle liegt ausschließlich in maschinenschriftlicher Form vor.


4. Quellen und Literatur
Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen, Hrsg. Kunstverlag Eckert & Pflug, Leipzig 1892. (Dienstbibliothek Stadtarchiv)

Geschichte der Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn in Chemnitz 1811-1911: Gedenkschrift zum hundertjährigen Bestehen, Chemnitz 1911. (Dienstbibliothek Stadtarchiv)

Mindner, Rudolf: Die Aktiengesellschaften der Mitteldeutschen Börse zu Leipzig, Leipzig 1935. (Dienstbibliothek Staatsarchiv Sign. F 310/8)

Germania Chemnitz – Partner der Chemie. Werbeschrift der Apparate- und Anlagenbau Germania GmbH, Chemnitz o. J. [1991]

Graf, Ruth; Güldenpfennig, Harry; Körner, Karin; Ranft, Meike: Chemnitzer Betriebe bis 1989/hrsg. von der Projektgruppe "Historische Heimatbetrachtungen" der "Phönix" GmbH, Chemnitz 1997. (Dienstbibliothek Staatsarchiv Sign. AA 300/84)

Von André bis Zöllner: 125 Biografien zur Chemnitzer Geschichte/hrsg. vom Stadtarchiv Chemnitz. - 1. Aufl. - Radebeul: Reintzsch, 1998 (Aus dem Stadtarchiv Chemnitz, Heft 2). (Dienstbibliothek Staatsarchiv Sign. AA 300/64)

Chemnitz am Ende XIX. Jahrhunderts in Wort und Bild, Reprint, Chemnitz 1999 (Dienstbibliothek Staatsarchiv Sign. AA 300/143)


5. Abkürzungen
A|-----||-----|Direktor für Arbeit
AB|-----||-----|Berufsausbildung
AKC|-----||-----|Betriebsteil Apparate- und Kompensatorenbau Crimmitschau
AN|-----||-----|Arbeitnormung
AÖ|-----||-----|Arbeitsökonomie
AS|-----||-----|Arbeit/Lohn und Soziales
ASMW|-----|Amt für Standardisierung, Meßwesen und Warenprüfung (Fachabteilung. Technische Chemie)
AW|-----||-----|Außenwirtschaft
BAB|-----||-----|Betriebsabrechnungsbogen
BD|-----||-----|Betriebsdirektor
BE|-----||-----|Bilanzentscheid
BfE|-----| |-----|Büro für Erfindungswesen
BfE/N|-----||-----|Erfindungs/Neuererwesen (Büro für Neuerer)
BfS|-----||-----|Büro für Standardisierung
BfM|-----||-----|Bevollmächtigter für die Maschinenproduktion
BGA|-----||-----|Betriebsgewerkschaftsausschuß
BKV|-----||-----|Betriebskollektivvertrag
BPO|-----||-----|Betriebsparteiorganisation
BR|-----||-----|Betriebsrat
BSB|-----||-----|Betrieb mit staatlicher Beteiligung
BSL|-----||-----|Ets. Bignier, Schmid-Laurent, Ivry-sur-Seine (französischer Lizenzpartner des VEB Germania)
BT|-----||-----|Betriebsteil
B.u.A.|-----||-----|Beschaffung und Absatz
B.u.K.|-----||-----|Berufsbildung und Kader
DAV|-----|Dividendenabgabeverordnung (Verordnung zur Begrenzung von Gewinnausschüttungen)
DB|-----||-----|Direktionsbereich
Derutra|-----|Deutsch-Russische Transport-AG
DL|-----||-----|Drehringlafetten
DT|-----||-----|Direktor für Technik
F/E|-----||-----|Forschung und Entwicklung
FH|-----||-----|Ferienheim
Fibu|-----||-----|Finanzbuchhaltung
FLW Apolda|-----|VEB Feuerlöschgerätewerk Apolda
FÖ|-----||-----|Finanzökonomie
FRI|-----||-----|Fractionation Research, Inc. South Pasadena, California (amerikanischer Lizenzpartner des VEB Germania)
GAB|-----||-----|Gesundheits-, Arbeits-und Brandschutz
Gfm|-----||-----|Gefolgschaftsmitglied
GHH|-----||-----|Gutehoffnungshütte Sterkrade AG Oberhausen
(Z)H|-----||-----|Hauptterminplan
HA|-----||-----|Hauptabteilung
HB|-----||-----|Hauptbuchhalter
HBB|-----||-----|Buchhaltung
IBR-CA |-----|Ingenieurbüro für Rationalisierung Chemieanlagen
IV|-----||-----|Industrieverwaltung
IZ|-----||-----|Industriezweigschule Bärenstein
IZ Böhlen|-----|Ingenieurtechnisches Zentrum Böhlen
JGC|-----||-----|Japan Gasoline Co. Tokyo (japanischer Lizenzpartner des VEB Germania)
K|-----||-----|Kaufmännische Leitung
K|-----||-----|Kader
KA|-----||-----|Absatz
KB|-----||-----|Kombinatsbetrieb
KB|-----||-----|Betriebsarchiv
KF|-----||-----|Finanzplanung/Kredite
KM|-----||-----|Materialwirtschaft
KP|-----||-----|Kommunistische Partei
KR|-----||-----|Kostenrechnung
K+S|-----||-----|Kultur- und Sozialfond
KT|-----||-----|Transportabteilung
KV|-----||-----|Allgemeine Verwaltung
KW|-----|Kriegswichtig (so gekennzeichnete Telegramme in kriegsentscheidenden und lebenswichtigen Angelegenheiten)
KWVO|-----|Kriegswirtschaftsverordnung
L|-----||-----|Leiter
LJ|-----||-----|Justiziar
LRS|-----||-----|Landesregierung Sachsen
LVS|-----||-----|Landesverwaltung Sachsen
MIAG|-----||-----|Mühlenbau und Industrie AG Braunschweig
MW|-----||-----|Materialwirtschaft
MV|-----||-----|Materialversorgung
MVN|-----||-----|Materialverbrauchsnorm
MZG|-----||-----|Mehrzweckgebäude
NAGEMA|-----|VVB des Maschinenbaus für Nahrungs- und Genussmittel-, Kälte und chem. Industrie
NSDAP|-----|Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
NSW|-----||-----|Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet
NT|-----||-----|Neue Technik
ODV|-----||-----|Organisation- und Datenverarbeitung
ÖDV|-----||-----|Öldruckvergasungsanlage
OLS|-----||-----|Objektleitstelle
PFA|-----||-----|Produktionsfondsabgabe
(Z)PK|-----||-----|Plankoordination
PKB|-----||-----|Perform-Kontakt-Boden
PÖ|-----||-----|Planökonomie
PWT|-----||-----|Plan Wissenschaft und Technik
RdB|-----||-----|Rat des Bezirkes
RM|-----||-----|Reparationsauftrag Margarineerzeugungsanlagen
SA|-----||-----|Arbeitsschutzbeauftragter
SBZ|-----||-----|Sowjetische Besatzungszone
SGK|-----||-----|Schutzgütekommission
SI|-----||-----|Sicherheitsinspektor
SL|-----||-----|Stabsleiter Luftschutz
SLKB|-----||-----|Sächsische Landeskreditbank
SMAD|-----|Sowjetische Militäradministration in Deutschland
TE|-----||-----|Energetik
TG|-----||-----|Grundfondswirtschaft (Investabteilung)
TGA|-----||-----|Anlagenerhaltung
TGI|-----||-----|Investitionen
TK|-----||-----|Technischer Direktor
TKC|-----||-----|für Chemische Anlagen u. Behälter
TKO|-----||-----|Technische Kontrollorganisation
TM|-----||-----|Hauptmechaniker
TÖZ|-----||-----|Technisch-ökonomische Zielstellung
TOM|-----| |-----|Technisch-organisatorische Maßnahmen
TP|-----||-----|Technische Produktionsvorbereitung
TPE|-----||-----|Entwurf
TPF|-----||-----|Fertigung
TPH|-----||-----|Hochdruck
TPM|-----||-----|Maschinenbau
TPO|-----||-----|Organisation
TPS|-----||-----|Stahlkolonnen
TPW|-----||-----|Werkzeugwirtschaft
TR|-----||-----|Technische Rationalisierung
TV|-----||-----|Haupttechnologe
TVA|-----||-----|Technische Angebotsbearbeitung; Torpedoversuchsanstalt Eckernförde
TVB|-----||-----|Betriebsmittel
TVE|-----||-----|Technologische Entwicklung
TVO|-----||-----|Operativtechnologie
TVP|-----||-----|Technologische Planung
TVP|-----||-----|Projektierung und Perspektivplanung
TW|-----||-----|Technische Weiterentwicklung
TWH|-----||-----|Hochdruck
TWM|-----||-----|Mechanisierung/Automatisierung
TWN|-----||-----|Neue Technik
TWS|-----||-----|Stahlkolonnen
TWV|-----||-----|Versuchsbau
VEB|-----||-----|Volkseigener Betrieb
VDK|-----|Vereinigte Deutsche Kältemaschinenfabriken Borsig-Germania-Humboldt G.m.b.H. , Berlin-Chemnitz-Köln
VVB|-----|Vereinigung/Verwaltung Volkseigener Betriebe
VT|-----||-----|Verfahrenstechnik
WD|-----||-----|Werksdirektor
WMW|-----|VVB Werkzeugmaschinen und Werkzeuge
Z|-----||-----|Zentrale Planung
ZKF|-----||-----|Zentrale Kleinteilefertigung
ZVOBl.|-----|Zentralverordnungsblatt der deutschen Wirtschaftskommission



[01] Die Darstellung der Firmengeschichte wurde aus dem 1999 durch Bernd Ingenpaß im Sächsischen Staatsarchiv Chemnitz erarbeiteten ersten Findbuch zur Überlieferung der Maschinenfabrik Germania Chemnitz übernommen und lediglich für den Zeitraum der 1930er/40er Jahre geringfügig modifiziert.
[02] Vgl. Stadtarchiv Chemnitz HR 1579 Vol. I.
[03] Emil Schwalbe gründete 1885 eine Brauerei in Chemnitz-Einsiedel.
[04] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1606.
[05] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1699.
[06] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1624.
[07] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1800, 1802, 1781, 1805.
[08] Zum Mietverhältnis Grundstück Fabrikstraße vgl. StA-C, 30984 Germania, Nr. 1783, 1784, 1766, 1789.
[09] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1783.
[10] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1789.
[11] Zur Person Hahns vgl. StA-C, 31050 Auto Union AG, Nr. 475.
[12] "Durch den Krieg war es nicht möglich, den Umzug aus dem Pachtbetrieb Fabrikstraße nach dem Eigenwerk Alt-Chemnitz zu Ende zu führen, da die hierzu nötigen Erweiterungen der Fabrikanlage und Erstellung eines Verwaltungsgebäudes erst im Frieden durchführbar sind." Zit. STAC, Germania 1699, Geschäftsbericht für 1940.
[13] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1608, 1695.
[14] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1673 und 1713.
[15] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1772.
[16] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1487, 1543.
[17] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1479.
[18] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1469.
[19] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1500, 1614.
[20] StA-C, 30413 Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, Abt. Finanzen, Ref. staatliches und treuhänderisch verwaltetes Eigentum Nr. 22239, A-Liste Kreis Chemnitz-Stadt Nr. 49.
[21] An anderer Stelle ist die Bezeichnung "Vorstand" zu lesen.
[22] Nach dem Tod Krügers übernahm Hahn als dessen Stellvertreter praktisch ab 1941 die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden. Die offizielle Wahl fand jedoch erst ein Jahr später statt.
[23] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1562.
[24] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1479.
[25] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1469.
[26] ZVOBl. Nr. 15 vom 21.05.1948.
[27] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1393.
[28] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1492.
[29] StA-C, 30984 Germania, Nr. 804.
[30] StA-C, 30984 Germania, Nr. 707.
[31] StA-C, 30984 Germania, Nr. 794.
[32] Vgl. Register der volkseigenen Wirtschaft des Bezirkes Karl-Marx-Stadt 110-14-740.
[33] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1094, 1081, 1073, 985.
[34] StA-C, 30984 Germania, Nr. 706.
[35] Daher tragen diese Akten neben ihrer Archivsignatur außerdem die Altsignatur "Maschinenfabrik Germania Chemnitz, vorm. J.S.Schwalbe & Sohn", sowie die Altsignatur "Auto-Union".
[36] StA-C, 30984 Germania, Nr. 1500.
[37] Ebenda.
[38] Verzeichnungsangaben wurden nur so weit wie nötig gemacht.
Geschichte der Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn in Chemnitz 1811-1911: Gedenkschrift zum hundertjährigen Bestehen, Chemnitz 1911.- Germania Chemnitz – Partner der Chemie. Werbeschrift der Apparate- und Anlagenbau Germania GmbH, Chemnitz o. J. [1991]
Betriebsausrüstung und Investitionen.- Bilanzen.- Forschung und Entwicklung.- Gebäude und Grundstücke.- Geschäftsberichte.- Industriezweiganalyse Chemieanlagenbau.- Leipziger Messe.- Leitung und Organisation.- Planerfüllung.- Protokolle der Generalversammlungen.- Protokolle von Sitzungen der Betriebsleitung und Kombinatsleitung.- Prüfberichte über Jahresabschlüsse.- Reparationsaufträge.- Rüstungsproduktion.- Satzung der Aktiengesellschaft.- Tätigkeit der Aufsichtsratsvorsitzenden.- Volkswirtschaftsplanung.- Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Maschinenbau bzw. Schwermaschinenbau.
Vorgänger des VEB Germania Karl-Marx-Stadt war die 1811 von Johann Samuel Schwalbe in Chemnitz gegründete Maschinenfabrik, die 1873 von den Enkeln des Gründers als Maschinenfabrik Germania vormals J. S. Schwalbe & Sohn im Handelsregister des Amtsgerichts Chemnitz eingetragen wurde. Das Unternehmen firmierte bis zu seiner Enteignung nach dem 2. Weltkrieg als Aktiengesellschaft. Beim Luftangriff vom 5. März 1945 wurden Werk und Verwaltung in der Fabrikstraße völlig zerstört. Die Anlagen auf der Schulstraße in Altchemnitz hatten dagegen geringe Verluste erlitten und bildeten den Ausgangspunkt für die Nachkriegsentwicklung. Der zunächst landeseigene Betrieb unterstand der Industrieverwaltung Maschinenbau und später der VVB NAGEMA, bevor er ab 1970 dem Chemieanlagenbaukombinat VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma/Leipzig eingegliedert wurde. Seit 1983 war der Apparate- und Kompensatorenbau Crimmitschau als Betriebsteil dem VEB Germania angeschlossen.
Seit 1965 erfolgte der Ausbau der betrieblichen Anlagen mit dem Ziel der Spezialisierung auf Hochdruck-Syntheseanlagen, Reaktoren und schwere chemische Apparate, die in den Folgejahren im In- und Ausland Absatz fanden. Im Oktober 1990 wurde der VEB Germania Karl-Marx-Stadt von Amts wegen im Register der volkseigenen Wirtschaft gelöscht und die Apparate- und Anlagenbau Germania GmbH Chemnitz als Rechtsnachfolger eingetragen.
  • 2001 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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