01.03.2018

Archivale im Fokus

Information über die Anreise chilenischer Emigranten in den Bezirk Karl-Marx-Stadt vom April 1974. (StA-C, 30413 Bezirkstag/Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, Nr. 7_130385, ohne Blattzählung) 
© Sächsisches Staatsarchiv

Nach dem Militärputsch gegen die sozialistische Regierung Chiles am 11.09.1973 gewährte die DDR in Absprache mit der Kommunistischen Partei Chiles in den Folgejahren insgesamt ca. 1.500 Menschen Asyl.

Grundlage war ein Beschluss des Ministerrates vom 1. August 1974 über die Aufnahme, Betreuung und Eingliederung von politischen Emigranten aus Chile. Ende der 70er Jahre wurden »Festlegung zur Verfahrensweise bei der Rückführung chilenischer politischer Emigranten in ihr Heimatland« erlassen, doch noch in den späten 80er Jahren lebten Chilenen im Bezirk Karl-Marx-Stadt.

Im präsentierten Schriftstück sind Informationen zur Personenanzahl sowie den hauptsächlichen Wohnorten und Arbeitsstätten der Emigranten festgehalten. Hingewiesen wird besonders auf die hohe Anzahl an Kindern. Als Arbeitskräfte eingesetzt wurden die Chilenen hauptsächlich im Schraubenkombinat, Karl-Marx-Stadt sowie im VEB Sachsenring, Zwickau. Ausführlich werden darüber hinaus ideologische Probleme erörtert.

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