02.02.2018

Archivale im Fokus

Teilnehmerliste für die Einweihung des Denkmals für den am 28. Januar 1938 tödlich verunglückten Bernd Rosemeyer, 18.1.1939 (SächsStA-C, 31050 Auto Union AG, Chemnitz, Nr. 744, S. 66) 
© Sächsisches Staatsarchiv

Der hauptberufliche Rennfahrer Bernd Rosemeyer war in den 1930er Jahren für die in Zwickau ansässige Auto Union sehr erfolgreich.

Zuvor war er bereits bei Motorradrennen erfolgreich gewesen. Am 28. Januar 1938 kam er bei dem Versuch ums Leben, den gerade von Rudolf Caracciola, Fahrer von Mercedes-Benz, mit einer Durchschnittgeschwindigkeit von knapp 433 Stundenkilometern aufgestellten Geschwindigkeitsrekord einzustellen.

Die Unglücksfahrt fand auf einem gerade verlaufenden und breit ausgebauten Teilstück der heutigen A5 bei Frankfurt statt. Hier hatte Rosemeyer bereits im Oktober 1937 erstmalig die Geschwindigkeitsgrenze von 400 Stundenkilometern geknackt. Ob der tödliche Unfall allein am Wind lag oder ein technischer Defekt an einem Karosserieteil das Unglück verursachte, ist bis heute ungeklärt.

Zum ersten Jahrestag des Todes wurde am Rande der heutigen Autobahn A5 beim ehemaligen Rosemeyer-Rastplatz (Autobahnkilometer 508) (2015 in Bornbruch-West umbenannt) ein Gedenkstein und eine Gedenktafel für Bernd Rosemeyer eingeweiht. Eingeladen waren hochrangige Vertreter der Auto Union AG, der engste Familienkreis sowie NS-Funktionäre.

Bereits zu Lebzeiten war Bernd Rosemeyer eng mit dem NS-Regime verbunden. So war er bereits kurz nach 1933 der SS beigetreten und zeigte sich bei offiziellen Anlässen mit entsprechenden Abzeichen. Jedenfalls ließ er sich bereitwillig für die NS-Propaganda benutzen und galt als Vorzeigesportler des Reiches. Auch nach seinem Tod wurde seine Bekanntheit vom Regime genutzt.

Der Bestand 31050 Auto Union AG, Chemnitz enthält zahlreiche Unterlagen zu den Erfolgen und zum Unfalltod Bernd Rosemeyers.

Die Auto Union AG, Chemnitz entstand 1932 als Fusion der sächsischen Fahrzeug- und Motorenwerke Audi Automobilwerke AG (Zwickau), Horchwerke AG (Zwickau), Wanderer-Werke AG (Siegmar-Schönau) und Zschopauer Motorenwerke J. S. Rasmussen AG (Zschopau). Das Produktionsprofil umfasste die Fertigung von Automobilen und Motorrädern sowie Motoren, so zum Beispiel die Herstellung des sogenannten »Volkswagens«. International wurde die Auto Union AG durch den Rennsport bekannt. Während des Zweiten Weltkrieges war das Unternehmen mit seinen Filialen und Werken in die Rüstungsproduktion integriert. Kraft- und Panzerfahrzeuge für das Heer, Motoren für die Luftwaffe und Torpedos für die Kriegsmarine standen im Mittelpunkt des Fertigungsprogramms. Auch zahlreiche ausländische Arbeitskräfte, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge wurden in diese Rüstungsproduktion einbezogen.

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