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Beständeübersicht

Bestand

20546 Rittergut Seelingstädt

Datierung1566 - 1852
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)3,40
Geschichte des Rittergutes Seelingstädt
Zu dem nördlich von Grimma gelegenen altschriftsässigen Rittergut Seelingstädt gehörten neben dem Dorf Seelingstädt auch Beiersdorf, das Allodialgut Staudtnitz und Grundstücke in der Mark Clade. Im 17. Jahrhundert besaß das Rittergut auch die Gerichtsbarkeit über Teile von Pausitz und Bach. Ihr folgten der Wurzener Superintendent Christoph Daniel Schreiter und der Leipziger Bürgermeister Christian Lorenz von Adlershelm, bis die beiden Dörfer 1684 wieder an das Amt Wurzen fielen.

Das Rittergut Seelingstädt befand sich vom Anfang des 17. bis Anfang des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Döring, am Anfang auch mit dem Rittergut Böhlen verbunden. David Döring, der das Gut 1619 kaufte, verfügte im Leipziger Kreis und darüber hinaus noch über bedeutenden weiteren Rittergutsbesitz, z. B. Belgershain, Hohnstädt, Mühlbach, Trautzschen, Lampertswalde und Wellerswalde.

Nach der Abtretung der Gerichtsbarkeit des Ritterguts Seelingstädt ging diese am 1. Oktober 1852 an das Justizamt Grimma über.

Besitzer des Rittergutes Seelingstädt[01]

1566
Hieronymus von Minkwitz
1580
Hans von Bissing
vor 1615
Cornelius von Bissing
1619
David Döring
1636
Hans Georg von Döring
1667
Johann Georg Joachim von Döring
1718
Johann Friedrich von Döring
1747
Johann David von Döring
1764
Siegmund Traugott von Döring
1814
Friedrich Traugott von Döring
1847
Major Rudolph und Rudolph (Sohn) Freiherren von Bünau
1850
Ludwig Zschucke
1860
Heinrich Christian Demiani
1865
Eugen Alexander Demiani
1884
Carl Wilhelm Wießner
1897
Woldemar Eduard Bretschneider-Bodemar
1919
Woldemar Eduard und Werner Bretschneider-Bodemar



Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden um 1962 in das Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften AG Grimma, AG Wurzen und AH Grimma gebildet worden.
Die Unterlagen wurden 1962 in einer Findkartei verzeichnet. Im Jahr 2000 erwarb das Staatsarchiv Leipzig bei einer öffentlichen Versteigerung die Urkunde Nr. U 4. 2002 erfolgte die Heraustrennung von fünf Akten als Fremdprovenienzen. Sie wurden den Beständen Amt und Gerichtsamt Grimma hinzugefügt.
Der Bestand wurde 2017 neu bearbeitet. Die Erschließung erfolgte auf der Basis der Erschließungsrichtlinie des StA. Es wurde vorwiegend einfach verzeichnet. Für die Ordnung des Bestandes fand das Ordnungsmodell für Rittergüter Anwendung. Die Erschließung orientierte sich an der Findkartei von 1962, die Angaben wurden aber für jede Akte überprüft, ggf. korrigiert bzw. erweitert. Die Nr. 133 wurde herausgelöst und dem Bestand Amt Grimma hinzugefügt.
Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen 13 Gerichtsbücher des Rittergutes Seelingstädt wurden virtuell erfasst.

Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält v. a. Gerichtsbücher bzw. –protokolle, Zivilklagen, Nachlass- und Grundstücksangelegenheiten.

Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 9.1. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20546, RG Seelingstädt, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweise auf korrespondierende Bestände
12613
Gerichtsbücher (StA-D)
20008
Amt Grimma
20092
Gerichtsamt Grimma
20343
Rittergut Böhlen bei Grimma
20424
Rittergut Hohnstädt




Volker Jäger
Februar 2017


[01] Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadligen Häuser, Gotha 1909, S. 142 ff.; StA-L, 20027 AH Grimma, 1075.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Familienarchiv von Döring.
Nördlich von Grimma auf dem Gebiet des Erbamts Grimma befand sich das altschriftsässige Rittergut Seelingstädt. Zum Gerichtsbezirk des Ritterguts gehörten neben Seelingstädt auch Beiersdorf, das Allodialgut Staudtnitz und Grundstücke in der Mark Clade. Das Rittergut war seit dem Erwerb 1619 eines der Stammhäuser der Familie von Döring, von der es erst Mitte des 19. Jahrhunderts in den Besitz der Familie Zschucke überging. Nach Abtretung der Gerichtsbarkeit des Ritterguts durch Ludwig Zschucke ging diese am 1. Oktober 1852 an das Justizamt Grimma.
  • 2017 | Findbuch / Datenbank
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