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Beständeübersicht

Bestand

10248 Kammergut Gorbitz

Datierung1708 - 1850
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)3,20
Kammergut Gorbitz

Das Rittergut Gorbitz wurde 1644 durch Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen erworben und mit der Übernahme in landesherrlichen Besitz zum Kammergut erhoben. Die Bewirtschaftung der etwa 180 Hektar umfassenden Fluren des Gutes erfolgte überwiegend durch die Einwohner des Dorfes Niedergorbitz, welche sich dort als Tagelöhner verdingten. Zum Kammergut gehörten die Dörfer Obergorbitz, Niedergorbitz, Anteile von Wölfnitz sowie Cossebaude. Im Rahmen der Bodenreform wurde das Kammergut 1946 aufgelöst.


Bestandsgeschichte und Verzeichnung

Das Kammergut Gorbitz existierte im Hauptstaatsarchiv Dresden als eigener Bestand bisher nur in Form einer Findkartei. Die dazugehörigen Akten befanden sich in der so genannten Lagerungsgemeinschaft "Lokale Verwaltungs- und Justizbehörden bis 1856", die vor allem Ämterakten, aber auch Überlieferung der Grundherrschaften, Stadtgerichte, Landgerichte bis 1856, Königlichen Gerichte und verschiedene andere Bestandssplitter enthielt.
Diese Lagerungsgemeinschaft entstand durch die Aktenabgaben der Amtsgerichte an das Hauptstaatsarchiv seit etwa 1900, in denen sich auch die Akten ihrer Vorgängerinstitutionen befanden, also vor allem die der Ämter und Grundherrschaften. Diese Ablieferungen wurden nach dem jeweils abgebenden Amtsgericht gelagert und verzeichnet. Die Herauslösung und provenienzgerechte Lagerung der Akten der eigentlichen Amtsgerichte ist seit 1986 abgeschlossen. Die Akten der Ämter, Grundherrschaften, Stadtgerichte, Königlichen Gerichte usw. verblieben hingegen in der Lagerungsgemeinschaft. Die Trennung der unterschiedlichen Provenienzen erfolgte nur in den Findkarteien.
Ziel war es, nun auch diesen Komplex aufzulösen und die Akten nach ihrer Provenienz zu lagern. Dazu wurden die Akten des Bestandes Kammergut Gorbitz zunächst nach der vorhandenen Findkartei aus der Lagerungsgemeinschaft herausgelöst. Bei dem vorliegenden Findbuch handelt es sich allerdings nicht um eine Neuerschließung, sondern um eine Erschließungsverbesserung durch Konversion der vorhandenen Findkartei einschließlich Revision und ggf. Ergänzung/Korrektur der Aktentitel.
Die Gerichtsbücher des Kammerguts Gorbitz befinden sich im Stadtarchiv Dresden.


Literatur

Blaschke, Karlheinz: Grundzüge und Probleme einer sächsischen Agrarverfassungsgeschichte. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Bd. 82, 1965. [Ka 88] [01]

Blaschke, Karlheinz (Hrsg.): Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen (Neuausgabe), bearbeitet von Susanne Baudisch und Karlheinz Blaschke. Bd. 1, Leipzig 2006, S. 265. [R 201b]

Eichler, Ernst (Hrsg.); Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.); Walther, Hans (Hrsg.); Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001, Bd. 1, S. 331-332. [R 215]

Heinzmann, Willy: Häuserbuch für Obergorbitz, jetzt Stadtteil von Dresden, Stuttgart-S., 1959 [AA 1136hIII]

Kuettner, Hans: Das Wesen der Domänen im Königreich Sachsen, aus: Stengels Wörterbuch des deutschen Staats- und Verwaltungsrechts, 2. Aufl. 1912 [X 1355]

Lesske, Friedrich August: Beiträge zur Geschichte und Beschreibung der Dörfer Ober- und Niedergorbitz, Wölfnitz, Pennrich, Naußlitz und Neunimptsch, Gorbitz 1896 [AA 593]

Schumann, August: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Zwickau 1816, Bd. 3, S. 269. [R 200]

Zachariae, Heinrich Albert: Das Eigenthumsrecht am deutschen Kammergut. Gegen A. l. Reyscher, die Rechte des Staates an den Domänen etc. Leipzig 1863, Göttingen 1864 [X 1463b]




[01] Bei den in eckigen Klammern stehenden Angaben handelt es sich um die Bibliothekssignaturen im Hauptstaatsarchiv Dresden.

Nachlassangelegenheiten.- Verlassenschaftsangelegenheiten.- Gerichtssachen.- Kaufverträge.
Das Rittergut Gorbitz wurde 1644 durch Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen erworben und mit der Übernahme in landesherrlichen Besitz zum Kammergut erhoben. Die Bewirtschaftung der etwa 180 Hektar umfassenden Fluren des Gutes erfolgte überwiegend durch die Einwohner des Dorfes Niedergorbitz, welche sich dort als Tagelöhner verdingten. Im Rahmen der Bodenreform wurde das Kammergut 1946 aufgelöst.

Weitere Angaben siehe 2.3.5.3 Domänenverwaltung
  • 2013 | Findbuch / Datenbank
  • 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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