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Beständeübersicht

Bestand

12638 Budersche Stiftung

Datierung1789 - 1855
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)1,80
1. Geschichte des Bestandsbildners

Die Budersche Stiftung geht auf den sorbischen Juristen Johann Michael Buder / Jan Michal Budar (1713-1789) zurück, der in seinem am 4. Juli 1767 errichteten Testament die "wendische Armut" der Ober- und Niederlausitz sowie des Meißnischen Kreises als Universalerbin eingesetzt und außerdem vier "Blutsfreunden" Legate von je 50 Talern vermacht hatte. Nach Buders Tod 1789 kam es zu längeren Rechtsstreitigkeiten mit seinen Erben sowie zu Schwierigkeiten mit den zunächst verpachteten Immobilien aus seinem Besitz. Die Rechtsstreitigkeiten konnten nach und nach beigelegt werden, während die Immobilien zwischen 1796 und 1811 verkauft wurden. Ab 1804 erfolgte die Zahlung der vier testamentarisch festgelegten Legate.
Nach der Teilung Sachsens 1815 erhob Preußen Anspruch auf einen Teil des Stiftungskapitals, so dass dieses 1825 nach dem Verhältnis der Einwohnerzahl der Niederlausitz, der Oberlausitz und des Amts Stolpen zwischen Preußen und Sachsen aufgeteilt wurde. Anfang 1833 erließ das sächsische Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts ein Regulativ über die Verwaltung der Unterstützungskasse für arme Wenden in der sächsischen Oberlausitz und im Meißner Kreis. Demnach sollten 91 Prozent der verfügbaren Einnahmen der Buderschen Stiftung an arme Sorben in der Oberlausitz gezahlt werden und neun Prozent an solche im Meißner Kreis. Die Auszahlung von Unterstützungsleistungen an Bedürftige erfolgte erstmals 1834 (mithin 45 Jahre nach Buders Tod) und von da an jährlich.
Im September 1923 übertrug das Kultusministerium die bisher von ihm wahrgenommene Aufsicht über die Stiftung der Kreishauptmannschaft Bautzen. Da es in der Hyperinflation zu einer völligen Entwertung des Stiftungsfonds (zuletzt in Höhe von 146.071 Mark) kam, wurde die Budersche Stiftung im März 1924 vom Kultusministerium aufgehoben.

2. Bestandsgeschichte und -inhalt

Die überlieferten Unterlagen der Buderschen Stiftung gehörten bis 2015 zu den Vorakten des Bestandes 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts und wurden im Zuge einer Provenienzbereinigung aus diesem herausgelöst. Die Akten sind in der Regel bei den Administratoren der Stiftung (dem Amtmann von Stolpen und dem Superintendenten von Bischofswerda) bzw. den Rechtsvertretern der Stiftung (Aktoren) entstanden. Inhaltlich betreffen sie vor allem die Errichtung der Stiftung, die Verwaltung des Stiftungsvermögens, Rechtsstreitigkeiten sowie Rechnungen. Die Laufzeit reicht von 1789 bis 1855, wobei für Zeit nach 1833 (als die Unterstützungskasse eingerichtet wurde) nur wenige Unterlagen vorhanden sind.

3. Verweis auf andere Bestände im Hauptstaatsarchiv Dresden und in anderen Archiven

Die Unterlagen des Bestandes werden vor allem durch Akten über die Budersche Stiftung in den Beständen 10088 Oberkonsistorium, 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts sowie 50012 Kreishauptmannschaft Bautzen (im Staatsfilialarchiv Bautzen) ergänzt.

Jörg Ludwig
Juli 2015
Einrichtung und Verwaltung der Stiftung.- Bewirtschaftung und Verkauf der Immobilien.- Forderungen und Rechtsstreitigkeiten.- Rechnungen.- Sonstiges
Die Budersche Stiftung geht zurück auf den sorbischen Juristen Johann Michael Buder und bestand von 1789 bis 1924. Mit ihr sollte die arme sorbische Bevölkerung in der Ober- und Niederlausitz sowie im Meißnischen Kreis unterstützt werden. Nach 1815 wurde die Stiftung zwischen Sachsen und Preußen geteilt. Im Königreich Sachsen erhielten Sorben aus der Buderschen Stiftung seit 1834 Zuwendungen. 1924 wurde die Stiftung aufgelöst.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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