Beständeübersicht
Bestand
20193 Lehrerseminar Grimma
Datierung | 1838 - 1924 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 4,30 |
Zur Geschichte des Lehrerseminars Grimma
Das Königliche Lehrerseminar Grimma wurde am 8. Oktober 1838 als Bildungsstätte für zukünftige Volksschullehrer gegründet. Mit anfangs 34 Schülern, dem Direktor und einem weiteren Lehrer entwickelte es sich in den darauffolgenden Jahren zu einer vierzügigen Lehranstalt.[01] Zu Beginn des 2. Schulhalbjahres 1839 wurde die städtische Armenschule durch das Lehrerseminar übernommen und als Übungsschule integriert. Die Umwandlung in eine mittlere Volksschule wurde 1877 vollzogen.[02]
Im Jahre 1842 kam es zur Gründung eines Proseminars, das als Privatschule den zukünftigen Seminaristen nötige Vorkenntnisse vermitteln sollte. 1855 wurde das "Nebenseminar zu Grimma” durch eine am 20. Februar ergangene Verordnung der Kreisdirektion Leipzig eingerichtet. Diese Bildungsanstalt war mit dem Lehrerseminar verbunden und bereitete insbesondere ältere Schüler in einer kürzeren Ausbildungszeit auf den Beruf des Volksschullehrers vor. Nach mehreren Umbenennungen (1874 in "Seminar für ältere Schulamtsaspiranten”, 1892 in "Seminar II zu Grimma”) wurde das Nebenseminar im Jahre 1895 zum Lehrerseminar Rochlitz verlegt.[03]
Im Zuge der Veränderungen, die durch die Novemberrevolution eintraten, kam es 1919 zur Umbenennung der Lehranstalt in "Staatliches Lehrerseminar Grimma”. Des Weiteren wurden Lehrerseminare in ihrer Existenz in Frage gestellt und sollten durch eine Reform der Volksschullehrerausbildung im März 1922 aufgelöst und in höhere Schulen umgewandelt werden. Zu Beginn des Schuljahres 1922/23 kam es somit zur Aufnahme einer Oberschulklasse in die Seminarschule. Diese Entwicklung wurde durch die im Schuljahr 1924/25 vollzogene Umbenennung der Seminarschule in "Deutsche Oberschule” und die Integrierung der Grimmaer Realschule abgeschlossen. Die Deutsche Oberschule zog in die Räumlichkeiten des Lehrerseminars in der Schroederstraße 34 in Grimma ein.[04]
Das Lehrerseminar Grimma unterstand während seiner gesamten Existenz dem 1831 gegründeten Ministerium für Kultus und öffentlichen Unterricht, das 1923 in Ministerium für Volksbildung umbenannt wurde. Als Mittelbehörden fungierten die Kreisdirektion Leipzig ab 1835 und die Kreishauptmannschaft Leipzig ab 1873
Bestandsgeschichte
Der Bestand ist dem Staatsarchiv Leipzig im Dezember 1999 im Rahmen der Beständebereinigung in der sächsischen Archivverwaltung mit einem Umfang von 4 lfm vom Hauptstaatsarchiv Dresden unerschlossen übergeben worden. Er wurde im Februar 2000 im Rahmen eines Praktikums erschlossen. Grundlage für die innere Ordnung des Bestandes bildete ein Aktenplan des Lehrerseminars[05] , der in ein 2-stufiges Gliederungsschema umgewandelt und überarbeitet worden ist. Die vorhandenen Aktenzeichen sind bei der Erschließung mit erfasst worden. Der Bestand wurde abschließend ordnungsabhängig signiert.
Der Bestand wurde als Einheitsbestand von den Akten der Nachfolgebehörde Oberschule Grimma, die 1999 ebenfalls an das Staatsarchiv Leipzig übergeben wurden, abgegrenzt. Aufgrund des geringen Umfangs fanden keine Aussonderungen statt. Der Bestand wurde in Anlehnung an die OVG unter Verwendung des PC-Programms AUGIAS für Windows einfach verzeichnet. Die Anfertigung von Registern stellte sich als nicht notwendig heraus.
Überlieferung
Der Zeitraum der Überlieferung erstreckt sich von der Gründung des Lehrerseminars im Jahre 1838 bis zu dessen Umwandlung, die 1924 abgeschlossen war. In der Bestandsüberlieferung stellen der Schriftverkehr des Seminars mit den übergeordneten Behörden im 19. Jh. sowie Personal- und Prüfungsangelegenheiten Schwerpunkte dar. Des Weiteren sind sowohl Jubiläen und Feiern als auch Stiftungen sehr umfangreich dokumentiert
Verweise
Für Recherchen am Bestand des Lehrerseminars muss auf den Nachfolgebestand Deutsche Oberschule Grimma verwiesen werden. Dort sind einige weitergeführte Akten mit der Vorprovenienz Lehrerseminar Grimma seit dem Jahr 1888 überliefert. Weitere korrespondierende Bestände zur Grimmaer Schulgeschichte sind im Staatsarchiv Leipzig die Bestände 20020 Schulamt Grimma, 20190 Bezirksschulamt Grimma sowie 21808 Nachlass Christian Gottlob Lorenz.
März 2000
A. Jäger
[01] Vgl. "Jubelfest des Königlichen Lehrerseminars” in: Nachrichten für Grimma und Umgegend. 26.09.1913.
[02] Vgl. Lorenz, Christian Gottlob: Die Stadt Grimma historisch beschrieben. 3. Teil. Grimma 1870, S. 1408.
[03] Vgl. Büschmann, Friedrich Anton: Geschichte der inneren und äußeren Entwicklung des Seminars II. Grimma 1895, S 1.
[04] Vgl. Adressbuch der Stadt Grimma 1925/1926. Grimma 1925, S. 145.
[05] Vgl. StAL, 20193 Lehrerseminar Grimma, Nr. 52.
Das Königliche Lehrerseminar Grimma wurde am 8. Oktober 1838 als Bildungsstätte für zukünftige Volksschullehrer gegründet. Mit anfangs 34 Schülern, dem Direktor und einem weiteren Lehrer entwickelte es sich in den darauffolgenden Jahren zu einer vierzügigen Lehranstalt.[01] Zu Beginn des 2. Schulhalbjahres 1839 wurde die städtische Armenschule durch das Lehrerseminar übernommen und als Übungsschule integriert. Die Umwandlung in eine mittlere Volksschule wurde 1877 vollzogen.[02]
Im Jahre 1842 kam es zur Gründung eines Proseminars, das als Privatschule den zukünftigen Seminaristen nötige Vorkenntnisse vermitteln sollte. 1855 wurde das "Nebenseminar zu Grimma” durch eine am 20. Februar ergangene Verordnung der Kreisdirektion Leipzig eingerichtet. Diese Bildungsanstalt war mit dem Lehrerseminar verbunden und bereitete insbesondere ältere Schüler in einer kürzeren Ausbildungszeit auf den Beruf des Volksschullehrers vor. Nach mehreren Umbenennungen (1874 in "Seminar für ältere Schulamtsaspiranten”, 1892 in "Seminar II zu Grimma”) wurde das Nebenseminar im Jahre 1895 zum Lehrerseminar Rochlitz verlegt.[03]
Im Zuge der Veränderungen, die durch die Novemberrevolution eintraten, kam es 1919 zur Umbenennung der Lehranstalt in "Staatliches Lehrerseminar Grimma”. Des Weiteren wurden Lehrerseminare in ihrer Existenz in Frage gestellt und sollten durch eine Reform der Volksschullehrerausbildung im März 1922 aufgelöst und in höhere Schulen umgewandelt werden. Zu Beginn des Schuljahres 1922/23 kam es somit zur Aufnahme einer Oberschulklasse in die Seminarschule. Diese Entwicklung wurde durch die im Schuljahr 1924/25 vollzogene Umbenennung der Seminarschule in "Deutsche Oberschule” und die Integrierung der Grimmaer Realschule abgeschlossen. Die Deutsche Oberschule zog in die Räumlichkeiten des Lehrerseminars in der Schroederstraße 34 in Grimma ein.[04]
Das Lehrerseminar Grimma unterstand während seiner gesamten Existenz dem 1831 gegründeten Ministerium für Kultus und öffentlichen Unterricht, das 1923 in Ministerium für Volksbildung umbenannt wurde. Als Mittelbehörden fungierten die Kreisdirektion Leipzig ab 1835 und die Kreishauptmannschaft Leipzig ab 1873
Bestandsgeschichte
Der Bestand ist dem Staatsarchiv Leipzig im Dezember 1999 im Rahmen der Beständebereinigung in der sächsischen Archivverwaltung mit einem Umfang von 4 lfm vom Hauptstaatsarchiv Dresden unerschlossen übergeben worden. Er wurde im Februar 2000 im Rahmen eines Praktikums erschlossen. Grundlage für die innere Ordnung des Bestandes bildete ein Aktenplan des Lehrerseminars[05] , der in ein 2-stufiges Gliederungsschema umgewandelt und überarbeitet worden ist. Die vorhandenen Aktenzeichen sind bei der Erschließung mit erfasst worden. Der Bestand wurde abschließend ordnungsabhängig signiert.
Der Bestand wurde als Einheitsbestand von den Akten der Nachfolgebehörde Oberschule Grimma, die 1999 ebenfalls an das Staatsarchiv Leipzig übergeben wurden, abgegrenzt. Aufgrund des geringen Umfangs fanden keine Aussonderungen statt. Der Bestand wurde in Anlehnung an die OVG unter Verwendung des PC-Programms AUGIAS für Windows einfach verzeichnet. Die Anfertigung von Registern stellte sich als nicht notwendig heraus.
Überlieferung
Der Zeitraum der Überlieferung erstreckt sich von der Gründung des Lehrerseminars im Jahre 1838 bis zu dessen Umwandlung, die 1924 abgeschlossen war. In der Bestandsüberlieferung stellen der Schriftverkehr des Seminars mit den übergeordneten Behörden im 19. Jh. sowie Personal- und Prüfungsangelegenheiten Schwerpunkte dar. Des Weiteren sind sowohl Jubiläen und Feiern als auch Stiftungen sehr umfangreich dokumentiert
Verweise
Für Recherchen am Bestand des Lehrerseminars muss auf den Nachfolgebestand Deutsche Oberschule Grimma verwiesen werden. Dort sind einige weitergeführte Akten mit der Vorprovenienz Lehrerseminar Grimma seit dem Jahr 1888 überliefert. Weitere korrespondierende Bestände zur Grimmaer Schulgeschichte sind im Staatsarchiv Leipzig die Bestände 20020 Schulamt Grimma, 20190 Bezirksschulamt Grimma sowie 21808 Nachlass Christian Gottlob Lorenz.
März 2000
A. Jäger
[01] Vgl. "Jubelfest des Königlichen Lehrerseminars” in: Nachrichten für Grimma und Umgegend. 26.09.1913.
[02] Vgl. Lorenz, Christian Gottlob: Die Stadt Grimma historisch beschrieben. 3. Teil. Grimma 1870, S. 1408.
[03] Vgl. Büschmann, Friedrich Anton: Geschichte der inneren und äußeren Entwicklung des Seminars II. Grimma 1895, S 1.
[04] Vgl. Adressbuch der Stadt Grimma 1925/1926. Grimma 1925, S. 145.
[05] Vgl. StAL, 20193 Lehrerseminar Grimma, Nr. 52.
Organisation und Verwaltung.- Finanzen und Vermögen.- Personal.- Seminaristenangelegenheiten.- Schulbetrieb.
Im Jahr 1838 wurde das Königliche Lehrerseminar Grimma gebildet. 1839 erfolgte die Übernahme der städtischen Armenschule, die als Übungsschule diente. Das 1842 gegründete Proseminar sollte den zukünftigen Volksschullehrern die nötigen Vorkenntnisse vermitteln. Infolge der Reformen nach der Novemberrevolution wurde das Lehrerseminar 1922 aufgelöst und in eine höhere Schule umgewandelt. Mit dem Schuljahr 1922/23 nahm man eine Oberschulklasse in das Seminar auf. 1924 erfolgte die Umbenennung in Deutsche Oberschule.
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